Offiziere von der Armee und ihre Burschen

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  • joerg.scheibe
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 02.10.2006
    • 593

    Offiziere von der Armee und ihre Burschen

    Hallöchen,

    in Preußen hatten Offiziere von der Armee 1812 eine eigene Uniform.
    Offiziere hatten -je nach Dienstgrad- auch Anspruch auf Dienerschaft.
    Trug nun diese Dienerschaft Uniform? Welche?
    Truppenoffiziere hatten (außerdem?) ihren Burschen, der wahrscheinlich die Uniform der Truppe trug.
    Gab es den auch bei Offizieren von der Armee?
    Wenn nein, warum wohl nicht?
    Wenn ja, welche Uniform trug dann dieser "Bursche von der Armee"?

    Über Anwort freut sich
    Jörg
    The light at the end of the tunnel
    is from an oncoming train.
  • Sans-Souci
    Erfahrener Benutzer
    Major
    • 01.10.2006
    • 1847

    #2
    Der Bursche wurde ja aus den Reihen der Soldaten des Truppenteils genommen. Kein Truppenteil = kein Pool für Burschen ...

    Private Diener konnte natürlich jeder haben, und durfte sie wohl auch kleiden, wie er wollte. Burschen trugen oft (weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe) einen abgelegten Überrock ihres Offiziers, natürlich ohne Dienstgradabzeichen.

    Die wenigen Offiziere von der Armee waren ja meist höherrangig (Major+), und hatten deswegen genügend Geld, einen Diener zu bezahlen.

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    • Sans-Souci
      Erfahrener Benutzer
      Major
      • 01.10.2006
      • 1847

      #3
      Eine Verfügung des Kriegsministeriums vom 21. Februar 1816 stellte fest:

      "Jeder Subalternoffizier und Capitain oder Rittmeister zweiter Classe ist berechtigt, aus dem Etat der Compagnie oder Escadron, bei welcher er steht [...] einen Soldaten zu seiner Aufwartung zu nehmen."

      Nach einer Kabinetts-Ordre vom 28. Dezember 1810 und einer Verfügung des Kriegsministeriums vom 29. Dezember 1827 durfte jeder Capitain oder Rittmeister erster Classe oder Staabsoffizier auch einen Soldaten aus Compagnie, Escadron oder Bataillon nehmen. Dieser schied aber aus dem Verpflegungs- und Bekleidungsetat völlig aus, mußte also vom Offizier untergebracht, besoldet, ernährt und gekleidet werden. Finanziell machte es also kaum einen Unterschied, wenn man sich gleich einen Diener nahm.
      Zuletzt geändert von Sans-Souci; 26.03.2008, 10:54.

      Kommentar

      • schluppkothen
        Benutzer
        Caporal
        • 19.10.2006
        • 75

        #4
        Habe gerade bei Malachowski "Erinerungen aus dem alten Preussen" gelesen das er mehrere Bedienstete hatte. Mal ist von Burschen, mal von Reitknecht, mal von Pagen die Rede. Sind das nun private Diener gewesen oder Militärangehörige? Zumindest ein Reitknecht ist ihm "fast mit Gewalt" nachgelaufen.Der könnte privat angestellt gewesen sein. Ein anderer hat sich während der Gefechte bei Nollendorf mit drei Pferden vor den Franzosen gerettet, hatte dabei sogar die Absicht gehabt den Säbel zu ziehen.
        Deutet die Bewaffnung auf Militärangehörigen hin? Oder hatten auch die privaten Diener sich zum Selbstschutz bewaffnet? Würde sie eine Bewaffnung nicht unweigerlich als Kombattanten ausweisen, was sich u. U. als ziemlicher Nachteil herausgestellt hätte? So nach dem Motto, ein Ungeübter schleppt einen Riesensäbel mit sich herum, trifft während eines Gefechtes auf einen regulären feindlichen Soldaten, dieser haut ihn nieder weil er nicht weiß das der andere mit dem Teil nicht umgehen kann.....
        Zuletzt geändert von schluppkothen; 05.04.2008, 16:33.

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