Eggmühl 1809

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Mephisto
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 01.10.2006
    • 625

    Eggmühl 1809

    Quelle: Ian Castle, Osprey Campaign, Eggmühl 1809
    Karte S.76
    Eggmühl 22.04.1809

    Nach meiner Ansicht sind sowohl Angriffsrichtung der Taxis Dragoner und Bubenhof Chevauleger (auf den Vorberg) als auch die Positionierung der beiden „Positions“-batterien auf dem Vorberg (wenn es diese denn sein sollen)
    falsch dargestellt.
    Sieht das jemand anders?
    Ich nehme an, als Quelle hat Castle Petre genutzt.
    Hat den jemand?
    Welche Quelle wird dort angegeben?
    Gruß
    Mephisto

    "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
    nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:
  • Drusus
    Erfahrener Benutzer
    Tambour-Major
    • 09.10.2006
    • 278

    #2
    Interessant! Das Buch besitze ich auch und habe Ian Castle bisher einfach geglaubt... schon allein da ich, im Gegensatz zu Hohenlinden, für diese Schlacht noch keine historischen Karten gesehen habe, mit denen man vergleichen könnte. Ein Museum gibt's ja in Eggmühl und Umgebung leider nicht... aber vielleicht ändert sich das ja nächstes Jahr.

    Viele Grüße,
    Günter
    "But Linden saw another sight, when the drum beat at dead of night,
    commanding fires of death to light the darkness of her scenery." (Thomas Campbell)

    Kommentar

    • HKDW
      Erfahrener Benutzer
      Colonel
      • 02.10.2006
      • 2962

      #3
      Ich hab den Petre und seh mal nach.

      Kommentar

      • Tom
        Erfahrener Benutzer
        Chef de Bataillon
        • 03.10.2006
        • 1068

        #4
        OBPACHER Das K. B. 2. Chevaulegers-Regiment Taxis

        Obpacher gibt S. 186 eine Skizze für die Brig. Seydewitz, darin unter:
        a) 1. Angriff: aus Richtung Südwest auf den Dreisenberg (südwestl. Spitze), links von der Straße von Schierling
        und unter
        b) 2. + 3. Angriff: aus Süden in Richtung Dreisenberg (südl. Ausläufer), etwa zwischen Kleine Au und Eggmühl, 90 Grad zur Straße, die südlich am Berg entlang verläuft (von Unterlaichling Richtung nördl. Ende von Eggmühl).

        Quelle:
        OBPACHER Das K. B. 2. Chevaulegers-Regiment Taxis. München: Bayerisches Kriegsarchiv, 1926, 704 S.

        Viele Grüße, Thomas H.

        Kommentar

        • Franz
          Erfahrener Benutzer
          Sergent
          • 02.02.2008
          • 105

          #5
          Hallo Mephisto,

          die Positionierung der Geschütze ist so schon in Ordnung. Nur die Angriffe wurden mehr aus westlicher Richtung geführt.
          Das geht schon daraus hervor, da die Aufstellung vom Vortag am sogenannten Wagnerberg war. Hier hatte die bayerische Armee übernachtet.Der liegt westlich gegenüber dem Deisenberg in Richtung Schierling.
          Das ist auch sehr schön auf dem Gemälde auf Seite 82 ersichtlich. Leider ist das Gemälde von Wilhelm Kobell, das in der Münchner Residenz ausgestellt ist nur schwarzweiß abgebildet.Darauf ist der Kronprinz Ludwig mit seinem Stab auf der linken Bildseite zu sehen. In der Mitte ist Leutnant Heideck, der vom Kronprinzen den Auftrag hatte die Lage festzuhalten.Nach seiner Skizze malte später Kobell das Gemälde im Jahre 1810.Rechts kann man zwei Geschütze sehen, die in östlicher Richtung zum Vorberg mit den österr. Geschützen gerichtet sind. Übrigens ist der Vorberg nur ein kleiner Hügel, der mit dem höheren Deisenberg verbunden ist. Am Vorberg waren die Geschütze aufgestellt, die damit Eggmühl und Schierling abdecken konnten.Zwischen dem linken Geschütz und dem einzelnen Reiter mit zwei Pferden kann man drei Köpfe erkennen. Das sind die aufgestellten Reiterregimenter.Auf dem Original ist das gut zu erkennen.Von hier ritten die Bayern in südlicher Richtung den Hang hinab und griffen nach Überquerung eines flachen Grabens aus südwestlicher Richtung die Geschütze an. Nach dem gewollten Rückzug ließ Seydewitz sammeln und griff nochmals erfolgreich von Süden an. Dies schildert auch Obpacher so. Ausführlicher schildert diesen Angriff auch Hauptmann Edmund Höfler 1858 in seinem Buch: Der Feldzug im Jahre 1809 in Deutschland und Tyrol mit besonderer Beziehung auf die Taktik. Erschienen in der Matth. Rieger`schen Buchhandlung in Augsburg 1858.
          Ein direkter Nachfahre des Grafen Seydewitz lebt übrigens heute in Unterlaichling.Graf Seydewitz erhielt nach der Schlacht den Beinamen
          "Felsenbrust von Eggmühl".
          Ich habe schon Schlachtskizzen, in denen die Stellungen eingezeichnet sind.Leider kann ich Sie hier nicht einstellen, da die Datenmengen zu groß
          sind. Bei Bedarf bitte ich um Nachricht.
          Es wird heuer noch ein Buch erscheinen in dem ich zahlreiche Schlachtgemälde und Skizzen über die Schlacht von Eggmühl vorstellen werde. Ich bin in dieser Gegend zuhause, deshalb kenne ich die örtlichen Gegebenheiten sehr genau.
          Übrigens wird es im kommenden Jahr eine Schlachtdarstellung geben, zu der sich neben dem Napoleondarsteller bereits 1000 Reenactor angemeldet haben.
          Termin ist der 10.-14. Juni 2009.
          Zu Deiner Frage gibt es auch österreichische Darstellungen.
          Sie sind aber identisch mit den o.g. Schilderungen.
          Quelle: Kriege unter der Regierung des Kaisers Franz
          Regensburg 1809 1.Band von Eberhard Mayerhoffer von Vedropolje.
          Erschienen in Wien 1907 im Verlag von L.W. Seidel & Sohn
          ab Seite 558.
          Leider gibt es kein Museum und es ist auch keins geplant in Eggmühl.
          Es gibt aber ein paar Sammler zu diesem Thema.

          Gruß Franz

          Kommentar

          • HKDW
            Erfahrener Benutzer
            Colonel
            • 02.10.2006
            • 2962

            #6
            Warum soll die Datenmenge zu groß sein, es gibt hier 2 Lösungsansätze

            1. Die Datei soweit verkleinern damit sie hier raufgeladen werden kann - also neu abspeichern damit die alte nicht flöten geht.

            2. Oder auf Photobucket oder immage shack gehen - die Datei dort draufladen und die URL hier angeben.



            Auf das Buch bin ich schon gespannt.

            Kommentar

            • Mephisto
              Erfahrener Benutzer
              Capitaine
              • 01.10.2006
              • 625

              #7
              Vielen Dank Euch allen für Eure Eindrücke.

              Tom kommt meinem Eindruck mit seinen Angaben am nächsten.

              Meine Quellen sagen aus, daß der (1. / Seydewitz's) Angriff in der Anfangsphase durch
              den Vorberg (Sicht-) verdeckt wurde
              An ihm / seinem Fuße ging es aber nur vorbei.
              Der Angriff zielte tatsächlich auf die beiden schweren Batterien (Korpsartillerie) des Korps Rosenberg.
              Diese beiden Batterien sollen - ebenfalls nach diversen Quellen, die ich gerne noch im einzelnen aufführe -
              nord-westl. vom Kraxenhof gestanden haben.
              Ich vermute, damit ist eher noch als der Deisenberg der Bettelberg gemeint.
              Castle stellt den Angiff dar, als habe er dem Vorberg gegolten.
              Ian Castle schreibt: ...Having perceived permission to attack the guns on the Vorberg...
              Dieser ominöse Befehl Napoleons soll an Seydewitz erteilt worden sein.
              Ich finde in anderen Quellen nur keinen Hinweis dazu im Zusammenhang mit dem Vorberg -
              nur immer in Verbindung mit dem Kraxenhof / Bettelberg.

              Seine Karte zeigt nun nur und ausgerechnet genau zwei Batterien.
              Und diese stehen bei ihm auf dem Vorberg.
              Andererseits zeigt er keine weiteren Batterien (auch nicht am Kraxenhof).
              Dies ist irreführend, denn auf dem Vorberg können meiner Ansicht nach
              höchstens kleinere Kaliber der Infanterie gestanden haben.
              Am Vorberg waren die Geschütze aufgestellt, die damit Eggmühl und Schierling abdecken konnten.
              Schwere Korpsartillerie hätte dort viel zu exponiert gestanden -
              während sie am Bettelberg nicht nur geschützer als auch nahe der Rückzugslinie
              (Straße nach Regensburg) gestanden hätte.
              Der Wirkungsradius wäre vielleicht kleiner gewesen als auf dem Vorberg - dafür aber die Reichweite
              durch eine höhere Positionierung wohlmöglich auch wieder begünstigt... man kann eben nicht alles haben...;-)

              Im Text beschreibt Castle dann am Ende der Schlacht tatsächlich zwei Batterien 12-Pfünder "on the high ground",
              die von den Franzosen erobert werden.
              Sieht er hier doppelt?
              Zuletzt geändert von Mephisto; 08.04.2008, 23:59.
              Gruß
              Mephisto

              "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
              nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

              Kommentar

              • Mephisto
                Erfahrener Benutzer
                Capitaine
                • 01.10.2006
                • 625

                #8
                Franz,

                Danke für den Tip.
                Da hatte ich nicht nachgeschaut.
                Das widerspricht so einigem, was ich oben ausgeführt hatte.....

                Hier einige Auszüge aus der von Dir genannten Quelle:
                ...Um hierfür Kräfte zu gewinnen, wurden im Laufe des Vormittages auf dem Hügel südwestlich U.-Laiching [das ist der von Dir erwähnte Wagnerberg] aufgestellten Truppen, zwei Bataillone des Regimentes Czartoryski Nr. 9 und ZWEI POSITIONSBATTERIEN, zurückgenommen. Die ersteren besetzten den Höhenrand nördlich Kratzenhöfen [Sic!], die Geschütze standen hier in einem flachen, nach Süden vorspringenden Bogen und bestrichen weithin die Niederung der großen Laber...
                ...erfolgten weiter westlich die mit mit ausgezeichneter Tapferkeit gerittenenen Attacken der bayrischen Brigade Seydewitz gegen die auf dem Vorberg aufgefahrene österreichische Artillerie. ...
                Ich werde meine Gegendarstellungen asap bringen.
                Bis bald.
                Zuletzt geändert von Mephisto; 09.04.2008, 00:19.
                Gruß
                Mephisto

                "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

                Kommentar

                • Drusus
                  Erfahrener Benutzer
                  Tambour-Major
                  • 09.10.2006
                  • 278

                  #9
                  Zitat von Franz Beitrag anzeigen
                  Das geht schon daraus hervor, da die Aufstellung vom Vortag am sogenannten Wagnerberg war. Hier hatte die bayerische Armee übernachtet.Der liegt westlich gegenüber dem Deisenberg in Richtung Schierling.

                  Hi Franz,

                  ist der Wagnerberg nicht der Hügel, auf dem die österreichische Artillerie am 21.04. noch positioniert war?

                  Viele Grüße,
                  Günter
                  "But Linden saw another sight, when the drum beat at dead of night,
                  commanding fires of death to light the darkness of her scenery." (Thomas Campbell)

                  Kommentar

                  • Franz
                    Erfahrener Benutzer
                    Sergent
                    • 02.02.2008
                    • 105

                    #10
                    Hallo Drusus,

                    der Wagnerberg liegt weslich von Unterlaichling in Richtung Schierling.
                    Es ist der Standort auf dem Bild von S.82.Es ist richtig das hier die Österreicher waren. Aber nur bis zur Einnahme von Schierling am 21.04.
                    Dann hat sich Rosenberg auf den Deisenberg zurückgezogen.
                    Zum beseren Verständnis sei gesagt, das der Vorberg nur ein Ausläufer des Deisenberges ist. Der in Richtung Kraxenhöfen auch gleich in den Bettelberg übergeht. Wir sprechen hier von Hügeln und nicht von Bergen.
                    Das ist auch der Grund weshalb Krieglstein vom Bettelberg nahe Eggmühl spricht und Schneidawind gar den Weinberg nennt.
                    Der Weinberg liegt östlich von Eggmühl und hier wurde ein Verhau aufgeschüttet auf dem 12 Geschütze standen. Den Verhau gibt es noch heute.Diese 12 Geschütze haben Württemberger und Gudin erobert, da sie bei der Stanglmühle die Laber überquert haben und über den Rogginger Berg die Geschütze angegriffen haben. Danach wurde das Schloß erobert.
                    Das hat aber mit dem Angriff am Deisenberg nichts zu tun.
                    Das die Bayern am Wagnerberg auf ihren Einsatz gewartet haben steht auch in der Regimentsgeschichte des 5. Linien-Infanterie-Regiments Preysing auf S.77."Das Regiment stand so nahe am Schauplatz, daß erst Mittag aufgebrochen wurde."
                    Auch Deifl sagt in seinem Tagebuch:"Wir kamen zwar nicht zum Schuß, aber stark stehen wir immer unter Kanonenschuß."Er war auch im Regiment Preysing.
                    Drusus für Dich als Sondengänger ist der Hang des Wagnerberges in Richtung Schierling interessant.
                    Da haben wohl die meisten Soldaten übernachtet. Hier konnten die österreichischen Geschütze nicht treffen.
                    Ich habe da auch schon Kugeln gefunden.
                    Hallo Mephisto,
                    es ist richtig wenn Du den Bettelberg nennst.Wie oben erwähnt bilden Vorberg und Bettelberg eine Hügelkette die nördlich von Kraxenhöfen liegt.
                    Lies bitte bei Frhr. Binder von Krieglstein ab Seite 292 nach, da sind auch noch andere Hügelteile beschrieben und der Angriff ist ganz gut beschrieben.Seydewitz hat das Gelände gut genutzt, deshalb ist er am Fuß des Vorberges aufmarschiert. Hier konnten die Geschütze nicht nach unten schießen.Stutterheim war mit dem Angriff der Franzosen beschäftigt.Deshalb konnten sofort 5 Kanonen erobert werden.
                    Quelle:Regensburg 1809 von Frhr. Binder von Krieglstein
                    Erschienen in der Vossischen Buchhandlung in Berlin 1902.
                    Quelle:Kriegsgeschichte von Bayern von Frh. von Völderndorff u. Waradein
                    Erschienen in München1826 ab Seite 100
                    Gruß Franz

                    Kommentar

                    • Mephisto
                      Erfahrener Benutzer
                      Capitaine
                      • 01.10.2006
                      • 625

                      #11
                      Hallo, Franz,

                      Der Krieglstein ist es ja gerade, der mich zu obiger Kritik an der Karte Castles gebracht hat.

                      Regensburg 1809, Krieglstein, 1902

                      Über die Aufstellung der Truppen Rosenbergs (IV.Korps):
                      "...Auf dem Bettelberg war die große Batterie von 16 Geschützen aufgefahren, welche sowohl die französische Kavallerie bei Eggmühl als die sich eben entfaltenden Divisionen Davouts unter Feuer nahm.
                      Die übrigen Truppen Rosenbergs waren außer Brigadeverband folgendermaßen aufgestellt:
                      Bellegarde und Reuß auf dem Vor-, Hinterm- und Fuchsberg, mit Vortruppen in den Dörfern…“
                      Daher meine Annahme kleinerer Kaliber der Infanterie oder der reitenden Kavallerie auf dem Vorberg.
                      Weitere Batterien finden keine Erwähnung.

                      Über den ersten Angriff von Seydewitz:
                      "Die Artilleriemasse Rosenbergs nördlich des Kraxenhofes störte und belästigte wie bekannt den französischen Aufmarsch, besonders aber das Übergehen der Kavallerie Napoleons, die auf die einzige Brücke bei Eggmühl angewiesen war.
                      Vielleicht auf Napoleons Befehl warf sich die bayrische Kavalleriebrigade Seydewitz auf diese Geschütze, um sie wegzunehmen.
                      Seydewitz ritt uneingesehen um den Südfuß des Vorberges herum und attackierte bergauf, wobei er den linken Flgel der Batterien schräg zu treffen hoffte. Aus denselben pfiffen den heranstürmenden Schwadronen starke Kartätschenladungen entgegen und außerdem warfen sich, vom Kraxenhof her, je 4 Éskcadrons Stipsics und Vincent auf die bayrische Kavallerie…“
                      Von Artillerie auf dem Vorberge ist keine Rede.
                      Das muß natürlich nicht heißen, das es dort keine gab.
                      Aber waren das 12-Pfünder? (Exponierte Position!) oder nur berittene Art. oder Regimentsgeschütze und waren dann diese ein lohnendes Ziel?
                      Man hätte sich dort mit Infanterie (+Geschützen!?) rumschlagen müssen - bevor man an die meiner Meinung nach bedeutendere Geschützstellung auf dem Bettelberg kommen konnte. Sie war nach Krieglstein das Ziel. Das widerspricht offenkundig Mayerhoffer/Criste. (s.o.)
                      Zuletzt geändert von Mephisto; 10.04.2008, 01:01.
                      Gruß
                      Mephisto

                      "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                      nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

                      Kommentar

                      • Mephisto
                        Erfahrener Benutzer
                        Capitaine
                        • 01.10.2006
                        • 625

                        #12
                        Die 5 eroberten Geschütze werden von Krieglstein nicht erwähnt.

                        Deine Beschreibung des fließenden Überganges vom Vorberg auf die dahinterliegenden Anhöhen
                        von Deisenberg und Bettelberg sind sicherlich richtig. Das sind keine "Berge".
                        Nichtsdestotrotz sind ihre Unterschiede von Bedeutung - wie Du ja selbst in Bezug auf das "Nicht-Schiessen-Können"
                        als auch Krieglstein in Bezug auf das "Nicht-gesehen-werden" feststellt. (taktische Finesse von Seydewitz)
                        Bettelberg und Vorberg sind nmE nicht zu verwechseln oder gar als eins anzusehen.
                        So fließend sind die Übergänge nun auch wieder nicht.
                        Und "nördlich vom Kraxenhof" liegt nun einmal der Bettelberg während sich der Vorberg westlich befindet.

                        Wenn ich beide Werke vergleiche, dann könnte eine einfache Antwort auch folgende sein:
                        2 Batterien = 1 auf dem Vorberg + 1 auf dem Bettelberg
                        Mit die "Linke Flanke" bei Krieglstein könnte demnach die Batterie auf dem Bettelberg gemeint sein.
                        Deshalb um den unteren Fuß des Vorberges HERUM.
                        Das widerspräche aber immer noch der Beschreibung Mayerhoffer/Criste und Castle, die ausdrücklich vom Angriff
                        auf den Vorberg sprechen.
                        Zuletzt geändert von Mephisto; 10.04.2008, 01:13.
                        Gruß
                        Mephisto

                        "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                        nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

                        Kommentar

                        • Mephisto
                          Erfahrener Benutzer
                          Capitaine
                          • 01.10.2006
                          • 625

                          #13
                          Österreichische Militärische Zeitschrift, Wien 1862
                          Der Feldzug des Jahres 1809 in Süddeutschland

                          "Als der französische Kaiser seine Kavallerie vollständig entfaltet hatte, die französische rechts, die bayrische links, die württembergische in der Mitte, liess er durch die bayrische Reiterbrigade Seydewitz jene 16 Geschütze beim Kraxenhof angreifen, welche bis dahin Tod und Verderben in die französischen Reihen geschleudert hatten und keine entsprechende Bedeckung hatten, indem um die Zeit die gesammte Infanterie des linken Flügels in das hitzigste Tirailleurgefecht verwickelt war...
                          Schon hatte die feindliche Kavallerie fünf dieser sechzehn Kanonen genommen, als Oberst Baron Frölich mit 4 Escadronen Stipsics-Huszaren und 4 Escadronen Vincent-Chevaulegers heranjagte..."
                          Auch hier keine Rede vom Vorberg. Weil die Übergänge der "Berge" so fließend sind?
                          Aber eine dortige Stellung im Zusammenhang mit dem Kraxenhof zu nennen, ist nach meinem Empfinden recht weit gefasst.
                          Zuletzt geändert von Mephisto; 10.04.2008, 01:08.
                          Gruß
                          Mephisto

                          "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                          nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

                          Kommentar

                          • schluppkothen
                            Benutzer
                            Caporal
                            • 19.10.2006
                            • 75

                            #14
                            Zum Seydewitz (Seidewitz?)-Angriff habe ich folgendes gefunden:

                            "Während der Zeit, als General Stutterheim seinen erneuerten Angrif auf die Bayern und Franzosen gemacht hatte, verbreitete auf einer Anhöhe von der Seite von Eggmühl her, die österreichische Artillerie noch immer Tod und Verderben in die Reihen der Franzosen und Bayern, in der Nähe der Laaber.
                            Schon waren von mehreren Reiterabtheilungen einige vergebliche Versuche gemacht worden, diese Höhe zu besetzen.
                            Endlich gab der Kaiser Napoleon, im Vertrauen auf die Kühnheit des braven Generals Curt Grafen von Seidewitz und den Heldenmuth seiner Bayern, demselben mündlichen Befehl, diese Höhen zu nehmen.
                            Schnell ordnete Seidewitz das 2te Dragoner-Regiment (Taxis) und das 4te Cheveauxlegers-Regiment (Bubenhofen) zum Angriff.
                            Mir nach Bayern! rief er, und drang an der Spitze seiner Braven durch das schrecklichste Feuer hinauf zur Höhe; schon waren 5 Kanonen erobert, und die Bedienung der selben über den Kanonen zusammen gehauen, da stürzten acht frische österreischiche Reiter-Geschwader auf die Bayern ein.
                            Blutig wurde gefochten, endlich kam einige württembergische Reiterei zur Unterstützung, während die bayerische Infanterie, in Vierecken aufgestellt, unerschüttert und kühn dem Tode gegenüber stand.Bald löste sich alles in regelloser Flucht, durch die Wälder nach Eglofsheim hin, auf."

                            Aus: Bayerisches Thatenbuch, von K. G******r, Passau 1830

                            Kommentar

                            • Franz
                              Erfahrener Benutzer
                              Sergent
                              • 02.02.2008
                              • 105

                              #15
                              Hallo Mephisto,
                              Du hast recht mit Krieglstein. Er hat nichts von 5 geschützen geschrieben, das steht u.a. bei Völderndorff. Das habe ich verwechselt.
                              Das die Angabe Bettelberg nicht stimmen kann ist schon von der Entfernung nach Laichling undenkbar.Von Kraxenhöfen nach Laichling sind es 2km.Dazwischen ist der Vorberg.Da wäre die rechte österreichische Flanke ganz ohne Bedeckung gewesen.Hier standen aber Bayern und Franzosen(Lefebvre und Davoust).
                              Ich habe Dir ein paar Seiten eingescannt. Die sprechen dafür, daß die Geschütze am Vorberg standen.
                              Hier die Quellen:
                              Regimentsgeschichte des 1.Feldartillerie-Regiments Prinz-Regent Luitpod
                              von Rudolf Ritter von Xylander Berlin 1909
                              Seite 151-153
                              Beobachtungen und historische Sammlung wichtiger Ereignisse aus dem Kriege zwischen Frankreich, dessen Verbündeten und Österreich im Jahre 1809
                              Erschienen Weimar, im Verlage des Landes-Industrie-Comptoirs 1809
                              Seite 82
                              Feldzug vom Jahre 1809 in Deutschland und Tyrol von Hauptmann Edmund Höfler
                              Augsburg 1858
                              Seite 111
                              Der Feldzug in Bayern 1809
                              v.d. Generalstabssektion des kgl. bayer. Generalquartiermeisterstabes
                              München 1865 - handschriftlich
                              Seite 324 und 327
                              Allerdings wird der Bettelberg immer wieder auch in Broschüren genannt, die 1909 zur Jahrhundertfeier erschienen sind. Warscheinlich waren die 16 Geschütze auf der ganzen Breite der Hügelkette verteilt.
                              Der erste Angriff kam aber sicher auf den Vorberg.
                              Gruß Franz
                              Angehängte Dateien

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X
                              😀
                              😂
                              🥰
                              😘
                              🤢
                              😎
                              😞
                              😡
                              👍
                              👎