Ligny - ein überzeugender Sieg Napoleons?

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  • muheijo
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 01.10.2006
    • 553

    Ligny - ein überzeugender Sieg Napoleons?

    Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
    ...., das wesentliche Ziel die Vernichtung - wenigstens einer Armee wurde nicht erreicht.
    vielleicht sollten wir uns dann eher mal ligny anschauen: was ist da schiefgelaufen?

    gruss, muheijo
  • Mephisto
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 01.10.2006
    • 625

    #2
    Ligny

    Abgesehen vom "Hin-und-Her" des Korps d'Erlon frage ich mich immer noch,
    warum das Korps Lobau nicht herangezogen worden war.
    Es nahm weder an Ligny noch an Quatre Bras teil.
    Gehörte es nicht zum Flügel Grouchy's?
    Ist es vergessen worden?
    Kann mich da jemand erhellen?
    Gruß
    Mephisto

    "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
    nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

    Kommentar

    • muheijo
      Erfahrener Benutzer
      Capitaine
      • 01.10.2006
      • 553

      #3
      Zitat von Mephisto Beitrag anzeigen
      ...warum das Korps Lobau nicht herangezogen worden war.
      ...
      Ist es vergessen worden?
      so sieht es aus. ich habe mich ein bischen eingelesen in die seiten, die man so im netz findet. z.b. hier:



      demnach hat lobau schlicht und ergreifend zu spæt den befehl zum eingreifen bekommen.

      es finden sich auch eine ganze reihe anderer interessanter aspekte. N war wohl tatsæchlich nicht mehr der alte...

      gruss, muheijo

      Kommentar

      • Mephisto
        Erfahrener Benutzer
        Capitaine
        • 01.10.2006
        • 625

        #4
        Selbst als er (Lobau) eintraf wurde er nicht eingesetzt. (Sturm auf Ligny).

        Wurde hier mit Vorbedacht für den baldigen Schlag gegen die Engländer gespart?
        War sich N seiner Sache in Ligny vielleicht zu sicher?

        Warum?
        Weil er auf den Flankenangriff d'Erlons baute?
        Aus welcher Richtung?

        Das Auftauchen d'Erlons aus Frasnes (Westen) stiftete Verwirrung.
        Die anschließende Umkehr wird nicht aufgehalten.
        Vielleicht weil hier nicht der herangeorderte d'Erlon sondern entweder
        a. Feind oder aber
        b. ein anderer Truppenteil Neys vermutet wird?

        Als festgestellt wurde, dass es sich um franz. Tuppen handelte, liess man sie ziehen,
        - vielleicht weil man Ney nicht auch noch um diesen berauben möchte,
        - vielleicht weil man annahm, dass dann aber doch wohl sehr bald ein anderer Teil
        über Marbais / Nordwesten auftauchen müßte (Reille)?

        Um 11:00/11:30 Uhr hatte Ney nachweislich (Siehe deBas, Houssaye, Uffindell) seinen Truppen
        in Ausführung der ordres des Kaisers die Tagesbefehle gegeben.
        Hierbei wird d'Erlon u.a. eine Postion bei Marbais zugewiesen.

        Bleibtreu behauptet (ohne Quellenangabe) dass Ney Napoleon die Durchführung seiner Befehle
        als erledigt um 11 Uhr mitgeteilt hätte, obwohl die Truppen erst um 12:00 Uhr aufgebrochen seien.

        Danach hätte N am Nachmittage die Truppen d'Erlons in Marbais - also im Rücken der Feinde - vermuten können/müssen?

        Meine Frage:
        Wurde Napoleon von der (vorgeblichen) Stellung der Positionen der Einheiten des linken Flügels am 16ten informiert?
        Mir ist nicht bekannt, daß Ney sich während des Tages bei Napoleon gemeldet hätte -
        aber sind vielleicht Kopien der Befehle Neys an das HQ gegangen?
        Weiss das hier jemand?
        Zuletzt geändert von Mephisto; 03.06.2008, 13:45.
        Gruß
        Mephisto

        "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
        nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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        • Mephisto
          Erfahrener Benutzer
          Capitaine
          • 01.10.2006
          • 625

          #5
          Hallo, Ihr,

          Ich habe nun auch bei Lettow-Vorbeck von der 11:00 Uhr Meldung Neys gelesen.

          Danach soll Ney nicht nur die Weitergabe seine Befehls an die Truppen gemeldet haben
          sondern soll diese auch beigelegt haben.
          Danach hatte er d’Erlon befohlen 1 Division nach Marbais zu senden.
          Die restlichen Truppen waren bei Frasnes zu belassen.
          Napoleon musste annehmen, diese waren nach Beginn des Kampfes näher
          an Quatre Bras herangezogen worden.
          Dass Ney sich im Kampfe befinden musste, war ihm inzwischen nicht von diesem
          sondern von Lobau mitgeteilt worden.
          Lobaus 2ter Stabschef Janson hatte auf direkten Befehl des Kaisers am Morgen
          Informationen über die Lage bei Quatre Bras eingeholt.

          Lettow-Vorbeck geht davon aus, dass Napoleon beim Erscheinen d’Erlons
          nicht nur deshalb erstaunt gewesen sein soll, dass dieser nicht aus Nord-West sondern aus Westen kam,
          sondern viel verwunderlicher war die kurze Zeitspanne seit Erteilung und Ausführung des Marschbefehles.
          Schließlich wurde d’Erlon mittlerweile bei Quatre Bras vermutet.
          „Die Berechnungen des Kaisers, nach denen der Erlon bei Empfang des Befehls
          nahe bei Quatre-Bras annahm, erweisen sich deshalb nicht als unrichtig, denn ihm war
          der um zwei Stunden später erfolgte Abmarsch der Neyschen Armeeabteilung nicht bekannt.“
          Dass es d’Erlon war, wurde dem Kaiser von seinem Aide de Camp Dejean mitgeteilt.
          Es wurde demnach auch wohl nicht mehr mit einem Zangenangriff gerechnet.

          Auf den Abmarsch d’Erlons wurde nach Meinung Lettows nicht reagiert, weil eben mittlerweile
          das Gefecht bei Quatre-Bras bekannt geworden war (Janson).
          Napoleon musste bei Ney schwerwiegende Gründe für die Widersetzung gegen den vormittaglichen
          kaiserlichen Befehls vermuten und ließ d’Erlon ziehen.

          @Muheijo
          N war wohl tatsæchlich nicht mehr der alte...
          Lettow-Vorbeck stimmt mit General Moltke – ebenfalls einem Kenner der napoleonischen Kriegsführung -
          überein, der dem Oberst Baron Stoffel gegenüber geäußert haben soll, das der Stoß des 20.000 Mann
          starken Korps Erlon für Blücher vernichtend gewesen wäre.
          Hier wird besonders Clausewitz vehement widersprochen.

          Somit hat es an der Ausführung wohl gehapert – nicht aber am Konzept.
          Zuletzt geändert von Mephisto; 05.06.2008, 00:22.
          Gruß
          Mephisto

          "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
          nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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