Napoleons Herrschaft: Diktatur unter dem Deckmantel der Demokratie?

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  • Haruka
    Neuer Benutzer
    Enfant de Troupe
    • 08.03.2009
    • 2

    Napoleons Herrschaft: Diktatur unter dem Deckmantel der Demokratie?

    Ich habe in Geschichte die Aufgabe bekommen, diese Behauptung zu beweisen bzw. Argumente dafür und dagegen zu einem Text zusammenzufassen.
    Allerdings finde ich 1.Recht wenig zu diesem Thema andererseits ist es eine gute Frage.
    Ich fände es gut mit anderen Leuten darüber zu diskutieren und gute argumente zu finden.

    mfg
    Haruka
    Zuletzt geändert von Haruka; 08.03.2009, 20:24.
  • HKDW
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 02.10.2006
    • 2962

    #2
    da gibt es nichts zu diskutieren noch schlimmer, wie liest es sich denn schon

    Kaiser Napoleon von Gottes Gnaden - ein kleiner Reaktionär noch dazu - hinweg mit ihm.

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    • gnlwth
      Erfahrener Benutzer
      Tambour-Major
      • 09.10.2006
      • 324

      #3
      Hallo Haruka,

      die Fragestellung mutet schon etwas seltsam an: Diktatur unter dem Deckmantel der Republik haette ich noch verstanden - aber von Demokratie war ja nun wirklich nie die Rede. Nicht einmal der skrupelloseste Propagandaminister (haette Napoleon einen solchen gehabt) haette sich zu der Behauptung verstiegen, es handele sich bei Napoleons Herrschaft um eine Demokratie (auch, wenn er als Konsul auf Lebenszeit vom Volk "gewaehlt" wurde).

      Also vielleicht die Frage von dieser Seite aus betrachten: Was auch immer es war, es gab sich noch nicht einmal den Anschein einer Demokratie.

      Gruss,
      Gnlwth
      Talleyrand - der Mensch und die Persönlichkeit

      Kommentar

      • Haruka
        Neuer Benutzer
        Enfant de Troupe
        • 08.03.2009
        • 2

        #4
        nun ja
        ich habe diese aufgabe von meiner lehrerin bekommen.
        wenn es nun unter dem deckmantel der republik wäre
        ist da ein großer unterschied?
        oO

        Kommentar

        • gnlwth
          Erfahrener Benutzer
          Tambour-Major
          • 09.10.2006
          • 324

          #5
          Guten Morgen,

          wenn es nun unter dem deckmantel der republik wäre
          ist da ein großer unterschied?
          Wikipedia sagt: Demokratie

          Wikipedia sagt: Republik


          Schoenen Gruss,
          Gnlwth
          Zuletzt geändert von gnlwth; 10.03.2009, 09:44.
          Talleyrand - der Mensch und die Persönlichkeit

          Kommentar

          • HKDW
            Erfahrener Benutzer
            Colonel
            • 02.10.2006
            • 2962

            #6
            Da ist schon ein Unterschied - Republik kann ja auch ein Deckmantel für Diktatur sein.

            Der 18 brumaire war ein Staatsstreich der im Nachhinein mit einem Pseudoplebiszit - legalisiert wurde, also Demokratie - sicherlich nein.

            Kommentar

            • gnlwth
              Erfahrener Benutzer
              Tambour-Major
              • 09.10.2006
              • 324

              #7
              Hallo,

              Ich zitiere hier nochmal aus der Wikipedia, was den Unterschied zwischen Demokratie und Republik zusammenfasst und klarmachen sollte:


              ZITAT:

              Die Begriffe Republik und Demokratie werden häufig gleichbedeutend verwendet, strenggenommen beziehen sich jedoch auf unterschiedliche Sachverhalte. Republik bezeichnet als Gegensatz zur Monarchie eine Staatsform, in der das Staatsoberhaupt nicht dynastisch, sondern über das Staatsvolk legitimiert ist; dagegen bezeichnet eine Demokratie als Gegensatz zur Diktatur ein System, in dem auch die tatsächliche Staatsgewalt vom Volk ausgeht und politische Entscheidungen nach dem Mehrheitsprinzip getroffen werden.
              Es lassen sich somit verschiedene Kombinationen von Republik und Demokratie unterscheiden:


              ZITAT ENDE

              Klar, dass es einen Unterschied gibt, wird es wohl auch bei der Bezeichnung Deutsche Demokratische Republik... Handelte es sich um einen Pleonasmus (oder eine Tautologie? Ich kann das nie auseinander halten), dann koennte man sich die "Demokratische" sparen.

              Republik kann ja auch ein Deckmantel für Diktatur sein.
              Meistens sogar, zumindest wenn der Diktator sich geniert, zuzugeben, ein solcher zu sein. Dem Volk Demokratie vorzupielen ist ja viel zu aufwendig (und schlecht fuer das Diktatorenego.) Ueberhaupt: Was ein ordentlicher Diktator ist, haelt sich aber nicht mit so teurem und arbeitsintensivem Schnickschnack wie Wahlen auf (was das kostet, die zu faelschen!), sondern laesst sich mit den eingesparten Steuergeldern ein hundert Meter grosses Standbild an prominenter Stelle errichten, vor dem dann Soldaten in lustigen Phantasieuniformen paradieren. (Die Soldaten in weniger lustigen Phantasieuniformen nehmen unterdessen die Erschiessungen angeblicher Staatsfeinde im nach dem Diktator benannten Fussballstadion vor.)

              Ansonsten gilt, was Hans-Karl schrieb: Napoleon liess sich den Diktator(aeh, Konsul) auf Lebenszeit vom Volk legitimieren (wobei die Wahlen auch gefaelscht waren, oder?), aber das war's dann auch. Spaetestens bei der Kroenung zum Kaiser (nur wenige Jahre spaeter) war endgueltig Schluss mit irgendwelchen Deckmaentelchen.

              Schoenen Gruss,
              Gnlwth



              Mahlzeit,
              Gnlwth
              Talleyrand - der Mensch und die Persönlichkeit

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              • muheijo
                Erfahrener Benutzer
                Capitaine
                • 01.10.2006
                • 553

                #8
                Zitat von gnlwth Beitrag anzeigen
                Spaetestens bei der Kroenung zum Kaiser (nur wenige Jahre spaeter) war endgueltig Schluss mit irgendwelchen Deckmaentelchen.
                Nicht so ganz, wenn ich mich recht erinnere nannte er sich zumindest am Anfang "Kaiser der frz. Republik", eigentlich ein Paradoxon, aber wenn's das Volk gerne hørt...

                Gruss, muheijo

                Kommentar

                • gnlwth
                  Erfahrener Benutzer
                  Tambour-Major
                  • 09.10.2006
                  • 324

                  #9
                  Guten Tag,


                  wenn ich mich recht erinnere nannte er sich zumindest am Anfang "Kaiser der frz. Republik"

                  Danke, das wusste ich nicht. Ich dachte, er haette sich von Anfang an Kaiser der Franzosen genannt. Wann hat er denn dann umgeschwenkt?


                  Und uebrigens - um Missverstaendnisse auszuraeumen: Nein, Napoleon hat keine Erschiessungen in Fussballstadien vornehmen lassen.



                  Schoenen Gruss,
                  Gnlwth
                  Talleyrand - der Mensch und die Persönlichkeit

                  Kommentar

                  • Rayner-2002
                    Neuer Benutzer
                    Enfant de Troupe
                    • 21.03.2009
                    • 1

                    #10
                    Napoelon I und Demokratie

                    Langer Rede, kurzer Sinn:

                    Napolen I war ein Massenmörder.

                    In seinen rund 20 Jahren Wirken hat er sein Frankreich und seine Verbündeten um ca. 500 000 Männer geschwächt. Dazu kommen nochmals ca. 600 000 Gegner, und geschätzte 2 Mio. Zivilisten. Von den infrastrukturellen Schäden, von Kunstraub und Verletzung der Menschenwürde ganz zu schweigen.

                    Diese 3 Mio. Opfer vor gut 200 Jahren klagen noch heute an!
                    Dann hätten wir eben keinen Code de Civil gehabt, dafür aber wahrscheinlich unendlich viel weniger Leid.

                    ... und keine Folgekriege als "Domino-Effekt" bis Mitte 20. Jahrhdt....

                    Kommentar

                    • muheijo
                      Erfahrener Benutzer
                      Capitaine
                      • 01.10.2006
                      • 553

                      #11
                      Zitat von Rayner-2002 Beitrag anzeigen
                      Diese 3 Mio. Opfer vor gut 200 Jahren klagen noch heute an!
                      Ich finde, sie klagen vor allem die Englænder an, die nichts anderes zu tun hatten, als in Europa gegen Bezahlung Unruhe zu stiften!

                      Gruss, muheijo

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                      • DesireeHannover
                        Erfahrener Benutzer
                        Sergent
                        • 10.05.2007
                        • 124

                        #12
                        Ja stimmt, die Engländer haben immer dafür gesorgt, dass die Kontinentaleuropäer mit sich selbst beschäftigt waren, damit sie störungsfrei ihrer Geschäfte und Eroberungen nachgehen können.

                        Gewusst wie ;-)

                        Ansonsten finde ich manche Äußerungen hier recht naiv und Einseitig.

                        Fußballstadien - ab wann wurde den Fußball gespielt? Auch etwas aus England, um das Kontinent abzulenken. LOL
                        "Eine schmucke Uniform und ein schönes Pferd sind wichtiger als ein voller Bauch!"
                        Zitat: Laetitia Ramolino

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                        • gnlwth
                          Erfahrener Benutzer
                          Tambour-Major
                          • 09.10.2006
                          • 324

                          #13
                          Guten Abend Desiree,

                          Fußballstadien - ab wann wurde den Fußball gespielt? Auch etwas aus England, um das Kontinent abzulenken.
                          Ich zitiere aus Wikipedia:

                          "1848 verfassten Studenten der Universität Cambridge die ersten Fußballregeln. Danach bestand eine Mannschaft aus 15 bis 20 Spielern. Im Jahre 1857 gründeten Cricketspieler mit dem FC Sheffield den ersten offiziellen Fußballverein der Welt."

                          (Mehr ueber die Geschichte des Fussballs hier und hier, wo man aber auch lesen kann, dass Menschen in Kontinentaleuropa durchaus schon vor der Gruendung des ersten Fussballvereins hinter Baellen herliefen, auch wenn die Englaender ihnen noch nicht die Regeln dazu, die Vereine und vor allem die Idee, Fussballstadien zu bauen, geschenkt hatten.

                          Obschon also anscheinend auch in Frankreich schon vor 1848 bereits so etwas wie Fussball gespielt wurde, war Fussball unter Napoleon, seinen Generaelen und Ministern sicher kein Gespraechsthema am Mittagstisch - daher auch meine Aussage, dass Napoleon (obwohl Diktator) in Ermangelung von Fussballstadien selbstverstaendlich keine Erschiessungen in selbigen vornehmen liess, beziehungsweise lassen konnte. Und ueberhaupt, wie saehe das denn aus:

                          "Gestern wurde der Herzog von Enghien als Verraeter angeklagt und nur kurze Zeit spaeter im Napoleon-Bonaparte-Fussballstadion fuesiliert."

                          Sowas moechte doch niemand, der auch nur einen Funken Geschmack und Stil hat, morgens im Moniteur lesen.


                          Schoenen Gruss,
                          Gnlwth
                          Zuletzt geändert von gnlwth; 27.03.2009, 18:02.
                          Talleyrand - der Mensch und die Persönlichkeit

                          Kommentar

                          • Irene Hartlmayr
                            Erfahrener Benutzer
                            Capitaine
                            • 22.02.2013
                            • 596

                            #14
                            Zitat von Rayner-2002 Beitrag anzeigen
                            Langer Rede, kurzer Sinn:

                            Napolen I war ein Massenmörder.

                            In seinen rund 20 Jahren Wirken hat er sein Frankreich und seine Verbündeten um ca. 500 000 Männer geschwächt. Dazu kommen nochmals ca. 600 000 Gegner, und geschätzte 2 Mio. Zivilisten. Von den infrastrukturellen Schäden, von Kunstraub und Verletzung der Menschenwürde ganz zu schweigen.

                            Diese 3 Mio. Opfer vor gut 200 Jahren klagen noch heute an!
                            Dann hätten wir eben keinen Code de Civil gehabt, dafür aber wahrscheinlich unendlich viel weniger Leid.

                            ... und keine Folgekriege als "Domino-Effekt" bis Mitte 20. Jahrhdt....
                            Der Herr haben wohl vergessen dass der Code Civil eine NEUE GESELLSCHAFTSORDNUNG einführte,wovon Einiges Heute so selbstverständlich
                            ist dass keiner mehr darüber nachdenkt!!!DAMALS aber war es ein FORTSCHRITT,der außerdem vielen Europäern außerhalb Frankreichs zugute
                            kam,gerade auch in Deutschland!!!Die reaktionären Sieger haben dann alles
                            wieder abgeschafft ,aber es blieb in Erinnerung und kam mit der Zeit wieder hervor.Im übrigen ist der Code Civil zum VORBILD geworden und zwar AUF DER
                            GANZEN WELT und auf allen Kontinenten!!
                            Das alleine wiegt das Leid irgendwie auf,wenn man bedenkt was derlei bedeutet!
                            Und im übrigen sind die Angaben zu den Kriegen und den Opferzahlen reichlich
                            willkürlich,ganz abgesehen davon dass auch das Leid im Gesamtzusammenhang mit den anderen Mächten gesehen werden muss.
                            Und die "Folgekriege"bis zur Mitte des 20ten Jahrhunderts sind wohl eher auf
                            die Interessen und Ambitionen anderer Mächte zurückzuführen,vornehmlich
                            der Deutschen.....!!!!
                            Wozu machen Sie mit bei einem solchen Forum,wenn Sie von vornherein nur
                            einseitig und willkürlich abwerten wollen!???!

                            IRENE.

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                            • Harper
                              Erfahrener Benutzer
                              Sergent-Major
                              • 12.07.2012
                              • 180

                              #15
                              Hallo IRENE !

                              Vielleicht gibt ja mal die Osterzeit Veranlassung zu einem ( zumindest aus meiner Sicht ) grundsätzlichen Hinweis :

                              Es wäre wirklich sehr freundlich und dazu auch noch rücksichtsvoll sowohl gegenüber den Adressaten aber auch den anderen Forumsnutzern, wenn nicht alles auf der persönlichen Ebene abgehandelt bzw. landen würde. Kontroverse Standpunkte sind sicherlich der Diskussion förderlich; sie können aber auch ohne persönliche Angriffe und Wertungen zur Person ausgetauscht werden. Das Gegenteil nimmt hier langsam aber sicher Überhand.

                              MfG,

                              Harper

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