Preuß. Kriegsspiel 1812

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  • Tom
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 03.10.2006
    • 1068

    Preuß. Kriegsspiel 1812

    Der Spiegel: "Wie preußische Militärs den Rollenspiel-Ahnen erfanden" (v. Reiswitz, 1812)



    Gruß, Tom
  • Sans-Souci
    Erfahrener Benutzer
    Major
    • 01.10.2006
    • 1841

    #2
    Einer der Vorläufer:



    und der detaillierte Aufsatz über das Kriegsspiel:

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    • Blesson
      Erfahrener Benutzer
      Adjudant
      • 03.10.2006
      • 778

      #3
      DAs ist hochinteressant (dabei hatte ich vor ca. 8 Jahren schon mal eine Kopie des Reiswitzschen Werkes in der Hand); werde trachten, einige Element für die diesjährige Kriegsschule zu rekonstruieren.
      Zuletzt geändert von Blesson; 25.06.2009, 23:12.
      Do, ut des

      http://www.ingenieurgeograph.de

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      • ibreh
        Erfahrener Benutzer
        Sergent-Major
        • 12.03.2007
        • 185

        #4
        gibt es das Kriegspiel von Reiswitz eigentlich irgendwo? idealerweise als download :-) Bei Googlebooks finde ich nichts

        Kommentar

        • ibreh
          Erfahrener Benutzer
          Sergent-Major
          • 12.03.2007
          • 185

          #5
          ich meine damit natürlich die Daten / Tabellen, mit denen er gearbeitet hat.

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          • Tom
            Erfahrener Benutzer
            Chef de Bataillon
            • 03.10.2006
            • 1068

            #6
            Krieggspiel im preuß. 29. IR, 1820er Jahre

            Noch eine interessante Fußnote: Lese gerade in einem Aufsatz über den waldeckischen Hptm., später preußischen Oberst v. Wiedburg, dass in den 1820er Jahren das Reisewitz´sche Kriegsspiel bei den Offizieren des 29. IR (in Trier, unter Oberst v. Hüser) sehr beliebt gewesen ist; Wiedburg sei darin Meister gewesen. Das Offizierkorps des 29. zeichnete sich nach Angabe des Aufsatzautors (wohl v. Webern, sp. preuß. General) durch besondere wiss. Aktivität aus, gefördert durch den Regimentskommandeur.

            Gruß, Tom
            Zuletzt geändert von Tom; 20.09.2009, 09:51. Grund: Schreibfehler korr.

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            • Sans-Souci
              Erfahrener Benutzer
              Major
              • 01.10.2006
              • 1841

              #7
              Hier ein kurzer Aufsatz von B. Poten über die beiden Reißwitze, aus der Allgemeinen Deutschen Biographie:

              Reißwitz: Freiherren v. R., Vater und Sohn, zwei Männer deren Name mit der Geschichte des Kriegsspiels eng verbunden ist. Wenn sie auch nicht die ursprünglichen Erfinder desselben waren – denn lange und mehrfach war bereits vor ihnen der Gedanke erwogen und in Ausführung gebracht worden, die Bewegungen von Truppen und die von diesen dem Feinde gegenüber zu ergreifenden Maßregeln mittelst vereinbarter beweglicher Zeichen von Holz im Zimmer zur Darstellung zu bringen und die Richtigkeit der von der einen und der anderen Seite getroffenen Anordnungen zu prüfen –, so sind sie es doch gewesen, welche das Spiel bei preußischen Heere, von wo es seinen Weg in die ganze Welt genommen hat, eingeführt, und demselben diejenige Gestalt gegeben haben, in welcher es, wenn auch mannigfach vervollommnet und erweitert, noch gegenwärtig gespielt wird. R. der Vater, ein geistvoller und unterrichteter, auch militärische gebildeter Mann, zu Anfang des 19. Jahrhunderts Kriegs- und Domänenrath zu Breslau, gab die erste Anregung. Im Verein mit einigen Offizieren, welche der Idee Beifall schenkten, bemühte er sich, nach Art des Schach, ein Spiel herzustellen, welches Anleitung zur Truppenführung geben und zugleich unterhalten könnte. R. der Sohn, Georg Heinrich Rudolf Johann, 1794 geboren, 1810 bei der Artillerie zu Neiße in den Dienst getreten, 1813, wo er an der Belagerung von Glogau theil nahm und das Eiserne Kreuz erwarb, zum Officier befördert, seit 1819 als Premierlieutenant [154] der Gardeartillerie und Mitglied der Artillerieprüfungscommission in Berlin in Garnison stehend, hatte früh mit Begeisterung den Gedanken seines Vaters erfaßt und war eifrig bemüht, denselben nach allen Seiten zu fördern. Kriegsspiel und Musik – er war ein vorzüglicher Geigenspieler – füllten seine Mußestunden aus. Er verbesserte den zum Spiele gehörigen Apparat namentlich durch Einführung eines geeigneten Maaßstabes (1:8000 statt des bis dahin gebrauchten 1:2373, wobei die Meile 12 rheinische Zoll lang war) und verschaffte sich durch viele Uebung große Gewandtheit in der Leitung des Spiels. Im J. 1824 erhielt Prinz Wilhelm Sohn (später Kaiser Wilhelm I.) Kunde von Letzterem, machte den General von Müffling und seinen Vater mit demselben bekannt und veranlaßte sie, daß das Kriegsspiel den Officieren empfohlen und daß die Anschaffung von Apparaten in der Armee angeordnet wurde. In demselben Jahre veröffentlichte Lieutenant v. R. eine „Anleitung zur Darstellung militärischer Manöver mit dem Apparate des Kriegsspiels.“ Grofürst Nikolaus (bald nachher Kaiser Nikolaus I.) lud ihn nach Rußland ein; in St. Petersburg machte er die Mitglieder der kaiserlichen Familie und eine Anzahl von Officieren mit seiner und seines Vaters Erfindung bekannt. Da wurde er 1826 von der Garde zur Linie versetzt und mußte als Hauptmann der 3. Artilleribrigade seine Garnison Berlin mit Torgau vertauschen. Er erblickte in dem Verfahren, welches allerdings zum Theil deshalb angeordnet war, weil man R. als älteren Officier für mancherlei Ausschreitungen jüngerer Kameraden verantwortlich machte, eine ungerechte Zurücksetzung, welche er glaubte nicht ertagen zu können, und erschoß sich während eines Urlaubes zu Breslau am 1. Sept. 1827. Der Vater starb erst 1829.
              Militär-Wochenblatt, Berlin 1874, Nr. 56. B. Poten
              nach: http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Re...n_Freiherr_von

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              • Marshall Murat
                Neuer Benutzer
                Soldat
                • 08.10.2006
                • 21

                #8
                Zitat von ibreh Beitrag anzeigen
                gibt es das Kriegspiel von Reiswitz eigentlich irgendwo? idealerweise als download :-) Bei Googlebooks finde ich nichts
                Guten Morgen ibreh,
                Das Buch ist bei GoogleBooks als vollständige Ansicht online, sodass du es von dort direkt downloaden kannst.
                Einzig und allein der Button zum Download ist ein wenig versteckt.
                Wenn du die Buchseite im Browser vor dir hast, musst du rechts darüber ganz außen einen Pfeil haben, der nach unten zeigt. Da draufklicken und das gewünschte Format auswählen. Dann sollte es eigentlich gehen.
                "Revolution: eine Meinung, die auf Bajonette trifft."
                Napoleon Bonaparte (1769-1821)

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                • ibreh
                  Erfahrener Benutzer
                  Sergent-Major
                  • 12.03.2007
                  • 185

                  #9
                  hallo monsieur de Marechal,

                  danke für den Hinweis. Ich weis nicht wo ich nen Fehler mache, aber ich finde es nicht.

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                  • Marshall Murat
                    Neuer Benutzer
                    Soldat
                    • 08.10.2006
                    • 21

                    #10
                    Richte deinen Blick mal an die ganz rechte Seite des Browserfensters und gehe sie von oben (dem roten Kästchen mit dem Kreuz, falls Windows-User) bis zur Taskleiste ab.

                    Da musst du auf diesen nach unten gerichteten Pfeil stoßen, auf den du klicken musst.
                    "Revolution: eine Meinung, die auf Bajonette trifft."
                    Napoleon Bonaparte (1769-1821)

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                    • ibreh
                      Erfahrener Benutzer
                      Sergent-Major
                      • 12.03.2007
                      • 185

                      #11
                      Sorry, ich sollte vielleicht etwas ausführlicher antworten: Ich, bzw Google, bietet mir dieses Buch nicht zum download an, noch nicht mal in der "Auszug-Ansicht". Das meinte ich mit ich find´s nicht.

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                      • Blesson
                        Erfahrener Benutzer
                        Adjudant
                        • 03.10.2006
                        • 778

                        #12
                        Meine Lieben,

                        anbei die ersten Eindrücke vom Kriegsspiel nach Reiswitz bei der diesjährigen Kriegsschule, hier durchgespielt als Ausfall der Belagerten bei der Belagerung von Torgau im November 1813, worüber noch ausführlicher in Wort und Bild berichten zu sein wird.

                        http://picasaweb.google.de/Gontzenba...ng_Torgau_1813#

                        LB
                        Zuletzt geändert von Blesson; 10.11.2009, 22:10.
                        Do, ut des

                        http://www.ingenieurgeograph.de

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                        • Blesson
                          Erfahrener Benutzer
                          Adjudant
                          • 03.10.2006
                          • 778

                          #13
                          Meine Lieben,

                          hier der erste Berichte zum Kriegsspiel von der diesjährigen Kriegsschule in Zeilitzheim.



                          Fazit: Es hat mir als Schiedsrichter und den anderen vier Eleven viel Vergnügen gemacht, das taktische Kriegsspiel auszuprobieren.
                          Die Sache funktioniert in einer ersten, stark vereinfachten Version, bedarf aber noch des Ausbaus für nächstes Jahr.

                          Aus den Fehlern oder Ungeschicklichkeiten sollte man lernen, denn es gibt in den Heeresberichten fast nichts Ruhmreicheres zu vermelden als die Wegnahme von vielen feindlichen Geschützen..... Vor allem sind zu nennen:
                          1) das Erkennen und Einschätzen der gegnerischen Absichten
                          2) Taktik der verbundenen Waffen.
                          3) Krieg der Vorposten
                          4) Verzettelung der Kräfte

                          LB
                          Zuletzt geändert von Blesson; 16.11.2009, 17:35.
                          Do, ut des

                          http://www.ingenieurgeograph.de

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                          • Sans-Souci
                            Erfahrener Benutzer
                            Major
                            • 01.10.2006
                            • 1841

                            #14
                            Im Militair-Wochenblatt, No. 402 vom 5. März 1824, wird auf S. 2973 f. das Kriegsspiel beworben. Eingeleitet wird die Anzeige mit einer Empfehlung Müfflings, datiert Berlin, den 25sten Februar 1824, in der es am Ende heißt:

                            Wenn der Herr Premier-Lieutenant von Reißwitz durch den Beifall der Prinzen des Königl. Hauses, des Herrn Kriegs-Ministers und der höhern Offiziere, welche sein Kriegsspiel kennen, einen angenehmen Lohn für seine Bemühungen gefunden hat, so wird er durch die Bekanntmachung und Verbreitung desselben sich auch unfehlbar den Dank der Armee erwerben.
                            Ich deute das so, daß das Spiel auch 1824 noch nicht Bestandteil der Ausbildung der Offiziere war, sondern als eine Art nützliches Privatvergnügen zu betrachten ist.

                            Für mich war unser Kriegsspiel zu Torgau vor allem unter dem Aspekt der Zeitverzögerung zwischen Befehl und Ausführung interessant, der bisweilen dazu führte, daß sich die Situation ziemlich geändert haben konnte, bevor ein Befehl seine Wirkung zeigte.
                            Zuletzt geändert von Sans-Souci; 24.11.2009, 15:07.

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                            • Sans-Souci
                              Erfahrener Benutzer
                              Major
                              • 01.10.2006
                              • 1841

                              #15
                              Im Militair-Wochenblatt von 1874, No. 56, S. 530, steht folgendes:

                              Inzwischen [wohl noch 1824, aber erst nach der Vorstellung des Spiels im Militair-Wochenblatt im März 1824] war von Sr. Maj. dem Könige ein allerhöchster Befehl ergangen, daß jedes Regiment für sein Offizierkorps aus Staatsmitteln einen Kriegsspielapparat ankaufen sollte.
                              Also ein nützliches Privatvergnügen, das vom Staat gefördert wurde. Es gab keine Verpflichtung, sich am Kriegsspiel zu beteiligen.

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