Höhenlinien in Karten

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  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 827

    Höhenlinien in Karten

    Im Zuge der Recherchen zu unserem Auerstedt-Diorama sind wir beim Kartenmaterial auf unterschiedliche Darstellungen der Höhenunterschiede gestoßen. Üblich und bekannt für die zeitgenössischen Karten ist eine Böschungsschraffur in verschiedenen Intensitäten je nach dem Grad der Steigung. Spätere Karten verwenden nicht mehr die Schraffur sondern Höhenlinien.
    Weiß zufällig jemand, ab wann Höhenlinien bei der Kartendarstellung verwendet wurden?
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
  • Blesson
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 03.10.2006
    • 778

    #2
    In den sächsischen Meilenkarten am Anfang des 19. JH wurde die Schraffur von Johann-George Lehmann verwendet, in den preuß. Karten unter General v. Müffling anfangs dessen Methode, dann die kombinierten Müffling-Lehmannschen Schraffen, die die Hangneigung beschrieben, aber nur ungefähre Aussagen über die Höhen zuließen. Dabei stellte man sich eine Reflexion der senkrecht von oben kommenden Beleuchtung vor, ähnlich wie bei einem Spiegel, so daß bei größerer Hangneigung immer weniger Licht reflektiert wurde, und somit die steile Hänge immer dunkler wurden. Dies wurde auch mit einer Schummerung kombiniert, dessen Lichtquelle links oben (also bei genordeten Karten im NW) angenommen wurde, und so ein plastisches Relief erzeugte. Die Schraffen liefen entlang einer Linie des fallenden Wassers, mathematisch ausgedrückt des Gradienten. Die Hangneigung ließ sich mit Nivellierboussolen u.ä. ziemlich einfach messen oder auch bei geübtem Augen schätzen. Nur einige herausragende Höhen (sagen wir der Brocken im Harz) wurden trigonometrisch ermittelt.

    Dies war bis ca. 1850 die vorherrschende Methode der Geländedarstellung. (siehe z.B. die pr. Generalstabskarte ab 1840, die Dufour-Karte der Schweiz)

    Die Höhenlinien, auch Äquipotentiallinien, laufen senkrecht zum Gradienten. Diese können nach einem Nivellement durch Interpolation rechnerisch ermittelt werden, was einen höheren instrumentellen und rechnerischen Aufwand bedeutet. Die Karte des deutschen Reiches ab ca. 1880 ist enthält bereits die Höhenlinien.
    Zuletzt geändert von Blesson; 13.08.2009, 01:42.
    Do, ut des

    http://www.ingenieurgeograph.de

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