Napoléon et les Invalides

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  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2687

    Napoléon et les Invalides

    Diesmal muss ich hier ein Buch annoncieren, weniger um es für den Kauf zu empfehlen, sondern eher um vor einem Erwerb zu warnen.

    Es handelt sich um das neueste Werk aus dem Verlag Editions Napoleon, der auch die ambitionierten Zeitschriften La Revue Napoléon und Soldats Napoléoniens herausbringt und schon ein aus meiner Sicht hervorragendes Buch über die Sammlungen eines Museums - dem Emperi-Museum in Salon-en-Provence - publiziert hat.

    Das hier http://www.editions-napoleon.com/dyn.../index.php?t=5 beworbene Buch sollte in der gleichen Tradition wie das Emperi-Buch stehen und ist, um mit den positiven Aspekten anzufangen, sehr edel aufgemacht und die dargestellten Stücke sind in hervorragender Manier fotografiert und präsentiert. Dazu erfährt man in einleitenden Kapiteln etwas über die Geschichte des Invalidendoms und des Invalidenwesens in der französischen Armee, zudem noch über die im Invalidendom ruhenden Personen (und das sind einige mehr als die beiden Napi's).

    Das war es aber schon an den Aktiva, denn die Auswahl der präsentierten Stücke ist aus meiner Sicht schon fast eine Frechheit, denn es werden weitgehend bekannte Stücke präsentiert, teilweise Vitrinenfiguren, die man schon von früheren Postkarten aus dem Armeemuseum in Paris kannte - gut, wie beschrieben in sehr großen und detailreichen Fotos. Noch schlimmer ist jedoch das deutliche Übergewicht an präsentierten Waffen, sowohl Blank- wie auch Feuerwaffen. Nichts gegen Waffenkundler, aber Abbildungen der französischen (Standard-) Waffen gibt es jetzt wahrlich genug, selbst in deutschen Museen und Ausstellungen kann man solche einsehen, und Zier- bzw. Repräsentationswaffen stehen nicht gerade im Fokus der militärhistorisch interessierten Leserschaft. Somit bleiben für die einzelnen Truppengattungen, denen übrigens mehr oder weniger allgemeine Texte von Oleg Sokolov vorangestellt sind, kaum noch Platz für wirkliche Effekte und v.a. Ausrüstungsstücke - und wie schon gesagt, die Dargestellten sind zu einem großen Teil schon bekannt (ein paar kleine Ausnahmen abgesehen).

    Schade, denn ich hoffte, das Buch würde einen ähnlichen Bilderschatz wie das angesprochene Emperi-Buch haben und vielleicht ein farbiges Äquivalent zu den in den 80ern herausgegebenen Bänden des Armeemuseums unter Paul Willing (mit immens vielen - leider kleinen s/w - Abbildungen) sein.

    So muss ich von diesem, sicher auf dem deutschen Markt für über 100 Euro angebotenen, Buch abraten ... außer, man möchte aus bibliophilen Gründen ein schönes Prachtwerk im Regal stehen haben.

    Ich bin froh, dass ich das Buch nicht "auf normalem Wege" erworben habe, sondern es als Teil des Honorars für meine SN-Autorenschaft bekommen habe.

    Wie ich weiß hat Pierre-Yves ähnliche Eindrücke, die er hier vielleicht noch weiter vertiefen kann.

    Markus Stein
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben
  • pique51
    Erfahrener Benutzer
    Sergent
    • 02.10.2006
    • 117

    #2
    Du hast schon das wesentliche geschrieben, und ich habe an sich wenig hinzuzufügen.
    Nur vielleicht 2 Dinge.
    Es ist richtig, daß der Großteil der Exponate bekannt sind, und sicherlich sind auch die Bilder in 1a Qualität. Was mir auch gut gefällt, ist, daß zu diesen bekannten Objekten, wenigstens eine Beschreibung dazu steht, die unter anderen die Quelle angibt (aus welcher Sammlung stammt das Objekt, wer es getragen hat, usw.), und auhc die möglichen Restaurationsarbeiten werden auch erwähnt, und wann sie gemacht worden sind...Es stellt sich in der Tat heraus, daß viele Objekte (wie Helme zum Beispiel), die sich in Sammlungen befinden, an sich nur aus originalen Teilen sind, aber wieder zusammen gebaut worden...
    Trotzdem muß ich hier auch ein Bemol hinzufügen, da diese Texte zum Teil auch mit Fehlern behaftet sind, was zum Beispiel die Truppenzugehörigkeit, wie bei einem Rock: "von einem Major eines Liniengrenadierbataillon", oder daß es für die reitende Artillerie, nur von "leichte Artillerie", wie es nach dem Valee System den Fall sein wird...Das hätte ich von "Spezialisten" anders erwartet.

    Schöne Grüße
    PY

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