Lafettenkasten Russland & Preußen?

[Gunter]

Gleich noch eine Artilleriefrage. Gerade las ich, dass bei den Russen der Lafettenkasten in Feuerstellung abgenommen werden sollte. War das bei den Preußen um 1813 auch so? Solche Kästen hatten sie auf jeden Fall auch.

Grüße,

Gunter

[joerg.scheibe]

Huch, war das NICHT so?

In Nicht-Beantwortung Deiner Frage ergeben meine gesammelten Primär- und Sekundär- bis Tertiärquellen, daß es bei den Franzosen und Sachsen auch so gehandhabt wurde.
Für Preußen fehlt mir augenblicklich ein Beleg.

Gruß
Jörg

[joerg.scheibe]

Ergänzend wird verwiesen auf

http://www.napoleon-online.com/forum/showthread.php?t=1801

unterster Eintrag des verehrten Herrn Blesson.

Jörg

[Gunter]

Danke,
das leuchtet ein.

Viele Grüße,

Gunter

[Henning]

Mal anders herum gefragt, welchen Sinn macht es, den Kasten in der Lafette zu lassen?

Henning

[Blesson]

Mal anders herum gefragt, welchen Sinn macht es, den Kasten in der Lafette zu lassen?

Henning

Nein, aus rein praktischen Gründen nicht, siehe Hebelwirkung: Der Schwerpunkt liegt zu weit hinten, d.h. der Laffettenschwanz läßt ich nur noch schwer für das Avancieren und Retirieren (mit oder ohne Langtau) anheben bzw. für die Seitenrichtung nach rechts oder links werfen. Ein gut gebautes Feld-Geschütz ist so austariert, daß sich der Lafettenschwanz mühelos von einem Mann heben läßt.

Bei den englischen Geschützen werden die beiden Kästen rechts und links auf die Achse gesetzt, was dann weniger Einfluß auf den Schwerpunkt hat.

Das Einsetzen und Herausheben des Kastens kostet obendrein Zeit, weshalb sich die Kastenprotzen mehr und mehr durchgesetzt haben. Umgekehrt heißt das, daß man Zeit spart, aber dafür das erschwerte Richten in Kauf nimmt.

Ob Sicherheit (in den geöffneten Kasten könnten Funken fallen, welche die Treibladungen entzünden) auch eine Rolle gespielt hat, wäre an hand zeitgen. Quellen zu klären.

LB

[Gunter]

Blesson,
das mit dem Sicherheitsaspekt ist bei Geschützen mit Kastenprotze sicher weniger relevant, denn da waren ja nur Zubehör für die Bedienung und höchstens 2-3 Kartätschenschüsse im Lafettenkasten, der auch nicht mehr als Zwischendepot für den Munitionsnachschub benutzt wurde. Allerdings war der herausgenommene Kasten sicher hinderlich, wenn das Geschütz bewegt werden musste, denn dann hatten immer 1-2 Mann das Teil nachzutragen. Eigentlich hätte man das Zubehör in der Protze mit unterbringen können.

Grüße,

Gunter