Neuerscheinung: Die Dresdner Bilderhandschrift aus den Jahren 1812 und 1813

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  • Tom
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 03.10.2006
    • 1072

    Neuerscheinung: Die Dresdner Bilderhandschrift aus den Jahren 1812 und 1813

    Liebe Mitforisten,

    ich wollte mit der Ankündigung eigentlich noch warten, bis ich mein Belegexemplar in der Hand halte und in Amazon der Blick ins Buch freigeschaltet wird. Aber der unermüdliche Steven H. Smith hat das Buch bereits gefunden und im engl./internat. Forum thematisiert - hier also die Informationen zum Buch (falls Ihr noch ein Weihnachtsgeschenk sucht ).

    Beste Grüße, Tom
    -----------------

    Neuerscheinung:

    Thomas Hemmann und Markus Gärtner: Die Dresdner Bilderhandschrift aus den Jahren 1812 und 1813 in der Nachzeichnung von Edmund Wagner. 208 S. (ca. 95 Farbabbildungen, dazu mehrere s/w-Abbildungen), Hardcover, Großformat 21 x 29,7 cm (DIN A4)
    ISBN-13: 978-3-8482-2132-5
    EUR 99,90
    (Hinweis: Der Preis resultiert aus der Zahl der Farbabbildungen – ca. 95, inkl. der 92 Tafeln Edmund Wagners - nach Bommer, siehe Aufzählung unten – und dem großen Buchformat.)

    Bei www.Amazon.de (Blick ins Buch ist noch nicht möglich):
    www.amazon.de/Dresdner-Bilderhandschrift-Jahren-Nachzeichnung-Edmund/dp/3848221322

    oder beim Verlag unter www.bod.de/index.php?id=296&objk_id=866488 (mit Titelbild)

    Zum Inhalt

    Die hier erstmals in der Nachzeichnung von Edmund Wagner – vollständig in Farbe – publizierte "Dresdner Bilderhandschrift" wurde wahrscheinlich von Christoph Ernst Benjamin Bommer (einem Schwager Caspar David Friedrichs) in den Jahren 1812/13 angefertigt. Sie zeigt Angehörige von Napoleons letzter "Großer Armee" (Franzosen, Italiener und Polen), deren Korps sich damals in Dresden aufhielten bzw. durch die Stadt marschierten. Außer den Paradeuniformen werden auch die Felduniformen mit zahlreichen Details und erläuternden Texten dargestellt.
    Eine Einführung in den Kontext der Entstehung der Dresdner Bilderhandschrift, ein Vergleich mit anderen zeitgenössischen Bilderserien sowie Kriegsgliederungen der französischen Armee und ihrer Hilfstruppen im Herbstfeldzug 1813 (mit vielfachen Verweisen auf Erinnerungsberichte von Offizieren und Soldaten der Großen Armee) ergänzen diese Edition.

    Verzeichnis der Abbildungen

    I. Campagne=Uniformen der kaiserlich französischen Truppen von 1812 und 1813

    I.1. Generalität. Die verschiedene Kleidung im Felde
    I.2. Pferde Equipierung bei der Generalität
    I.3. Adjutanten beim Generalstaab
    I.4. Rangabzeichnung durch Epauletten und Achselschnuren beim Adjutanten des Generalstaabs
    I.5. Pferde=Equipierung eines Generalstaabs-Adjutanten
    I.6. Ordonanz-Offizier vom Kaiser Napoléon. 12 Offiziers
    I.7. Pferde=Equipierung der Ordonanz-Offiziere vom Kaiser
    I.8. Linien Infanterie, 187 Regimenter zu 3 Bataillons. Rangabzeichnung der Epauletten bei den Offiziers
    I.9. Rangabzeichnung an den Satteldecken der Staabs=Offiziere bei der Linien=Infanterie
    I.10. Offiziers der Linien=Infanterie
    I.11. (Rangabzeichen der Unteroffiziere bei der Linien-Infanterie)
    I.12. Linien=Infanterie
    I.13. Linien=Infanterie
    I.14. Linien=Infanterie. Dienst=Alter Abzeichnung für alle Grade, mit Ausnahme der Offiziers
    I.15. Linien=Infanterie
    I.16. Linien=Infanterie
    I.17. Linien=Infanterie
    I.18. Die Chasseurs zu Fuß. 40 Regimenter zu 3 Bataillons oder leichte Infanterie. Rangabzeichnung der Offiziers=Epauletten
    I.19. Rangabzeichnung an den Satteldecken der Staabs=Offiziers bei den Chasseurs zu Fuß
    I.20. Chasseurs zu Fuß. Offiziers
    I.21. (Rangabzeichen der Unteroffiziere bei der leichten Infanterie)
    I.22. Chasseur=Infanteristen oder Chasseurs zu Fuß, oder Leichte=Infanteristen
    I.23. Chasseurs zu Fuß
    I.24. Das Artillerie=Corps zu Fuß
    I.25. Artillerie=Corps zu Fuß. 8 Regimenter
    I.26. Train=Corps der Fuß=Artillerie
    I.27. Train=Corps der Fuß=Artillerie
    I.28. Fuß=Artillerie=Wesen. Pulver=Wagen, Kanonen
    I.29. Fuß=Artillerie. Wie auf vortheilhaften Boden von den Artilleristen die Kanone avanciert wird ohne Pferde-Vorspann
    I.30. Corps der Ingenieur=Sappeurs (Corps des Sappeurs du Génie)
    I.31. Train=Corps des Packwagens
    I.32. Nachtrag
    I.33. Nachtrag. Verschiedene Gegenstände welche bei der Infanterie bisweilen auf dem Gepäck getragen werden
    I.34. Polnische Linien=Infanterie (in französischen Dienst)
    I.35. Polnische Linien=Infanterie
    I.36. Polnische Linien=Infanterie
    I.37. Italiänische Linien=Infanterie
    I.38. Das Cavallerie=Corps. Carabiniers 2 Regimenter
    I.39. Pferd eines französischen Carabiniers, Cuirrassiers und Dragoners
    I.40. Cürassier=Regimenter. 12 Regimenter
    I.41. Das Dragoner=Corps. 42 Regimenter
    I.42. Das Dragoner Corps. Von diesem Dragoner=Regiment sind einige Truppen in der Schlacht bei Culm gewesen
    I.43. Das Dragoner Corps
    I.44. Die Chasseur Regimenter zu Pferd. 28 Regimenter in 7 Divisionen zu 4 Regimenter
    I.45. Die Chasseur Regimenter zu Pferd
    I.46. Rangabzeichnung der Chasseur Regimenter zu Pferd
    I.47. Die 10 Husaren Regimenter
    I.48. Die Husaren Regimenter. Rangabzeichnung in Gold oder Silber=Tressen über den Aermelaufschlag
    I.49. Die Husaren Regimenter. Sattel und Zeug nebst Rangabzeichnung an den Satteldecken der Offiziers
    I.50. Die polnischen Ulanen. 3 verschiedene Uniformen der polnischen Ulanen Regimenter
    I.51. Die pollnischen Ulanen. Pferde Gezäum mit Sattel und Zeug wie bei den französischen Chasseur zu Pferd, jedoch ohne Carabiener
    I.52. Die pollnische Ulanen=Garde unter speziellem Commando des Fürsten Poniatofsky
    I.53. Die pollnische Ulanen=Garde
    I.54. Französische Ulanen
    I.55. Die italiänischen Dragoner
    I.56. Das Artillerie=Corps zu Pferd
    I.57. Train vom Artillerie=Corps zu Pferd
    I.58. Train vom Artillerie=Corps zu Pferd
    I.59. Bekleidung mit großen weiten langen Mänteln bei allen Cavallerie-Truppen, die in dieser Sammlung bemerket sind
    I.60. Lange Mäntel Bekleidung der französische und pollnischen Ulanen
    I.61. Die Gens d’armerie
    I.62. Die Art zu reiten

    II. Parade=Uniformen der kaiserlich französischen Truppen von 1812 bis 1813

    II.1. Generalität. Rangabzeichnung der Goldstickerei
    II.2. Generalität. Rangabzeichnung in Goldstickerei
    II.3. Pferdebekleidung bei der Generalität
    II.4. Adjutanten beim Generalstaab und Kaiserliche Ordonanz-Offiziers
    II.5. Linien=Infanterie
    II.6. Linien=Infanterie
    II.7. Linien=Infanterie
    II.8. Linien=Infanterie
    II.9. Chasseurs zu Fuß
    II.10. Chasseurs zu Fuß
    II.11. Chasseurs zu Fuß
    II.12. Fuß=Artillerie. Train der Fuß=Artillerie
    II.13. Polnische Linien=Infanterie
    II.14. Italiänische Linien=Infanterie
    II.15. Italiänische Linien=Infanterie
    II.16. Die Gens d’armerie zu Pferd (Police militaire)
    II.17. Das Cavallerie=Corps. Die beiden Carabiniers Regimenter
    II.18. Die Cürassier=Regimenter
    II.19. Die Dragoner
    II.20. Die Dragoner
    II.21. Die Dragoner. Die Chasseur=Regimenter zu Pferd
    II.22. Die Husaren=Regimenter
    II.23. Die Husaren=Regimenter
    II.24. Die Husaren=Regimenter
    II.25. Die Polnischen Ulanen. 3 verschiedene Uniformen der polnischen Ulanen=Regimenter
    II.26. Die polnische Ulanen=Garde (unter dem Fürst Poniatofsky)
    II.27. Polnische Ulanen=Garde. Besonderes Geschirr bei den Officierspferden in großer Parade
    II.28. Die französischen Ulanen
    II.29. Die italiänischen Dragoner
    II.30. Die reitende Artillerie. Train d’Artillerie
    Zuletzt geändert von Tom; 16.09.2012, 12:34.
  • Gunter
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 01.10.2006
    • 1377

    #2
    Ihr macht mich arm!

    Kommentar

    • Tellensohn
      Erfahrener Benutzer
      Chef de Bataillon
      • 16.02.2011
      • 1253

      #3
      Verstehe ich das richtig? Das ist also quasi eine Alternative zu diesem inzwischen vergriffenen Werk, nur waaaaaahnsinnig viel günstiger:



      Kann sein, dass mich dasselbe Schicksal ereilt wie Gunter...


      Tom, in der Annahme, dass du dich mit dem Dresdner Ms. ausführlich auseinandergesetzt hast: Hast du irgendeine Meinung zu meinen Annahmen, die ich hier:



      ...geäussert habe? In diesem Thread:



      Insbesondere die hier, meine ich:

      "...könnte es sich bei diesem Bild um ein Werk Christoph Bommers handeln,..."

      "Weiss jemand, ob die in den Anhängen 2 und 3 gezeigten Figuren im scheinbar gleichen Stil (auch Gardemusiker um 1813?) evtl. auch von Bommers Hand stammen?"



      Würde mich echt interessieren! Gruss, T.
      Zuletzt geändert von Tellensohn; 16.09.2012, 18:47.

      Kommentar

      • Tom
        Erfahrener Benutzer
        Chef de Bataillon
        • 03.10.2006
        • 1072

        #4
        Alternative

        Hallo,

        ich würde unser Buch nicht als Alternative zu Alfreds Buch bezeichnen, da letzteres ja hauptsächlich die Freiberger BHS (Winkler) betrachtet, nur im letzten Teil einige Nachzeichnungen der Dresdner BHS bringt. Die wohl einzige Alternative zu unserem Buch wäre der antiq. Kauf der "Bretegnier"-Ausgabe der "Compagnie d'elite" (habe ich zuletzt bei B. Malvaux für 1.700 EUR gesehen).

        Zu Bommer konnten wir leider nicht viel Neues bringen (haben im Buch in einem eigenen Abschnitt versucht, alle bekannten Fakten über sein Leben zusammenzutragen), von seinem Werk scheint sonst lediglich die Zuschreibung des "Freischarenzugs" (1849) gesichert:


        Gruß, Tom

        Kommentar

        • Tellensohn
          Erfahrener Benutzer
          Chef de Bataillon
          • 16.02.2011
          • 1253

          #5
          Danke für die Stellungnahme. Dann lass ich mich mal überraschen. Aus dem Dresdner Manuskript kenne ich bisher lediglich ein paar Abbildungen (Nachzeichnungen) aus Tradition Magazine und aus dem Net (die Originale werden oft noch Sauerweid zugeschrieben, was ja offenbar ein Irrtum ist).

          Gruss, T.

          Kommentar

          • Gunter
            Erfahrener Benutzer
            Chef de Bataillon
            • 01.10.2006
            • 1377

            #6
            Mich würde noch interessieren nach welcher Vorlage das genau gezeichnet wurde. HK hatte diese Frage bereits im englischen Forum gestellt.

            Grüße

            Gunter

            Kommentar

            • Tom
              Erfahrener Benutzer
              Chef de Bataillon
              • 03.10.2006
              • 1072

              #7
              Vorlage

              Hallo Gunter,

              wie im internat./engl. Forum schon geschrieben, vermute ich, dass Edmund nach Fotos vom Original gearbeitet hat. Ich konnte ihn leider nicht mehr dazu befragen, da ich von der Existenz der Blätter erst letztes Jahr erfuhr.

              Wir haben uns die Mühe gemacht, alle Blätter mit der "Bretegnier"-Ausgabe zu vergleichen, die ja ein Offset-Druck nach dem Original ist. Die Übereinstimmung von Edmunds Blättern mit den Bretegnier-Tafeln geht bis in die Schreibweise einzelner Buchstaben, also hat bei beiden zweifellos die gleiche (Original-)Ausgabe zugrunde gelegen. Von einzelnen kleineren Übertragungsfehlern, die Edmund unterlaufen sind, sehe ich hier ab - es war ja keine technische "Kopie", sondern eine künstlerische Interpretation. Edmund hat sich zusätzlich die Arbeit gemacht, alle Tafeln (auch die, die im Original s/w sind) zu kolorieren, also einen echten Mehrwert erzeugt. Auf die Unterschiede zu den Bretegnier-Tafeln weisen wir jeweils im Text hin, so dass der Rückschluss zum Original jederzeit möglich ist.

              Gruß, Tom

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              • aba
                Erfahrener Benutzer
                Tambour-Major
                • 02.10.2006
                • 275

                #8
                Hallo zusammen,

                also ich habe das Werk schon mal bei Amazon bestellt.

                Wem sonst noch etwas für den weihnachtlichen Wunschzettel fehlt findet hier



                bestimmt noch etwas. Interessant sind die mir z.T. bislang unbekannten Bosselier Serien z. B. zu Italien

                Vielen Dank nochmals und schönen Abend

                Alexander Baden

                Kommentar

                • HKDW
                  Erfahrener Benutzer
                  Colonel
                  • 02.10.2006
                  • 2969

                  #9
                  Das würde mich doch noch interessieren, wer hat denn ein Exemplar dieser mysteriösen Edition von Bretgenier???
                  Auf jeden Fall ist diese Bilderhandschrift wieder einen schöne Ergänzung zu den bisher herausgebrachten, da leben wir ja in einem richtig goldenen Zeitalter.

                  Kommentar

                  • Gunter
                    Erfahrener Benutzer
                    Chef de Bataillon
                    • 01.10.2006
                    • 1377

                    #10
                    Hallo Tom,
                    vielen Dank für die Erklärung, das liest sich schon mal sehr gut, Buch ist auch schon bestellt.

                    Viele Grüße

                    Gunter

                    Kommentar

                    • Tellensohn
                      Erfahrener Benutzer
                      Chef de Bataillon
                      • 16.02.2011
                      • 1253

                      #11
                      Zitat von aba Beitrag anzeigen
                      ...also ich habe das Werk schon mal bei Amazon bestellt.
                      Ich auch



                      Man schaue sich hier mal Lot 34 an: Camp de Dresde 1812-1813; wieder mal Sauerweid zugeschrieben (?).

                      Kommentar

                      • aba
                        Erfahrener Benutzer
                        Tambour-Major
                        • 02.10.2006
                        • 275

                        #12
                        ja ist auch dabei, wobei die beiden Exemplare bei Malveaux offenbar verkauft sind. Zu € 1.700 kein Schnäppchen. Also mal schauen was das Exemplar bringt.

                        Am 18. ist auch eine Auktion von C. Blondieau so dass ich schon damit liebäugle nach Paris zu fahren. Mal sehen.

                        Schönen Abend

                        Alexander Baden

                        Kommentar

                        • Tom
                          Erfahrener Benutzer
                          Chef de Bataillon
                          • 03.10.2006
                          • 1072

                          #13
                          Bretegnier

                          Hallo Hans-Karl,

                          ich habe eine Bretegnier-Mappe (eins von den 10 unnummerierten Expl.). Man muss sich das mal vorstellen: Da veranstaltet die "Compagnie d'elite" um 1960 einen Offset-Druck mit der Auflage von 21 Stück, nur für einen kleinen Sammlerkreis! Heute, bei der ganzen computergesteuerten (ergo billigeren) Drucktechnik rechnen die Verlage 1.000 - 2.000er Auflage, damit sich Offset-Druck lohnt .

                          Das ist übrigens auch der Grund, warum alle Verlage, denen wir unser Manuskript angeboten haben, abgewunken haben - man schafft einfach nicht diese Mindestauflage. Mit Books on Demand - kein Hochglanzpapier verfügbar etc. - stößt man mit solchen Manuskripten leider an gewisse technische Grenzen... Aber ich denke, alles in allem erreicht man ein faires Preis-/Leistungsverhältnis für den Käufer.

                          Beste Grüße, Tom
                          Zuletzt geändert von Tom; 20.09.2012, 08:17.

                          Kommentar

                          • Gunter
                            Erfahrener Benutzer
                            Chef de Bataillon
                            • 01.10.2006
                            • 1377

                            #14
                            Hallo,

                            ich habe den Band bereits komplett durcharbeiten können und durch die Fülle an Details war das wörtlich als Arbeit zu verstehen. So in etwa hatte ich mir das immer vorgestellt, ich bin begeistert. Schön finde ich bei solchen Quelleneditionen die fachlichen Kommentare und die textliche Beschreibung des Dargestellten. Das Spezielle an der Bommerschen Bilderhandschrift ist ihre klar strukturierte Form. Das stellt den Betrachter aber auch vor die Frage, ob er das alles wirklich gesehen hat oder eben seinem Schema folgend einfach ergänzt hat. Es wird offenkundig, dass er auf einem bestimmten Wissensschatz über militärische Strukturen verfügte, jedoch scheint diese Basis weder die französische noch die sächsische gewesen zu sein. Es gibt im Manuskript einige wenige schwache Hinweise auf einen Bezug
                            des Künstlers zu Russland, z.B. auf S. 95, wo die Mäntelfarben
                            verglichen werden und der Hinweis, dass bei den Franzosen die
                            Unteroffiziere nicht an den Kragentressen kenntlich waren, was vor allem
                            in der preußischen und russischen Armee der Fall war. Bommer scheint also
                            auch nicht die sächsische Armee als ihm oder seinen Adressaten bekannter
                            "Normalzustand" herangezogen zu haben. Stilistisch hat die Bilderhandschrift mit den Werken Sauerweids oder von Hess nichts zu tun.
                            Das einzige, was mir an dem schönen Band fehlte, waren zwei Lesebändchen, da man doch recht viel blättern muss. Ein derartiger Luxus ist bei Print-on-Demand vermutlich nicht drin. Das Jammern auf so hohem Niveau sagt doch eigentlich alles über diese lang ersehnte Publikation, mit deren Erwerb ich nun wirklich nicht erst bis Weihnachten warten konnte

                            An einigen Stellen ergiebt sich Diskussionsbedarf, was aber keineswegs gegen das Werk sprechen soll, da manches von den Quellen gezeigte eben nicht eindeutig zuzuordnen ist. Ich habe nachfolgend ein paar Anmerkungen zusammengestellt, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

                            S. 39, Anm. 134: Bei den von Bommer dargestellten Generalssätteln
                            handelt es sich von der Form her um ungarische Sättel und nicht um
                            französische, was eigentlich unvorschriftsmäßig aber wohl gängig war.
                            Insofern sind Bommers Darstellungen von besonderem Wert. Vermutlich
                            galten die französischen Sättel den Offizieren als altmodisch. Rousselot erwähnt diese Praxis, will sie aber nur für die feldmäßige Ausstattung gelten lassen.

                            S. 40: Chefs de Bataillon tauchen durchaus als Adjoints bei den Stäben
                            auf, die Darstellung eines solchen als Adjudant-Commandant bei Benigni
                            (als Buquoy-Karte) scheint fehlerhaft zu sein. Die eigentlichen
                            Generalstabsoffiziere waren nur die Adjudant-Commandanten, während die
                            Adjoints nur zeitweise den Stäben zugeteilt werden sollten. Im Almanach
                            Imperial werden die Adjudant-Commandants jährlich aufgelistet.

                            S. 47: Die Formulierung bezüglich der Tambourmajore erscheint mir etwas
                            unglücklich. Sie waren doch etatmäßige Soldaten wie die Trommler auch,
                            nur die Musiker nicht.

                            S. 49, Anm. 216: Ich fürchte hier liegt ein Irrtum vor. Das
                            Rangabzeichen der Kanoniere 1. Klasse bestand nicht in den roten
                            Epauletten, sondern in Caporalsstreifen auf dem linken Ärmel. Nach der
                            Rekonstruktion von Courcelle war das bei der Marineartillerie vermutlich
                            anders. Man könnte die von Bommer gezeigten Fußartilleristen genausogut
                            auch für Armouriers halten, aber bei der Vielfalt der Varianten und Abweichungen bei der Fußartillerie ist selbst das nicht sicher.

                            S. 50, 111: Hierbei handelt es sich nicht um ein Stangenreiterpferd,
                            sondern um eines des vorderen Paare, weil der hintere Querriemen fehlt.
                            Auf S. 142 scheint dagegen wirklich ein Stangenpferd abgebildet zu sein.

                            S. 50, 112: Das dargestellte Geschütz ist zu stark stilisiert, als dass
                            man es eindeutig dem Gribeauvalsystem zuorden kann. Äußerst auffällig
                            sind die Eisenringe, die an dieser Stelle bei Gribeauvalgeschützen nicht
                            vorkommen, sondern bei sächsischen Geschützen der Systeme vor 1810. Kein
                            Wunder, wenn Bommer sowas in der sächsischen Hauptstand verwechselt hat.

                            S. 55: Die dunkelblauen Surtouts bei den Offizieren von weiß
                            uniformierten Alliierten der Franzosen waren üblich (wenn sie nicht
                            dünkelgrün waren). Sie waren einfach pflegeleichter als weiße Röcke.

                            S. 58 f.: Bei der Erwähnung der 3. und 4. Eskadron der 22. Dragoner
                            stimmt entweder etwas nicht, oder ich habe das nicht richtig verstanden.

                            S. 64: Die Bemerkung über den Einsatz der polnischen Gardelanciers und
                            die Abbildung ihrer Karabinerbefestigung auf S. 137 scheinen auf das
                            Jahr 1812 hinzuweisen, denn in diesem Feldzug war das Regiment hoffnungslos überbewaffnet unterwegs, eine Maßnahme, die am Sachverstand der Verantwortlichen zweifeln lässt. 1813 hatte man endlich daraus gelernt.

                            S. 66, 140: Hier handelt es sich mit Sicherheit nicht um einen Kanonier
                            1. Klasse, da bei der berittenen Artillerie die roten Epauletten recht
                            üblich waren und die Ranglitzen fehlen.
                            Die Angaben zur Stärke der berittenen Artillerie hat bereits Pigeard in seinem Tradition Sonderband Nr. 6, S. 60 so gebracht. Sie können so aber nicht stimmen und beziehen sich eher auf die gesamte berittene Linienartillerie und nicht nur auf ein Regiment.

                            S. 70: Bemerkenswert erscheint hier, das wieder einmal die große Uniform
                            ohne rote Abzeichen dargestellt wird. Der dargestellte Adjoint könnte
                            wegen seiner Achselschnüre vielleicht auch zum großen Hauptquartier
                            gehören und nicht zur Garde. Die Stickerei zeigte eigentlich die
                            Zugehörigkeit zu den Generalstabsoffizieren an. War die im 1. Heft
                            gezeigte Uniform ohne Stickerei, nur mit roter Paspelierung dann die
                            kleine Version? Einen Adjoint der Garde zeigt Martinet in einer
                            prächtigeren Uniform, allerdings war die Zahl dieser Offiziere laut
                            Almanach Imperial gegen Ende des Kaiserreichs sehr klein und ich frage
                            mich, ob sie überhaupt mit ins Feld rückten, oder nicht irgendwelche
                            Verwaltungsaufgaben in Frankreich übernahmen.

                            S. 72, Anm. 447: Die Frage der Farbe der Portepees und Ringkragen hat
                            mich auch schon beschäftigt. Möglicherweise liegt das Problem in der
                            Erwartung, dass die Metallteile immer in derselben Farbe zu sein haben.
                            Portepees sind aber Rang- bzw. Dienstabzeichen, die quasi
                            armeeübergreifend sind und damit wohl für alle golden sein sollten.
                            Vielleicht sollte man besser fragen, ob und welche zeitgenössischen
                            Bilderserien silberne Ringkragen zeigen und ob es diese auch als
                            Originale überliefert gibt.

                            S. 78, Anm. 447: Der Hinweis auf die fehlenden Tressen an den Ärmeln
                            bezieht sich tatsächlich auf die von Bommer gezeigten Röcke, denn diese
                            tragen bei den Chasseurs keine Rangtressen, da am Rock der Rang bereits
                            durch die Epauletten angezeigt wird. Auf der Hose können diese dagegen
                            vorhanden sein. Das mit den Dolmanen kann so nicht stimmen, denn bei
                            Suhr findet man sogar mehrere Chasseur- und auch einen Offizier der
                            berittenen Artillerie im Dolman mit Rangtressen.

                            S. 189: Die Gardedragoner hatten niemals 10 Eskadronen, es waren wohl nur 6.

                            Viele Grüße

                            Gunter

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                              Erfahrener Benutzer
                              Tambour-Major
                              • 25.04.2007
                              • 306

                              #15
                              Da wird einem der Mund wässrig gemacht - und dann bekommt man von Amazon die Nachricht "nicht lieferbar" (gemeint hoffentlich: derzeit).

                              Oder muss man sich auf eine längere Wartezeit oder gar erst die nächste Auflage einstellen?

                              Vielleicht kann man den etwas verunsicherten Corporal beruhigen ...

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