Nächtliche Beleuchtung für Artillerie

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  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2687

    Nächtliche Beleuchtung für Artillerie

    Ein interessanter Hinweis habe ich in den Erinnerungen des KGL-Schützen Lindau im Rahmen der Belagerung von Bayonne gelesen, und zwar:

    ... als wir in einer Nacht, wo unser halbes Bataillon auf Piquet stand ... so hatten wir doch von dem Kartätschenfeuer der Festung viel zu leiden, da der Feind, welcher beständig Pechkränze in unser Nähe und zwischen warf, sehr gut unsre Stellung beobachten konnte.
    Nun meine Frage an die Artillerieexperten: wie muss ich mir diesen Vorläufer der Leuchtraketen vorstellen?

    Markus Stein
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben
  • Blesson
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 03.10.2006
    • 778

    #2
    Im bewährten

    Scharnhorst: Handbuch für Offiziere, 1. Teil Artillerie,
    finden sich wieder einmal die Antworten über das Beleuchten im allgemeinen:

    §46: Lichtkugeln [auch: Leuchtkugeln]: Verschossen aus Wurfgeschützen mit einer brennenden Mischung aus Mehlpulver, Salpeter, Schwefel, Antimon, geschmolzen Zeug. Lichtkugeln leuchten im Fluge und nach dem Aufprall auf das Ziel, können auch Brände anfachen.

    §57 Pechkränze und Brandzeug: Werden nicht mit Geschützen geworfen, sondern mit der Hand geschleudert oder auf Stangen gesteckt.

    §59 Raketen: .... Man bedient sich der Raketen zur Signalen, auch kann man durch sie Dörfer und Magazine in Brand setzen. Sie dienen also weniger der Beleuchtung!

    §68 Fanale und Lärmstangen: Ihre Bestimmung ist, irgendein verabredetes Zeichen zu geben.

    Des weiteren in
    Struensee, Anfangsgründe der Kriegsbaukunst, 1. Teil
    .§375 ... wurden auf dem Glacis der Festungen Holzstöße in etwa 300 Schritt Abstand errichtet, die bei einem gewaltsamen Angriff das Vorfeld beleuchteten, die Verteidiger aber im Dunkeln ließen.

    Zu dem o.g. Zitat: Es dürfte sich um die sog. 3. Parallele handeln, wo man in Reichweite des Kleingewehrfeuers und sowieso der Kartätschen ist. Ein erwachsener Mann wird einen Pechkranz sicher nicht weiter als 25 Schritt werfen können?


    LB
    Zuletzt geändert von Blesson; 14.03.2007, 22:45.
    Do, ut des

    http://www.ingenieurgeograph.de

    Kommentar

    • admin
      Administrator
      Colonel
      • 30.09.2006
      • 2687

      #3
      Wusst ich doch, dass ich den alten Génie-Meister aus der Reserve locken konnte ... wieder einmal klasse belegt!
      Danke und bis in LB schöne Grüße
      Markus Stein
      "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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