Grenzinfantrieregiment Peterwardein 1805

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  • sebastian
    Benutzer
    Caporal
    • 11.07.2007
    • 54

    Grenzinfantrieregiment Peterwardein 1805

    Servus!
    Ich habe eine Frage an euch, wie sahen die Uniformen des Grenzinfantrieregiment Peterwardein (Österreich) in der Zeit von 1805 aus?

    Mit freundlichen Grüßen
    Sebastian

    PS: in Zukunft werde ich noch viele Fragen an euch haben
    www.hollabrunn1805.twoday.net
  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2687

    #2
    Kein Problem mit dem Fragen ... so lernen wir alle hinzu, da sicher Einige etwas zu den diversen Fragen beitragen können. Nun aber zu Deiner aktuellen Frage.

    Im Karger "Die Entwicklung der Adjustierung, Rüstung und Bewaffnung der österreichisch-ungarischen Armee 1700-1809" ist folgendes zu lesen:

    Die Adjustierungsvorschrift v.J. 1798 ordnete an, dass den Grenzern die der übrigen Infanterie abgenommenen und nach neuer Vorschrift nicht abänderbaren Monturs- und Armatursstücke zur Konsumtion übergeben werden sollten. Der mit Klobuks einrückenden Mannschaft sind dieselben zu belassen. In Ermangelung von kalbfellenen Tornistern können solche aus Leinen verabfolgt werden.
    Dadurch, dass die Grenzer verschiedenartige Montur und zweierlei Kopfbedeckung (Kasket, Klobuk) tragen mussten, dürfte die Gleichheit der Adjustierung sehr viel zu wünschen übrig gelassen haben.
    Der Beginn einer Aenderung in dieser Vielartigkeit fällt in das Jahr 1805.
    Die Hausmontur sollte nach dem bestandenen Schnitt der Linieninfanterie verfertigt werden; jedoch musste bloss der Aufschlag und Kragen von Egalisierungstuch, der Spiegel (Umschlag) aber von Rocktuch (schwarzbraun) sein. Der Klobuk bekam einen Sonnen- und Nackenschirm. Weitere Aenderungen blieben einer späteren Zeit vorbehalten.
    Nach einem "Montursentwurf für ein ausmarschierendes Grenzbataillon v.J. 1805" ist anzunehmen, dass die Grenzer jetzt wenigstens bataillonsweise gleich adjustiert und ausgerüstet waren. Die Monturs- und Armatursstücke sowie die Waffen bestanden aus:
    Klobuk mit Rose, egalisierter Rock mit Leibel, Halsbinde samt Schnalle, ungarische blaue Hose, Rockelor, Leibwäsche, ungarische Schuhe, Tornister aus Kalbfell, Patrontasche und Riemen, Bajonett samt Ueberschwungriemen, Hosen- und Flientenriemen, Batteriedeckel, Holzmütze und Fäustlinge.
    Endlich sollte auch die Grenzinfanterie eine einheitliche Uniform erhalten. Im Jahre 1808 erschien eine Verordnung, welche vor allem den bestehenden Unterschied zwischen Haus- und Feldmontur aufhob.
    Anbei noch die Seite aus dem Militärschematismus von 1806 (der Österreichischen Stammliste), aus der Du die "Egalisierungsfarbe" (d.i. Abzeichenfarbe) unten rechts erkennen kannst, sogar ankoloriert.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
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    • sebastian
      Benutzer
      Caporal
      • 11.07.2007
      • 54

      #3
      Servus!
      Deine Info hilft mir sehr, aber dann hätte ich noch bezüglich dessen noch folgendes gewusst: Was ist ein Klobuk mit Rose, ist das die Kopfbedekung wie bei den Grenadieren? Was ist ein Kasket? Und was versteht man unter einem egalisierten Rock mit Leibel?

      mfg Sebastian
      www.hollabrunn1805.twoday.net

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      • HKDW
        Erfahrener Benutzer
        Colonel
        • 02.10.2006
        • 2962

        #4
        Klobuk ist eine Art Tschako ohne schirm, die rose ist nichts anderes als eine Kokarde, der Klobuk wurde von den Grenzscharfschützen getragen, was genau 1805 als Kopfbedeckung getragen wurde - kann ich nicht sagen.

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        • admin
          Administrator
          Colonel
          • 30.09.2006
          • 2687

          #5
          Hans-Karl kam mir schon zuvor ... anbei zur Verdeutlichung zwei Darstellungen aus dem Reilly 1796, und zwar zum Einen erneut das von Dir gesuchte Grenzinfanterieregiment, zum Anderen ein von Hans-Karl schon erwähnter Grenzscharfschütze; beim Letzteren erkennst Du den Klobuk, einen schirmlosen Filzhut. Beim Infanteristen siehst Du das sog. Kaskett.

          Egalisierung ist die Abzeichenfarbe, unter der die diversen Einheiten unterschieden wurden. Die Abzeichenfarbe wurde bei den Österreichern an Kragen, Ärmelaufschlägen und Schoßumschlägen ersichtlich.

          Für 1805 musst Du ein wildes Durcheinander an Uniformen annehmen, wie im (verlässlichen) Karger berichtet ... ich habe noch den Artikel von Alfred Umhey über die Grenzinfanterie, erschienen in Soldats Napoléoniens Oktober 2003, studiert und auch er kann bis 1808 nur ein wildes Nebeneinander unterschiedlicher Monturen angeben.

          Schöne Grüße
          Markus Stein
          Angehängte Dateien
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          • sebastian
            Benutzer
            Caporal
            • 11.07.2007
            • 54

            #6
            Danke an euch!! Damit wären meine Fragen bezüglich des Grenzinfantrieregimentes beantwortet.


            mfg Sebastian
            www.hollabrunn1805.twoday.net

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            • sebastian
              Benutzer
              Caporal
              • 11.07.2007
              • 54

              #7
              Aber eins ist mir doch noch eingefallen, was ganz wichtiges: Welche Fahne hattte das Peterwardeiner Grenzinfantriereg. ?

              mfg Sebastian
              www.hollabrunn1805.twoday.net

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