Ferien auf dem Ponyhof im Perigord

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  • gnlwth
    Erfahrener Benutzer
    Tambour-Major
    • 09.10.2006
    • 324

    Ferien auf dem Ponyhof im Perigord

    Guten Tag,

    nach langer, langer Zeit fahre ich dieses Jahr mal wieder in Urlaub. Fuenf Tage Perigord (Dordogne und Charente), sechs Tage Atlantik. Im Perigord kann man ja prima essen, trinken und Kanu fahren (ja, wir nehmen ein aufblasbares Kanu mit) - und laut meinem Reisefuehrer kann man im Perigord auch ueberall prima reiten. Das wuerde ich wirklich wahnsinnig gerne - ich bin zwar beileibe kein guter Reiter (habe erst seit zwei Jahren Unterricht) und wuerde mir nicht zutrauen, einfach ein Pferd zu mieten und loszuziehen - aber wir wuerden gerne einen gefuehrten Ausritt machen.
    Hat das jemand von Euch schon einmal in Frankreich gemacht? War jemand gar schon im Perigord und kann mir einen Hof empfehlen? Oder wisst ihr, wie man an mehr Informationen ueber "Ponyhoefe" in Frankreich kommt (wie heisst die franzoesische Reitvereinigung, sowas muss es doch geben)?

    Bin fuer jeden Hinweis dankbar!

    Schoenen Gruss,
    Gnlwth
    Talleyrand - der Mensch und die Persönlichkeit
  • gnlwth
    Erfahrener Benutzer
    Tambour-Major
    • 09.10.2006
    • 324

    #2
    So, da bin ich wieder. Das Perigord ist wirklich eine sehr schoene Gegend und ein Urlaub dort durchaus empfehlenswert. Nur bedingt empfehlenswert ist der Reiterhof JPREQUI - es sei denn, man braucht ein wenig Nervenkitzel und findet es toll, wenn der Guide einen drei Jahre alten Hengst reitet und man selbst eine rossige Stute. Mehr als einen ordentlichen Sonnenbrand habe ich mir zwar nicht eingefangen, aber es haette auch ziemlich schief gehen koennen (eines der anderen Pferde ist dann auch durchgegangen). Allerdings kann ich nun sagen, dass ich durch Grignols geritten bin, was auch nicht jeder von sich behaupten kann.
    Und ich war in Chalais. Und war sehr beeindruckt - es war ein ganz eigenes Gefuehl, einmal an diesem Ort zu sein, der einen so nachhaltigen Einfluss auf Talleyrands Persoenlichkeit und Leben hatte. Irgendwie konnte und kann ich seine lebenslange Sehnsucht nach Chalais wirklich nachvollziehen. Es ist ein sehr friedlicher und wuerdevoller Ort.
    Leider ist das Schloss trotz aller Wuerde in einem wirklich erbaermlichen Zustand - das obere Stockwerk durfte man gar nicht betreten, weil es einsturzgefaerdet ist, und auch der Rest faellt ziemlich auseinander. Nun haben es aber 30 Anleger aus Paris gekauft, die es fuer 10 Millionen Euro restaurieren und ein Hotel daraus machen lassen wollen. Ich bin nicht sicher, ob ich die Hotel-Idee gut finde, aber irgend etwas muss geschehen, und auch fuer die kleine Stadt Chalais (deren Hauptattraktion fuer die Dorfjugend offensichtlich in einem Kreisverkehr hinter dem Schloss besteht) ist das wohl die Rettung.
    Wenn ich mal ein bisschen Luft habe, werde ich hier auch mal ein paar Bilder von Chalais zeigen - zunaechst einmal ein kleiner Eindruck:

    Schoenen Gruss,
    Gnlwth
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    Talleyrand - der Mensch und die Persönlichkeit

    Kommentar

    • Britt.25
      Erfahrener Benutzer
      Sous-Lieutenant
      • 28.11.2006
      • 369

      #3
      Die Landschaft sieht sehr schön aus, leider war ich noch nie in Frankreich. Hat man überhaupt Chancen da, wenn man die Sprache nicht kann? Ich denke wohl kaum. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr in Frankreich oder Italien oder beides endlich auf die Spuren von Bonaparte und Co gehen kann. Versuche derzeit noch bei ein paar Kundigen (auch aus der Fam. selber) bestimmte Stätten aufzugabeln, die man vielleicht besuchen könnte...
      Ich würde mich freuen, noch ein paar mehr Bilder von Deinem Frankreich- Urlaub zu sehen. Gibt es Erinnerungstafeln, Museen oder ähnliches dort? Vielleicht zu Talleyrand? Du wirst es wissen!
      "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

      Marie Bonaparte (1882-1962)

      Kommentar

      • gnlwth
        Erfahrener Benutzer
        Tambour-Major
        • 09.10.2006
        • 324

        #4
        Guten Tag

        Die Landschaft sieht sehr schön aus,
        Ja, das Perigord ist sehr schoen - und ein wenig seltsam: Ich hatte dauernd das Gefuehl, es haetten sich irgendwie zwei Realitaetsebenen uebereinander geschoben: Der Odenwald und die Mittelmeerkueste. Da stehen Eichen neben Palmen und saftige Wiesen neben dickblaettrigen Macchiagewaechsen. Und an jeder Ecke kann man Foie Gras kaufen, oder Entenleberpastete, oder Confit de Canard - das ganze Perigord besteht aus Entenpastete, glaube ich. (Noch lebende) Enten und Gaense findet man entsprechend auch an jeder Ecke. Fuer Trueffel und Nuesse war es zu frueh, aber wenn man im Herbst kommt (und genuegend Geld mitbringt), kann man sicher auch viel Spass haben... Ansonsten gibt es massig Hoehlen mit steinzeitlichen Hoehlenmalereien, denn die Wiege der europaeischen Menschheitsgeschichte liegt ebenfalls im Perigord, und es gibt tausend Schloesser (in Wahrheit sogar 1001). Das Perigord war bis vor kurzem noch sehr schlecht erschlossen, was sich in den Neunziger Jahren erst geaendert hat (als naemlich die Autobahn nach Bordeaux gebaut wurde), und ist deshalb noch sehr urspruenglich und nicht so touristisch wie andere Gegenden in Frankreich.


        Hat man überhaupt Chancen da, wenn man die Sprache nicht kann?
        Ja, hat man, kein Problem. Mein Franzoesisch ist ziemlich passiv, will heissen, ich verstehe sehr viel, kann aber so gut wie nichts sagen. Macht aber nichts, denn in drei von vier Chambres d'hotes, in denen wir uebernachtet haben, sprach man (recht gut) Englisch. Auch in Restaurants sind wir gut durchgekommen.


        Gibt es Erinnerungstafeln, Museen oder ähnliches dort? Vielleicht zu Talleyrand?
        Wenig bis gar nichts. Hin und wieder heisst mal eine Strasse rue Taillefer, aber das war's dann auch. Talleyrand hat ja nicht wirklich Spuren hinterlassen im Perigord, er lebte von 1758-62 in Chalais - als er seine Urgrossmutter und das Schloss verlassen musste, war er acht Jahre alt. Er besuchte Chalais noch einmal, wenige Jahre vor seinem Tod, aber er lebte ja nie wieder dort. Und wie gesagt - das Dorf Chalais ist ein recht verlassenes, armes Oertchen. Das Schloss diente im Ersten Weltkrieg als Lazarett, danach als Altersheim, und seit den siebziger Jahren faellt es langsam auseinander. Insgesamt ist man ja in Frankreich weniger stolz auf Talleyrand, als er es wohl verdient haette.


        Schoenen Gruss,
        Gnlwth


        P.S. Mehr Fotos vielleicht mal bei Gelegenheit, habe im Moment nicht so ultraviel Zeit...
        Talleyrand - der Mensch und die Persönlichkeit

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