Patronen in der napoleonischen Zeit !!!!

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  • Le Dramont
    Neuer Benutzer
    Enfant de Troupe
    • 02.11.2007
    • 4

    Patronen in der napoleonischen Zeit !!!!

    Salut
    Ich denke in letzter Zeit oft über Dinge nach die,die Patronen in der napoleonischen und natürlich der vorrigen Zeit anbelangen.

    I.Wie schwer war damals eine solche Kugel?

    II.Wie stellte man sie her?

    III.Stimmt es ,das ein französischer Soldat in Kriegszeiten ca. 35 Patronen mit sich trug?
    IV.Lud man damals einne Muskete genauso wie heute im Reenectment?


    Und vor allem.Blieben die damaligen Patronen im Körper stecken oder flogen sie durch (was ja eher unwahrscheinlicher wäre) ?
    :duell:
    Kann das sein ,das man damals schon an einem Streifschuss sterben konnte,wegen Blutvergiftung (Blei)


    So ,das wars erstmal an Fragenlöscherrungen.

    Freiwillige Fragenbeantworter vortreten,ha,ha

    Euer Grenadier Le Dramont
  • wufi
    Erfahrener Benutzer
    Tambour-Major
    • 03.10.2006
    • 311

    #2
    Zu den Auswirkungen der Kugeln:

    Die grösse und Form, sowie die instabile Fluglage der Kugeln sorgten für im Vergleich zu heutiger Armeegewehrmunition grössere Wunden.

    Die Durchschlagskraft der Kugel hängte natürlich von der Entfernung, dem Gewehr und dem Auftreffpunkt ab. Durchschüsse gab es sicherlich auch.

    Die natürlich nicht sterilen Kugeln und mitgerissene Kleidungsreste verursachten in der Folge häufig Wundbrand und andere Komplikationen, inkl. Blutvergiftung .
    (Für eine Bleivergiftung braucht man einiges mehr als einen Streifschuss, oder viel Zeit)
    Je l'ay emprins

    Kommentar

    • Gunter
      Erfahrener Benutzer
      Chef de Bataillon
      • 01.10.2006
      • 1377

      #3
      Wufi,
      das mit den größeren Wunden ist relativ. Bei moderneren Geschossen ähnlicher Kaliber wie damals entstehen durch die hohe Geschwindigkeit größere Austrittsöffnungen.

      Grüße,

      Gunter

      Kommentar

      • Henning
        Erfahrener Benutzer
        Sergent
        • 11.10.2006
        • 131

        #4
        @ La Dramont
        I und II: Meinst Du nun Kugel oder Patrone? Patrone= Kugel+ Treibladung; Kugel= Geschoß
        III: Nach dem "Auszug aus dem provisorischen Reglement für den Dienst der Truppen im Felde" (Darmstadt, 1811) 50 Patronen am Schlachttag. Natürlich kann die Anzahl unterschiedlich ausfallen, abhänig von Nachschub, Einsatzhäufigkeit und -intensität usw..
        IV: Nein, man läd heute im Reenactment die Muskete noch genau so wie damals. Jedenfalls sollte man das, denn die damaligen Reglements sind nichts anderes wie Bedienungsanleitungen. Die Leute damals haben sich schon Gedanken gemacht wie sie ihre Sachen bedienen und dabei so schnell und sicher wie möglich hantieren.

        Natürlich konnte man damals an Streifschüssen sterben, kann man heute aber auch noch.

        @ Gunter
        Bei moderneren Geschossen ähnlicher Kaliber wie damals entstehen durch die hohe Geschwindigkeit größere Austrittsöffnungen.
        Ich glaube wir sprechen hier von Kalibern von ca. 17mm (+-). Wenn ich derartige Größen auf heutige Waffen umlege komme ich in den Bereich schwerer Maschinengewehre oder Schnellfeuerkanonen. Ob man da Ein- und Austrittsöffnung überhaupt noch unterscheiden kann möchte ich gar nicht wissen.

        Grüße
        Henning
        Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

        Kommentar

        • Da Capo
          Erfahrener Benutzer
          Adjudant
          • 23.10.2006
          • 829

          #5
          Die damaligen Blei-Rundkugeln mit den heutigen Geschossen zu vergleichen, ist nicht zielführend, wenn ich nicht vorher das zu untersuchende Geschoß definiere.
          Zu einem solchen Vergleich benötige ich Anfangsgeschwindigkeit, Geschoßgewicht, Kaliber (wie Henning schon bemerkt, heute weitaus kleiner hauptsächlich 5,56 auch 7,62 und 9 mm statt wie früher 17 mm +/-) sowie Geschoßart (früher Rundkugel Blei, heute Full Metal, Dumdum, Hohlladung, Phosphor, Uran, Titan etc.) sowie die Erfahrungsberichte über auftretende Verletzungen.
          Hinzu kommen mögliche ärztliche Versorgung (Wundpflege im Allgemeinen, chirurgische Möglichkeiten, Dauer Verwundung bis Eintreffen beim Arzt (damals zu Fuß oder Pferde-/Ochsenwagen von der Gefechtslinie zum Lazarett, heute Hubschrauber (in Vietnam waren es im Schnitt wohl 18 min)).
          Wer heute eine Schussverletzung überlebt, hat gute Chancen durchzukommen, damals ging der Schlamassel erst los (sh. Wufi Wundstarrkrampf, Blutvergiftung, Wundbrand sowie völlig verfehlte Methoden, so z.B. Aderlassen wo heute eine Transfusion erfolgt).
          Ich hab nur Elektrotechnik studiert, möchte nicht wissen, was einem Chirurgen hierzu so alles einfällt.

          Eine abgelenkte Bleikugel scheint weniger Schaden angerichten zu haben, wie eine Spitzgeschoß.
          Die Sachsen haben um 1800 Versuche mit Spitzkugeln auf Schweinehälften gemacht und diese wegen den größeren Verletzungen gegenüber den Rundkugeln als nicht anwendungsfähig verworfen.
          Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

          Kommentar

          • wufi
            Erfahrener Benutzer
            Tambour-Major
            • 03.10.2006
            • 311

            #6
            Natürlich verglich ich die Standardmunition der Standardwaffen untereinander (5.56mm Nato und ~17mm Bleikugel)
            Je l'ay emprins

            Kommentar

            • Caupo
              Neuer Benutzer
              Cantinière
              • 20.03.2007
              • 6

              #7
              Zitat von Le Dramont Beitrag anzeigen
              Salut
              ...
              I.Wie schwer war damals eine solche Kugel?
              Eine kalibergenaue bleierne Rundkugel für Kaliber .75 wiegt etwa 34 g, bei Kaliber .69 komme ich auf 30 g. Da unterkalibrige Kugeln geladen wurden, würde ich 2-4 g vom Gewicht abzuziehen.

              Kommentar

              • HKDW
                Erfahrener Benutzer
                Colonel
                • 02.10.2006
                • 2969

                #8
                Da Markus ja das Circulaire bald digitialsieren wird könnt ihr dann dort mehr über die Patronen und Kugelgewicht nachlesen, als Faustregel war die Pulverladung ungefähr das halbe Gewicht der Kugel.
                Wie DaCapo schon schreibt sind die Wunden von Spitzgeschoßen viel verheerender als die rundkugeln der Napoleonischen Zeit, im ACW hat man am Anfang des Krieges auch vermutet dass die Geschoße speziel präpariert waren da sie im Vergleich zu den früheren Kriegen erschreckende Wunden rissen.
                Bei den modernen Geschoßen ist das auch nicht anders.
                An einen Streifschuß per se ist in der napoleonischen Zeit niemand gestorben, vielleicht dann an einer Blutvergiftung, aber da müßte er schon Pech gehabt haben.
                Ich denke - aber da wird ein moderner Militärfachmann mehr wissen, dass bei den heutigen Geschoßen es durchaus möglich ist - auch durch einen Streifschuß getötet zu werden.
                Der Durchmesser der Kugeln war ja immer unterkalibrig, bei den Franzosen bei Laufkaliber .69, war das Kugelkaliber.60, darum war natürlich das Papier der Patrone gewickelt was das Spiel etwas verringerte.

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