Anblick und Tätigkeiten nach der Schlacht

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  • schluppkothen
    antwortet
    Zu den Verlusten der bergischen Truppen in Rußland gibt es noch Akten in Münster.
    Und ein Büchlein von Overkott aus den 60er Jahren

    Dort stehen mehrere hundert Namen verzeichnet, mit Todestag und wo gestorben.

    Die Münsteraner Akten sind aber erst nach den Befreiungskriegen erstellt worden.

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  • muheijo
    antwortet
    Zitat von Lumière Beitrag anzeigen
    Es gibt doch Zeichnungen von Beërdigungen nach Schlacht von Waterloo ?

    Jetzt ist das Problem in welches Buch ich die gesehen habe. Wird aber
    doch in mehrere Bücher über Waterloo zu sehen sein, oder ?

    Ich werde aber die Augen hier in nederland offen halten für solche Bilder und posten als ich was finde.
    guckst du seite 1, der beitrag von markus stein. er hat das wohl bekannteste bild, daß du sicher auch meinst, unten angehängt. draufklicken, dann wird's größer!

    gruß, muheijo

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  • Lumière
    antwortet
    Es gibt doch Zeichnungen von Beërdigungen nach Schlacht von Waterloo ?

    Jetzt ist das Problem in welches Buch ich die gesehen habe. Wird aber
    doch in mehrere Bücher über Waterloo zu sehen sein, oder ?

    Ich werde aber die Augen hier in nederland offen halten für solche Bilder und posten als ich was finde.

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  • Mephisto
    antwortet
    Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
    Soweit ich mich richtig erinnere, gibt es im Hauptstaatsarchiv Dresden Aktenmaterial zu den nicht aus den Feldzügen 1809-13 zurückgekehrten Soldaten.
    Was meinst Du, Gunter?
    Namenslisten? Totenscheine? Grabstätten?

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  • admin
    antwortet
    Gemälde

    Ich habe eine (explizit hochauflösende) Darstellung des o.g. Gemäldes beim DHM bestellt - ich bin sicher, das ist die 25 Euro "Nutzungsgebühr" (nicht schlecht für eine staatliche Institution) wert ... Ihr werdet über den Detailreichtum überrascht sein. Das Bild ist übrigens 1816 erstellt worden ... Parallel suche ich weitere Bildquellen, da mich das Thema auch sehr interessiert.

    Markus Stein

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  • Lumière
    antwortet
    begraben in Hassenhausen Oktober 1806

    Zufällig habe ich letzten Wochenende beim Museum in Hassenhausen ein kleines Buchlein gekauft wo der Pfarrer seine erlebnisse erzählt.

    Er beschreibt wie nach dem Schlacht die Toten begraben wurde :

    An diesem 16. Oktober trafen auch eine Anzahl Bauern ein, welche zum Begräbniss hierher beordert waren. Ich fürchtete dass diese Leute, da Niemand zur Aufsicht da war, ihr Geschäfte leichtsinnig verwalten möchten; dehero machte ich mir es sogleich zur Pflicht, darauf Acht zu haben, damit nicht durch leichtsinniges Einscharren traurige Folgen entstehen möchten. Die Gemeinden, welche an diesem und den folgenden Tagen ankamen, wurden von mir an Plätze angewiesen und darauf gedrungen, dass 3 Ellen tief in die Erde eingegraben werden musste, und ich verstattete nicht, dass ohne meine Gegenwart die todten Körper eingelegt werden, durften. Vom Morgen bis zum Abend ging ich auf dem Schlachtfelde herum und wenn ein Loch fertig war, so liess ich die todten Körper schichtweis und dicht an einanderlegen und merkte mir die Zahl. Die fremden Gemeinden befolgten auch meine Anordnung genau, wahrscheinlich weil sie vermutheten, dass mir diese Aufsicht von der Obrigkeit aufgetragen sey.
    Dieses Begräbniss dauerte 5 Tage. Es sind in der Hassenhäuser Flur, denn weiter konnte ich meine Aufsicht nicht ausdehnen, 501 Mann begraben wobey ich 7/8 Franzosen und 1/8 Preussen rechne. […] Es sind von dem Schlachtfelde überhaupt 9000 Blessirte nach Naumburg gebracht worden, 7000 Franzosen und 2000 Preussen.

    Bron : Zuverlässige Nachrichten des Pfarrer Tieze, von 1789 bis 1823 pfarrer zu Hassenhausen
    Herausgeber : Verein Gedenkstätte Hassenhausen 1806 e.V.

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  • Gunter
    antwortet
    Soweit ich mich richtig erinnere, gibt es im Hauptstaatsarchiv Dresden Aktenmaterial zu den nicht aus den Feldzügen 1809-13 zurückgekehrten Soldaten.

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  • Mephisto
    antwortet
    Wir hatten ein ähnliches Thema bereits in der Vergangenheit.
    Ich hatte zwei Seiten einer hiesigen Dorfchronik ins Netz gesetzt:

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  • UHF51
    antwortet
    @ all

    Besten Dank für Euer Engagement mir die Frage bestmöglichst zu beantworten.
    Vor längerer Zeit habe ich einmal Auszug aus der Kantonsliste von 1814 für Cottbus-Land transkribiert. Darin sind einige wenige Namen verzeichnet mit "in Rußland geblieben" u.ä.

    MfG - Uwe

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  • Mephisto
    antwortet
    Insbesondere in Anbetracht der Gefahr eher zu Tode gepflegt zu werden...
    (Stand der medizinischen Technik, Blutabnahme statt Transfusionen, etc...).
    Dann noch Operationen ohne Betäubung, Wundstarrkrampf ....
    Plus die Gefahr von Infektionskrankheiten wie Typhus...
    Und trotzdem haben das einige Glückliche überlebt!

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  • muheijo
    antwortet
    Zitat von Mephisto Beitrag anzeigen
    Wenn die Verwundetet "das Glück" hatten, in der Nähe einer Stadt (Leipzig, Dresden, etc.) zu fallen
    und sich genügend Fahrzeuge zum Transport finden ließen, wurden sie dorthin gebracht und versorgt.
    da hast du recht, daß du "glück" in anführungszeichen angibst! in leipzig habe ich mir ein buch über die völkerschlacht gekauft. wenn ich da die zeitzeugen-berichte lese, wie es den verwundeten noch monate, jahre nach der schlacht erging - grauenhaft!
    ich weiß nicht, ob es da doch besser gewesen wäre, tot zu sein...

    gruß, muheijo

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  • Mephisto
    antwortet
    Erkennungsmarken gab es damals noch nicht.
    Die Leichenteile sind also nur in Einzelfällen mit Glück und Zufall zu identifizieren.
    Nicht alle Gräber wurden gefunden und die Verlustangaben schwanken erheblich.

    Ein schwarzes Loch tut sich beim Rußlandfeldzug auf.
    Wer ist wann wo gefallen, begraben, verwundet zurückgekehrt?

    Wir haben hier in Bremen den stadtbekannten Fall einer Serien-Giftmörderin (Gesche Gottfried),
    die 1832 auf dem Domshof in einer letzten öffentlichen Hinrichtung enthauptet worden ist.
    Zu ihren Opfern gehörte Ihr Bruder, der verkrüppelt um 1813 aus Russland zurückgekehrt war.
    Ich gehe davon aus, er ist irgendwo in der Statistik aufgegangen ist. Aber wo?
    Wurde er irgendwo erfasst:
    a. als vermisst,
    b. als entlassen,
    c. als getötet,
    d. als verwundet
    e. als desertiert
    Alles, nichts und diverse Kombinationen können der Fall sein,
    besonders da es sich um einen Nicht-Adeligen gehandelt hat.
    Ob er Offizier gewesen ist, ist mir nicht bekannt.
    Er wird irgendwo zu einer Zahl in einer Statistik, die unüberschaubar ist.
    Das man sich seiner erinnert, liegt einzig und allein an seiner Schwester.
    Was er in Russland gemacht hat, wo und wie er verwundet wurde,
    wo er seinen Platz in welcher Statistik gefunden hat…
    ….das herauszubekommen wird ja vielleicht einmal die Sisyphus – Aufgabe
    eines Lokalhistorikers.
    Zuletzt geändert von Mephisto; 19.10.2006, 11:36.

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  • admin
    antwortet
    Spannendes Thema

    Das ist wirklich eine sehr spannende - und wie Mephisto schon schreibt - nicht definitiv zu beantwortende Frage.

    Ich war ja vor kurzem im DHM in Berlin (in der Dauerausstellung) und dort in "unserer Sektion" v.a. von einem Gemälde fasziniert, das recht realistisch das Geschehen auf dem Schlachtfeld einen Tag nach der Schlacht zeigt. In der Objektdatenbank des DHM findet man dieses, nur leider in sehr kleiner Auflösung begriffen (trozdem im Anhang die kleine Version).

    Auf diesem Bild sieht man die unterschiedlichsten "Maßnahmen" nach einer Schlacht - von Plünderungen der Leichen/Verletzten über trauernde Familien (beeindruckend: zentral eine schottische Marketenderin mit zwei Kindern neben dem gefallenen Mann) und eben links (im Bild durch den Copyright-Hinweis verdeckt) ein erstes "Massengrab".

    Da mich das Bild sehr beeindruckt hat, werde ich versuchen, es vom DHM für die Veröffentlichung auf der Internet-Seite zu erwerben (die Bildrechte wohlgemerkt) - mehr zu diesem Bild, wenn ich die JPG-Datei erhalten habe.

    Schöne Grüße
    markus stein
    Angehängte Dateien

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  • Mephisto
    antwortet
    Wenn die Verwundetet "das Glück" hatten, in der Nähe einer Stadt (Leipzig, Dresden, etc.) zu fallen
    und sich genügend Fahrzeuge zum Transport finden ließen, wurden sie dorthin gebracht und versorgt.
    Wenn sie dann aber dort starben,wurden sie idR auf den dortigen Friedhöfen beerdigt.

    Leichenfledderei war damals weder für Truppen noch für Zivilisten ungewöhnlich.
    Bei den Anwohnern der Schlachtfelder muß bedacht werden, daß sie zT Hab und Gut verloren hatten
    und sich für sie mit den "Funden" auf dem Schlachtfeld vielleicht eine Art "Neuanfang" bewerkstelligen ließ.
    Wieviele dabei die Verletzen töteten, um sich zu bereichern, die Tat zu verschleiern, etc.
    oder aber auch selbst beim Versuch getötet wurden, wird sich nie feststellen lassen.

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  • HKDW
    antwortet
    Was heißt tagelang? Auch wochenlang oder Monate, siehe Borodino, auch wurden Leichenteile wiederverwertet, die Zähne z.b., Waterloo - teeth war damals ein Begriff.

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