Notdurft der Soldaten

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  • corporal
    antwortet
    Ich habe mal in Erinnerungen eines (Handels-)Kapitäns die Klage über die "verfluchte Hartleibigkeit" auf See gelesen, das würde in die von Da Capo gewiesene Richtung deuten.
    Aus gegenwärtigen Militärtagen habe ich übrigens (über meinen Sohn) den Ausdruck "Glückswurst" für ein Geschäft ohne Nachwischnotwendigkeit gehört.
    Wir Altgedienten und militärhistorisch Interessierten können daher mit Freude davon ausgehen, dass auch die nächsten Generationen die Militärsprache bereichern (werden).

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  • Da Capo
    antwortet
    Das Problem wird wohl sein, dass damals jeder wusste, wie es ging und es deshalb nichts "Bemerkenswertes" (in reinen Wortsinn) war.

    Die Nahrung war damals sehr viel weniger fetthaltig als heute und getrunken haben die Leute auch weniger. Das Verdauungsendprodukt dürfte daher ungleich härter als heute gewesen sein. Da muss nicht unbedingt nachgewischt werden.

    Ansonsten weiß zumindest jeder Gediente, dass auch Baumwolle rosten kann.

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  • Sans-Souci
    antwortet
    Auf See wahrscheinlich Wasser ? Mit einem Seil in einem Eimerchen raufgeholt ?

    Ich habe aber keine Quellenbelege daür.

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  • corporal
    antwortet
    Wie die Zeit vergeht ...
    Ich nehme mir die Freiheit, eine neue Facette zur Diskussion zu stellen und bitte alle, die Anstoß nehmen, nicht weiterzulesen.

    Habe mir jetzt die Hornblower-Serie angeschaut (mE sehr empfehlenswert übrigens). Einmal mussten Kühe auf einem Schiff transportiert werden - bei der sichtlich ungeliebten Aufgabe der Reinigung des Behelfsstalles fiel dann die Äußerung, dass die Viecher eben nicht klug genug seien, ihren Hintern für entsprechende Tätigkeiten über die Reling zu halten.
    So weit, so gut.
    Aber was machten die Leute nach dem "Geschäft". An Land wurde damals wohl Grünzeug (s oben), später Abfallpapier genommen. Aber auf See? Einfach wieder die Hose rauf ohne irgendein Abwischen?
    Nochmals Sorry bei denen, die dieses Thema unangebracht halten, und danke für Antworten aus alten Quellen oder zumindest Theorien.

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  • Voltigeur
    antwortet
    Mein Lieber, das Thema ist sehr wohl interessant, vieleicht interessiert es Dich nicht aber dann halte Dich raus.

    Musst Du uns jedes Thema kaputt machen ?

    Hast Du gesehen wieviele anerkannte Mitglieder hier Beiträge geschrieben haben ?

    Überflüssig ? was ? Das Thema oder ..

    Grüsse vom Voltigeur

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  • KDF10
    antwortet
    Was für ein überflüssiger Thread, ohne jegliche historische Bedeutung. Das Niveau ist hier wirklich ganz unten. Könnte man noch toppen. Ist nur ironisch und nicht ernst gemeint. Was machte Napoleon, wenn Marie-Louise ihre Tage hatte? Mein Gott, Walter.

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Notdurft

    Etwas verspätet alle diese sehr interessanten Beiträge gelesen!
    Mich würde interessieren,wie-und ob überhaupt-man sich nach erledigtem
    Geschäft gereinigt hat!?
    Im 18ten Jahrhundert gab es in Wien einen "öffentlichen Dienst",bei dem Einer
    mit einem "Scheisskübel" am Rücken herumging,den er abnahm um bei Bedarf
    Anderer, diesen-mitsamt Gräsern und anderem Grünzeug zwecks Reinigung-zur
    Verfügung zu stellen.
    Und im Mittelalter gab es in den Erkern der Bürgerhäuser eingebaute "Scheisslöcher",durch die man seine Notdurft entsorgen konnte.Kommt daher
    vielleicht der Ausdruck, Anderen "auf den Kopf zu scheissen"???

    Grüsse,
    IRENE.

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  • Bürgergardist
    antwortet
    So schi... man lieber in die Hos als vom Feinde gleich erschossen zu werden.

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  • fusilier
    antwortet
    Auch wenn der letzte Beitrag schon etwas länger her ist, hier noch eine Ergänzung für die "Erledigung des kleinen und großen Geschäfts" während der Schlacht:
    "Wer sich nach hinten begab, um sich zu erleichtern, geriet leicht in den Verdacht, sich ganz verdrücken zu wollen. Manche traten daher nach vorne aus dem Glied, um ihr Notdurft zu verrichten." (Mayer S. 44) Nach vorne, vor den eigenen Reihen dem Gegener zugewendet, konnte für den Soldaten als auffälliges Ziel tödlich sein, wie es ein Augenzeugenbericht über einen Kavallerieoffizier von einem Gefecht im Sommer 1809 berichtet. Andere wollten ihren Posten nicht verlassen und stiegen trotz starkem Durchfall nicht vom Pferd ab, so ein Leutnant während der Schlacht von Borodino, der mit Taschentüchern versuchte, das Malheur zu verbergen. Und Durchfall kam unter den Soldaten häufig vor ... (siehe Mayer S. 43 f.).
    Quelle: Mayer, Karl J.: Napoleons Soldaten. Alltag in der Grande Armée. Darmstadt 2008.
    Zuletzt geändert von fusilier; 07.08.2010, 22:49.

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  • Canut
    antwortet
    Zitat von corporal Beitrag anzeigen
    Darf ich dieses Thema um eine etwas heikle Facette erweitern: wie verhielt man sich denn früher beim unvermeidlichen Ausscheidungsvorgang in so engen Verhältnissen wie auf einem Schiff? Gab es da auch Regeln, dass man etwa nicht hinschaut, wenn der Herr Leutnant die Hose runterläßt?
    Pfui, nach diesen Ergüssen hier über das Defäkieren an Land scheinen die Verhältnisse auf See doch viel zivilisierter gewesen zu sein. Lustig ist in diesem Zusammenhang, wie sich Barbara Tuchman in ihrem Buch über den Unabhängigkeitskrieg das Leben auf britischen Schiffen vorstellte - nach ihrer Schilderung mit Fäkalien, Kotze und Sperma verkrustete, niemals belüftete, infernalisch stinkende Holzkisten.

    Mit einem gewissen Gestank ist für das "Wohndeck", das auch im Winter nur durch Körperwärme geheizt wurde, nicht unwahrscheinlich, obwohl in der Navy eine ziemliche Putzwut regierte und die Decks unter manchen Kommandanten sogar zweimal täglich geschrubbt wurden.
    Der Kapitän eines Linienschiffs oder einer Fregatte hatte seinen eigenen Abtritt - die waren achtern in den Seitengalerien untergebracht, wie man hier auf der Backbordseite der Fregatte Trincomalee von 1817 sieht, direkt an die Kammern des Kapitäns anschließend. http://www.bbc.co.uk/tees/content/im..._gallery.shtml
    Die Verhältnisse auf Linienschiffen waren sicher am bequemsten, da hatten dann auch die Leutnants (und der Master) noch gemeinsam zu nutzende Toiletten in den Seitengalerien.
    Auf Linienschiffen hatten die Decksoffiziere vorn im Bug separate Klos in den "Roundhouses", hier eines der Victory zu sehen - das runde Häuslein mit dem runden Fensterchen, das schon an ein Dixieklo erinnert - man betrat es von innen. http://www.stvincent.ac.uk/Heritage/...ory/heads.html Vor dem Roundhouse ist einer der vorn recht freien "seats of ease" der Mannschaften. Sie befanden sich ganz vorne auf dem Galion.
    Auf sehr kleinen Schiffen gab es hinten auf Deck zwei (im zweifelsfall fürs Gefecht wahrscheinlich zu entfernende) kleine Verschläge - einer enthielt ein Klo für den Kommandanten und evtl. Leutnant. Die Mannschaft hatte anscheinend keine andere Möglichkeit, den Hintern über die Reling zu hängen. Gelegentlich gab es auch Sitze auf den Rüstbrettern- wenn man leichtsinnigerweise jene auf der leeseite benutzte, konnte man bestimmt den Ozean gleich als Bidet benutzen oder wurde evtl komplett fortgespült. Ansonsten zeigen einige Schffsmodelle des frühen 18. Jhts, vorn (was ja der unvornehme Bereich des Schiffs ist) auch schon Pinkelbecken, die den heutigen nicht unähnlich sind. Um 1810 gab es für Offiziere vereinzelt bereits water closets, also solche mit richtiger Spülung.

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  • HKDW
    antwortet
    Hab ich schon auf dem Marsch zum Schlachtfeld, rings herum Zuschauer, einer mußte Kacken, ging dann auch recht schnell, oder sich vor den Spalier stehenden Zuschauern hinstellen und pissen, ging auch oft gar nicht anders.

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  • corporal
    antwortet
    Und jetzt stellt Euch das, bitte, vor im Angesicht der ganzen Kompanie ...
    Coignet gibt uns doch da einen entsprechenden Bericht, wo ihn (bei Aspern?) während der Schlacht der "Ruf der Natur" ereilte und er in Richtung Feind musste, um dort die Hosen runterzulassen. Viel Zeit hatte er nicht, bis er vom Artilleriefeuer vertrieben wurde.
    Also das habe ich noch auf keiner Veranstaltung gesehen ...

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  • HKDW
    antwortet
    Ja die Kackerei im Feld eine richtige Kunst, vor allem wenn man das ganze Gerödel anhat, erst mal so viel wie möglich ablegen.
    von Vorteil ist dann ein langes Hemd - das man dann so weit wie möglich mit allen anderen Sachen hochzieht - so wie eine Schürze um es nicht zu treffen, Hosenträger mach ich immer ganz einfach, die knöpf ich von der Hose ab, bleiben also schön am Körper liegen.

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  • schluppkothen
    antwortet
    Es gibt Veranstaltungen da ist das tatsächlich so.
    Meistens sind aber Dixies vor Ort. Obwohl ich am Wochenende in Waterloo vor die Wahl gestellt wurde (nach einem Blick durch das berühmte Loch und dem was sich fast bis zur Oberkante türmte) das D. zu benutzen oder die liebliche Natur. Als Naturfreund habe ich diese dann bevorzugt. Dem Feld hat es nicht geschadet. Man muß nur aufpassen, dass sich nichts von den Klamotten oder Ausrüstung im Zielgebiet befindet. Und man hat verdammt viel von dem Zeug bei sich, was in letzter Sekunde rutscht,auseinanderfällt oder woran man gerade nicht denkt.Der Klassiker sind bei solchen Gelegenheiten die Hosenträger

    Aber da es früher ging, geht es heute auch..................

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  • Britt.25
    antwortet
    Wurde das dann bei solchen Veranstaltungen wie früher nachgespielt? Auch mit draußen aufs Klo gehen etc?
    Alle Achtung, würde ich mir nicht zutrauen...

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