VIII. (Westfälisches) Korps der Großen Armee

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  • Jeeve5
    Neuer Benutzer
    Enfant de Troupe
    • 07.01.2007
    • 2

    VIII. (Westfälisches) Korps der Großen Armee

    Hallo erstmal

    Ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben und hoffe, dass ich hier den ein oder anderen kompetenten Hinweis bekomme.

    Beim mir geht es um Folgendes: Ich bin Maschinenbau-Student und habe mit Geschichte, außer meinem Hobby der Ahnenforschung, relativ wenig am Hut. Dementsprechend schwer ist es für mich auch gewesen alleine die nötigen Informationen zu finden. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.

    In der Chronik meiner Heimatstadt (Fröndenberg/Ruhr, Kreis Unna) habe ich folgendes gefunden:
    ... Kaspar Heinrich (Pielken), der älteste Sohn, musste 1812 mit Napoleons Truppen nach Rußland. Die Familie zählte ihn, da er 1814 noch nicht zurück war, zu den Toten. Doch nach ungefähr 7 Jahren Abweisenheit (=> ~ 1819) kehrte Kaspar Heinrich zum Elternhaus zurück. Mit ihm kamen seine Frau, eine Russin, mit einem kleinen Kinde und dessen Großmutter. [...] Und dann zog er mit seinen Russen auf einem Wagen und dem Erlös des Erbes - etwa 500 Taler - wieder zum Osten, wo er es zum großen Gutsbesitzer gebracht hat.
    Leider ist die Chronik schon sehr alt und der Autor längst verstorben. Ich habe meinen Großvater darauf angesprochen, und er meinte, dass nach Ende des WK I. einige Russen mit dem Namen Pielken nach Fröndenberg gekommen wären, da sie im Zuge der dortigen Revolution vertrieben worden waren.

    Ich versuche nun rauszufinden, wo der besagte Kaspar Heinrich denn circa in Rußland gelebt haben könnte. Es sieht zwar aufs Erste aussichtslos aus, aber irgendwo muß man ja ansetzen.

    Nun aber endlich zu meinen Fragen:
    1. Meine Vorfahren war nie im Militär, deshalb gehe ich davon aus, dass Kaspar Heinrich eigentlich auch kein Soldat war, oder ist das falsch?!

    2. Dass er im 8. Korp gekämpft haben wird liegt nahe, aber kann man irgendwie einschränken, in welcher Division, oder sogar genauer?

    3. Ich habe den Büchsenjäger Fleck gelesen und kann mir kaum vorstellen, dass mein Vorfahre auf dem Weg nach Moskau oder zurück seine Frau kennengelernt haben wird. So wie Fleck das Verhältnis der Soldaten zur Zivilbevölkerung in Rußland beschrieben hat kann man ja nicht gerade von Freundschaft reden. Des Weiteren hätte man ihn ja auch als Desatuer angesehen und getötet. Richtig?

    4. Aus 3. schließe ich, dass mein Vorfahre irgendwann gefangen genommen wurde und gen Osten transportiert wurde, in eine Gegend, wo kein Krieg herrschte.

    So, das wars fürs erste. Für jeden Kommentar bin ich dankbar.
  • Gunter
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 01.10.2006
    • 1377

    #2
    Hallo,

    ist 1. in Deutschland nicht eher unwahrscheinlich?
    Zu 3. Wer sollte ihn denn als Deserteur angesehen haben? Die westfälische Armee überstand das Jahr 1813 doch nicht.
    Wenn deine Angaben stimmen, würde ich auf Variante 4 tippen.

    Grüße,

    Gunter

    Kommentar

    • Jeeve5
      Neuer Benutzer
      Enfant de Troupe
      • 07.01.2007
      • 2

      #3
      Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
      Hallo,

      ist 1. in Deutschland nicht eher unwahrscheinlich?
      Zu 3. Wer sollte ihn denn als Deserteur angesehen haben? Die westfälische Armee überstand das Jahr 1813 doch nicht.
      Wenn deine Angaben stimmen, würde ich auf Variante 4 tippen.

      Grüße,

      Gunter
      Zu 3.: Also Fleck beschreibt ja in seinem ersten Buch den Marsch nach Moskau und zurück bis nach Smolensk, wo sie in Gefangenschaft gelangen. Zwar hat auf dem Rückzug die Diziplin laut Fleck stark gelitten, aber ein einfaches Entfernen vom Zug war trotzdem nicht möglich denke ich mal.

      Gibt es irgendwo genauere Informationen in denen man Variante 4 näher betrachten kann. Ich habe bis jetzt nur Rüppell, E., Kriegsgefangen im Herzen Rußlands 1812 - 1814 gefunden.

      Gruß,
      Jeeve5

      Kommentar

      • HKDW
        Erfahrener Benutzer
        Colonel
        • 02.10.2006
        • 2962

        #4
        Aber wer wollte schon desertieren und den Russen in die Hände fallen, da bestand doch die nicht kleine Gefahr erschlagen zu werden, oder bis zum Hemd ausgeplündert zu werden, so wie auch eben die Franzosen oder Westphalen die rußischen Kriegsgefangen beim Vormarsch erschossen, wer liegenblieb bekam eine Kugel, gerade westphälische Quellen beschreiben das ganz gut.

        Ansonsten kenn ich nur Kanonier des Kaisers Kriegstagebuch des Heinrich Wesemann 1808 - 1814, Köln 1971

        der als Westphale auch in rußische Kriegsgefangenschaft kam und recht interessante Geschichten erzählt.

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