Russische Artillerie 1805 Uniformen

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  • Gunter
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 01.10.2006
    • 1377

    #16
    Hallo Wladimir,

    diese Organisationsseite kannte ich noch nicht, danke! Das erste Buch würde mich brennend interessieren aber so gut ist mein Russisch nicht, um ganze Bücher zu lesen.

    Das Wort "Batarejnaja" wird im Deutschen mit "Batterie" übersetzt, gemeint ist damit normalerweise eine Artilleriekompanie mit Geschützen. Im Deutschen werden aber auch leichte Kompanien als Batterie bezeichnet, so dass es da leicht Missverständnisse geben kann.

    Viele Grüße,

    Gunter

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    • Henning
      Erfahrener Benutzer
      Sergent
      • 11.10.2006
      • 131

      #17
      Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
      Das Wort "Batarejnaja" wird im Deutschen mit "Batterie" übersetzt, gemeint ist damit normalerweise eine Artilleriekompanie mit Geschützen. Im Deutschen werden aber auch leichte Kompanien als Batterie bezeichnet, so dass es da leicht Missverständnisse geben kann.
      Hallo,
      ich glaube, das ist nicht ganz richtig. Das russische Wort für Batterie ist "Batareja" (батарея).
      "Пешие батарейные роты" (Einzahl батарейная рота) sind sind schwere Kompanien der Fußartillerie. Die deutsch Übersetzung dafür ist auch Batterie- Kompanie, vergleiche zum Beispiel Brauer- Bogen Nr. 26.
      "Пешие легкие роты" sind leichte Kompanien der Fußartillerie und "Конно-артиллерийские роты" sind reitende Kompanien.
      Setzt man davor noch "Armejskaja" hat man eine Linienkompanie, bei "Gwardejskaja" eine von der Garde.
      Gruß
      Henning
      Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

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      • Gunter
        Erfahrener Benutzer
        Chef de Bataillon
        • 01.10.2006
        • 1377

        #18
        Habe ich was anderes behauptet? Die korrekte deutsche Bezeichnung für "Batarejnaja" wäre "Batterie-", natürlich nur sinnvoll in Verbindung mit "Kompanie".

        So 100%ig kann man manche Sachen eben einfach nicht übersetzen. Wie würdest du denn z.B. die Namen der russischen Infanterieregimenter übersetzen, beispielsweise "Grenadierregiment Moskau" oder "Moskauer Grenadierregiment"? Die zweite Variante wäre grammatisch richtiger, ein Problem ist es aber meiner Ansicht nach trotzdem nicht. Mit geographischer Zuordnung hat das ohnehin nichts zu tun, da gab es u.a. das Bialystoker Infanterieregiment, dass aus bei der Verteidigung von Danzig bewährten Garnisonsbataillonen aufgestellt wurde und seinen Namen zur Erinnerung an die russische Besitzname dieses polnischen Landesteils nach dem Tilsiter Frieden erhielt. Das nur mal am Rande.

        Übrigens gab es auch berittene Batteriekompanien. Es handelte sich um die der Artilleriereserve bei der böhmischen Armee von 1813.

        Grüße,

        Gunter

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        • Henning
          Erfahrener Benutzer
          Sergent
          • 11.10.2006
          • 131

          #19
          Also ich persönlich würde die Anführungszeichen nach rechts verschieben und den Namen nicht übersetzen, weil man das mit Eigennamen eigentlich nicht macht. Heraus käme dann Grendierregiment "Moskowskii" oder "Moskwa" oder wie auch immer. Neben den von Dir angeführten Varianten wäre auch noch "Moskau'sches Grenadierregiment" möglich (vergl. v. Stein "Geschichte des Russischen Heeres vom Ursprung desselben bis zur Thronbesteigung des Kaisers Nikolai I. Pawlowitsch"). Aber bei Namen ist das ja ein wenig anders als bei Dingen. Das die Regimentsnamen keine regionale Zuordnung hatten ist auch klar, schließlich haben die 1813 errichteten Infanterieregimenter „Borodinskii“ (Borodino) und „Tarutinskii“ (Tarutino) ihre Namen als Andenken an die beiden Schlachten erhalten. Das aber nur am Rande.
          Mich würden Deine Quellen zu den 1813 bereits existierenden Schweren Reitenden Kompanien interessieren. Nach v. Stein wurde die erste, und dann erst auch mal einzige, am 21. Oktober 1813 in Wilna aus Beständen der Reserve der Garde- Artillerie aufgestellt. Die Bewaffnung bestand aus 8 halbpudigen Einhörnern. Welchen Grund das hatte oder haben könnte hat sich mir bisher nicht erschlossen. Erst etwa August 1814 wurden vier dieser Geschütze gegen vier mittelschwere zwölfpfündige Kanonen ausgetauscht. Ausgehend von der Schwere der Einhörner und der Tatsache, dass sie von 8 bis 10 Pferden gezogen wurden frage ich mich, ob man damit dem ursprünglichen Charakter der reitenden Artillerie überhaupt gerecht werden konnte oder nur eine Art Berittene Schwere Artillerie geschaffen hatte.
          Bei dem Buch von Smirnow handelt es sich übrigens eher um ein Heft mit etwa 50 Seiten. Die Druckqualität ist nicht überwältigend, trotzdem ist es recht informativ, nicht zuletzt dank der vielen Tabellen, die aber auch teilweise bereits im Netz verfügbar sind. Wenn ich mich recht erinnere hatte Gerson es mal im Angebot, ansonsten wurde es regelmäßig auf der Zinnfigurenbörse in Kulmbach an einem Stand mir russischer Literatur angeboten.
          Gruß
          Henning
          Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

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          • Gunter
            Erfahrener Benutzer
            Chef de Bataillon
            • 01.10.2006
            • 1377

            #20
            Hallo Henning,
            am unverfänglichsten ist es wirklich die Namen einfach so zu transkribieren, dass die grammatische Form erhalten bleibt und nicht zu übersetzen.

            Wegen der berittenen Batteriekompanien müsste ich nochmal nachschauen. Diese Angabe habe ich in einem Werk über den Feldzug von 1813 gefunden. Mit was die berittenen Kompanien der russischen Reserveartillerie wirklich ausgerüstet waren, steht da meines Wissens nicht. In der Bezeichnung wird aber ein klarer Unterschied zu den übrigen berittenen Kompanien gemacht. Bei den Armeekorps und den Kavallerieverbänden tauchen solche Kompanien nicht auf. Ihre Nummern haben die Kompanien aber behalten. Vielleicht hat Stein ja nur neuaufgestellte Einheiten erwähnt und keine Experimente während des Feldzuges?
            Zweck des ganzen war vermutlich eine schneller bewegliche schwere Reserveartillerie zu haben. Mit den russischen Geschützen funktionierte das noch recht gut, da sie nicht allzu schwer waren. Die Preußen scheiterten jedoch, als sie das Konzept kopierten.
            Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass keine kurzen 12-pdr benutzt wurden. Diese Geschütze sollen nur eine Wirkung ähnlich des französischen 8-pdrs gehabt haben (zumindest was die Kartätschwirkung betraf, mit Kugeln war es wohl nicht viel anders). Das Verhältnis Rohrlänge zu Kaliber war bei den 6-pdrn und mittleren 12-pdrn vorteilhafter.

            Kommentar

            • joerg.scheibe
              Erfahrener Benutzer
              Capitaine
              • 02.10.2006
              • 592

              #21
              Hallo Ihr beiden,

              mir sagt am ehesten die Steinsche Fassung der Schreibweisen zu.
              Ob man den Genitiv im Namen einfach abschreibt oder in eine deutsche Form bringt, hat auch überhaupt nichts mit lokalem Bezug zu tun. Und ich habe einfach ein flaues Gefühl, wenn mir jemand ein Gerandier-Regt. Grusyi oder ein Lebgarde-Regt. Semjonowskyi serviert....

              Was haltet Ihr denn davon, das BATAREJNAYA einfach mit POSITIONS zu übersetzen, so, wie es Günter Fricke tat? Wäre bei der Ausrüstung mit z.T. schweren Geschützen nicht völlig abwegig...

              Gruß
              Jörg
              The light at the end of the tunnel
              is from an oncoming train.

              Kommentar

              • Gunter
                Erfahrener Benutzer
                Chef de Bataillon
                • 01.10.2006
                • 1377

                #22
                Im Grunde ist das ja egal. Positionsbatterie gefällt mir auch besser, denn diese Einheiten wurden normalerweise auch so eingesetzt. Obwohl ... nein, lassen wir das erstmal.

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                • sebastian
                  Benutzer
                  Caporal
                  • 11.07.2007
                  • 54

                  #23
                  Hallo,

                  die letzte Antwort ist schon etwas lange her, aber ich habe nun eine neue Quelle zur Schlacht von Hollabrunn in den Händen, "Mitteilungen des K.k. Archivs für Niederösterreich, Die Kämpfe bei Schöngrabern und Oberhollbrunn 1805 und 1809 von Dr. Ernst v. Kiwiatkowski"

                  Hier wird auch die Bogoslaw`sche Rotte des 4. Artillerieregimentes genannt, sowie deren Hauptmann Soudakoff.

                  Weiters wird auch die Aufstellung der Artillerie beschrieben "zur Hälfte auf dem rechten Flügel, zur Hälfte auf der Znaimer Straße (pers. anm. ist die Straße, welche auch heute noch von Hollabrunn nach Znaim führt)".

                  Sowie der Verlust von 12 Geschützen wird genannt.

                  Zu den Figuren, ich habe mir trotzdem einmal das Zvezda Set gekauft. Tschako und die Stiefel sind kein Problem, kleinere Details sind sowieso nicht modelliert. Wenn ich mal fertig bin, werde ich euch ein Bild reinstellen.

                  Danke noch an alle, welche sich dem Thema annehmen! rost:

                  Gruß

                  Sebastian
                  www.hollabrunn1805.twoday.net

                  Kommentar

                  • Gunter
                    Erfahrener Benutzer
                    Chef de Bataillon
                    • 01.10.2006
                    • 1377

                    #24
                    Kleinere Details? Wie willst du das denn mit den Tornistern machen? Die sehen vollkommen anders aus als 1805. Außerdem sind bei dem Set selbst kleinste Details modelliert.

                    Grüße,

                    Gunter

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                    • sebastian
                      Benutzer
                      Caporal
                      • 11.07.2007
                      • 54

                      #25
                      Servus,

                      anbei einmal ein Foto der ersten Figuren, ich glaub mit meiner derzeitigen Bemalungskunst kann ich sowieso keine kleinen Details herausarbeiten (was ich auch gar nicht will, sonst würde ich wohl Jahrzehnte in meinem Dio verbraten), und beim Tornister, gut das ist auffällig, was mich auch stört, aber ich nehme es mal als "Überganslösung" hin. Von der historischen Authentizität bin ich nun auch abgewichen, was in manchen Bereichen nicht durchführbar ist, wenns an nötigen Figuren fehlt. Das was nicht 1:1 umsetzbar ist, lasse ich unter der Freiheit des Künstlers fallen. (werd und muss ich auch auf meiner Homepage anmerken)

                      Weiters, für den Dioteil mit dem Gutshof, welcher momentan nur in meiner Phantasie besteht, da werde ich wohl auch auf größere Probleme, was die genaue hist. Darstellung betrifft stoßen. Denn der Gutshof steht zwar heute noch, aber es sind wohl kaum Elemente aus dem frühen 19. Jh und davor über. Vielleicht gibt es noch alte Darstellungen, aber um die muss ich mich auch erst umschauen, falls nicht, dann muss ich auch wieder improvisieren...

                      Gunter, da muss man eben neben einem Auge, beide und ein Hühnerauge zudrücken, aber danke für deine gute Kritik!

                      Die wohl größte Herausforderung ist die Zeit, wird wohl bei vielen sein, welche so ein Hobby betreiben, da ich nun studiere, fehlt die an allen Ecken und Enden, zum Leidwesen meines Dios. Wenn ich so weiterdenke und realisitsch bleibe und wirklich das umsetze, was ich vorgestellt habe, wird wohl das Jahr 2015 kein so fernes sein.
                      (Hoff dass da das Bewusstsein der hießigen Bevölkerung für diese Schlacht bis dahin gestiegen gestiegen ist.)

                      Gruß,
                      Sebastian


                      www.hollabrunn1805.twoday.net

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                      • admin
                        Administrator
                        Colonel
                        • 30.09.2006
                        • 2690

                        #26
                        Passend hierzu meine heutige Veröffentlichung einer mir unbekannten Uniformserie mit einem russischen Artilleristen, ich schätze auf ca. 1800-1805 ... siehe http://www.napoleon-online.com/forum...ead.php?t=1944

                        ... und der Artillerist direkt unter http://www.napoleon-online.de/forum/...Artillerie.jpg

                        Sebastian: ich finde es klasse, sich an solches Projekt zu machen ... und muss zugeben, dass ich immer mal wieder an den Ursprung meines Hobbys denke, nämlich das Umsetzen der Ideen in Figuren (ob 28mm oder 54mm oder größer ist egal) ... durch das Publizieren und natürlich die fehlende Zeit komme ich eigentlich gar nicht mehr zum Figurenbauen und -malen.

                        Schöne Grüße
                        Markus Stein
                        "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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                        • sebastian
                          Benutzer
                          Caporal
                          • 11.07.2007
                          • 54

                          #27
                          Danke Markus für den Link mit dem Artilleristen!

                          Gruß
                          Sebastian
                          www.hollabrunn1805.twoday.net

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                          • Gunter
                            Erfahrener Benutzer
                            Chef de Bataillon
                            • 01.10.2006
                            • 1377

                            #28
                            Zitat von admin Beitrag anzeigen
                            ... durch das Publizieren und natürlich die fehlende Zeit komme ich eigentlich gar nicht mehr zum Figurenbauen und -malen.
                            Wem sagst du das Dafür hat man immer wieder enormen Erkenntnisgewinn.

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                            • HKDW
                              Erfahrener Benutzer
                              Colonel
                              • 02.10.2006
                              • 2969

                              #29
                              russische Artillerie 1805 ist es halt nicht, wenn du schon den Tschako hinbekommst, warum auch nicht den Tornister?

                              Kommentar

                              • Gunter
                                Erfahrener Benutzer
                                Chef de Bataillon
                                • 01.10.2006
                                • 1377

                                #30
                                Stimmt. Die sehen eher aus wie um 1808.

                                Kommentar

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