Train der russischen Artillerie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • corporal
    Erfahrener Benutzer
    Tambour-Major
    • 25.04.2007
    • 306

    Train der russischen Artillerie

    Vielleicht eine triviale Frage:

    Bei den meisten Armeen war der Artillerietrain (und auch der sonstige "Transporttrain") gesondert organisiert und uniformiert.
    Wie war das bei russischen Armee?
    Nach Durchsicht des Viskovatov-Bandes über die technischen Truppen scheint es mir so, also wäre das zumindest beim Artillerie-Train anders gewesen, dass der nämlich innerhalb der Artillerie organisiert war und die Fahrer und Reiter wie Artilleristen uniformiert waren.
    Aber der sonstige Train? Da habe ich gar nichts gefunden und bitte die Experten der zaristischen Armee um Hilfe.

    Ein herzlich Dankschön im voraus
    vom Corporalen
  • Gunter
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 01.10.2006
    • 1377

    #2
    Hallo,
    es gab weder einen eigenen Artillerietrain noch einen sonstigen Train. Bei der russischen Artillerie waren die Fahrer Teil der normalen Kompanien und trugen dieselben Uniformen wie die Geschützbedienungen.
    Bei den Regimentern wurden die Wagen von den Nichtkombattanten gefahren, was bei der Artillerie wohl auch bei allen nicht im Gefecht benötigten Fahrzeugen so war.

    Grüße

    Gunter

    Kommentar

    • corporal
      Erfahrener Benutzer
      Tambour-Major
      • 25.04.2007
      • 306

      #3
      In dieser präzisen Klarheit habe ich das bislang nicht gewusst - vielen Dank.

      Insbesondere, dass es überhaupt keinen einheitsübergreifenden Train gab, hätte ich nicht geglaubt. Jetzt werden mir aber die vielen Nichtkombattanten begreiflich.

      Kommentar

      • Gunter
        Erfahrener Benutzer
        Chef de Bataillon
        • 01.10.2006
        • 1377

        #4
        Der Grund für die vielen Nichtkombattanten liegt darin, dass man in Russland durch die enorme Größe des Reiches viele Dinge dezentral regeln musste. Daher hatten die Regimenter auch soviele Handwerker, Fahrer, bis hin zum Löffelmacher etc. bei sich. Ein Regiment musste in der Lage sein, seine Ausrüstung überall allein zu reparieren, weil es bis zum nächsten Depot einfach viel zu weit war.
        Vergleicht man das mit Frankreich, ergibt sich ein recht modernes Bild der russischen Armee, besonders bei der Artillerie, die um 1812 längst nicht mehr in rein administrative Regimenter, sondern in sogenannte Brigaden gegliedert war, die den Infanteriedivisionen permanent zugeteilt waren und auch im Frieden zumindest über einen großen Teil der Zugpferde verfügten. Nach zeitgenössischen Quellen wurden die Artilleriebrigaden durchaus auch im Gefecht von ihren Kommandeuren geführt. Zusätzlich gab es einige Reserveartilleriebrigaden, deren Kompanien im Feld auf die Armeereserveartillerie und die Kavallerieverbände verteilt wurden und die Ersatzbrigaden. Die Garnisonsartillerie war völlig separat organisiert.
        Noch ein unbedeutender aber kaum bekannter Unterschied: die russischen Feldartilleriebrigaden hatten ihre eigenen Musiker dabei, während die der französischen Fußartillerieregimenter wohl im Depot herumsaßen.

        Grüße

        Gunter

        Kommentar

        Lädt...
        X
        😀
        😂
        🥰
        😘
        🤢
        😎
        😞
        😡
        👍
        👎