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Im Thread über das Buch von Paul Dawson habe ich ja schon den "Goodie" erwähnt, nämlich eine vierseitige Ausarbeitung von eben Paul Dawson mit Darstellung der Uniformfarben innerhalb der Kaiserlich Französischen Armee. Hierbei wurden primär Originalstücke bzw. erhaltene Muster verwandt und versucht, diese möglichst farbtreu zu drucken.
Da die Pre-Order-Frist für das Buch abläuft, möchte ich die Ausarbeitung hier als PDF-Datei zur Verfügung stellen - auch weil sich durch den Scan ja ohnehin die Farbtreue gegenüber dem Druck nicht halten lässt. Interessant dürfte aber zumindest der Vergleich der Farben gleicher Art zueinander, also der Rot-, Blau- oder Grüntöne, sowie der Text, der auf einige Herstellungsarten eingeht.
Hinzu füge ich noch das Foto von Stoffmustern, das ich von Sans-Souci zugesandt bekommen habe - es zeigt wahrscheinlich ebenfalls gut erhaltene Farbmuster aus der Napoleonischen Zeit.
Vielleicht können hier ja noch weitere Bild- oder Textquellen ergänzt werden.
In einem Forum zum 70/71er Krieg hat Yves Martin einige Stoffproben eines Tuchlieferanten von 1823 gepostet, die er als farbecht (weil gut geschützt über die Jahrhunderte) bezeichnet - ich habe seine Dateien etwas komprimiert und in eine PDF zusammengefasst. Diese anbei.
Auch wenn es sich um Stoffe aus dem Jahr 1823 handelt, sind diese Töne auch (weitgehend) zur Revolutions- und Napoleonischen Zeit in Gebrauch gewesen.
Herzlichen Dank, so muss ich die Muster von Yves Martin nicht selbst zusammenstellen und insbesondere für die Ausarbeitung von Dawson. Gerade was die Blautöne angeht dürften somit die Farbtöne, die heute gern als hellblau abgebildet werden deutlich dunkler gewesen sein. Also ein sehr interessanter Beitrag !
Vor vielen Jahren (Jahrzehnten) habe ich in meiner alten Heimatstadt Frankenthal das Stadtarchiv besucht. In Frankenthal war in napoleonischer Zeit eine Armeefärberei angesiedelt. Im Archiv befindet (befand) sich auch eine alte Musterkarte mit Stoffproben in den vorgeschriebenen Farben. Nach diesen Mustern sollten die Farben angemischt werden.
Jetzt muss man dabei verschiedene Faktoren berücksichtigen / bedenken:
- der Alterungsprozess der Muster (Lichteinfluss, Luftfeuchtigkeit, o. ä.)
- Lichtverhältnisse vor Ort (wie wurden sowohl die Muster, als auch die angemischten Farben wahrgenommen)
- Stoffqualität des einzufärbenden Tuchs, der einzufärbenden Wolle. Auch dies mag Einfluss auf das Resultat gehabt haben.
- Farbwahrnehmung des Färbers
- Wasserqualität. Auch das für den Färbeprozess notwendige Wasser hat einen Einfluss auf die Qualität des Färbeprozesses. Ein polnischer Freund hatte mir mal erzählt, das helle Karmesin der Abzeichen der polnischen Lanciers der Garde (nur der Mannschaften und Unteroffiziere) wäre durch einen der Wasserentnahmestelle der Färberei vorgelagerten Metallbetrieb und die dabei wieder eingeleiteten Verschmutzungen verursacht worden. Aber einen schriftlichen Beleg habe ich dazu nicht.
Was ich damit sagen will ist, dass die Muster einen Anhalt boten, aber keine 100%ige Uniformität in der Farbgebung sicherstellen konnten. Sie waren als Anhalt gedacht und mehr wurde wohl auch nicht erwartet.
Eine höhere Gleichförmigkeit könnte nur erreicht werden durch vorgeschriebene Ingredienzen und vorgeschriebene Mischungsverhältnisse und genormte Färbeprozesse. Und auch da wird es Abweichungen geben. Erfahrene Strickerinnen achten darauf, die Wolle nur aus einem Los zu kaufen, eben, um Farbschwankungen zu vermeiden.
Beim Digitalisieren ist mir eine (alte) Übersicht von Historex (meine Anfänge im Hobby vor langer Zeit ) in die Hände gekommen, die ich hier in diesem Thread anhängen möchte - ich habe versucht, den Scan einigermaßen gut hinzubekommen, damit auch die Unterschiede der Farbtöne herauskommen. Vielleicht sind ja auch die angegebenen Mischungen von Ölfarben hilfreich.
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