Französische Infanterie der Linie ca 1800 bis 1806: Details Zweispitz

[fusilier]

Guten Abend zusammen,

super, großen Dank an euch! Das sind genau die Informationen, die ich brauche. @ Markus: Vielen, vielen Dank für die Artikel! @ HKDW: Vielen, vielen Dank für die Maße und Erläuterungen! @ Sans-Souci: Vielen, vielen Dank für die Links zu den Reglements!

Cordialement
fusilier

[Tellensohn]

Besten Dank!

[Sans-Souci]

Hier das Reglement von 1786 (S. 50 ff.):

https://books.google.de/books?id=bmlzyWJzKWEC

und die erläuternde Instruktion von 1787:

https://books.google.de/books?id=O--pvHQ1AdAC&pg=PA1

[Tellensohn]

Wirklich sehr detaillierte Anweisung. Offenbar die englische Übersetzung eines französischen Textes. Könntest du noch anmerken, wo der Originaltext zu finden ist?

[HKDW]

Die letzte detaillierte Vorschrift - wie der Hut gemacht werden SOLLTE ist aus dem Jahr 1787

supplied 5 April 1787
to M. Jevin

Infantry
1787

INSTRUCTION


For serving to explain the principles after which have been carried out the different models of Headdress, Regimental Clothing & Equipment sent to each Regiment of Infantry.



HEADDRESS.

Hat.

THE hat, made following the proportions & dimensions

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prescribed by the Regulation, is ought to be cocked according to the model sent to each Regiment. There is 2 pouces & a half distance from the crown to the front point. The fastening of the side of the right brim is stitched onto the crown at 3 pouces height, that near by at 3 pouces 4 lignes. The space between these is 2 pouces 5 lignes.
The rear fastenings, equally positioned on the crown, are at 2 pouces 7 lignes height, & spaced between themselves 1 pouce 12 lignes, in the manner that the edge of the hat extends beyond the crown one pouce & a half only.
Those on the side of the button are positioned and spaced as those of the right side.
The uniform button is at 2 pouces 3 lignes from the edge. The flat loop, 3 lignes wide, terminated in a long point of one quarter of an aune, is stitched to the crown in the exact centre of the two fastenings which are on the same side.
Behind the said left brim is a black leather gusset 3 pouces long by 1 pouce wide, forming a gusset designed to receive & contain in place the stem of the disc.

Disc.

THE disc is mounted on a stem of iron wire folded back halfway, in the manner that the curvature may serve as spring for fixing it in the gus¬set. Its shape is almost a flattened sphere, open towards the bottom for receiving & containing the cockade.

Cockade.

THE cockade in white diminty has 3 pouces & a half diameter, like the Regulation prescribes it; its edge forms a hem of ten lignes which lea¬ves a width of 22 lignes diameter of single diminty in the centre; each side has 17 pleats, & the base of it is open, the top

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the top fixed by a small point of stitching, all the pleats come togeth¬er at the centre contained by a white lace knotted at rear; it is fixed on the hat by a black wool loop of a quarter of an aune length, passing by the two sides of the gusset, & tying behind; this loop comes to be fastened over a small button of horse hair fixed one pouce from the edge in line with the uniform button.
The whole of the matter that the base of the cockade comes down only to the centre of the button, & the top extends beyond the edge of the hat one pouce only.
The hat is kept on the head by a black wool loop of one half aune, fixed in the head band on the left brim, & coming back in by a needle hole made in the band on the side of the right brim. The said loop is atta¬ched into a fastening positioned on this last side at 2 pouces & a half on the crown.
Three discs are sent to each Regiment, one of which is of plain co¬lour, another divided into two, & the third of Grenadiers or Chasseurs, since these last have a different form.

Die Größe des Hutes veränderte sich natürlich und wurde im Laufe der Revolutionszeit immer größer, was auch durch die Vorschrift im Jahr 8 sanktioniert wurde.

Über die Machart kann man sich auch streiten, offiziell sollten Haken und Ösen die Krempen in Form halten, oft wurde aber auch sogenannte Stutzschnüre in Schwarz - im Kaiserreich auch manchmal in Farbe (z.b. Kaisergarde) benutzt um die Krempen an der Hutkrone und in Form zu halten.

Da auch die Kokarde größer wurde - rutschte die Kokardenlitze wie auch der Knopt der diese halten sollte fast bis unten an die Hutkrempe. Die Litze / Agraffe war auch oben an der Hutkrone angenäht und ging direkt über den Lederköcher - der den Kompaniepompom oder auch den Stutz bei Elitekompanien - halten sollte, dieser wir auch der Knopf waren an der Krempe angenäht.
Die Agraffe - war aus einem Stück und wurde um den Knopf schön spitz vorgefalten und dann aber auch angenäht - zumindest unten am Knopf und nicht zu verrutschen.
Also unten annähen - an der Spitze und dann oben an der Hutkrone.
Alles durch den Hut hindruch, die Kokarde hat ja dann auch die Nähte dieses Lederköchers /behälters verdeckt.

Ich würde auch die Kokarde annähen, sonst verliert man sie laufend - wie im Selbstversuch ausprobiert und bestätigt.

Die Hutkrempe war mit einem breiten Leinenband gefüttert und den Schweiß besser aufzusaugen - und vorne sollte auch ein Lederband sitzen.

Das alles bezieht sich nur auf die Linie, die Kaisergarde hatte eigene Gesetze.

Danke Markus für die PDF Dateien

[admin]

Pétard-Artikel über die Infanterie in den Kolonien 1802

Es macht sich jetzt doch bezahlt, dass ich meine Zeitschriften zunehmend digitalisiert habe ... hier habe ich doch noch einen schönen Pétard-Beitrag aus einer alten Uniformes gefunden; zwar beleuchtet dieser die Infanterie in den Kolonien, dafür ist der Zweispitz des alten Modells (vor dem Dekret von 1801) sehr schön beschrieben.

Hoffe, dass die diversen Beiträge helfen.

Schöne Grüße
Markus Stein

[admin]

Beschreibung nach Dekret von 1801

Und jetzt noch ein Zitat aus dem Malibran zum Dekret vom 26.10.1801 über den Zweispitz:

Le chapeau d'infanterie a une forme profonde de 115; see dimensions song: 162 dans les cornes, 162 de hauteur de devant, 173 par derrière. La ganse de cocarde est en laine jaune, large de 11, et fixée par un petit bouton d'uniforme; une bordure en laine noire de 20, est à cheval sur le feutre.

[admin]

Pétard-Artikel zur Linieninfanterie 1804

Leider gab es keinen alten Uniformes-Artikel von Michel Pétard zur frühen Linieninfanterie - dafür ein etwas kleineren Beitrag in der französischen Figurines - auch dieser anbei.

Schöne Grüße
Markus Stein

[admin]

Umfangreicher Artikel zu einem Original von 1805

In der Tradition 216 ist ein zehnseitiger (!) Beitrag von Christian Blondieau über ein Originalstück publiziert worden - anbei ein Scan dieses sehr interessanten Artikels. An den zahlreichen Fotos vom Originalstück lassen sich einige Deiner Fragen beantworten.

Schöne Grüße
Markus Stein

[fusilier]

Bonsoir à tous,

Jena naht und mein neuer Zweispitz will "konfiguriert" werden. Leider fehlen mir hierzu Detailinformationen:
1) Wie wurde das Band ("ganse") zum Halten der Kokarde am Knopf mit der Regimentsnummer befestigt: Festgenäht am Hut, so dass der Knopf nur Zierde war, oder war das Band am Knopf lose eingehakt, so dass der Knopf tatsächlich zum Halten des Bandes diente?
2) An welchen Stellen am Hut wurde das Band vernäht? Nach Abbildungen zu urteilen, lief das Band am Knopf auf beiden Seiten spitz zu, war das Band somit nicht" aus einem Stück"?
3) Wurde die Kokarde nur eingesteckt oder am Hut festgenäht?
4) Gibt es Maße für die Länge des Bandes und zur Bestimmung der exakten Position am Hut?
5) Wurde der Knopf am Hut vernäht oder anders befestigt?
6) Wie wurde das Lederstück zur Aufnahme eines Pompons auf der Hutrückseite vernäht, durch den Hut hindurch?

Vielleicht kann jemand von euch mir mit Informationen hierzu weiterhelfen oder kennt Quellen?

Cordialement
fusilier