Nassauer Militär bis 1815

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  • Spaen
    antwortet
    zu # 7: "........Nassauer uniform ab 1810 ......... da ich mir diese Ausstattung anfertigen will."

    Zunächst gilt es zu klären was und wann dargestellt werden soll. ( z.B.. Grenadier 1810, Voltigeur 18xx usw.) Erst dann können Beschreibungen erfolgen.
    Dabei gilt es zu beachten, dass es in der Uniformkunde nicht nur die eine Wahrheit gibt. Quellen weichen meist voneinander ab.

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  • Spaen
    antwortet
    Kleiner Nachtrag zum Nasssauischen 1. Infanterie-Regiment 1815:

    Kommandeur des 2. Bataillons war zu dieser Zeit ein Major von Nauendorf. Hierbei handelt es sich sich um Adolf Heinrich Ludwig Freiherrr von Nauendorf, später Flügeladjutant des Herzogs Wilhelm und Generalmajor.
    Nauendorf stand im Jahre 1806 als Seconde-Leutnant im preußischen Infanterie-Regiment von Zastrow (Nr.39) Besonders interessant ist sein hinterlassenes Tagebuch mit vielen Details der Mobilmachung 1805 und des Feldzuges 1806. Er beschreibt insbesondere die Schlacht bei Jena mit den Geschehnissen des Kampfes um Vierzehnheiligen.
    Zuletzt geändert von Spaen; 27.08.2022, 14:38.

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  • HKDW
    antwortet
    Nach obigen Beiträgen wurde der Rock nachgeschneidert siehe Nr 16.

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  • Spaen
    antwortet

    Das Knötel-Bild ist sicherlich bekannt. image_5317.jpg
    Grenadiere des 2. Nassauer Infanterie-Regiments am 18. Juni bei Belle Alliance 1815.

    Anmerkungen zum weiter vor gezeigten zweiten Gemälde: Der Zeitpunkt des Vorgehens lässt sich genau definieren. Ca. 15:00 Uhr erhielt das Regiment den Befehl die bis dahin getragenen hellen Tschako-Überzüge abzulegen, weil diese der französischen Artillerie als Richtungspunkt dienten. Nach Abschlagen des französischen Kavallerieangriffs erfolgte eine Bajonettattacke auf in der Nähe stehenden Geschütze. Ich vermute, dass das Gemälde eher diesen Zeitpunkt wieder gibt. Dargestellt wird möglicherweise das erste Echelon, welches aus der 1. Grenadier-und der 1. Kompanie bestand.
    Weiterhin fällt auf den ersten Blick auf:
    Beim Grenadier fehlen die roten Achselwülste. Der Kolpak hat gelben/goldenen Puschel, den nur Unteroffiziere hatten. Die Ärmelaufschläge des Offiziers haben polnische Form ? (spitz)
    Eine endgültige Klärung, ob der gezeigte Rock ein Original ist, lässt sich m.E. nach erst nach Betrachtung des Gegenstandes näher klären. Vom Bild her spricht erst einmal nichts gegen ein Original, wobei die Frage der Knöpfe hier im Moment nicht geklärt werden kann.

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  • DrsRob
    antwortet
    Diese Frage habe ich erst jetzt gesehen.

    Auch die Aufschlagen hätten Borten. Die Hosen aber hätten gelbe Kordel am Außensaum. Die Röcke hatten an der Innenseite kein Serge, aber Karsaai.

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  • jokl
    antwortet
    Ich bin übrigens auf der Suche nach Details zur Nassauer uniform ab 1810 auf diesen Beitrag gestoßen da ich mir diese Ausstattung anfertigen will. Von daher bin ich für Tipps zu Details sehr dankbar.
    Hier wurde geschrieben das der Krage zu Beispiel ab einem bestimmten Zeitpunkt geschlossen war. Auch sollen lange Borten am Kragen statt Paspeln gewesen sein. Waren die genauso der Aufschlägen und auch auf dem Aussensaum der Hose? War de Front des Innenfutters auch Serge oder doch Tuch? We hat irgendwelche Details du auch Zeitpunkt und Art von Änderungen?

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  • jokl
    antwortet
    Nach meinem Wissenstand ist der Nassauer Rock im Zitadellenmuseum eine moderne Fertigung durch einen modernen Schneider für Karl Matthias Groß aus Usingen und da er einen neuen besitzt diesen das Museum entliehen hat. Er wird sich sehr freuen das dieser nun als Original zur Diskussion steht. Die Knöpfe stammen aus Russland.

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  • DrsRob
    antwortet
    Zitat von Bettina Beitrag anzeigen
    [...]
    Was sagt eigentlich dieser gelbe um den unteren Kragenrand laufende Paspel ?
    Die Rocke der Mannschaften haben solchen, die der Offiziere nicht.

    Ursprunglich hätte die nassauische Rocke Borten und Litzen von Galon. In 1808 würden die Litzen abgeschafft, die Borte aber beibehalten (sehe Weiland). Für Offiziere wurden die Interim-Rocke ohne Galon das einzige Kleidungstück. Dazu kam eine gelben Paspelierung für beiden.
    Später (Ich denke Ende 1813) wurde die Borte auch für Mannschaften abgeschafft und ersetzt von Paspelierung. Die Borte war immer rundum den Kragen angebracht, auch um den Unterseite. (Weiland war hier wohl im Irrtum, da alle andere Abbildungen ein rundum Borte zeigen.) Die Paspelierung am Kragen der Rocke für Mannschaften war dementsprechend auch rundum angebracht.

    Dieses Unterschied zwischen Rocke für Offizieren und die für Mannschaften ist zu sehen in Photos und Gemälden von 1815 bis 1866.

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  • admin
    antwortet
    Zitat von Bettina Beitrag anzeigen
    Diese wunderschönen Knöpfe lassen sich ja auch an ein neueres Stück annähen.;-)

    Auf ins Museum und nochmal die Silhouette anschauen...
    Was sagt eigentlich dieser gelbe um den unteren Kragenrand laufende Paspel ?
    Hallo Bettina,

    ja, die Knöpfe könnten auch in der Tat neu angenäht worden sein - daher wollen wir auch in das Museum und den Rock als Ganzes betrachten. Die Paspel sieht in der Tat sehr "neu" aus, bzgl. Nähtechniken fehlt mir aber die Tiefe, die Du bspw. hast.

    Wenn wir im Museum waren, kommen sicher Fotos ins Netz zur Diskussion :-)

    Schöne Grüße
    Markus Stein

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  • admin
    antwortet
    Zitat von DrsRob Beitrag anzeigen

    In die napoleonischen Armée war eines andere System in Gebrauch: die Hauptmann hatte ein Kontreepaulette rechts und links ein mit Fransen, die Leutnanten Dasselbe mit rote seidene Streifen.
    Im hessischen Archiv befindet sich eine Briefe über das widerrechtligen gebrauch von Epauletten von Bürgermilitär (Abt. 202, Band 74). In eine Beilage ist das System der Epauletten beschrieben:
    • Hauptleute und StaabsCapitaine: Ein ganzer Epaulette in Silber, oder Gold jedoch von Franzen auf der linken Schulter, auf den rechten ein Contre-Epaulette.
    • Premier-Lieutenant: Wie der Capitaine, mit dem Unterschied, daß er durch die Borde einen grade durchlaufenden dunkelblauen Streif oder seide Faden, trägt.
    • Second-Lieutenant: Wie der Premier Lieutenant mit dem Unterschied, daß er zweij Carreaux von dunkelblauen Seide in der Borde hat.

    Das einige Unterschied mit das französische System ist die farbe der Streifen.
    Guten Abend,

    ja, man ist als Autor/in nur so gut wie die Quellen, die zur Verfügung stehen ... aber die archivarischen Quellen sind sehr interessant, Danke dafür!

    Ich erlebe die Untiefen der staatenspezifischen Auszeichnungen gerade bei den 70er Truppen, und da war schon mehr an Harmonisierung als in der Napoleonischen Epoche. Von daher schön, dass es Foren gibt, bei denen auch seltenere Quellen dargelegt werden.

    Schöne Grüße
    Markus Stein

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  • Bettina
    antwortet
    der erhaltene Rock, ist das nicht ein Musikerrock aus der Zeit " kurz bevor die Preussen kamen ", ? Man erzählte mir auch etwas von einem Knopf , wusste aber nichts näheres dazu.
    Mich irritiert die Verarbeitung der Paspel : Die Ecke an der vorderen Mitte müsste auch wirklich eine Ecke sein- So kenn ich das aus der 2. Hälfte des 19 JH.
    Diese wunderschönen Knöpfe lassen sich ja auch an ein neueres Stück annähen.;-)

    Auf ins Museum und nochmal die Silhouette anschauen...
    Was sagt eigentlich dieser gelbe um den unteren Kragenrand laufende Paspel ?

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  • DrsRob
    antwortet
    Diese Artikel muß mann vorsichtig benützen. Die Information ist auf sehr beschränkte Quellen basiert. Zum Beispiel: die Rangabzeichnungen (Epauletten).

    Da
    ß System das beschrieben werd, ist das was im 19ten Jahrhundert im französischen Armée in Gebrauch war.
    • Leutnant: Kontreepaulette links, rechts mit Fransen
    • Oberleutnant: Kontreepaulette rechts, links mit Fransen
    • Hauptmann: Epauletten mit Fransen auf beiden Schultern


    In die napoleonischen Armée war eines andere System in Gebrauch: die Hauptmann hatte ein Kontreepaulette rechts und links ein mit Fransen, die Leutnanten Dasselbe mit rote seidene Streifen.
    Im hessischen Archiv befindet sich eine Briefe über das widerrechtligen gebrauch von Epauletten von Bürgermilitär (Abt. 202, Band 74). In eine Beilage ist das System der Epauletten beschrieben:
    • Hauptleute und StaabsCapitaine: Ein ganzer Epaulette in Silber, oder Gold jedoch von Franzen auf der linken Schulter, auf den rechten ein Contre-Epaulette.
    • Premier-Lieutenant: Wie der Capitaine, mit dem Unterschied, daß er durch die Borde einen grade durchlaufenden dunkelblauen Streif oder seide Faden, trägt.
    • Second-Lieutenant: Wie der Premier Lieutenant mit dem Unterschied, daß er zweij Carreaux von dunkelblauen Seide in der Borde hat.

    Das einige Unterschied mit das französische System ist die farbe der Streifen.

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  • admin
    antwortet
    Ach ja, wer sich für die Nassauer 1815 interessiert, sei natürlich auf den schönen Artikel von Markus Gärtner und Peter Bunde verwiesen: http://napoleon-online.de/armee_nass...terie1815.html

    Schöne Grüße
    Markus Stein

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  • admin
    antwortet
    Hallo,

    erst einmal Danke für die sehr schönen Fotos - das zweite Gemälde kannte ich bisher nur in schwarz-weiß; und da ich mich ja grad stark mit der preußischen Armee 1870/71 befasse, konnte ich mir auch gleich die Herkunft der Gemälde ableiten (die 87er waren 1870 in Mainz stationiert). Selbst Peter Wacker, den Markus Gärtner und ich noch persönlich kannten, wusste nicht, wo das Gemälde zuletzt war.

    Der Rock ist insofern interessant, als zwar glatte Knöpfe angenommen wurde/wird, allerdings ist das "FA" insofern plausibel, als der letzte Herzog von Nassau-Usingen ein Friedrich-August war. Daher könnte der Rock, unabhängig von der Anfertigungstechnik, gut zum 1. Nassauischen Regiment (das Usinger Regiment) passen. Markus Gärtner dachte auch erst an eine Zenteniarsanfertigung, könnte sich aber doch vorstellen, dass der Rock original ist. Ein weiterer Rock liegt seines Wissens im Depot des Wiesbadener Museums, ist jedoch wohl in schlechtem Zustand.

    Eine Frage noch: kann man ohne Probleme einen Termin im Garnisonmuseum MZ vereinbaren oder muss man eine bestimmte Zahl an Besuchern vorweisen, bevor die Tore geöffnet werden. Denn wir würden dieses Museum auf jeden Fall sehr gerne besuchen und auch weitere Detailfotos aufnehmen.

    Schöne Grüße
    Markus Stein

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  • Karl-Heinz Kieckers
    antwortet
    Ja sorry, ich hätte den beschreibenden Text auch abfotografieren sollen, habe ihn aber nicht gefunden, We also demnächst mal im Garnisionsmuseum der Festung Mainz ....

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