Frage: Dienstgradabzeichen sächsischer Husarenunteroffiziere vor 1810

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Da Capo
    Erfahrener Benutzer
    Adjudant
    • 23.10.2006
    • 827

    Frage: Dienstgradabzeichen sächsischer Husarenunteroffiziere vor 1810

    Die sächsischen Husaren-Unteroffiziere führten als Dienstgradauszeichnung eine schlangenförmige (Premier- und Seconde-Wachtmeister sowie Estandartjunker doppelte schmale; Korporäle einfache breite) Besetzung mit Borte auf den Pelzen und Dollmans. Hierfür wurden für die Korporäle je 7 Ellen (rund 3,60m), die anderen Grade je 14 Ellen gegeben.

    Da sich der Unteroffizier bei Hess so hinter dem Offizier versteckt, dass die Arme nicht zu sehen sind meine Frage, ob jemand von Euch eine zeitgenössische Abbildung eines Huarenunteroffiziers zwischen 1791 und 1810 kennt?

    Vielen Dank für Eure Hilfe.
    Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2687

    #2
    Ich habe noch eine Serie zur Veröffentlichung vorliegen, die Sachsen um 1800 zeigen, allerdings leider keinen Unteroffizier der Husaren. Anbei aber die Tafel aus dem Bärtsch, der in der Bibliothèque Nationale Paris liegt - allerdings dürfte der dargestellte Unteroffizier nicht genügen, Deine Frage zu beantworten.

    Schöne Grüße
    Markus Stein
    Du hast keine Berechtigung diese Galerie anzusehen.
    Diese Galerie hat 1 Bilder
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

    Kommentar

    • Sans-Souci
      Erfahrener Benutzer
      Major
      • 01.10.2006
      • 1841

      #3
      Hier der Link zu der kompletten Serie Bärtsch's bei Gallica:



      Sehr niedlich die Darstellung der Kadetten.

      Kommentar

      • Da Capo
        Erfahrener Benutzer
        Adjudant
        • 23.10.2006
        • 827

        #4
        Sehr schön und es werden sogar zwei Unteroffiziere gezeigt - von links Figur 1 (Trompeter) und Figur 3, erkennbar an den schwarzen Federstutzspitzen. Interessant ist die weiße Borte oben um die Filzmütze, die z.B. Hess nicht zeigt. Leider ist der Bortenbesatz von Pelz und Dollman nicht zu erkennen.
        Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

        Kommentar

        • Tom
          Erfahrener Benutzer
          Chef de Bataillon
          • 03.10.2006
          • 1068

          #5
          Vielleicht hilft diese anonym veröffentlichte Serie ("Uniformes saxons 1800-1806" / "Uniformes saxonnes de l‘année 1806"??)) weiter:
          https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bt...s+saxon.langEN

          Gruß, Tom

          Kommentar

          • Spaen
            Erfahrener Benutzer
            Sergent-Major
            • 26.04.2020
            • 191

            #6
            Das gezeigte Bild ist bis auf die Schärpe anscheinend korrekt.

            Ich gebe nachfolgend eine kurze Beschreibung der sächsischen Husarenuniform ab 1791. Eine spezielle Abbildung einer Unteroffiziersuniform ist mir auch nicht bekannt.

            Filzmütze: schwarz, oberer und unterer Rand mit weißer Borteneinfassung, später entfiel die untere Borte, schwarzer Flügel mit weißer Borteneinfassung seit 1792 Quästchen in Eskadronsfarbe
            (weiß, rot, schwarz, weiß-rot, gelb, gelb-weiß, seit 1802 blau), schwarz-weiß (seit 1802 grün), grün-weiß: der Flügel war innen mit hellblauer Seide gefüttert, weißwollener Kordon um die Mütze dabei Quaste links;
            Federstutz: weiß, unten breit oben spitz, Unteroffiziere: unten spitz oben breit, seit Oktober 1792 mit roter Spitze, seit 1796 war die Spitze schwarz (Die Form wird in machen Quellen umgekehrt angegeben), Trompeterstutz: blau-gelbe Federn
            1809 erhält die Mütze einen Lederschirm, 1810 wird der allgemein bekannte Tschako eingeführt

            Dolman: weiß, Kragen und spitze Aufschläge hellblau, beides mit weißer Borte, Bortenbesatz und Schnüre (in 3 Reihen von Zinnknöpfen gesetzt) hellblau, Diese Borte um die Schnüre und den unteren Dolman-Rand geführt. Bis 1809 wird auf dem Dolman, anders als bei dem Pelz, keine besondere Unteroffiziersauszeichnung erwähnt, 1809 erhalten die Unteroffiziere einen schwarzen Chevron über dem linken Ärmelaufschlag, ab 1813 die bekannten Borten und Tressen

            Pelze: Bleumourant (hellblau), weiß gefüttert und schwarz aufgeschlagen,
            Unteroffiziere schwarz gefüttert und schwarz aufgeschlagen, breite weiße schlangenförmige Borte am Vorderteil und den Ärmeln (Breite nach Dienstgrad), seit 1809 über dem linken Aufschlag gleichen schwarzen Chevron wie auf dem Dolman
            Trompeter: seit 1810 rote Pelze, Schnüre und Borten hellblau

            Bei Interesse können die Ausführungen zu allen anderen Uniform- und Ausrüstungsteilen fortgesetzt werden.

            Kommentar

            • Sans-Souci
              Erfahrener Benutzer
              Major
              • 01.10.2006
              • 1841

              #7
              Die jeweils vorschriftsmäßigen Uniformen der sächsischen Armee kann man übrigens auch in den Stamm- und Ranglisten nachlesen:





              Mögliche Änderungen in der Uniform muß man halt dann von Jahr zu Jahr selber herausfinden. Und die Stamm- und Ranglisten geben leider auch nicht den genauen Tag des Befehls, der Änderungen vorschrieb, und erst recht keine Informationen, ob und wann genau der Befehl dann in die Tat umgesetzt wurde.

              Kommentar

              • Da Capo
                Erfahrener Benutzer
                Adjudant
                • 23.10.2006
                • 827

                #8
                Vielen Dank für Eure Beitrage.

                Nun, die Borten zur schlageiförmigen Besetzung von Dollman und Pelz der Unteroffiziere werden in den Materialauswürfen seit 1791 aufgeführt (Akten des Geheimen Kriegs Rats Kollegiums) und sind damit als eingeführt und ausgegeben zu betrachten.

                @ Spaen: Interessant sind die Ausführungen zu den Quästchen als Eskadronsunterscheidung und dem 1809 eingeführten schwarzen Chevron. Kannst Du mir bitte die Quelle nennen?

                @ Oli: Das interessante ist ja, dass sich die Uniformierung, bis auf den Farbenwechsel 1810 (weiß zu blau; rot für Trompeter) zwischen 1791 und 1815 scheinbar nicht geändert hat.

                Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

                Kommentar

                • brigade
                  Neuer Benutzer
                  Enfant de Troupe
                  • 17.01.2020
                  • 3

                  #9
                  Die Tafelserie von F.J.C. Reinhold "Die kurfürstlich-sächsische Armee um 1791" zeigt als Hintergrundfiguren drei Husarenunteroffiziere. Zwei füge ich als Abbildung an. Die Kombination aus Druckqualität des mir vorliegenden Buches aus dem Jahr 1990 und der Qualität des Scans erlaubt leider nur eine mäßige Auflösung. Aber die entscheidenden Details kann man erkennen: schlangenförmige Einfassungsborte, schwarze Stutzspitze. Auch die eskadronsfarbene Quaste am Behang ist zu sehen. IMG_20180721_0002.jpg

                  Kommentar

                  • brigade
                    Neuer Benutzer
                    Enfant de Troupe
                    • 17.01.2020
                    • 3

                    #10
                    IMG_20180721_0003.jpg

                    Kommentar

                    • brigade
                      Neuer Benutzer
                      Enfant de Troupe
                      • 17.01.2020
                      • 3

                      #11
                      Noch eine Ergänzung:
                      Die Spitze des Federstutzes war für die Unteroffiziere der Husaren bis 1796 rot!

                      Kommentar

                      • HKDW
                        Erfahrener Benutzer
                        Colonel
                        • 02.10.2006
                        • 2962

                        #12
                        Interessant ist ja auch der Unteroffiziersstock - ich hab auch eine Abbildung bei Lindt gefunden, leider ist der Stutz abgeschnitten, könnte aber auch ein Unteroffizier sein obwohl eher doch nicht - die schlangenförmige innere Linie ist wohl durch die Verschnürung entstanden und war kein Besatz, außen dann auch ja gerade.

                        P1010018.JPG
                        Zuletzt geändert von HKDW; 06.12.2020, 20:34.

                        Kommentar

                        • Spaen
                          Erfahrener Benutzer
                          Sergent-Major
                          • 26.04.2020
                          • 191

                          #13

                          zu #11:

                          "Die Spitze des Federstutzes war für die Unteroffiziere der Husaren bis 1796 rot!"

                          -richtig! Da haben wir doch endlich mal ein stimmiges Bild eines Uffz. , noch mit unterer Mützenborte!-super !

                          Kommentar

                          • HKDW
                            Erfahrener Benutzer
                            Colonel
                            • 02.10.2006
                            • 2962

                            #14
                            Da wir ja so schön die Sachsen diskutieren, wie war es mit den Federstutz der Trommler, bzw Trompeter 1806? Generell blau - gelb - weiß?
                            Angehängte Dateien

                            Kommentar

                            Lädt...
                            X
                            😀
                            😂
                            🥰
                            😘
                            🤢
                            😎
                            😞
                            😡
                            👍
                            👎