2 Pfünder Korps Kielmannsegge

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  • bartmi
    Neuer Benutzer
    Soldat
    • 18.12.2008
    • 12

    2 Pfünder Korps Kielmannsegge

    Ich bin bei der Suche nach Informationen zum Korps Kielmannsegge über eine Anmerkung auf der Knöteltafel gestolpert. Danach wurden diesem Korps 2 2-Pfünder Kanonen zugeordnet.

    Daraufhin habe ich im Netz weiter gesucht und bin auf zwei weitere Hinweise gestossen:

    Geschichte des Königreichs Hannover: Von 1813 bis 1848
    von W. von Hassel

    "Während des Waffenstillstands wurde eine 3. Kompanie errichtet, auch eine leichte Artillerie, bestehend aus zwei 2-Pfündern organisiert"

    Ferner in einem französischen Forum:

    Pour l'anecdote, les chasseurs à pied Von Kielmannsegge auraient été dotés de canons de 2 livres.

    Nun meine Frage:

    Um was für Kanonen kann es sich dabei gehandelt haben?

    Preussen hatten meines Wissens keine 2-Pfünder, im AWI waren 2 Pfünder im Einsatz (Braunschweig).

    Ich freue mich auf Hinweise, über den Ursprung der Kanonen.

    Michael
    Zuletzt geändert von bartmi; 08.08.2012, 18:16.
  • bartmi
    Neuer Benutzer
    Soldat
    • 18.12.2008
    • 12

    #2
    weitere Erwähnung

    Auch hier werden die Geschütze erwähnt, Seite 164 folgende



    Welchen Ursprungs können die Geschütze gewesen sein?

    Kommentar

    • admin
      Administrator
      Colonel
      • 30.09.2006
      • 2689

      #3
      Sehr diffizile Frage ... da die beiden Fußbatterien der neuformierten Hannöverschen Armee auf Basis der KGL-Batterien aufgestellt wurden, schätze ich, dass auch diese 2-Pfünder-Geschütze englischer Herkunft waren.

      Leider habe ich hier keinen Zugriff auf den Sichart (Geschichte der Hannöverschen Armee) - dort könnten sich vielleicht noch Hinweise ergeben. Auch der Franklin über die Englische Armee ist hier an meinem Zweitwohnsitz nicht verfügbar; dort sollte man recherchieren können, ob es überhaupt 2-Pfünder bei den Engländern gab.

      Sobald ich wieder in B bin, schaue ich nach und poste hier ... schöne Grüße
      Markus Stein
      "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

      Kommentar

      • admin
        Administrator
        Colonel
        • 30.09.2006
        • 2689

        #4
        Vor einiger Zeit hatte ich konsultiert:

        Sichart: Geschichte Hannöversche Armee
        Schütz v. Brandis: Hannöversche Armee
        Schwertfeger: KGL
        Franklin: Britische Feldartillerie

        Dabei bin ich leider nicht viel weiter gekommen - alle Werke geben keine Geschütze für die Kielmannsegger an, was aber nichts heißen soll. Im sehr empfehlenswerten Schütz von Brandis wird bei der Beschreibung der Legion auf die Geschütze der KGL-Artillerie eingegangen ... und dort gibt er 3-Pfünder für die Infanterie an!

        Da die Neuformationen der Hannöverschen Armee noch im englischen Sold standen (erst mit dem 1.2.1814 traten sie offiziell in den Dienst Hannovers über) wurden diese aus Legions- bzw. englischen Beständen heraus uniformiert.

        Im Franklin habe ich nun einige Informationen zu den 3-Pfünder-Geschützmodelle der Engländer gefunden, auch mit zahlreichen Risszeichnungen ... allerdings wurde deren Verwendung eher in den Kolonien angesiedelt, was nicht heißen soll, dass sich nicht ein paar nach Deutschland "verirrten".

        Letztendlich Aufschluss könnte ein sehr interessantes Werk liefern, das ich mir nun gleich als Nachdruck gekauft habe (da nicht im Netz und sicher nützlich für weitere Recherchen):

        Reitzenstein, J. Freiherr v.: Das Geschützwesen und die Artillerie in den Landen Braunschweig und Hannover von 1365 bis auf die Gegenwart

        Reitzenstein hat dieses Werk auf der Basis der handschriftlichen Akten des Generalfeldzeugmeis ters von Decken aus dem Archiv der Familie, den Aufzeichnungen des Generalleutnants Müller, des langjährigen und letzten Kommandeurs der hannoverschen Artillerie und der Originalberichte der Stabsoffiziere und Batteriechefs der hannoverschen Artillerie aus dem Archiv Gmunden über den Krieg 1866 geschaffen. Seine Ausführungen über die Königlich Deutsche Legion ergänzen Schwertfegers und Beamishs Werke ebenso in hervorragender Weise wie auch die kürzer gehaltenen Darstellungen der Ereignisse 1813-1815 im Schlussband des Sichartschen Werkes über die Hannoversche Armee. Reitzensteins Werk ist gleichzeitig eine Geschichte der braunschweigischen Artillerie. Dritter Teil: 1803-1900. Zwei Stammtafeln, eine farbige Uniformtafel, fünf sw-Tafeln, ein Plan des Gefechtsfeldes von Langensalza. 654 Seiten. Nachdruck
        .

        Dieses wohl grundlegende Werk (das auch die Braunschweiger mit abdeckt - daher eine wunderbare Ergänzung zur dreiteiligen Regimentsgeschichte von Kortzfleisch) wird im Schütz v. Brandis sowie im Schwertfeger als Grundlage zitiert.

        Noch ein weiterer möglicher Hinweis: da die Kielmannsegger während der Wallmoden'schen Züge mit Jägertruppen der Russisch-Deutschen Legion vereint waren, sollte man auch diese auf "Artilleriebegleitung" prüfen. In der grundlegenden Arbeit von Venzky über "Die Russisch-Deutsche Legion in den Jahren 1811-1815" wird bzgl. deren Artillerieausstattung geschrieben:

        Von den 24 Geschützen für die Artillerie lieferte Russland statt der vorgesehenen 12pfündigen Batterie sechs sechspfündige Kanonen und zwei Haubitzen, England acht alte neunpfündige Kanonen und Schweden schließlich sieben-, neun- und zehnpfündige Kanonen.
        Ein wirklich nettes Sammelsurium.

        Inzwischen habe ich auch den oben erwähnten Reitzenstein studiert und kann Folgendes daraus zitieren (Seite 470 im Kapitel über die Artillerie der Neuformationen):

        Die erste hannoversche Truppe war eine in der zweiten Hälfte des Monats März vom Jagdjunker von Düring errichtete Abtheilung freiwilliger Jäger, bei der sich auch eine vom Lieutenant Sander* formirte leichte Artillerie befand., die aus 2 2pfündern bestand, welche von Jägern bedient wurden.
        * Zum Lieutenant Sander ist im Reitzenstein eine Fußnote eingefügt, die wie folgt lautet:

        Lieutenant Sander hatte vorher den Posten eines Stücklieutenants der Stadt Lüneburg bekleidet, diente später im Husarenregimente von Estorff und + 1839 zu Lüneburg als Rittmeister a.D.
        Aus diesen Angaben würde ich ableiten, dass die Zweipfünder aus den Beständen der Stadt Lüneburg stammen - und sicher nicht aktuellste Modelle darstellen. Letztendliche Gewissheit sollte ein Studium der Archive in Lüneburg und/oder Hannover (im HStA ist noch sehr viel zur Hannöverschen Armee und zur KGL erhalten) - oder man begnügt sich mit der Ungewissheit. Ich würde vermuten, dass es alte Geschütze aus Hannöverschen oder Preußischen Beständen waren.

        Mehr kann ich leider nicht mehr dazu beitragen.

        Markus Stein
        "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

        Kommentar

        • allesmeinz
          Neuer Benutzer
          Soldat
          • 23.01.2010
          • 16

          #5
          Da wir gerade bei Braunschweig sind...
          Hatten die braunschweiger Fuß- und berittene Batterien bei Waterloo nur englische 6pdr ?
          Gibt das Werk da auch auskunft drüber ?

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          • Gunter
            Erfahrener Benutzer
            Chef de Bataillon
            • 01.10.2006
            • 1377

            #6
            Zitat von allesmeinz Beitrag anzeigen
            Da wir gerade bei Braunschweig sind...
            Hatten die braunschweiger Fuß- und berittene Batterien bei Waterloo nur englische 6pdr ?
            Gibt das Werk da auch auskunft drüber ?
            Ich meine, wir hätten diese Frage bereits geklärt. http://www.napoleon-online.com/forum...ead.php?t=1880
            Außer den Briten selbst hatten keine anderen Truppen im Waterloofeldzug britische Geschütze.

            Grüße

            Gunter

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            • bartmi
              Neuer Benutzer
              Soldat
              • 18.12.2008
              • 12

              #7
              auch wenn es schon lange her ist

              Im von Strotha, Berlin 1868

              Die königlich Preussische reitende Artillerie
              vom Jahre 1759 bis 1816

              habe ich noch die anhängenden, für mich interessanten Passagen gefunden.

              So wie es da den Lützowern ergangen ist, im Bezug auf die Übergabe von 2,42 Pfünder eisernen Rohren, könnte es auch im Fall der Kielmannsegger Kanonen gewesen sein.
              Man muss vielleicht nicht einmal davon ausgehen, das es sich um "genormte" Artillerie gehandelt hat.
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