So etwas war offenbar zwischen Frankreich und Russland tatsächlich mal vereinbart worden (unmittelbar nach Tilsit), realisiert wurden diese Pläne allerdings nie. Interessant die russische Begründung für deren Nichtausführung, die durchaus glaubwürdig erscheint, da sie sich in einem Bericht des zwar französischstämmigen, aber in russischem Dienst stehenden Schiffskonstrukteurs Jacques Brun de Sainte-Catherine an den ebenfalls französischstämmigen russischen Marineminister (ab Sommer 1809) Jean-Baptiste de Traversay findet, also rein interner Natur zu sein scheint: Teils schlecht bewirtschaftete Wälder, teils zu lange Transportwege, teils wegen Raubbaus ruinierte Qualität der russischen Wälder/Hölzer. Es war also, wie es scheint, keineswegs zwingend so, dass russische Werften in Sachen Holzvorräte/Holznachschub besser dran waren als französische. S. hier:
Mehr Informationen zu Brun de Sainte-Catherine in folgendem, wenn auch speziell die osmanische Marine der napoleonischen Zeit betreffenden Artikel:
Wie gesagt, französische 74er wurden in russischen Werften schliesslich nie gebaut, aber Frankreich kaufte - möglicherweise als Ersatz - im Oktober 1809 doch drei russische 74-Kanonenschiffe, die параскевия (Paraskevja), die москва (Moskau) und die святой петр (Hl. Petrus). Erstere war von Anfang an in schlechtem Zustand und wurde schliesslich 1810/11 in Triest abgewrackt. Die beiden anderen wurden in Toulon stationiert, wobei erstere als Schulschiff (unter dem Namen Moscou, ab 1811 Duquesne), letztere (unter dem Namen Saint Pierre) ab 1813 als Gefangenenschiff für Sträflinge (Ponton-bagne) diente (Demerliac, Marine du Consulat et du Premier Empire. Nomenclature..., S.83, N°s 587, 588, 589).
Mehr Informationen zu Brun de Sainte-Catherine in folgendem, wenn auch speziell die osmanische Marine der napoleonischen Zeit betreffenden Artikel:
Wie gesagt, französische 74er wurden in russischen Werften schliesslich nie gebaut, aber Frankreich kaufte - möglicherweise als Ersatz - im Oktober 1809 doch drei russische 74-Kanonenschiffe, die параскевия (Paraskevja), die москва (Moskau) und die святой петр (Hl. Petrus). Erstere war von Anfang an in schlechtem Zustand und wurde schliesslich 1810/11 in Triest abgewrackt. Die beiden anderen wurden in Toulon stationiert, wobei erstere als Schulschiff (unter dem Namen Moscou, ab 1811 Duquesne), letztere (unter dem Namen Saint Pierre) ab 1813 als Gefangenenschiff für Sträflinge (Ponton-bagne) diente (Demerliac, Marine du Consulat et du Premier Empire. Nomenclature..., S.83, N°s 587, 588, 589).
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