Größe von Kartätsch-Kugeln?

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Verständlich dürfte aber sein, dass wir Sachsen uns auch im Gewichtsbereich an einer wirklichen Großmacht (zumal wenn diese Großmacht unserer Lebensauffassung in vielen Bereichen entsprach) orientiert haben.
Leide, die unser Land glauhn, duhn mir nähmisch garnüsch leiden gönn.

Schönes Bonmot Da Capo ... ich find's auch schade, dass sich der starke August und die Maria Theresia nie richtig kennenlernen konnten - was wäre das für ein Gespann geworden rost:

Markus Stein

[Drusus]

6löthige 4 7/8 Loth 85
3löthige 2 1/12 Loth 36
Die genannten Kugelgewichte von 46, 95 und 100 Gramm sind also nicht dabei.

Hallo Allesamt,

der Theorie kann ich eben nur die Praxis entgegenhalten. Ich habe jetzt noch mal mit einer genaueren Waage nachgewogen. Alle hier gezeigten Kartätschkugeln stammen aus der 1809er Kampagne. Sie wurden an Orten gefunden, von wo französische und/oder bayrische Einheiten anrückten, woraus man schließen kann, dass sie höchstwahrscheinlich aus österreichischen Kanonen abgefeuert wurden.

Die kleine Kugel ist noch sehr gut erhalten - somit dürfte sie nur wenig Masse verloren haben. Bei den größeren Kugeln ist die schwerste (94,7g) am besten erhalten und dürfte somit am ehesten das damalige Gewicht aufweisen. Bei derartigen Bodenfunden ist es so, dass sie im Fundzustand inkl. aller Rostschichten am ehesten noch so schwer sind wie früher und durch die Reinigung dann an Gewicht verlieren. Zwei österreichische Sechspfünder-Vollkugeln wogen z.B. im Fundzustand (voll Rostbeulen und nur gewaschen) fast exakt die 2740 g, mit denen dieses Kaliber auch in Büchern gelistet ist. Nach der Reinigung (Entrostung) waren sie dann um 100 g (ca. 3,65%) leichter.

Meine Theorie ist ja, dass die Lothangabe nur einen Richtwert darstellt, der nicht exakt eingehalten wurde.

Viele Grüße,
Günter