Leider völlige Fehlanzeige für den Materialbestand bei der Gardeartillerie. Für die Garde habe ich im SHD in Vincennes bisher keine originalen "Situation des Troupes" für die Jahre 1806-1807 finden können. Möglicherweise gibt es sie, aber sie sind über die Findbücher nicht eindeutig lokalisierbar.
preußische Beutegeschütze in der französischen Artillerie?
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Zitat von HKDW Beitrag anzeigenAuch die 22 - 6 pfünder Kanonen bei Bernadotte sind aus Hannover, damals führten - außer Beutegschütze die Franzosen noch nicht das neue Artilleriesystem noch nicht, das kam erst 1809 auf.
Wenig später schreibt er, dass eine Kommission am 10.01.1808 berichtete, dass die Neuerungen des "an XI-Systems" enttäuschend seien und die französische Artillerie nun dem logistischen Albtraum ausgesetzt sei, mehrere Systeme gleichzeitig zu führen. Aufgrunddessen habe sich die Kommission entschieden, zum Gribeauval-System zurückzukehren.
Wenn das im Januar 1808 festgehalten wurde und von Enttäuschungen die Rede ist, hieße das ja, dass in gehörigem Umfang vor 1808 also wahrscheinlich 1807 das neue an-XI-Material gestest worden sein muss. Dann wiederum verstehe ich die von Dawson nur ein paar Zeilen vorher getätigte Aussage nicht. Wie wurde getestet? Auf dem Übungsplatz oder im scharfen Einsatz? Wenn Truppenoffiziere über ihre Erfahrungen zu Rate gezogen worden sein sollten und alles andere würde ja wenig Sinn machen, hieße das eigentlich, dass französische 6-Pfünder nach System "an XI" schon bei Heilsberg oder Friedland im Einsatz gewesen sein müssten...?!?
Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass die an Gudins Division gegebenen preußischen 6-Pfünder die einzigen preußischen Beutegeschütze gewesen sind, die bei den Franzosen zum Einsatz kamen.
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Bei den Zahlen von Dawson würde ich vorsichtig sein, anhand der Ordre de Batailles sollte man gut sehen können welches System im Einsatz war, 4 - 8 - Pfünder wäre noch das alte originale Gribeauval System, 6 pfünder even das neue - das mit der Enttäuschung war eine politische Sachen, Napoléon fand es gut, andere Artillerieoffiziere auch, Gassendi und einige andere nicht.
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Das die Franzosen die schweren preußischen 12-Pfünder in die Linie eingestellt haben, wenn auf nur kurzzeitig, hätte ich nicht erwartet. das Rohr alleine wiegt ja schon über 1,5 t, mit Lafette und Protze kommen da gut und gerne um die 3,5 t zusammen und das ganzen auf 10 cm breiten Rädern. Bei dem Mangel an Pferden sich Geschütze in die Linie einzustellen, die mit 8 Pferden zu bespannen waren - alle Achtung.
Ich hätte die Einstellung eher in die Belagerungsparks - deren die französische Armee im Feldzug 1806/07 so einiger bedurfte - vermutet.
@ Aide de camp: hat Du diese wunderschönen Aufstellungen auch für Belagerungsparks?
Beim genauen Betrachten ist mir noch aufgefallen, dass das oliv nicht dem oliv der zeit entspricht, also auch später aufgebracht sein könnte.Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.
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Zitat von Da Capo Beitrag anzeigen@ Aide de camp: hat Du diese wunderschönen Aufstellungen auch für Belagerungsparks?
die einzigen Angaben zu einem Belagerungspark habe ich in meinen Unterlagen in der Situation des Troupes vom 1.Mai 1807 für das IX. Armeekorps (Jérôme) gefunden, das in Breslau lag. Mir ist allerdings nicht ganz klar, wie die Aufzeichnungen zu lesen sind. Glogau und Schweidnitz sind mit aufgeführt. Handelt es sich bei den aufgelisteten Geschützen ausnahmslos um französische Belagerungs-und Feldgeschütze oder sind auch die preußischen Beutegeschütze aus den gefallenen Festungen mit aufgenommen worden?
Kann jemand die Bezeichnungen zu den aufgeführten Mörsern genauer "übersetzen"?
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