Der Amerikanischer Bürgerkrieg...

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  • ibreh
    antwortet
    Halloechen,

    ich denke schon, das die "modernere" Bewaffnung die grösste Rolle spielte.
    Ob eine Muskete eine sichere Reichweite von ca 100 Metern (glatte) oder von 300 - 400 Metern hat (gezogener Lauf, und das für JEDEN Mann, nicht nur ein paar Spezialisten wie während der napoleonischen Kriege), macht meiner Meinung nach einen großen Unterschied. Und zwar sowohl gegen einen Kavallerieangriff als auch gegen einen nach napoleonischer Art vorgetragenen Infanterieangriff. Die Kenner hier im Forum sollten evtl. mal ausrechnen, welche Entfernung in der Minute beim Angriff zurückgelegt wird, sowohl für Infanterie als auch für Kavallerie, und dagegen setzen, wieviele Schüsse/Salven der Angreifer einstecken muss, wenn er plötzlich statt während 100m während 300-400m unter deckendem Feuer liegt. Einer der wenigen großen, wenn ich so sagen darf "förmlich vorgetragenen" Bajonettangriffe des Krieges (und der einzige mir bekannte, aber das sagt nix ), Pickett´s Charge, wurde zusammengeschossen, während sie brav in Reih und Glied über ein freies Feld vorrückten. Klar gibt es dafür auch noch andere Gründe, wie zB Artilleriemunitionsmangel und keine bzw nur unzureichende Entlastungsangriffe an anderen Fronten, sodas der Norden seine Reserven verschieben konnte usw..
    Und ob der Amerikaner ein schlechter Soldat ist/war, das kann ich nicht beurteilen. Der Grund den man hier in diesem Zusammenhang sehen könnte, nähmlich weil er nicht in Massen vorging sondern lieber die Sache ausschoss, sagt da meiner Meinung nach nichts aus. Ich halte das unter Berücksichtigung der Waffenwirkung eher für ein Zeichen von Intelligenz. Und die Waffenwirkung waren dem amerikanischen Rekruten/Milizsoldaten sehr gut bekannt, wahrscheinlich besser als im Vergleich jeden europäischen Rekruten.

    Gruß
    Herbert

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  • HKDW
    antwortet
    Empfohlenes Buch

    Griffith, Paddy : Battle Tactics of the Civil War, Yale University Press 1989

    Griffiths Bücher sind immer sehr interessant und provokativ - im Osten wurden die Schlachten anfangs ähnlich napoleonischer Taktik, aber auch nur ähnlich, geführt, im Westen eigentlich von Beginn an anders.
    Später dann - recht modern, mit Schützengräben, Bunkern usw.
    Allerdings spielte die Logisitk noch eine größere Rolle wie in den Napoleonischen Kriegen - Eisenbahnen z.b..
    Die Schlachtfelder waren ja auch teilweise Wälder oder sehr unwegsames Gelände.

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  • Gunter
    antwortet
    Die Gefechtsführung des Bürgerkrieges hatte schon gewisse Gemeinsamkeiten mit den napoleonischen Kriegen. Allerdings war die Waffentechnik durch die gezogenen Handfeuerwaffen und Geschütze qualitativ hochwertiger mit größerer Reichweite und Treffsicherheit. Die Frage ist nur, was davon unter Gefechtsbedingungen noch wirksam werden konnte.
    Waterloo und Gettysburg hatten auch gewisse Ähnlichkeiten. Gerade Picket´s Charge dürfte ein Beispiel dafür sein.
    Mich wundert nicht, wenn europäische Militärs nicht gerade begeistert von den Amerikanern waren. In ihren Augen mussten die Soldaten des Bürgerkrieges ein halbdisziplinierter Haufen von Milizen gewesen sein. Allerdings hatten sie aber jede Menge Kriegserfahrung, was die Kollegen von der preussischen Armee vor 1866 nicht gerade von sich behaupten konnten. Ihr Einsatz gegen Österreich und vor allem 1870/71 zeigte diesen Mangel sehr deutlich. Neben solchen Äußerlichkeiten kann man durchaus sagen, dass die Amerikaner vergleichsweise schlechte Soldaten sind. Über die Epochen hinweg liest man da immer wieder von Herumgejammer, wie schwer sie es doch mit ihrer Ausrüstung usw. gehabt hätten. Veteranen der napoleonischen Kriege wären da wohl in Lachkrämpfe ausgebrochen. Gerade bei der Infanterie hatten (und haben) einige andere Armeen viel belastbarere Soldaten.

    Grüße,

    Gunter
    Zuletzt geändert von Gunter; 01.09.2007, 02:59.

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  • muheijo
    antwortet
    spontan fællt mir dazu ein:

    - general lee wuerde ich schon als fæhigen general ansehen
    - im unterschied zu den napoleonischen kriegen fehlt mir der einsatz von kavallerie in den schlachten des amerikanischen buergerkrieges.
    (warum eigentlich? pferde sollte es doch genug gegeben haben)
    die kavallerie war hauptsæchlich fuer aufklærung und sabotage im hinterland eingesetzt.
    - technische neuerungen wie das gatling-maschinengewehr sind noch nicht zum permanenten begleiter des schlachtfeldes geworden. insofern wuerde ich fast sagen, technisch zumindest æhnliches niveau.

    gruss, muheijo

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  • Threepwood
    hat ein Thema erstellt Der Amerikanischer Bürgerkrieg....

    Der Amerikanischer Bürgerkrieg...

    ... hat auf den ersten Blick nicht viel mit "unserer" Epoche gemein, dennoch interessiere ich mich seit geraumer Zeit für das Thema. In einem Artikel las ich, dass Moltke keine sehr hohe Meinung über die amerikanischen Generäle beider Seiten hatte.

    Was ist dran? Kann man die Kriegs- und Schlachtführung der napoleonischen Epoche mit der des Bürgerkriegs vergleichen? Wie groß ist der technische Unterschied zwischen Waterloo und Gettysburg?
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