Übergang der Sachsen am 18.10.1813

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • KDF10
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 19.12.2010
    • 1278

    Hier ein Video zum Übergang der Sachsen: http://www.youtube.com/watch?v=K8sytHvetjo

    Kommentar

    • KDF10
      Erfahrener Benutzer
      Chef de Bataillon
      • 19.12.2010
      • 1278

      Zitat von Sans-Souci Beitrag anzeigen
      Hier noch eine Darstellung des Übergangs der Sachsen:



      Nach kurzer Unterbrechung geht es dann hier weiter:



      Asters Quellen im Detail kenne ich nicht, doch hatte er offenkundig Zugang zu Akten in den sächsischen Archiven.
      Erst einmal vielen Dank für den Link. Ich habe das Buch mal überflogen. Ein sehr interessantes Buch. Aster war sächsischer Offizier und wurde 1813 zum "Capitän" befördert. Während seiner aktiven Zeit brachte er es bis zum Oberstleutnant. Er hat eine Reihe von Büchern geschrieben. Mehr hier http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Aster,_Karl_Heinrich

      Man kann also ziemlich sicher davon ausgehen, dass er Zugang zu den sächsischen Archiven hatte, zumal er für seine Arbeiten sogar das Ritterkreuz erhielt. Er hat auch zu Dresden geschrieben. Links dazu bei Napoleon-Series http://www.napoleon-series.org/cgi-b...read;id=127308

      Für das Buch "Die Kriegsereignisse zwischen Peterswalde, usw.", bitte oben klicken. Und wenn ihr unten unter Messages in This Thread auf Thomas Hemmann klickt gibt es noch zwei weitere Links.
      Zuletzt geändert von KDF10; 12.05.2013, 19:05.

      Kommentar

      • Tom
        Erfahrener Benutzer
        Chef de Bataillon
        • 03.10.2006
        • 1068

        Nachtrag Revue 09.10.13: Bericht Schreibershofen

        Aster gibt noch einen - von mir erst jetzt bemerkten - Bericht des sächs. Leutnants (?) v. Schreibershofen über die Revue bei Eilenburg / Kültzschau am 09.10.1813:

        [Beginn Zitat Aster]
        Napoleon persönlich erhielt noch vor der Schlacht von Leipzig bei einer unweit Eilenburg über das 7. Armeecorps abgehaltenen Revue den sprechendsten Beweis von der Mißstimmung der Sachsen. "Immer", sagt v. Schreibershofen in seinem Aufsatze, "belebte des Kaisers persönliche Gegenwart und die Kraft seiner Rede jede Truppe aufs Neue, da der Soldat dem Helden gern vertraut und ihm viel vergiebt; doch während die übrigen gegenwärtigen französischen Truppenmassen die Luft durch ihr vive l'empereur erschütterten, schwiegen die um ihn dicht geschaarten sächsischen Krieger. Nicht das leiseste Zeichen von Ergebenheit erfolgte, obschon General Reynier selbst darum bat und während dieser Scene eine große Anzahl Individuen aller Grade notirt wurden, um das Kreuz der Ehrenlegion zu empfangen."
        "Die vollendete Verwilderung der meisten mit uns fechtenden Franzosen, der Anblick ihrer Raubsucht und Mordbrennerei in unserem, ihrem Vortheile aufgeopferten Vaterlande, die unaufhörlichen Klagen und Beschwerden geängsteter, vor unseren Augen auf das Empörendste gemißhandelter Landsleute, veranlaßte diese zu der zum öftern wiederholten beschämenden Frage: wie lange die Sachsen diesen Franzosen noch helfen würden das eigene Vaterland zu veröden und elend zu machen?!"

        [Ende Zitat Aster]
        (Quelle: http://http://books.google.de/books?...AAcAAJ&pg=PA52)

        Passt also vollkommen in das überwiegend berichtete Stimmungsbild, auch die Ursachen der Misstimmung der sächs. Truppen werden gut herausgearbeitet. Ich meine, damit kann Töppels These (nachträgliche Umdeutung des Verhaltens der Sachsen bei der Revue) als widerlegt betrachtet werden, zumal weitere Berichte über profranzösische Reaktionen der Sachsen offenbar nicht beizubringen sind.

        Gruß, Tom
        Zuletzt geändert von Tom; 14.05.2013, 08:47.

        Kommentar

        • Borussen_Kanonier
          Erfahrener Benutzer
          Sergent
          • 12.03.2010
          • 169

          Zitat von Tom Beitrag anzeigen
          "Die vollendete Verwilderung der meisten mit uns fechtenden Franzosen, der Anblick ihrer Raubsucht und Mordbrennerei in unserem, ihrem Vortheile aufgeopferten Vaterlande, die unaufhörlichen Klagen und Beschwerden geängsteter, vor unseren Augen auf das Empörendste gemißhandelter Landsleute, veranlaßte diese zu der zum öftern wiederholten beschämenden Frage: wie lange die Sachsen diesen Franzosen noch helfen würden das eigene Vaterland zu veröden und elend zu machen?!"
          [Ende Zitat Aster]
          Bei diesem sachlichen und unpolemischen Bericht eines Zeitgenossen müßte es doch jedem Franzosen- und Napoleonverherrlicher in den Ohren klingeln ! Und das, obwohl die Sachsen Verbündete waren !

          Kommentar

          • KDF10
            Erfahrener Benutzer
            Chef de Bataillon
            • 19.12.2010
            • 1278

            Zitat von Tom Beitrag anzeigen

            Passt also vollkommen in das überwiegend berichtete Stimmungsbild, auch die Ursachen der Misstimmung der sächs. Truppen werden gut herausgearbeitet. Ich meine, damit kann Töppels These (nachträgliche Umdeutung des Verhaltens der Sachsen bei der Revue) als widerlegt betrachtet werden, zumal weitere Berichte über profranzösische Reaktionen der Sachsen offenbar nicht beizubringen sind.

            Gruß, Tom
            Erst jubeln sie ihm zu und dann laufen sie über. Wie hinterhältig! Töppel wird dafür sicher auch seine (napoleonfreundlichen) Quellen haben. Nach dem Motto, Napoleon konnte, nachdem ihm die Sachsen zugejubelt haben, nicht damit rechnen, dass sie überlaufen und deshalb ging die Schlacht verloren. Aster ist da für mich überzeugender, zumal es ja noch weitere Quellen dieser Art gibt. Spätestens seit dem Abfall der Mecklenburger, zugegeben, die waren nicht kriegsentscheidend, musste er doch damit rechnen. Auch im späteren Königreich Hannover gab es bereits vor der Völkerschlacht Freiwillige, die gegen Napoleon kämpften. Der wusste auch spätestens seit 1811, aus Briefen von Jerome, dass die Stimmung immer napoleonfeindlicher wurde.

            Vielleicht war das kleine Mecklenburg aber auch das Zünglein an der Waage, das die Geschichte änderte. Für Napoleon hatten sie 1812 etwa 2.000 Soldaten. Gegen Napoleon brachten sie 1813 annähernd 4.000 Soldaten zusammen. Und das, obwohl von den 2.000 Soldaten in 1812 nicht einmal 5 Prozent zurückkehrten
            Zuletzt geändert von KDF10; 15.05.2013, 18:17.

            Kommentar

            • Tom
              Erfahrener Benutzer
              Chef de Bataillon
              • 03.10.2006
              • 1068

              v. Schreibershofen / Sächs. Rangliste 1813

              So, ich habe jetzt noch den oben erwähnten Offizier v. Schreibershofen in der sächs. Rangliste von 1813 recherchiert: Höchstwahrscheinlich handelt es sich um den Maj. der Inf. Maximilian v. Schreibershofen, 1813 als Adjoint im Generalstab tätig (Rangliste, S. 9).

              Der (einzige) andere v. Schreibershofen ist ein Prem.-Ltn. Eberhardt v. Schreibershofen der 1. Halbinvaliden-Kompanie (Rangliste, S. 238) und kommt daher für die Revue bei Kültzschau wohl nicht in Frage.

              Gruß, Tom

              Kommentar

              • Gunter
                Erfahrener Benutzer
                Chef de Bataillon
                • 01.10.2006
                • 1377

                Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
                Vielleicht war das kleine Mecklenburg aber auch das Zünglein an der Waage, das die Geschichte änderte. Für Napoleon hatten sie 1812 etwa 2.000 Soldaten. Gegen Napoleon brachten sie 1813 annähernd 4.000 Soldaten zusammen. Und das, obwohl von den 2.000 Soldaten in 1812 nicht einmal 5 Prozent zurückkehrten
                Ähnlich sah es in den meisten Rheinbundstaaten aus. Man hat den Eindruck, dass ihre militärischen Anstrengungen an Napoleons Seite nur begrenzt waren, während sie gegen ihn sich richtig ins Zeug legten.

                Grüße

                Gunter

                Kommentar

                • Lavalette
                  Benutzer
                  Caporal
                  • 02.01.2007
                  • 67

                  Also wenn napoleon-online.de hier glauben darf, stand im Vertrag des Rheinbunds, daß Mecklenburg-Schwerin 1900 und Mecklenburg-Strelitz ein Truppenkontingent von 400 Mann stellen mußten. So war es nun ausgehandelt - warum sollten sie mehr stellen? Freiwillig macht das doch niemand. Anders sieht es aus wenn man aus den Bund austritt und gegen ihn und seinen Protektor kämpft. Da geht es dann um Kopf und Land sozusagen. Hatte nicht auch Mecklenburg 1806 noch zu Preußen gehalten - aus Verwandtschaft oder Tradition (ebenso wie Weimar) - und stand bei Napoleon sowieso nicht in hoher Gunst?
                  "Die Nachwelt wird auf Grund von Thatsachen richten: Verläumdung hat mit der Zeit all ihr Gift verspritzt; ich werde jeden Tag an Ruhm gewinnen."
                  Napoleon zu O'Meara am 9. Dezember 1817

                  Kommentar

                  • Sans-Souci
                    Erfahrener Benutzer
                    Major
                    • 01.10.2006
                    • 1841

                    Zitat von Lavalette Beitrag anzeigen
                    Anders sieht es aus wenn man aus den Bund austritt und gegen ihn und seinen Protektor kämpft. Da geht es dann um Kopf und Land sozusagen.
                    Wenn ich mich richtig erinnere (finde leider im Moment die Quelle nicht) war es ein Grundsatz der von den Alliierten eingesetzten und vom Freiherrn von Stein geleiteten deutschen Zentralverwaltungsbehörde für die besetzten/befreiten Gebiete, daß die deutschen Staaten für den Kampf gegen Napoleon das doppelte dessen an Mannschaften stellen mußten, was sie für de Rheinbund gestellt hatten.

                    So ging es im gewissen Sinne schon um Kopf und Kragen ...

                    Kommentar

                    • Gunter
                      Erfahrener Benutzer
                      Chef de Bataillon
                      • 01.10.2006
                      • 1377

                      Schade, die Quelle würde mich brennend interessieren. Sollte das wirklich so stimmen, kann man die Mär von den "Befreiungskriegen" vergessen. Sachsen wurde jedenfalls unter russischer Verwaltung gezwungen eine Landwehr aufzustellen und seine Truppen gegen Frankreich einzusetzen.

                      Grüße

                      Gunter

                      Kommentar

                      • Sans-Souci
                        Erfahrener Benutzer
                        Major
                        • 01.10.2006
                        • 1841

                        Hier, Artikel 5:



                        Wenn ich das beim Überfliegen des Büchleins richtig gelesen habe, unterstanden jedoch die beiden Mecklenburgs der erst im Oktober 1813 eingerichteten Zentralverwaltung nicht.

                        Kommentar

                        • KDF10
                          Erfahrener Benutzer
                          Chef de Bataillon
                          • 19.12.2010
                          • 1278

                          Zitat von Lavalette Beitrag anzeigen
                          Hatte nicht auch Mecklenburg 1806 noch zu Preußen gehalten - aus Verwandtschaft oder Tradition (ebenso wie Weimar) - und stand bei Napoleon sowieso nicht in hoher Gunst?
                          Möglich, dass Mecklenburg 1806 zu Preußen hielt. Offiziell war das Land neutral, bis Blücher auf seinem Rückzug nach Lübeck die Neutralität verletzte. Natürlich von den Franzosen verfolgt. Das gefiel den Mecklenburgern verständlicherweise nicht.

                          Kommentar

                          • Lavalette
                            Benutzer
                            Caporal
                            • 02.01.2007
                            • 67

                            Aus den Memoiren Bourriennes (während seiner Zeit als Gesandter in Hamburg):
                            "Als ich allen Ständen des niedersächsischen Kreises diese Thronbesteigung (Louis in Holland), und die Ernennung des Kardinal Fesch zum Coadjutor und Canzler des deutschen Reichs mit anderen amtlichen Mittheilungen gemeldet hatte, war der Herzog von Mecklenburg-Schwerin der Einzige, welcher mir nicht antwortete, weil er zuvor die Wünsche des Petersburger Hofes erfahren wollte."
                            Der Grund ist vielleicht darin zu finden:
                            "Ich hatte die Ehre, dieses Paar kennen zu lernen, als der Herzog von Mecklenburg mit seiner ganzen Familie sich nach Altona flüchtete. ... Solche bestand damals aus dem Erbprinzen, einem sehr geist- und kenntnisvollen Manne und Wittwer einer Großfürstin von Rußland, einer Schwester des Kaisers Alexander, ..."
                            Einige Kapitel später schreibt er noch:
                            "Der Herzog von Mecklenburg war weniger glücklich, als der Herzog von Weimar, ungeachtet seiner Verwandtschaft mit der regierenden Familie in Dänemark; er war gezwungen, in Altona zu bleiben bis zum nächsten Monat Julius, denn seine Staaten wurden ihm erst im Tilsiter Frieden wiedergegeben"
                            Also - das ist meine Meinung - hat sich wohl Alexander für ihn in Tilsit eingesetzt und das wird auch 1813 eine Rolle gespielt haben.

                            Interessant mit dieser Zentralverwaltungsbehörde, danke!
                             
                             
                            "Die Nachwelt wird auf Grund von Thatsachen richten: Verläumdung hat mit der Zeit all ihr Gift verspritzt; ich werde jeden Tag an Ruhm gewinnen."
                            Napoleon zu O'Meara am 9. Dezember 1817

                            Kommentar

                            • KDF10
                              Erfahrener Benutzer
                              Chef de Bataillon
                              • 19.12.2010
                              • 1278

                              Zitat von Sans-Souci Beitrag anzeigen
                              Wenn ich mich richtig erinnere (finde leider im Moment die Quelle nicht) war es ein Grundsatz der von den Alliierten eingesetzten und vom Freiherrn von Stein geleiteten deutschen Zentralverwaltungsbehörde für die besetzten/befreiten Gebiete, daß die deutschen Staaten für den Kampf gegen Napoleon das doppelte dessen an Mannschaften stellen mußten, was sie für de Rheinbund gestellt hatten.

                              So ging es im gewissen Sinne schon um Kopf und Kragen ...
                              Wieso? Hat denn Stein bestimmt, was in Mecklenburg passierte? In der Position war er nicht. Er konnte zwar fordern, aber die Entscheidung lag in Mecklenburg.

                              Kommentar

                              • Da Capo
                                Erfahrener Benutzer
                                Adjudant
                                • 23.10.2006
                                • 827

                                Weiß eigentlich jemand, welche Truppen neben dem VII.Armeekorps und der Division Dombrowski bei der Revue am 09.10.1813 bei Kültzschau noch dabei waren?

                                Ich habe mich mal mit den Blättern der sächsischen Landvermessung (1791 – 1810) beschäftigt und auch schon einen in Frage kommenden Platz ausgemacht, wobei aufgrund meiner Unkenntnis über die noch anwesenden Truppen ich den Platzbedarf nicht einschätzen kann.
                                Wenn der Feind in Schußweite ist, bist Du es auch. Vergiss dabei nie, dass Deine Waffe vom billigsten Anbieter stammt.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X
                                😀
                                😂
                                🥰
                                😘
                                🤢
                                😎
                                😞
                                😡
                                👍
                                👎