Am Mittag des 3. Januar 1814 überquerte eine kleine Truppe unter Major Boltenstern von (Köln-) Mülheim kommend auf mehreren Schiffen den Rhein und landete nördlich der Stadt in den Riehler Auen.
Es soll sich um 20-60 preußische Gardejägern (zu Fuß) 150 Rekruten des 2. bergischen Infanterieregiments[1] und 20 russische Dragoner, nach anderen Quellen mehrere Abteilungen Kosaken gehandelt haben. Ziel der Aktion war die Befreiung Kölns von den französischen Besatzungstruppen.
Die Stadt verfügte um einen Ring von Wall, Graben und Bastionen vorgelagert zu den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer. Die Besatzung war von anfänglich 12.000 Mann sicherlich aufgrund der Niederlagen Frankreichs auf ein Minimum reduziert.
So gelang es den Angreifern die Schanzen einzunehmen, sie wurden aber am Eigelsteintor, einem Bestandteil der mittelalterlichen Stadtmauer, gestellt und zurückgeschlagen. Der Rückzug gestaltete sich chaotisch. Bevor die Flüchteten ablegen konnten, versenkten die Franzosen zwei von drei Kähnen. Die Berger hatten 7 Gefallene, 44 Vermisste und 6 Verletzte zu verzeichnen, andere Quellen nennen sogar von 75 Rekruten, welche den Tod fanden. Major Boltenstern, der gedachte zu Pferd über den Rhein zu fliehen, wurde tödlich getroffen. Die russischen Dragoner bzw. Kosaken verloren einen Mann. Der Kölner Bürger Prinz, welcher für die Angreifer die Überfahrt arrangiert hatte, wurde von den Franzosen wegen Hochverrat hingerichtet.
Der gescheiterte Angriff ging stark beschönigt als „Scheinangriff“ in die Regimentsgeschichte der Berger ein. Bereits wenige Tage später, nämlich am 14. Januar 1814 zogen sich die französischen Besatzer freiwillig aus Köln zurück, da ihnen die Gesamtsituation mit der Hauptarmee Blüchers im Rücken als aussichtslos erschien.
Quellen
Blumenthal, Heinrich: Siebengebirge – Vom Krummstab zur Pickelhaube, Heimatverein Siebengebirge, Königswinter 2006
Neff, W.: Geschichte des Infanterie-Regiments von Goeben (2.Rheinischen) Nr. 28, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Wikipedia – Schlagwort: Kanton Köln
[1] Bei Blumenthal ist von Landsturm die Rede. Vermutlich eine Verwechslung aufgrund der mangelhaften Ausrüstung und Bewaffnung der Neuzugänge der bergischen Infanteristen.. Diese waren anfänglich noch zivil gekleidet und teils nur mit Knüppeln bewaffnet.
Hiermit melde ich mich nach fast halbjährlicher Abstinenz wieder zurück. Ich hoffe auf Eure Kommentare bezüglich der widersprüchlichen Angaben aus den Quellen und vielleicht sogar noch genaueren Angaben über die französische Restbesatzung.
Ich habe auch eine ältere Darstellung (1571) der Feld“- bzw. Nordseite der sogenannten Doppelhalbrundturmtorburgen zugefügt. Dieses Aussehen behielt das Eigelsteintor in den folgenden Jahrhunderten im Wesentlichen bei. Vielleich mag ja jemand eine moderne Fotoaufnahme zum Vergleich beisteuern.
Eigelsteintor.jpg
Es soll sich um 20-60 preußische Gardejägern (zu Fuß) 150 Rekruten des 2. bergischen Infanterieregiments[1] und 20 russische Dragoner, nach anderen Quellen mehrere Abteilungen Kosaken gehandelt haben. Ziel der Aktion war die Befreiung Kölns von den französischen Besatzungstruppen.
Die Stadt verfügte um einen Ring von Wall, Graben und Bastionen vorgelagert zu den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer. Die Besatzung war von anfänglich 12.000 Mann sicherlich aufgrund der Niederlagen Frankreichs auf ein Minimum reduziert.
So gelang es den Angreifern die Schanzen einzunehmen, sie wurden aber am Eigelsteintor, einem Bestandteil der mittelalterlichen Stadtmauer, gestellt und zurückgeschlagen. Der Rückzug gestaltete sich chaotisch. Bevor die Flüchteten ablegen konnten, versenkten die Franzosen zwei von drei Kähnen. Die Berger hatten 7 Gefallene, 44 Vermisste und 6 Verletzte zu verzeichnen, andere Quellen nennen sogar von 75 Rekruten, welche den Tod fanden. Major Boltenstern, der gedachte zu Pferd über den Rhein zu fliehen, wurde tödlich getroffen. Die russischen Dragoner bzw. Kosaken verloren einen Mann. Der Kölner Bürger Prinz, welcher für die Angreifer die Überfahrt arrangiert hatte, wurde von den Franzosen wegen Hochverrat hingerichtet.
Der gescheiterte Angriff ging stark beschönigt als „Scheinangriff“ in die Regimentsgeschichte der Berger ein. Bereits wenige Tage später, nämlich am 14. Januar 1814 zogen sich die französischen Besatzer freiwillig aus Köln zurück, da ihnen die Gesamtsituation mit der Hauptarmee Blüchers im Rücken als aussichtslos erschien.
Quellen
Blumenthal, Heinrich: Siebengebirge – Vom Krummstab zur Pickelhaube, Heimatverein Siebengebirge, Königswinter 2006
Neff, W.: Geschichte des Infanterie-Regiments von Goeben (2.Rheinischen) Nr. 28, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1890
Wikipedia – Schlagwort: Kanton Köln
[1] Bei Blumenthal ist von Landsturm die Rede. Vermutlich eine Verwechslung aufgrund der mangelhaften Ausrüstung und Bewaffnung der Neuzugänge der bergischen Infanteristen.. Diese waren anfänglich noch zivil gekleidet und teils nur mit Knüppeln bewaffnet.
Hiermit melde ich mich nach fast halbjährlicher Abstinenz wieder zurück. Ich hoffe auf Eure Kommentare bezüglich der widersprüchlichen Angaben aus den Quellen und vielleicht sogar noch genaueren Angaben über die französische Restbesatzung.
Ich habe auch eine ältere Darstellung (1571) der Feld“- bzw. Nordseite der sogenannten Doppelhalbrundturmtorburgen zugefügt. Dieses Aussehen behielt das Eigelsteintor in den folgenden Jahrhunderten im Wesentlichen bei. Vielleich mag ja jemand eine moderne Fotoaufnahme zum Vergleich beisteuern.
Eigelsteintor.jpg
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