Bodenfund aus der Schlacht bei Hausen 19. April 1809

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  • Gardekosak
    Erfahrener Benutzer
    Sergent-Major
    • 24.03.2015
    • 176

    Bodenfund aus der Schlacht bei Hausen 19. April 1809

    Kürzlich konnte ich einen Bodenfund erwerben, der mir ein paar Rätsel aufgibt. Es handelt sich um den Teil einer Löwenkopfschließe aus Messing bzw. Bronze wie sie von bayerischen Offizieren der Artillerie und des Trains seit dem frühen 19. Jahrhundert getragen wurde.

    Die Schließe wurde an einem Waldrand Hausen und Teugn in Bayern gefunden. Dort fand bekanntlich am 19. April 1809 eine Schlacht zwischen Österreichern und Franzosen statt.

    Nach meinem Wissen war aber dort keine bayerische Artillerie eingesetzt.

    Vielleicht kann mir jemand von Euch Informationen über die beteiligten Truppen dieser Schlacht liefern.

    Es ist natürlich auch möglich das dieser Fund nicht im Zusammenhang mit der Schlacht steht und das die Schließe nur zufällig dort verloren wurde.

    Vielen Dank für Eure Hilfe.

    IMG_5970.jpg IMG_5971.jpg

    Gruß Axel
  • Aide de Camp
    Erfahrener Benutzer
    Sergent-Major
    • 14.12.2020
    • 189

    #2
    Hallo Axel,

    ich sehe das genauso wie du, dass bei Teugen und Hausen keine bayerische Artillerie zugegen war. Ich bin mir ziemlich sicher, dass überhaupt keine bayerischen oder Rheinbundtruppen dort waren. Die Kämpfe auf französischer Seite wurden überwiegend von Davouts III. Armeekorps geführt, hauptsächlich von den Divisionen Friant, Gudin und Saint-Hilaire. Ebenso beteiligt waren Regimenter der leichten Kavallerie unter Jacquinot und Montbrun.

    Möglicherweise ist die von dir gezeigte Löwenkopfschließe auch französischen Ursprungs. Löwenkopfschließen wurden auch von Offizieren der französischen Armee getragen, insbesondere fanden sie bei der leichten Kavallerie Verwendung. Abbildungen solcher Exemplare, die im Aussehen mit deinem Exemplar übereinstimmen, finden sich im Werk von Bourgeaud/Pigeard: Encyclopédie des Uniformes Napoléoniens 1800-1815, Bd. 1 auf S. 106 ff.

    Ob die Österreicher diese Schließen auch verwendeten, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Beste Grüße
    Immo

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    • Gardekosak
      Erfahrener Benutzer
      Sergent-Major
      • 24.03.2015
      • 176

      #3
      Hallo Immo,

      vielen Dank für Deine Antwort und die informationen. Ich bin mir auch sicher das an diesem Gefecht keine bayerische Truppen beteiligt waren. Eventuell ist es wirklich nur ein Zufall das die Schließe dort gefunden wurde. Diese sieht ziemlich bayerisch aus, die französischen Modelle sahen etwas anders aus. Könntest Du mir eventuell ein Bild der Schließe aus dem Buch von Bourgeaud/Pigeard: "Encyclopédie des Uniformes Napoléoniens 1800-1815, Bd. 1 auf S. 106 ff." senden?
      Vielen Dank.
      Gruß
      Axel

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      • Aide de Camp
        Erfahrener Benutzer
        Sergent-Major
        • 14.12.2020
        • 189

        #4
        Axel,
        ich habe dir eine Nachricht geschickt...

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        • Gardekosak
          Erfahrener Benutzer
          Sergent-Major
          • 24.03.2015
          • 176

          #5
          Hallo Immo,

          vielen dank für die Bilder. Das ist ein sehr schönes Buch. Ist dieses Werk noch im Handel zubekommen?

          Danke
          Axel

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          • Aide de Camp
            Erfahrener Benutzer
            Sergent-Major
            • 14.12.2020
            • 189

            #6
            Hallo Axel,

            das Werk ist 2003 von dem französischen Verlag "Éditions Quatuor" herausgegeben worden. Meines Wissens existiert er mittlerweile nicht mehr. Er hatte sich auf limitierte und hochpreisige Luxusausgaben zum Premier Empire (Uniformen, Biografien, Feldzüge...) spezialisiert.

            Ich kann nicht alle Werke des Verlags empfehlen - einige finde ich schlicht zu teuer - aber das vorliegende Werk zu den Uniformen von Bourgeot/Pigeard ist aufgrund des Bildmaterials meines Erachtens sein Geld wert. Es sind nur 800 Exemplare gedruckt worden. Im normalen Buchhandel ist das Werk nicht mehr zu bekommen, aber es taucht in regelmäßigen Abständen antiquarisch im Internet auf. Die Preise liegen in der Regel zwischen 300-700 € ...

            Gruß
            Immo

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            • Gardekosak
              Erfahrener Benutzer
              Sergent-Major
              • 24.03.2015
              • 176

              #7
              Hallo Immo,

              vielen Dank für die Information. Ich habe das Buch jetzt als PDF-Datei bekommen.
              Anbei noch einpaar Bilder typischer französischer Koppelschließen für Offiziere der leichten Kavallerie.
              Gruß

              Axel

              IMG_6009.jpg



              image_3579.jpg
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              • admin
                Administrator
                Colonel
                • 30.09.2006
                • 2725

                #8
                Ich kann Immo nur zustimmen, für die Erforschung der napoleonischen Uniformen ist das Werk von Bourgeot/Pigeard absolut empfehlenswert … im Gegensatz zu einigen Anderen, sehr Teuren, aus dem Verlag Quatour.

                Schöne Grüße
                Markus Stein

                P.S. bin leider unterwegs, sonst würde ich in meiner Bibliothek die Pétards nach den Koppelschlössern durchschauen; dessen Werk zu den Équipements Militaires sollten auch in jeder ambitionierten Bibliothek stehen
                "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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                • Gardekosak
                  Erfahrener Benutzer
                  Sergent-Major
                  • 24.03.2015
                  • 176

                  #9
                  Falls Interesse besteht, kann ich gerne noch weitere Bilder von französischen Koppelschliessen aus der napoleonischen Zeit einstellen.

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                  • admin
                    Administrator
                    Colonel
                    • 30.09.2006
                    • 2725

                    #10
                    Zitat von Gardekosak Beitrag anzeigen
                    Falls Interesse besteht, kann ich gerne noch weitere Bilder von französischen Koppelschliessen aus der napoleonischen Zeit einstellen.
                    Wäre klasse - Danke Dir
                    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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                    • Gardekosak
                      Erfahrener Benutzer
                      Sergent-Major
                      • 24.03.2015
                      • 176

                      #11
                      Anbei noch ein paar Bilder eines Bodenfundes einer Schließe für Kavallerieoffiziere aus der napoleonischen Zeit. Dieses Fundstück ist ein Relikt des Rückzugs der Großen Armee aus Russland im Jahre 1812. Es stammt aus der Gegend um den Fluss Beresina.

                      Dieser Typ mit dem Relief eines Kopfes nach antiken Vorbild wurde meist von Offizieren der leichten französischen Kavallerie verwendet. Vielleicht soll dieser Kopf den griechischen Gott Hermes darstellen, was gut zur leichten Kavallerie passen würde. Wie bei vielen französischen Stücken aus dieser Zeit waren die Köpfe aufgenietet.




                      Gruß Axel
                      Belt 3.jpg Belt 1.jpg
                      Belt 2.jpg
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