Taktik von Kavallerieattacken

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  • Cuirassier
    Erfahrener Benutzer
    Tambour-Major
    • 20.10.2006
    • 275

    #61
    ein angriff in kolonne auf die spitze ecke eines carrees macht doch sinn, wenn gleichzeitig die plänker das feuer auf sich ziehen, bzw. lücken selber schiessen...die spitze ecke ist der vermeintlich verwundbare teil eines carrees? oder?*) bei mehrenen carres...s. waterloo...funktioniert das auch nicht mehr, da sie sich ja gegenseitig decken....fast wie ein schachspiel...
    staffelförmiger angriff auf die flügelqarrees und gleichzeitige attacken an mehreren punkten sind die einzigen mittel, die erfolg versprechen könnten...und ohne nachrückende infanterie auch sehr gefährlich....


    die gwöhnliche angriffsform ist natürlich die linie...dabei ist die geschlossenheit und schnelligkeit für den erfolg unerlässlich. der grösste verbündete für die reiter ist...der moralische eindruck. je geschlosser der angriff....desto grösser die cancen, eine verworfene linie schüchtert niemand mehr ein.....

    kommt auch darauf an wie kaltblütig die infanteristen sich verhalten....eine bebende reitermasse auf sichzukommen zu lassen, bedarf es kühner führung.
    aber die angriffsformen sind ja schon sehr diffizil...
    angriff en muraille, in intervallen, in staffeln, angriff auf artillerie, reiterei mit reitender batterie, reiterei mit inafnaterie und und.....
    Ein Soldat kann seinen Kopf verlieren, aber niemals einen Knopf!

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    • HKDW
      Erfahrener Benutzer
      Colonel
      • 02.10.2006
      • 2962

      #62
      Gewöhnlich steht eben eine Einheit nicht alleine auf weiten Feld und wartet bis sich die Kavallerie in einer idealen Position manövriert.

      Was Karrees gegen hervorragende Kavallerie ausrichten können - hat man ja in Ägypten gesehen.

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      • Latour-Maubourg
        Erfahrener Benutzer
        Sergent-Major
        • 01.10.2006
        • 196

        #63
        kann man nicht mal über Kavallerietaktik diskutieren ohne dass sich die 'Infanteristen' gleich auf die Füße getreten fühlen und die ewig müßige "aber Fußvolk ist trotzdem besser wie Reiterei" Diskussion vom Zaun brechen?

        Kommentar

        • Henning
          Erfahrener Benutzer
          Sergent
          • 11.10.2006
          • 131

          #64
          @ muheijo
          womit wir wieder bei murat wären: ich stelle mir das so vor, daß er an der spitze vorweggeritten ist, zumindest nicht in den hintersten linien war, oder liege ich da falsch? auch ney bei waterloo/belle alliance war sicher nicht weit hinten, bei der anzahl an pferden, die er verloren hat

          das würde bedeuten, daß kavallerie-führer einen doch nicht unerheblichen anteil am erfolg/mißerfolg einer attacke haben. also: können sie ihre leute "mitreißen", haben sie die richtigen manöver parat (wie von cuirassier beschrieben)

          Hier stellt sich natürlich die Frage, in wie weit ein vor seiner Truppe reitender Befehlshaber noch Einfluss ausüben kann. Er kann seine Einheiten und deren Aktionen nicht oder nur beschränkt sehen. Wie will er in der kürze der Zeit noch großartige Manöver anordnen und diese koordinieren? Solche Aktionen liefen doch meistens nach dem Motto „Attacke und drauf“ ab. Damit motiviert man seine Leute sicherlich, keine Frage, aber derartige Aktionen dienen doch dazu die Truppe mit aller Gewalt nach vorn zu treiben oder zum aushalten zu bewegen (siehe Napoleon bei Arcole, EHZ Karl bei Aspern oder Prinz Karl von Mecklenburg bei Goldberg). Zum anderen besteht noch die Gefahr, dass der Befehlshaber dabei verwundet oder getötet wird. Danach entsteht meistens ein befehlstechnisches Vakuum, das erst mal ausgefüllt werden muss.

          @Latour-Maubourg
          kann man nicht mal über Kavallerietaktik diskutieren ohne dass sich die 'Infanteristen' gleich auf die Füße getreten fühlen und die ewig müßige "aber Fußvolk ist trotzdem besser wie Reiterei" Diskussion vom Zaun brechen?

          Man kann die Frage auch anders stellen. Etwa: Ein Karree wurde von Kavallerie aufgebrochen, wie konnte das passieren? Wenn ein Angriff auf die spitze Ecke des Karrees das Allheilmittel wäre um es zu zerstören, warum sind dann so wenige „geknackt“ worden? Zieht man von den bekannten geglückten Ereignissen noch die ab, wo nachweislich durch durchgehende oder tot umfallende Pferde Lücken gerissen wurden und dadurch ein aufsprengen der Infanterieeinheit möglich wurde, dann wird die Zahl sehr übersichtlich. Ich verstehe HKDWs Aussage auch nicht als Diskussionsbeitrag eines „beleidigten Infanteristen“, sondern eher als Tatsache. Dass man mit Fußvolk gegen Reiter bestehen kann haben die Briten bereits 1346 bei Crecy und 1415 bei Agincourt bewiesen. Selbst die hier schon gebrachte Behauptung, das eine einzelne Infanterielinie einem Kavallerieangriff nichts entgegen zu setzten hat, zieht nicht immer, siehe 28th Foot bei Alexandria oder IR 52 bei Mars-la-Tour (1870). Dort hat sich die hintere Linie einfach umgedreht, man kämpfte Rücken an Rücken, mit Erfolg. Ein einzelnes Karree ist eine leichte Beute? Warum wurde dann selbiges des sächsischen Grenadierbatallions v. Liebenau bei Kalisch nicht in alle Winde zerstreut?
          Das sollen jetzt nicht die Ausführungen eines „ebenfalls beleidigten Infanteriefans“ sein. Ich finde nur, dass allgemeine Aussage a la „mit Manöver X kann ich garantiert Formation Y aushebeln“ nichts bringen, man findet bestimmt ein Gegenbeispiel.
          Gruß Henning
          Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

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          • Sans-Souci
            Erfahrener Benutzer
            Major
            • 01.10.2006
            • 1841

            #65
            Scharnhorsts dreibändiges Handbuch für Offiziere erschien 1790, und wurde 1820 durch von Hoyer neu bearbeitet und erneut herausgegeben.

            Hoyer erwähnt im Vorwort als die vorzüglichern über Kavallerie erschienenen Schriften:

            Bommel,
            von Gutschmied
            ,
            Süßemilch,
            Graf von Bismarck,
            sowie die Exerzier-Reglements der Kavallerie.

            Den Abschnitt über den Angriff von Kavallerie gegen Infanterie hat von Hoyer im Gegensatz zu weiten Teilen des dritten Bandes unbearbeitet gelassen, er war also seiner Ansicht nach 1790 wie 1820 gleich gültig.

            Darin heißt es unter anderem (Handbuch für Offiziere 1820, Bd. 3, S. 440-441):

            1) Kavallerie soll Infanterie "ohne Noth" nur dann angreifen, wenn letztere "Oeffnung und Unordnungen zeigt, weil die Erfahrung lehrt, daß jede Infanterie, die Ordnung hält, nicht von der Kavallerie [...] geschlagen werden kann."

            2) Man muß der Infanterie in Flanke oder Rücken, und beim Karree auf die Ecken fallen.

            3) "Man muß alle Mühe anwenden, durch vorgeschickte Blänker der Infanterie das Feuer abzulocken." Am besten, indem eine ganze Eskadron den Feind in Schwärmattacke anfällt, der Rest aber dahinter geschlossen folgt, um einzuhauen, sobald die Infanterie ihr Feuer gegeben hat.

            Ein Gegenmittel der französischen Infanterie, um sich nicht zu verschießen, war das sogenannte Gliederfeuer:



            Giesse vom 5. Westphälischen Infanterie-Regiment berichtet irgendwo aus dem Rußlandfeldzug (hab die Stelle nicht mehr parat) von einer Kompanie seines Regiments, die von russischer Kavallerie zersprengt wurde, und führt das darauf zurück, daß der Kompaniekommandeur den Kopf verlor und das Gliederfeuer nicht befahl.

            Man brauchte manchmal noch nicht einmal zu feuern:



            Und noch eine kure Bemerkung von Quistorp's zu den Kavallerieattacken:

            Es geschieht nicht, daß die geschlossene Kavallerie in vollem Jagen die Pferde in die Bajonette treibt, sondern dicht davor erfolgt ein augenblicklicher Halt; ein jeder Reiter ersieht rasch seinen Vortheil, indem er einen Gegner zu verwunden sucht, irgend eine kleine Lücke, eine kleine Unordnung benutzt, auch wohl einen Stich für sein Pferd nicht scheut, um einzudringen. Gelingt dieses Mehreren, so ist der Sieg in den meisten Fällen entschieden; denn es folgt sogleich die Masse, und die Pferde werfen die Glieder auseinander. Ob ein solcher Angriff mehr oder weniger Leute kostet, hängt von Zufälligkeiten ab, namentlich davon, auf welche Entfernung die Infanterie ihr Feuer abgiebt; Salven machen auf Kavallerie den meisten Eindruck. - Eine verfehlte Attacke geht gewöhnlich nicht bis an die Bajonette; das Tempo verkürzt sich vorher, einzelne Leute halten ihre Pferde zurück, es entstehen viele Glieder, bald Verwirrung und endlich ein Schwarm, der sich nach rückwärts wendet. Solche Angriffe kosten stets viele Leute, da sie dem Feuer länger ausgesetzt bleiben müssen.

            Kommentar

            • Latour-Maubourg
              Erfahrener Benutzer
              Sergent-Major
              • 01.10.2006
              • 196

              #66
              Zitat von Henning Beitrag anzeigen
              @Latour-Maubourg

              Man kann die Frage auch anders stellen. Etwa: Ein Karree wurde von Kavallerie aufgebrochen, wie konnte das passieren? Wenn ein Angriff auf die spitze Ecke des Karrees das Allheilmittel wäre um es zu zerstören, warum sind dann so wenige „geknackt“ worden? Zieht man von den bekannten geglückten Ereignissen noch die ab, wo nachweislich durch durchgehende oder tot umfallende Pferde Lücken gerissen wurden und dadurch ein aufsprengen der Infanterieeinheit möglich wurde, dann wird die Zahl sehr übersichtlich. Ich verstehe HKDWs Aussage auch nicht als Diskussionsbeitrag eines „beleidigten Infanteristen“, sondern eher als Tatsache. Dass man mit Fußvolk gegen Reiter bestehen kann haben die Briten bereits 1346 bei Crecy und 1415 bei Agincourt bewiesen. Selbst die hier schon gebrachte Behauptung, das eine einzelne Infanterielinie einem Kavallerieangriff nichts entgegen zu setzten hat, zieht nicht immer, siehe 28th Foot bei Alexandria oder IR 52 bei Mars-la-Tour (1870). Dort hat sich die hintere Linie einfach umgedreht, man kämpfte Rücken an Rücken, mit Erfolg. Ein einzelnes Karree ist eine leichte Beute? Warum wurde dann selbiges des sächsischen Grenadierbatallions v. Liebenau bei Kalisch nicht in alle Winde zerstreut?
              Das sollen jetzt nicht die Ausführungen eines „ebenfalls beleidigten Infanteriefans“ sein. Ich finde nur, dass allgemeine Aussage a la „mit Manöver X kann ich garantiert Formation Y aushebeln“ nichts bringen, man findet bestimmt ein Gegenbeispiel.
              Gruß Henning

              Also vorneweg: ich bin kein Wargamer und Reglements interessieren mich nur Sekundär. Ich schaue mir an was in Schlachten & Gefechten tatsächlich passiert ist und nicht was XY in seinem Reglement vorgibt. Wie ich das sehe beläuft sich die Billanz Kavallerie vs. Karee auf etwa 50:50, wie du auf die Idee kommts nur wenige Karees wurden gesprengt weiss ich nicht, kann das nur auf das wälzen von Reglements zurückführen. Jedenfalls kam es ziemlich oft vor, aber Hauptsächlich in kleineren Gefechten und nicht in größeren Schlachten, vielleicht deshalb diese Meinung da die kleineren Gefechte oft nicht so bekannt sind. Dass ein Karee aufgrund eines gestürzten Pferdes gebrochen wurde kenne ich nur von Garcia Hernandez. Wenn denn Karees einmal gesprengt wurden, was wie gesagt häufig vorkam, dann Aufgrund von (berittenem) Artilleriebeschuss oder wegen mangelnder Moral der Infanterie, vor allem im Zeitraum 1812-1815, von wegen Marie Louisen und so... jedenfalls finde ich es immer wieder faszinierend wie 'Infanteristen' immer automatisch annehmen eine Gruppe Infanterie ist wie ein Fels in der Brandung und die Reiterei bricht bei der ersten Salve zusammen wie ein Kartenhaus...ich sage auch nicht dass es ein "Standardvorgehen" gegen Karees gibt, aber mit Sicherheit ist die Reiterei nicht so benachteiligt wie es viele gerne Darstellen mögen.

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              • joerg.scheibe
                Erfahrener Benutzer
                Capitaine
                • 02.10.2006
                • 592

                #67
                aber mit Sicherheit ist die Reiterei nicht so benachteiligt wie es viele gerne Darstellen mögen.
                @Latour, Du hast ja gewiß recht, aber diese Kenntnis war nun mal bei den Herren, die aus eigenem Erleben schrieben (Scharnhorst, Decker, Bismarck usw.), nicht so verbreitet.
                Sorry.

                Jörg
                The light at the end of the tunnel
                is from an oncoming train.

                Kommentar

                • HKDW
                  Erfahrener Benutzer
                  Colonel
                  • 02.10.2006
                  • 2962

                  #68
                  Nicht nur das, es ist eher eine Verniedlichung eines komplexes Gefechtsablaufes, klar wurden Karrees gesprengt, das zweifelt ja auch niemand an, es gab ja auch erfolgreiche Infanterieangriffe auf Kavallerie.

                  Man sollte eher mal sehen unter welchen Umständen Karrees gesprengt wurden, allein nur durch Kavallerie, oder war die Infanterie schon vorher durch Artillerie - oder anderer Infanterie weich und mürbe gemacht.

                  Zurück zu den Tatsachen, ein Hauptmerkmal des Kavallerieangriffes gegen ein Karree war eben das Feuer abzulocken, siehe ja auch Janys hervorragendes Werk über die Kavallerietaktik.

                  Das hat nicht hingehauen, deshalb auch dann später der Vorschlag, in den Rechtfertigungen über das Versagen der Kavallerie 1806 - die Pferde dreist zu machen, also gegen locker aufgestellte Infanterie anzureiten, damit die Pferde richtig trainiert zu werden auf die Infanterie loszugehen (was dann der arme Reiter macht?) Dass so was funktionieren kann, beweißt z.b die Schilderung über Bedford Forrests Pferd das dann sogar noch im Frieden, von selbst jeden Blaurock angreift - auch ohne Reiter.

                  Suvarov ließ immer am Ende eines Manöver die Kavallerie attackieren und danach gab es gleich Futter für das Pferd.

                  Meines Erachtens war es jedoch nicht das Pferd - das Probleme machte, sondern der Reiter, der ja die Furcht vor dem Infanteriefeuer haben mußte. War die nicht gegeben, sollte es dann auch für den Reiter kein Hindernis gewesen sein bis auch Säbelreichweite an das Karree heranzureiten und wie Quistorp schön schreibt - eine Chance zu suchen, dann standen die Chancen vielleicht 50 : 50, gegen eine geschlossen Infanterie war die Kavallerie allerdings chancenlos, siehe die zeitgenössischen Kommentare.

                  Der Ägyptenfeldzug eben - zeigt auf der einen Seite eine furchtlose hervorragend berittene Kavallerie - und auf der anderen eine furchtlose disziplinierte Infanterie - und somit prallten zwei Extreme aufeinander.

                  Mich würde aber mal auch interessieren warum die Taktik der Kavallerie, einen Kavallerieangriff durch ein Abwehrfeuer mit Hilfe der Karabiner - gar nicht so selten doch erfolgreich war?

                  Kommentar

                  • Henning
                    Erfahrener Benutzer
                    Sergent
                    • 11.10.2006
                    • 131

                    #69
                    Wie ich das sehe beläuft sich die Billanz Kavallerie vs. Karee auf etwa 50:50,
                    Könntest Du das etwas konkretisieren? Heißt das jetzt in 50% der Fälle wurde die Infanterie zerschlagen oder in 50% der Fälle zog sie sich in Formation zurück? Das sind nämlich zwei völlig verschiedene Dinge.
                    wie du auf die Idee kommts nur wenige Karees wurden gesprengt weiss ich nicht,
                    Ich komme nicht auf die Idee, aber meiner Meinung nach ist die Anzahl von Karrees, die Kavallerieangriffen standhielten, ungleich größer gegenüber denen, die zerschlagen wurden, ohne jetzt noch auf die näheren Umstände und Schlachtspezifischen Besonderheiten der Einzelereignisse einzugehen. Allerdings kann ich auf Grund der minimalität meines Literaturbestandes nicht mit einer entsprechenden Statistik aufwarten.
                    kann das nur auf das wälzen von Reglements zurückführen
                    Es ist mir völlig neu, dass man mit dem „wälzen von Reglements“ Rückschlüsse auf Gefechtsverläufe ziehen kann. Ich besitze auch leider keinen kompletten Satz aller Reglements der Napoleonischen Zeit. Aber Du kannst mir doch sicher einige Literaturtips geben, die Deine Thesen untermauern, gern auch zu den kleinen, unbekannten Gefechten. Ich lerne nämlich gern hinzu und bin eigentlich nicht beratungsresistent.
                    Gruß Henning
                    Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

                    Kommentar

                    • Gunter
                      Erfahrener Benutzer
                      Chef de Bataillon
                      • 01.10.2006
                      • 1377

                      #70
                      Ich frage mich gerade, wie man das eigentlich statistisch feststellen will, wie oft Attacken gegen Karrees geglückt sind. Zu nicht wenigen Schlachten finden sich doch völlig entgegengesetzte Angaben dazu.

                      Kommentar

                      • Henning
                        Erfahrener Benutzer
                        Sergent
                        • 11.10.2006
                        • 131

                        #71
                        Gunter, dem kann ich nur zustimmen und genau das wollte ich eigentlich auch mit meiner nicht ganz ernst gemeinten Äußerung bezüglich der Statistik zum Ausdruck bringen.
                        Gruß Henning
                        Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

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                        • Mephisto
                          Erfahrener Benutzer
                          Capitaine
                          • 01.10.2006
                          • 625

                          #72
                          @all

                          Mich interessiert die Umsetzung der Theorie in die Praxis.

                          Ägypten
                          Das Verhalten der franz. Kavallerie bei der Landschlacht von Aboukir halte ich
                          unter taktischen Gesichtspunkten für interessanter, als das unorganisierte Anrennen der Mamelucken
                          gegen die mit Kanonen bestückten Karrees bei der Schlacht bei den Pyramiden.

                          Vereinfacht und aus dem Gedächtnis wiedergegeben:
                          Murat durchbricht die 1te Linie des Feindes gerade in dem Augenblick als der Feind seine Truppen verschiebt.
                          Im Rücken des Feindes teilt er seine Truppen und lässt die 1te Linie nun von hinten angreifen
                          (Er selbst befindet sich nunmehr zwischen der 1ten und 2ten Linie des Gegners).
                          Die 1te Linie – in Front und Rücken gepackt - löst sich auf. Murat sammelt sich.
                          Der Feind verlässt die Stellungen der 2ten Linie, um ihn anzugreifen, und wird dabei selbst von Murat geworfen.
                          Guter Überblick / gutes Timing, Wagemut, straffe Führung, kurze Reaktionszeiten (und Dummheit des Feindes)
                          treffen hier glücklich zusammen.
                          Hat jemand andere Informationen?
                          Kennt jemand detaillierte Gefechtsberichte?
                          Welche Formationen wurden gewählt?
                          Waren diese noch maßgeblich/ausschlaggebend?

                          Garcia Hernandez
                          Ein gestürzte Pferd – Was ist da passiert?
                          Ich kenne den Vorgang nicht.

                          Jena
                          Ein einzelnes Karree ist eine leichte Beute?
                          Nach dem Zusammenbruch der Front bei Vierzehnheiligen zog sich das Battalion “Aus dem Winkel”
                          doch geordnet zurück und widerstand allen Attacken der zahlenmäßig und moralisch
                          weit überlegenen Kavallerie Murats.
                          Warum?
                          Weiß das hier jemand?

                          @Muheijo, Henning
                          Was die Führung während des Gefechtes angeht, sind es in der Regel doch wohl
                          eher die Regiments-Obersten und Brigadegenerale gewesen, die an der Spitze
                          der attackierenden Reitermassen ritten …und oft auch fielen.
                          (Morland bei Austerlitz, Caulaincourt bei Borodino, Kellermann bei Quatre Bras)
                          Die höheren Ränge führten doch wohl eher von hinten/ bzw. ließen sich
                          beim Anreiten zurückfallen.
                          (Ausnahmen gab es wohl zur Genüge / Prinz Louis Ferdinand bei Saalfeld, Blücher bei Ligny)
                          Das soll jedoch nicht heißen, daß sie aus dem Gefahrenbereich heraus waren,
                          wie man bei Murat und Pajol im Falle der Attacke auf die Alliierten am 16ten bei Güldengossa nachlesen kann.
                          Zuletzt geändert von Mephisto; 02.04.2007, 12:55.
                          Gruß
                          Mephisto

                          "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                          nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

                          Kommentar

                          • Henning
                            Erfahrener Benutzer
                            Sergent
                            • 11.10.2006
                            • 131

                            #73
                            zu Jena
                            Weil sie wie ein Fels in der Brandung gestanden haben! (Scherz)

                            11. Abschnitt, ab Seite 81 findest Du eine Beschreibung des von Dir gesuchten Schlachtabschnittes.
                            Gruß Henning
                            Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

                            Kommentar

                            • Henning
                              Erfahrener Benutzer
                              Sergent
                              • 11.10.2006
                              • 131

                              #74
                              Garcia Hernandez

                              Gruß Henning
                              Angehängte Dateien
                              Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

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                              • Latour-Maubourg
                                Erfahrener Benutzer
                                Sergent-Major
                                • 01.10.2006
                                • 196

                                #75
                                ich hatte mal eine schöne Liste mit Schlachten & Gefechten, aber die ist mir abhandengekommen, deshalb fehlen jetzt vielleicht einige Events:

                                Austerlitz: Russische Kavaliergarde vs Franz. Karee

                                Beresina: Badische Husaren vs Russische Karees

                                Dennewitz: Preussische Uhlanen vs Württ. Karee

                                Garcia Hernandez: KGL Dragoner vs. Franz. Karees

                                Fere-Champenoise: Gardekosaken vs Franz. Karees & Württ. Jäger zu Pferd vs. Franz. Gardevoltigeure

                                Nangis: Franz. Dragoner vs. Russische Karees

                                Nogent: Franz. Gardedragoner vs Russische Karees

                                Bosdorf: Kosaken vs. Polnisches Karee

                                Möckern: Mecklenburger Husaren vs. Franz. Marineinfanterie

                                Bornhöved: Schwed. Hussaren vs. Dänisches Karee

                                Dann noch die Polnischen Chevau-Leger bei Somosierra, die Vistula Lanciers bei Albuera, die Preuss. GDC bei Haynau und die Dragoni Napoleoni bei Saguntum. des weiteren währe noch zu erwähnen dass die beiden letzten Schlachten 1814 auf Seiten des Siegers ausschliesslich mit Kavallerie geführt wurden (Fere-Champenoise & St. Dizier).

                                50-50 ist nur eine grobe Schätzung, aber jetzt will ich auch mal paar Gegenbeispiele hören,d ann werden wir schon sehn in welche Richtung das Pendel tickt...

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