Taktik von Kavallerieattacken

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  • Mephisto
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 01.10.2006
    • 625

    #76
    ...unablässig angegriffen und erschüttert, ging es in voller Ordnung, in gemässigtem Schritt
    und mit klingendem Spiel zurück.
    Es hatte ein offenes Quaree gebildet, und bot dem Feinde, sowie es nahe kam,
    immer auf’s Neue die Spitze.
    Nicht die Cavalerie, die mehrmals einhauen wollte, nicht die unausgesetzt hineinfeuernden Tirailleurs
    konnten seine Festigkeit erschütten.

    Danke, Henning.
    Montbes Schilderung ist mir bekannt, und auf ihr basieren eine Menge anderer.
    Aber man achte auf die Feinheiten: “die mehrmals einhauen wollte“
    Sie hat es demnach aber wohl nicht wirklich getan.
    In Bezug auf „die Unbeugbarkeit von Karrees durch Kavallerieattacken“ halte ich die Montbesche Darstellung
    für nicht aussagekräftig.
    Ist das Bataillon in dieser Phase von Kavallerie überhaupt noch gezielt und vor allem koordiniert angegriffen worden???
    Das Ziel - der Rückzug auch dieser kleinen Resteinheit - war doch bereits erreicht.
    Mittlerweile dürfte vielmehr Rüchel alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben.
    Man wartete vielleicht noch auf ein Zerbrechen der Einheit, um es danach niederzusäbeln zu können,
    aber ein Angriff kam nmE nicht in Frage solange nicht die Tirailleurs (oder Reitende Ari) ihre Arbeit verrichtet hatten.
    Auch hier war die Zusammenarbeit mit der einen oder anderen Waffengattung gefragt.
    Dazu war aber wohl der Rückwärtsgang zu geschwind…oder das Nachstoßen zu langsam.
    Hat jemand dazu französische Quellen???

    Danke Dir für das Gemälde zu Garcia Hernandez und die dazugehörige Erklärung.

    Hallo, Gunter, Henning, Latour,

    Als Feind jeglicher Statistik – außer den von mir selbst manipulierten -
    glaube ich nicht, dass wir so weiter kommen.
    Für jedes Beispiel wird es sich auch ein Gegenbeispiel finden lassen.
    Und selbst wenn nicht…. - das Ergebnis wäre unbefriedigend,
    denn die jeweiligen Begleitumstände sind doch jeweils andere gewesen.
    Ich bin - wohl wie ihr auch - ein firm believer in Sachen Kombinierte Waffen.
    Ein Karree war für die Kavallerie nach meinem bisherigen Verständnis nur im Verein
    mit anderen Waffengattungen „zu knacken“.
    Am besten gar nicht erst bilden lassen und vorher zuschlagen.
    Der Rest - das tatsächliche Sprengen eines Karrees allein durch Kavallerie war nmE Ausnahme.
    Man müsste also in obiger Liste das Maß der jeweiligen Unterstützungsleistung abwägen
    und… und… und Einzelfälle abarbeiten -
    ohne auf die näheren Umstände und Schlachtspezifischen Besonderheiten der Einzelereignisse
    -...und genau das müßte man -Sysiphos lässt grüßen.

    Vielleicht kann man die Fragestellung aber auch auf das Wesentliche reduzieren.
    Artillerie oder Infanterie konnte alleine ein Karree brechen.
    Wann hat eine Kavallerieeinheit – ganz ohne Unterstützung von Infanterie und Artillerie - ein Karree gesprengt
    und wie/warum?
    Da bleiben in der Liste oben nicht mehr viele übrig, oder doch?
    Welche?
    Zuletzt geändert von Mephisto; 03.04.2007, 12:08.
    Gruß
    Mephisto

    "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
    nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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    • CarpeDiem
      Neuer Benutzer
      Soldat
      • 22.03.2007
      • 14

      #77
      Viele interessante Beiträge mit beträchtlichem Informationsgehalt. Ich frage mich aber warum der Thread "Kavallerieattacken" reduziert wird auf die Frage, Wann, Wie, Womit, Wodurch haben Kavallerieeinheiten ein geschlossenes Karree gesprengt. Ich denke hiermit wird das Thema "unzulässigerweise" verengt und dem ursprünglichen Ansatz nicht mehr gerecht.

      Ideal wäre auch wenn es gelänge Kavallerieattacken epochal zu betrachten. M.E. liegt ein grosser Unterschied in der Zeit vor Napoleon und der Zeit mit Napoleon. Ebenfalls halte ich schlicht und einfach den Begriff der "Kavallerie" für viel zu ungenau. Es ist in den Fragen der Taktik von erheblicher Bedeutung ob hier Kürassiere, Dragoner oder Husaren bzw. Chevauxleger "attackieren".

      Kommentar

      • Mephisto
        Erfahrener Benutzer
        Capitaine
        • 01.10.2006
        • 625

        #78
        Sorry, aber eben von diesen Allgemeinplätzen möchte ich gerne weg.
        Taktik nach Lehrbuch, etc... genauso wie abstrakte Summation, Statistik, etc....
        Wie oben bereits gesagt, interessiert mich das praktische Beispiel.
        Da scheiden sich wohl unsere Geister.
        "Vielleicht kann man die Fragestellung aber auch auf das Wesentliche reduzieren."
        Um Mißverständnissen vorzubeugen:
        Gemeint war/ist die Fragestellung in Bezug auf das Karree - nicht die des ganzen Threads!!!
        Sorry für die Ungenauigkeit...
        Zuletzt geändert von Mephisto; 03.04.2007, 13:22.
        Gruß
        Mephisto

        "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
        nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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        • HKDW
          Erfahrener Benutzer
          Colonel
          • 02.10.2006
          • 2969

          #79
          Ja eben - der Militärgebrauch der Kavallerie - war doch sehr vielschichtig als sie nur auf das Zersprengen eines Karrees zu reduzieren, Scharnhorst, Demian und die anderen zeitgenössischen Militärschriftsteller bieten doch her schon recht interessante Einblicke.

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          • Mephisto
            Erfahrener Benutzer
            Capitaine
            • 01.10.2006
            • 625

            #80
            Aber irgendwo müssen wir doch auch anfangen statt uns Quellen um die Ohren zu hauen
            und festzustellen, wo evtl. etwas stehen könnte.
            Ich bin gespannt auf Deine "interessanten Einblicke".

            Karree brechen oder nicht ist nur ein Mosaikstein - mit dem wir aber nun mal angefangen haben.
            Ist nicht meine Wahl - aber es scheint doch auf Interessse zu stoßen.
            Auch das angeschnittene Thema "en muraille" finde ich interessant, genauso die von Dir angesprochene Keilformation.
            Beispiele der Umsetzung - da bin ich ganz bei Dir/Euch.
            Zuletzt geändert von Mephisto; 03.04.2007, 12:45.
            Gruß
            Mephisto

            "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
            nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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            • Latour-Maubourg
              Erfahrener Benutzer
              Sergent-Major
              • 01.10.2006
              • 196

              #81
              Zitat von CarpeDiem Beitrag anzeigen
              Viele interessante Beiträge mit beträchtlichem Informationsgehalt. Ich frage mich aber warum der Thread "Kavallerieattacken" reduziert wird auf die Frage, Wann, Wie, Womit, Wodurch haben Kavallerieeinheiten ein geschlossenes Karree gesprengt. Ich denke hiermit wird das Thema "unzulässigerweise" verengt und dem ursprünglichen Ansatz nicht mehr gerecht.
              richtig, das habe ich auf der letzten Seite ja auch angekreidet.

              Um aber bei den Karees zu bleiben, wie ich auch kurz erwähnt habe kann man das Sprengen von Karees auf 2 Ursachen zurückführen, erstens den Beschuss durch (meisst berittene) Artillerie und zweitens, mangelnde Moral der Infanterie (nach einer verlorenen Schlacht, junge Rekruten, keine "Rückendeckung" vorhanden). das Gerücht Lanciers/Uhlanen könnten auf Grund ihrer Lanzen Karees sprengen hat sich nicht bewiesen.

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              • Mephisto
                Erfahrener Benutzer
                Capitaine
                • 01.10.2006
                • 625

                #82
                Ganz Deiner Meinung.

                Bei Auerstedt sind Blücher bereits in der Anfangsphase diverse Geschütze abhanden gekommen.
                (Graumann, Meerkatz).
                Dazu kam, dass die Moral der Franzosen keineswegs „angeschlagen“ zu nennen war.
                Keine gute Ausgangsposition zur Attacke auf die Karrees.

                Weiß jemand, welche Formation/-en Blüchers Kavallerie zur Attacke eingenommen hat?
                Linie, Keil, Kolonne???
                Hat er die Ecken der Karrees attackieren lassen?
                Gruß
                Mephisto

                "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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                • Henning
                  Erfahrener Benutzer
                  Sergent
                  • 11.10.2006
                  • 131

                  #83
                  Blücher selbst macht dazu folgende Angaben:
                  „Ich ließ meine Cavallerie mit einer Escadron Distanz deployiren und rückte vor, …“
                  In diesem Augenblick hatte er noch keinen Kontakt mit Infanterie, wird aber schon von Artillerie beschossen. Die Infanterie, auf die er nun stößt, scheint noch in Linie gestanden zu haben, da er sie im ersten Moment für eine Hecke hält.

                  „Ich gab den Escadrons, die mit Intervallen formiert waren, das Signal zur Attaque, um die feindliche Infanterie in der Flanke zu durchbrechen; die Attaque ging Anfangs sehr gut, obgleich wir von der links liegenden Höhe ein starkes Kartätschenfeuer erhielten, aber mit dem Signal zum Choq stockte der Angriff und die Cavallerie wich zurück.“
                  Die Truppen wurden gesammelt, der Angriff dreimal wiederholt, ohne Erfolg. Als dann noch die Batterie Merkatz die eigene Kavallerie von hinten mit Kartätschen beschoss gab es kein halten mehr und alles strömte zurück.

                  Die erwähnten Batterien Graumann und Merkatz sollen nicht unter Blüchers Befehl gestanden haben. Unter seinem direkten Befehl standen (nach seinen Angaben) nur die Kavallerieeinheiten der Division des General- Lieutenant v. Schmettau, über die er am Morgen das Kommando erhalten hatte (ein Teil des Regiments „Königin“ und das Kürassierregiment „Heising“).

                  Gruß Henning
                  Wenn man merkt, dass man auf einem toten Pferd sitzt, sollte man absteigen!

                  Kommentar

                  • Mephisto
                    Erfahrener Benutzer
                    Capitaine
                    • 01.10.2006
                    • 625

                    #84
                    Hallo, Henning,

                    Du hast Recht.
                    In seinem Bericht schreibt Blücher davon, daß ihm nur Kavallerie zur Verfügung stand.
                    Er hatte Verstärkung angefordert.
                    Diese bestand wohl u.a. auch in der Batterie Graumann, die - fehlgeleitet - verloren ging.

                    Er schreibt dazu:
                    "...hörte ich starkes Fahren auf der Chaussee und bemerkte,
                    daß eine Batterie die Chaussee en Carriere hinauffuhr, bei der, so viel ich beurteilen konnte,
                    nur wenig Bedeckung war, sie fuhr vor Hassenhausen auf und wurde bei Auffahren genommen.
                    <<< "...wäre er [Graumann] meiner Kavallerie gefolgt, so würde er von großem Nutzen gewesen sein..."
                    So oder so: Artillerie verloren - Keine gute Ausgangsposition.
                    Mehr noch: Merkatz, dessen Batterie ihn wohl ebenfalls hätte unterstützen sollte, soll ihn auf Befehl
                    eines "Offiziers des Generalstabes", welcher Blücher und seine Kavallerie wohl für den Feind gehalten hatte,
                    mitten in der Attacke von hinten beschossen haben.
                    Soviel zum Zusammenspiel der Waffengattungen und der mangelnden einheitlichen Befehlsführung.
                    den Escadrons, die mit Intervallen formiert waren,
                    Interpretiere ich als "in Linie".
                    Von Karrees kein Wort von ihm.

                    Das Journal des III.Korps sagt leider nichts über die Formation der preuß. Kavallerie.
                    Nach diesem wurde bereits vor der ersten Attacke Blüchers Karree gebildet.
                    Auch erwähnt es die Batterie am Ortsausgang von Hassenhausen [Graumann] als
                    zur Avantgarde Blücher gehörig. Fremdauffassung...
                    Zuletzt geändert von Mephisto; 05.04.2007, 22:24.
                    Gruß
                    Mephisto

                    "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                    nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

                    Kommentar

                    • HKDW
                      Erfahrener Benutzer
                      Colonel
                      • 02.10.2006
                      • 2969

                      #85
                      Genau da geht es schon los, wie interpretiert man Blüchers Beschreibung, er läßt seine Kavallerie mit einer Escadron Distanz deploieren, deploieren für die Infanterie ist in der Regel von Kolonne in Linie aufmarschieren, was bedeutet nun eine Excadron Distanz, das würde ja schon auf eine offene Kolonne vermuten? Beziehungsweise 2 Linien Kavallerie - mit einer Escadron Distanz, da werden wohl nur die von Latour-Maubourg geschmähten und ignorierten Reglements weiterhelfen.

                      Escadron mit Intervallen formiert, sagt mir ehrlicherweise auch gar nichts, ich kann mir gar kein Bild über die Aufstellung machen.
                      War das nun en echiquier?

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                      • Sans-Souci
                        Erfahrener Benutzer
                        Major
                        • 01.10.2006
                        • 1847

                        #86
                        En echiquier bedeutet schachbrettartig:

                        _D D D D D
                        A A A A A


                        und dient dazu, den Rückzug zu decken. Die Linie A bleibt stehen, un die Linie D zieht sich durch die Zwischenräume zurück:

                        A A A A A
                        _D D D D D

                        Dann bleibt D stehen, und A zieht sich durch ihre Lücken zurück:

                        _D D D D D
                        A A A A A


                        und so fort.

                        Das preußische 1796er Reglement für die Husaren beschriebt auf S. 79 ff.das Deployieren, es handelt sich um den Aufmarsch aus Kolonne in Linie.

                        Intervall ist ein Zwischenraum, wenn sich das noch auf dieselbe Formation bezieht, die sich beim Deployieren mit einer Escadron Distanz ergab, war dieser Intervall eben von der Breite einer Eskadron. Das 1796 Reglement beschreibt auf S. 137 f. das Deployieren mit Intervallen, um die größere Front aufmarschiernender Infanterie zu decken.

                        Kommentar

                        • HKDW
                          Erfahrener Benutzer
                          Colonel
                          • 02.10.2006
                          • 2969

                          #87
                          Ja schon klar - aber - entwickelten die sich dann aus einer offenen Kolonne - oder wie soll da Blüchers Aussage interpretiert werden?
                          Escadrons mit Intervallen formiert ? Was ist das denn?

                          Kommentar

                          • Sans-Souci
                            Erfahrener Benutzer
                            Major
                            • 01.10.2006
                            • 1847

                            #88
                            Deployieren mit Intervallen bedeutet, daß alle Eskadrons in einer Linie nebeneinander aufmarschieren, nur daß sie eben nicht eine geschlossene Front bilden, sondern jede Eskadron zwar in sich geschlossen ist, zwischen den Eskadrons aber Lücken bleiben:

                            In Blüchers Fall, falls er 5 Eskadrosn hatte und sie
                            mit einer Escadron Distanz deployiren ließ, dütfte das in etwa so ausgesehen haben:

                            55555_____44444_____33333_____222222_____11111

                            In die vier Lücken zwischen diesen fünf Eskadronen häte sich jeweis noch eine ganze Eskadron hineinschieben können.

                            Kommentar

                            • joerg.scheibe
                              Erfahrener Benutzer
                              Capitaine
                              • 02.10.2006
                              • 592

                              #89
                              @HDKW, sozusagen als "Sammelantwort" auf verschiedene erwähnte Aspekte:

                              Jany, Sechstes Heft, schreibt auf Seite 51: "Bei den 1806 gerittenen Attacken war infolge der Zersplitterung der Kavallerie immer nur eine geringe Zahl von eskadrons beteiligt, die mit "großen" oder "kleinen Intevallen" von 50 oder 12 Schritt, also etwa Eskadronsbreite oder Zugbreite aufmarschierten.

                              Bei Dieter Berker (Gefechtsformen der Kavallerie 1810-15,S.11) findet sich:
                              "Näherte man sich dem Gefechtsfeld, so wurde eine breitere und weniger tiefe Kolonne gebildet, die offene Kolonne. Die gebräuchliche Form war die Eskadronskolonne. Hierbei stand Eskadron hinter Eskadron. Der Abstand konnte doppelte, ganze, halbe Eskadronsbreite oder Zugbreite betragen.

                              Katzbach, 26.August 1813 - Befehl Blüchers an dieverfolgende preuß.Reiterei:
                              Wo sie auf den Feind stößt, greift sie in Regimentskolonnenan, von der Breite eines Zuges"


                              Pelet-Narbonne, Bd2, S.363:
                              [Auerstedt] "Den rechten Flügel begleitete das Regiment Irwing-Dragoner. Dieses fiel dem gleichfalls zum Angriff vorgehenden französischen 85.Infanterie-Regiment überraschend in die Flanke, so daß es ihm nur teilweis gelang, Karree zu bilden. ein großer Teil desselben wurde niedergemacht oder stürzte, nachdem es die Gewehre fortwarf, ins Dorf. Die Angriffe gegen das Karree aber wurden abgewiesen, auch solche von dem herbeikommenden Kürassier-Regiment Beeren, da dieses sich nicht sofort auf die Infanterie stürzte, sondern erts den Aufmarsch ausführte, so daß die feindliche Infanteriedas noch unvollendete Karree zu schließen vermochte. Artillerie war nicht zur Hand."

                              Jörg
                              The light at the end of the tunnel
                              is from an oncoming train.

                              Kommentar

                              • Gunter
                                Erfahrener Benutzer
                                Chef de Bataillon
                                • 01.10.2006
                                • 1377

                                #90
                                Ich würde gerne nochmal das Thema Kavallerie mit Lanzen aufgreifen. Ich sehe irgendwie keinen Vorteil gegenüber Infanterie. Die Musketen sind mit Bajonett doch auch ziemlich lang. Die ganze Länge der Lanze kann vom Reiter natürlich nicht ausgenutzt werden, da hinter der haltenden Hand noch ein ziemliches Stück als Gegengewicht hinten herausragen muss. Der Abstand verringert sich nach vorn zusätzlich noch durch das Pferd. Sehe ich das also richtig, dass es eigentlich keinen Reichweitenvorteil der Lanze gegenüber dem Bajonett gibt? Insofern sind Lanzen auch garkein Spezialmittel gegen Karrees. Ich erinnere mich da an die Erwähnung eines Gefechts frz. Lanciers gegen Infanterie, wo das Karree erst dann gebrochen worden sein soll, als ein Offizier eine Lanze wie einen Speer benutzte.

                                Beim ersten Zusammentreffen von Lanzenreitern mit anderer Kavallerie mag das ggf. etwas anders gewesen sein. Grob gesehen ist die Lanze aber wohl doch eher nur eine andere Art der Stichwaffe, mit der nur anders gekämpft werden konnte, sicherlich auch manchmal flexibler als mit Säbel oder Pallasch.
                                Wie seht ihr das?

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