Mörser im preußischen Belagerungspark 1870

[Otto]

Zu der preuß. Artillerie 1870, Belagerungspark, mal eine Nachfrage:

Mit ist bekannt, dass noch Mörser verwendet wurden, die rein äußerlich der Zeit Friedrich des Großen entsprungen sein können. 2 der Exemplare sind in der Festung Spandau zu betrachten. Meine Fragen dazu: Hat jemand Kenntnis auf welchen Fahrzeugen die Mörser 1870 bewegt worden sind (wie bei Kameke oder doch "moderner") und hat jemand das Reglement zur Bedienung der Mörser 1870?

Für die Hilfe vielen Dank im Voraus!

[admin]

Ich nehme an, dass dieses Bild eines 21cm Mörsers aus der Kulturgeschichte des Werkes Krieg und Sieg 1870-71 bekannt ist, trotzdem anbei - mit ihm wird auf Seite 98-99 geschrieben:

... während die glatten Haubitzen, Mörser und Bombardementkanonen noch weiter bestanden, weil gezogene Ersatzgeschütze für sie noch nicht vorhanden waren. Während des Krieges wurde eine kleine Zahl gezogener 21cm-Mörser hergestellt und bei einigen Belagerungen verwendet ...
Für Belagerungszwecke wäre in Preußen in der Zeit von 1865-1870 ein Belagerungstrain gebildet worden, der 200 gezogene Kanonen (60-15 cm, 100-12cm, 40-9cm) und 120 glatte Bombenkanonen und Mörser umfaßte.

Wahrscheinlich beläuft sich die auf den Transport des alten glattläufigen Materials, da nehme ich an, dass auch die alten Transportmittel verwendet wurden - also siehe Kameke.

Schöne Grüße
Markus Stein

[admin]

Ich habe noch etwas gefunden, nämlich in den Zeichnungen des König. Preußischen Artillerie-Materials, II. Abtheilung, B. Festungs- und Belagerungs-Artillerie, erstellt von W. Berger im Jahr 1859 ... dort sind u.a. der Sattelwagen für Mörser abgebildet, anbei die drei Zeichnungen zu diesem Sattelwagen.

Schöne Grüße
Markus Stein

[Otto]

Vielen Dank, Krieg und Sieg ist natürlich bekannt. - Meine Fragen zielen tatsächlich auf die Mörser ab, die in den Abbildungen von Berger zu sehen sind. Ich vermute die Wagen wurden 6-spännig gefahren / gezogen. Ich habe eben diese 3 Bücher im Internet gefunden, mir erschließt sich daraus aber nicht, wie die Munition für die Mörser transportiert wurde. Es gibt zwar einen Kugelwagen, aber über das notwendige Pulver oder besser dessen Transport ist für mich nichts erkennbar. Auch bleibt die Frage nach der Bedienung dieser Geschütze offen. Da Deutschland 1870 wirklich alles aktivieren musste (kleiner Verweis auf die Garnisions-Bataillone und Ersatz-Eskadronen zu Fuß) sind diese Mörser vor den französischen Festungen garantiert zum Einsatz gekommen. Deshalb ist für eine korrekte Darstellung da noch etwas Recherche notwendig.

Beste Grüße
Otto Muxfeldt