Psychologie bzw. Psychopathologie Napoleon Bonaparte

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  • Marie
    antwortet
    @Irene: Kurze Antworten
    1.) Wollte er die Welrherrschaft?
    Klares Nein!
    2.) Wollte er ein System für Europa?
    Schwer zu beantworten. Er sah, dass das alte System nicht funktionierte und wollte ein neues, in dem nach Können und nicht nach Herkunft gefragt wurde. Etwas, das moderner war und nicht so festgefahren. Später aber wollte er eine Erb-Dynastie erschaffen (was ja irgendwie ein Widerspruch ist). Interessant ist es hier nach den Gründen zu fragen: Warum das Kaisertum warum ein neuer Adel? Warum sich dann doch wieder gleich machen mit den Herrscherhäusern Europas. Die einzige Antwort, die mir immer wieder in den Sinn kam: Verletzter Stolz (gaaaaanz dolle vereinfacht gesprochen).
    3.) Welche weiteren Pläne hatte er?
    Meine provokante These: Er wollte ein stabiles Frankreich mit den Grenzen, mit denen er es als Konsul übernommen hatte. Ich denke, hätte man ihn damals einfach in Ruhe gelassen und Frankreich anerkannt, wäre es nicht zu den viele Feldzügen gekommen. Er wollte eben nicht die Weltherrschaft.
    4.)Wollte er sonstwas?
    Seine Vorstellungen und Pläne in die Tat umsetzen und alle zwingen danach zu handeln/zu leben. Wobei ihm hier die Grausamkeit anderer Diktatoren fehlte und auch keine Ideologie dahinter steckte. Zwang in soweit, dass er glaubte man könne andere zu ihrem Glück zwingen - sie würden es schon einsehen.
    Von den anderen Herrschern anerkannt werden (und zwar richtig und nicht nur wie der amerikanische Präsident, sondern als Gleichberechtigter).

    Ist doch wieder ein Roman geworden. Das sind aber Fragen, die mich in den letzten zwei Jahren lange beschäftigt haben. Für mich bin ich inzwischen zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen. Richtig muss das nicht sein, aber ich habe endlich das Gefühl diesen Menschen verstanden zu haben. Was ihn antrieb, warum er so handelte, wie er es tat usw.

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  • Marie
    antwortet
    Zitat von Charlotte Corday Beitrag anzeigen
    Hallo,


    Aber ich dachte schon, dass er in der Wiege bzw. auf dem berühmten Teppich in seinem Geburtshaus schon Kaiser der Franzosen werden wollte ...

    liebe Grüße, Charlotte
    Kopfkino

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  • Charlotte Corday
    antwortet
    Hallo,

    seine Kontrollsucht (auch in der Familie) kann ich nur unterschreiben. Und wehe dem, der nicht nach seiner Pfeife tanzte! Das zeigt sich auch schön bei seinem Bruder Louis in Holland.

    Aber ich dachte schon, dass er in der Wiege bzw. auf dem berühmten Teppich in seinem Geburtshaus schon Kaiser der Franzosen werden wollte ...

    liebe Grüße, Charlotte

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  • Marie
    antwortet
    Zitat von Charlotte Corday Beitrag anzeigen
    Hallo,

    ich schätze mal, dass eine gewisse Portion Ehrgeiz von Anfang an zu Napoleons Persönlichkeit gehörte - und mit seinen Erfolgen stieg diese sicher noch an. Wenn man bedenkt, was er erreichte, verständlich, oder?
    Da hatte ich mich undeutlich ausgedrückt. Ehrgeizig war er schon immer, aber er hatte nicht von Jugend an den Plan mal Herrscher zu werden

    Zitat von Charlotte Corday Beitrag anzeigen
    Das mit dem FAmilienmensch sehe ich skeptisch. Gut, er liebte seinen Sohn sehr. Aber wie er mit seinen Brüdern umsprang, diese herunterputzte und so ... ich weiß nicht, da erscheint er eher als Tyrann in der Familie.
    Ich denke, da sollte man unterscheiden: Tyrann der Familie unterschreibe ich sofort. Er hat ja mehr oder weniger die Stellung des Familienoberhauptes an sich gerissen - obwohl sie ihm nicht zustand.
    Aber er war immer der Familie verbunden. Zum Teil waren das natürlich dynastiche Gründe - er brauchte sie, um eine Dynastie zu gründen. Dennoch liest man von den Stunden die er in Malmaison in Kreis der Famimlie verbrachte, besonders in Gesellschaft der Kinder, als Stunden die er on vollen Zügen genoss.
    Nicht zuletzt bedeutete Familie für ihn auch Rückhalt - seine Geschwister sollten zu ihm halten und seine Herrschaft stützen. Sie beugten sich ja auch alle mehr oder weniger - wenn man von Lucien mal absieht.
    Das bringt mich aber auch zu einem Punkt, der noch nicht erwähnt wurde: Er wollte alles kontrollieren (was wieder mit dem Glauben zusammen hängt, dass er es besser kann). Zu sehen ist das an den viele Notizen, die es von ihm zu absolut Allem gibt. Alles hat er gelesen und abgesegnet oder abgelehnt. Seine Geschwister ließen sich aber nicht kontrollieren Später mehr, ich muss weg.

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Persoenlichkeit und Psychologie Napoleons

    Danke fuer Deinen Beitrag,bin ganz dabei!
    Das Zitat dass Du gebracht hast ist vollkommen richtig,ich weiss auch nicht
    mehr wann und wo und wem gegenueber er es gesagt.hat.Meiner Ansicht nach
    beweist es aber dass er KEIN pathologischer Megalomane war(als den ihn viele
    gerne sehen und hinstellen wollen)sondern sich selbst und seine Rolle ganz
    nuechtern und pragmatisch.gesehen hat!!!Meiner Ansicht nach war er im Kopf
    ganz normal und vernuenftig,hat sich auch nie zu unnoetigen Grausamkeiten o
    hinreissen lassen.Man suche das vergeblich bei nachfolgenden Diktatoren!!!!
    Die Zeitsitten muss man immer beruecksichtigen.
    Was moechte ich naeher diskutieren?Nun,das hatte ich -wie schon mehrfach er-
    waehnt-ganz am Anfang (in 5 Fragen)naeher angegeben,was aber irgendwo im
    Elektronik-Hades verschwunden ist;die Rubrik finde.ich nirgendswo.mehr.
    1)Wollte er die Weltherrschaft(was immer auch darunter zu verstehen ist) ?
    2)Wollte er ein System fuer Europa?Und welcher Art?
    3Welche weitergehende Plaene hatte er???Angenommen er waere am Thron geblieben.Die Frage ist natuerlich unbeantwortbar.


    4)Wollte er sonstwas?
    5)habe ich vergessen.
    Wenn mir jemand helfen koennte.die verlorene Rubrik wiederzufinden,waere ich dankbar
    da ich mich jetzt.nicht.mehr an die.genaue.Formulierung.erinnere(unter Umfrage).

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  • Charlotte Corday
    antwortet
    Hallo,

    ich schätze mal, dass eine gewisse Portion Ehrgeiz von Anfang an zu Napoleons Persönlichkeit gehörte - und mit seinen Erfolgen stieg diese sicher noch an. Wenn man bedenkt, was er erreichte, verständlich, oder?

    Das mit dem FAmilienmensch sehe ich skeptisch. Gut, er liebte seinen Sohn sehr. Aber wie er mit seinen Brüdern umsprang, diese herunterputzte und so ... ich weiß nicht, da erscheint er eher als Tyrann in der Familie.

    lg, Charlotte

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  • Marie
    antwortet
    Die oben genannten Einschätzungen entsprechen in etwa dem Ergebniss, zu dem ich auch kam. Ich habe mich lange und intensiv mit dem Thema befasst. Verkürzt meine Einsichten:
    Eine Frage, die mich besonders beschäftig hat war: Was trieb ihn an?
    Antwort: Das Wissen, dass er es besser machen könnte - und schließlich die Tatsache, dass er recht hatte (z.B. Toulon). Soweit ich das überblicken kann, kam der Ehrgeiz erst mit den Jahren. Auf Korsika (Anfang der 90er) wollte er keine führende Rolle haben, sondern sie Joseph überlassen. Mit der Zeit musste er feststellen, dass die Anderen es nicht gut genug machten und er es besser könnte. Das fing mit dem eigenen Kommando an und endete mit der Herrschaft über Europa.
    Ein weiterer wichtiger Punkt ist das hier schon angesprochene Glück und die daraus resultierende Selbstüberschätzung. Aber auch hier war er sich bewusst, dass das kippen konnte. Ich weiß jetzt nicht mehr wo und erinnere mich auch nicht mehr an den genauen Wortlaut, aber er hat dazu in etwa gesagt:
    Mich treibt eine höhere Macht auf ein Ziel zu, das ich nicht kenne. Solange es nicht erreicht ist, bin ich unverwundbar, unerschütterlich. Aber sobald ich dieser Macht nicht mehr von Nutzen sein werde, wird eine Fliege ausreichen um mich zu Fall zu bringen.

    Dazu kommt ein Punkt, den wir nicht vernachlässigen dürfen: N. ist ein Kind seiner Zeit und handelte auch so. Viel seiner Entscheidungen mögen für uns heute moralisch fragwürdig sein, aber man darf nicht vergessen, dass es so etwas wie "Menschenrechte" erst wenige Jahre gab. Bis zu den Genfer Konventionen sollten noch 70 Jahre vergehen und und und... Was ich damit meine ist, dass man einen Menschen immer auch in seiner Zeit sehen soll und nicht isoliert davon.
    Das war jetzt alles etwas wirr, aber eine Art Brainstorming zum Thema Über was möchtest du genauer reden?
    Zuletzt geändert von Marie; 27.02.2013, 14:17.

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Napoleons Psychologie

    Liebe Charlotte,
    Danke fuer die Antwort.Was den zweiten Satz anbelangt hast Du vollkommen
    recht:gesundes Ego bis zur (allmaehlichen)Selbstueberschartzung nach so viel
    (mit Geschick erarbeitetem)Erfolg ist eine vernuenftige Einschaetzung zum The-
    ma.Gerade dazu sind aber Viele nicht imstande weil sie das Hirn verklebt haben
    mit Vorurteilen nationaler und persoenlicher Art.Von den Spinnereien.der Psycho-
    analytiker einmal ganz abgesehen(dazu habe ich gestern einen Nachtrag unter
    psychologie und psychopathologie Napoleons geschrieben,vielleicht moechtest
    Du Dir das ansehen in der entsprechenden Rubrik.
    Was meine Ansicht bzw. meine Vermutungen und Eindruecke betrifft so ist das
    eine lange Geschichte,ich gebe ein paar Punkte an:laut Aussagen derjenigen Leute die ihn gut gekannt haben war er gutmuetig im Umgang,nicht nachtragend,liess Niemanden fal-
    len,war grosszuegig mit Gaben,ein Familienmensch,anhaenglich,ein Arbeitstier(was er
    allerdings auch von Anderen verlangt hat),heikel auf den auesseren Anstand und Schein,
    lesewuetig,konnte Andere um den Finger wickelln,hatte ein durchdringendes Urteilsvermoegen und hervorragenden praktischen Verstand,konnte mit Kindern sehrmmei gut umgehen,war sich seiner Verantwortungen streng bewusst,kannte sehr wohl seine Fehler,
    deklarierte sich zum Sklaven der Umstaende(was man unbedingt beruecksichtigen muss)
    hatte auch Humor etwas lausbuebischer Art,war streng mit sich selber und wurde im all-
    gemeinen von seiner Umgebung gemocht(auch wenn das Leben in seinem Umfeld an-
    strengend war.).Dies zum Ersten:Weiteres folgt!!!
    Bitte um Rueckmeldungiskussion ist offen.
    Einstweilen liebe Gruesse von Irene.

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  • Charlotte Corday
    antwortet
    Hallo Irene,

    Napoleon ist sicherlich ein spannendes Objekt psychologischer Untersuchungen. Ich nehme an, du hast dich schon genauer mit seiner Psyche befasst - was sind denn die Kernelemente deiner Überlegungen, anhand derer wir hier weiter diskutieren könnten?

    Ein gesundes Ego bis hin zu einem Hang zum Größenwahn und zur Selbstüberschätzung würde ich ihm mal unterstellen, wobei das aber meiner Meinung nach auch aus seinem Lebenslauf resultiert: Wer so viel Glück hat und meist auf die Butterseite fällt (natürlich auch mit Geschick, das spreche ich ihm keineswegs ab!) muss ja an sich selbst glauben ...

    lg, Charlotte Corday

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Liebe Charlotte Corday,jetzt geht es scheinbar doch allgemein ins Forum.
    Danke fuer Antwort.Quellenkritik habe ich ja angesprochen da.die Bewertung
    von Zeugenaussagen schwierig ist.Aber bei vorsichtiger Sichtung bekommt man schon ein Bild!
    Mir macht das Spass seit eh und je!
    Natuerlich habe ich dabei Napoleon im Sinn,darauf habe ich ja das Diskussionsthema bezogen!
    Liebe Gruesse,Irene.

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    An Gnlwth.Psy. Napoleons.

    an Gnlwthanke fuer Beitrag.Bin ganz derselben Ansicht!!!!Irene.

    Wer hat mir das zähnefletschende Ding da herein gesetzt?
    Zuletzt geändert von Irene Hartlmayr; 09.04.2013, 15:24.

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Psychogramm Napoleons

    Danke fuer den Hinweis!
    Irene Hartlmayr.o

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  • Tom
    antwortet
    Yorck v. Wartenburg: Napoleon als Feldherr

    Hallo zusammen,

    wenn ich auch meine 50 Cent dazu tun darf: Das Thema ist vielleicht länger in Bearbeitung, als es zunächst scheint. Einen - wie ich finde - ganz interessanten Beitrag zum "Psychogramm" Napoleons liefert:

    Yorck v. Wartenburg: Napoleon als Feldherr. Berlin: E. S. Mittler, 1885 (!)

    Für die Glücklichen unter uns auch via Google verfügbar


    Gruß, Tom

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  • Irene Hartlmayr
    antwortet
    Gedanken zu Psychologie und Psychopathologie Napoleons.

    Nun,nachdem mir die Elektronik wieder einmal einen Streich gespielt hat,muss ich wieder
    von vorne anfangen:ich hatte um etwa 14:55 einen langen Beitrag verfasst,der dann ploetzlich abgesoffen und verschwunden ist.Also W.h.:Ich halte von den Unterstellungen
    der Psychoanalytiker garnichts,die zun lediglich ihre Lehrbuchtheorien an den Klienten
    sbarbeiten(egal ob tot oder lebendig),sie haben von normaler Psychologie keine Ahnung
    mehr-da sie selber nicht mehr normal denken koennen-und alles pathologisieren.Fuer
    Normalitaet gibt es in der Psychoanalyse sowieso keinen Begriff,schon garnicht in der
    Zeit als die Psychoanalyse entstand.Dies gilt fuer die Freudianer der ersten Stunde ganz
    bedonders,abrr fuer die Nachfolger genauso.Die laecherlichen Begriffe die damals entstanden spiegeln in erster Linie die Psychopathologien dieser Zeit wieder und sind
    nicht fuer alle Zeit und Zeiten gueltig.Das sind Spinnereien.
    Die vernuenftigen Betrachtungen von normal denkenden Menschen sind da hoeher zu
    bewerten,soferne man jemanden gut kennt ,kann man die Person halbwegs einschaetzen,
    mit einigem Fingerspitzengefuehl.Schwierig ist es immet.ABER es gab uu allen Zeiten gute
    Psychologen,Zeugnisse zu Napoleon gibt es genug,man muss halt abwaegen und vergleichen.etc.Meine Ideen dazu ein anderes Mal,Platz geht aus.!!!!!!!!

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  • admin
    antwortet
    Eine Änderung des Beitrages ist ganz einfach => "Ändern" Button drücken und dann den Text modifizieren sowie am Schluss Speichern.

    Und Themen verschwinden nicht, außer sie sind nicht ausdrücklich erstellt worden.

    Was sonst im Netz außerhalb dieses Forums erscheint, hat auch nichts mit diesem Forum zu tun.

    Ich denke, Sie sollten in Ruhe hier die Funktionalitäten prüfen und vielleicht auch die Hilfe oben benutzen.

    Dies gehört jetzt nicht zum Thema ... bitte daher einfach Ihre weiteren Gedanken zum Thema als weiteren Beitrag anhängen.

    Markus Stein

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