Selbstmordversuch Napoleons

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  • Marie
    antwortet
    Ja, sowas habe ich mir schon fast gedacht. Deshalb fragte ich ja.

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  • KDF10
    antwortet
    Zitat von Marie Beitrag anzeigen
    Das mit Roustam habe ich von Wiki:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Roustam_Raza
    Man muss nicht alles glauben, was in der Wikipedia steht. Dafür könnte ich dir eine ganze Reihe Beispiele geben. In diesem Fall ist die einzige Quelle offensichtlich Roustam selbst. Die Diskussionsseite ist leer, weil der Artikel niemanden interessiert und wenn du auch nur ein Buch als Quelle angibst, kannst du in der Wikipedia jeden Mist schreiben. Ich habe da selbst mal geschrieben. Ein großer Teil des Artikels Russlandfeldzug 1812 stammt von mir. Vorher hieß der Artikel tatsächlich Vaterländischer Krieg. Harmlos ist da noch, dass ich Anka Muhlstein als Quelle eingefügt habe, dann kommt irgendein Kid, dass wohl gerade das Taschenbuch geschenkt bekommen hat und dann meine Daten ändert. Irgendwann bin ich mit einer Russland-Clique kollidiert, die für sich beschlossen hatte, den Begriff Zar weitgehend zu eliminieren und durch Kaiser zu ersetzen. Formal ist das richtig, aber umgangssprachlich zumindest in Deutschland nicht. Diese Clique traut sich an die wirklich wichtigen Artikel auch nicht ran. Deshalb findest du im Artikel Rasputin immer noch Zar und die Ermordung der Zarenfamilie heißt auch noch so. Ein Konflikt mit einer Kirchen-Clique hat dann zu einer unbefristeten Sperre geführt. Jeder kennt den Namen Noah, die Wikipedia nicht. Diese Kirchen-Clique beruft sich auf die Loccumer Regeln und somit heißt Noah in der Wikipedia nicht Noah sondern Noach. Ich könnte noch viel dazu schreiben. Man sollte sich aber schon einmal Gedanken machen, wenn der längste Artikel in einer "Enzyklopädie", die die Wikipedia ja sein möchte, das Thema Harry Potter behandelt. Auf Platz zwei folgt Ferrari und auf Platz drei eine einzige Saison der amerikanischen NHL, sprich Eishockey in Nordamerika. Auf Platz sieben dann "Die Schurken bei Superman". Habe da schon länger nicht mehr reingeschaut, kann sein das sich das inzwischen geändert hat. In einer hiesigen Tageszeitung fand ich einen Artikel über Gehrden. Das liegt in der Nähe von Hannover. Der Autor hatte auch in der Wikipedia recherchiert und den Blödsinn einfach übernommen. Eine historische Sensation! Die Gehrdener haben bereits 1812 gegen Napoleon gekämpft, bevor die Befreiungskriege überhaupt anfingen. Tatsächlich waren sie mit Napoleon 1812 in Russland.

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  • Marie
    antwortet
    Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
    @ muheijo: Ja es hört sich stimmig an, da bin ich mit dir einer Meinung. Es gibt aber Aussagen von Napoleon (vorher) die einen Selbstmord ausschließen. Sinngemäß äußerte er, dass ein Selbstmord für ihn nicht in Frage käme. Aufgrund der Situation, wie du richtig bemerkt hast, kann er aber kurzfristig in eine Depression verfallen sein. Für mich ein weiteres Rätsel um Napoleon, das wir hier nicht lösen können. Er selbst hat es in seinen Memoiren ja nicht bestätigt. Möglicherweise weil er eine kurzfristige Schwäche nicht zugeben wollte.
    In die Richtung gingen auch meine Gedanken zu dem Vorfall. Wenn man sich die Situation vor Augen führt, erscheint auch für einen Napoleon ein Selbstmordversuch denkbar.

    Das mit Roustam habe ich von Wiki:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Roustam_Raza

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  • KDF10
    antwortet
    Zitat von muheijo Beitrag anzeigen
    Sie passt auch nicht zu der Geschichte von Caulaincourt. Demnach ist er gerufen worden und war lange bei ihm, bevor die anderen hinzukamen. (Kammerdiener, Yvan)

    Wenn man Caulaincourts Denkwuerdigkeiten generell als glaubwuerdig einstuft (warum sollte er sich alles ausgedacht haben?), duerfte auch diese Episode stimmen.
    Sie ist auch stimmig, wenn man sich die Situation Napoleons anschaut.

    Gruss, muheijo
    Erst einmal Danke an Tellensohn, dass er die Seiten von Kleßmann hier eingestellt hat. Das hört sich doch wesentlich plausibler an. Fain kann man vergessen. Ein Kammerdiener mit einem Gehör wie Superman? Selbst wenn er gehört haben sollte, dass Napoleon etwas in ein Glas geschüttet haben sollte, kann das ja auch ein Kopfschmerzmittel gewesen sein.

    @ muheijo: Ja es hört sich stimmig an, da bin ich mit dir einer Meinung. Es gibt aber Aussagen von Napoleon (vorher) die einen Selbstmord ausschließen. Sinngemäß äußerte er, dass ein Selbstmord für ihn nicht in Frage käme. Aufgrund der Situation, wie du richtig bemerkt hast, kann er aber kurzfristig in eine Depression verfallen sein. Für mich ein weiteres Rätsel um Napoleon, das wir hier nicht lösen können. Er selbst hat es in seinen Memoiren ja nicht bestätigt. Möglicherweise weil er eine kurzfristige Schwäche nicht zugeben wollte.

    @ Marie: Wo hast du das mit Roustam gelesen?
    Zuletzt geändert von KDF10; 24.05.2012, 19:37.

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  • Marie
    antwortet
    Danke! Sehr aufschlussreich!

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  • Tellensohn
    antwortet
    Zitat von muheijo Beitrag anzeigen
    Interessant. Bis zur letzten Seite ist das wørtlich Caulaincourts Bericht, nach dem Eintreffen MacDonalds weicht es aber ab: Laut C. bekommt MacDonald einen Mameluckensæbel des Kaisers, bei Klessmann geht er leer aus...
    (Woher hat er diesen abweichenden Augenzeugenbericht?)
    Ich denke, da hast Du etwas missverstanden. S.253f. erwähnt Caulaincourt, dass sich Macdonald (der Herzog von Tarent) um die Mittagszeit einfinden werde. Dann wechselt die Perspektive. Ab S. 254, unten, folgt Macdonalds eigener Bericht. Er fährt da fort, wo Caulaincourt aufgehört hat. Das mit dem Säbel erwähnt Macdonald auf S.256 [Napoleon war noch am Leben, also überreichte er ihm den Säbel persönlich], und die hab ich nicht mehr gescannt, weil es ja um Caulaincourts Bericht über den Selbstmordversuch geht...

    Edit: Im Anhang der Schluss von Macdonalds Bericht über sein letztes Treffen mit Napoleon.
    Zuletzt geändert von Tellensohn; 25.05.2012, 09:13. Grund: Der Vollständigkeit halber...

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  • muheijo
    antwortet
    Interessant. Bis zur letzten Seite ist das wørtlich Caulaincourts Bericht, nach dem Eintreffen MacDonalds weicht es aber ab: Laut C. bekommt MacDonald einen Mameluckensæbel des Kaisers, bei Klessmann geht er leer aus...
    (Woher hat er diesen abweichenden Augenzeugenbericht?)

    Gruss, muheijo

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  • Tellensohn
    antwortet
    Fortsetzung

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  • Tellensohn
    antwortet
    Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
    Siehe die Memoiren von Caulaincourt - oder auch den Auszug über den Selbstmordversuch in der Nacht vom 12. zum 13. April in Kleßmann : Die Befreiungskriege in Augenzeugenberichten, S. 244 ff.
    Im Anhang der erwähnte Auszug im Klessmann.

    Gruss, T.

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  • muheijo
    antwortet
    Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
    Ziemlich dünn, diese Geschichte von Fain.
    Sie passt auch nicht zu der Geschichte von Caulaincourt. Demnach ist er gerufen worden und war lange bei ihm, bevor die anderen hinzukamen. (Kammerdiener, Yvan)

    Wenn man Caulaincourts Denkwuerdigkeiten generell als glaubwuerdig einstuft (warum sollte er sich alles ausgedacht haben?), duerfte auch diese Episode stimmen.
    Sie ist auch stimmig, wenn man sich die Situation Napoleons anschaut.

    Gruss, muheijo

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  • Marie
    antwortet
    Danke erst mal. Opium also, da kann ich mit arbeiten.
    Das mit dem Arzt Yvan habe ich gestern Abend auch noch gefunden (allerdings in einem Roman und dort stand er sei derjenige gewesen, der gerufen wurde.) Das Buch von Caulaincourt "Unter vier Augen mit Napoleon" habe ich mir schon gestern bestellt Die anderen Bücher habe ich leider nicht.
    Nun ja, und Selbsmordversuch ist mir Sicherheit Publikumswirksamer als Magenkrämpfe.
    Weiß jemand noch etwas zu der 'Kündigung' von Roustam? Stimmt es, dass er daraufhin ging oder ist das nur Halbwissen bei Wiki?

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  • KDF10
    antwortet
    Ich habe das heute morgen alles nur überflogen. Jetzt habe ich mir das von Fain noch einmal durchgelesen. "Der Kammerdiener hat ihn aufstehen gehört" ist das einzige was Sinn macht. Wie will man bitte hören, wenn jemand etwas in ein Glas Wasser schüttet? Wenn man einen Sack Sand in einen Eimer Wasser schüttet, könnte ich das nachvollziehen. Und dann hat der Kammerdiener auch noch gehört, wie Napoleon das Glas ausgetrunken hat? Womöglich hat Napoleon mit dem Gift auch noch gegurgelt? Ziemlich dünn, diese Geschichte von Fain.
    Zuletzt geändert von KDF10; 23.05.2012, 17:51.

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  • HKDW
    antwortet
    Caulaincourts Schilderung finde ich durchaus glaubwürdig

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  • muheijo
    antwortet
    Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
    Das Buch von Caulaincourt "Unter vier Augen mit Napoleon" gibt es ab EUR 13,00. Da sollte das doch auch drinstehen?
    Muss ich mal nachgucken, ich habe es dort nicht in Erinnerung.

    Gruss, muheijo

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  • KDF10
    antwortet
    Es gibt auch Autoren, die einen Selbstmordversuch ausschließen, etwa Fournier. Er hält es lediglich für eine Erkrankung, als Vorbote für den Magenkrebs, an dem später Napoleon starb. Nach Fournier war Fain, ein Sekretär Napoleons, der erste, der in seinem Buch „Manuscrit de 1814“ von einem Selbstmordversuch schrieb. Das Buch erschien nach Napoleons Tod.

    Andere drücken sich vorsichtig aus, etwa Friedrich Richter (1838): „Da war es, wo, wenn die überlieferten Nachrichten wahr sind, Napoleon Gift nahm.“

    Bogdanovich schrieb auch 11. April. Der Arzt, der das Gift gemischt hat, heißt bei ihm Yvan, übrigens auch bei Fain. Das Buch von Fain selbst habe ich bei Google nicht gefunden, aber ein Zitat in einem anderen Buch. Interessant ist der erste Satz: „Näheres, obschon nichts Zuverlässiges, teilt Baron Fain mit.“

    http://books.google.de/books?id=1TAQ...20gift&f=false

    Da wird auch die Nacht vom 11. auf den 12. April genannt. Ob wahr oder nicht, ein Selbstmordversuch Napoleons steigert auf jeden Fall die Auflage.

    P.S. Bitte weiter runter scrollen, da steht auch etwas mehr über das Gift.
    Zuletzt geändert von KDF10; 23.05.2012, 10:44.

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