General Lausnaberg

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • KDF10
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 19.12.2010
    • 1278

    #31
    Zitat von Jules Salmo Beitrag anzeigen
    Zur Ergänzung hier noch die Biographie.http://books.google.de/books?id=PEMU...201808&f=false
    J. S.
    Danke für den Link.

    Kommentar

    • Gunter
      Erfahrener Benutzer
      Chef de Bataillon
      • 01.10.2006
      • 1377

      #32
      @Tellensohn,
      ich fürchte du verwechselst feudale Bindung und teilweise durch Hegemonie erzwungenes Vasallentum mit Nationalgefühl. Für irgendjemanden zu kämpfen, bedeutet keinesfalls, dass man mit ihm ein gemeinsames Nationalgefühl verbindet. Gerade in Großbritannien wurde die Einheit letztlich auch nur durch englische Herrscher militärisch erzwungen.

      Grüße

      Gunter

      Kommentar

      • Tellensohn
        Erfahrener Benutzer
        Chef de Bataillon
        • 16.02.2011
        • 1253

        #33
        Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
        @Tellensohn,
        ich fürchte du verwechselst feudale Bindung und teilweise durch Hegemonie erzwungenes Vasallentum mit Nationalgefühl. Für irgendjemanden zu kämpfen, bedeutet keinesfalls, dass man mit ihm ein gemeinsames Nationalgefühl verbindet. Gerade in Großbritannien wurde die Einheit letztlich auch nur durch englische Herrscher militärisch erzwungen.
        Das kann ich jetzt echt nicht mehr ernst nehmen.

        Und was ist mit dem Nationalgefühl der Amerikaner (2. H. 18. Jhdt.), der Holländer (Ende 16. Jhdt.), der Eidgenossen (Ende 15. Jhdt.)? Ja, alles föderalistische Gebilde mit auf Autonomie beharrenden Teilstaaten und untereinander hin und wieder arg zerstritten, aber gegen aussen doch auf Einheit bedacht und mit dem Bewusstsein ausgestattet, eine eigene Nation zu sein. In gewisser Weise militärisch erzwungen, ja, nämlich durch Briten, Spanier, Habsburger, Burgunder...

        Übrigens: wurde die "deutsche Einheit" (19. Jhdt.) unter preussischer Fuchtel nicht auch militärisch erzwungen? Lassen wir es lieber.
        Zuletzt geändert von Tellensohn; 15.10.2012, 16:40.

        Kommentar

        • Gunter
          Erfahrener Benutzer
          Chef de Bataillon
          • 01.10.2006
          • 1377

          #34
          Die Amerikaner waren sich untereinander nicht grün, schließlich kann man ihren Unabhängigkeitskrieg in Teilen auch als Bürgerkrieg bezeichnen. Nationen sind praktisch immer künstlich geformte Gebilde, was auch der Grund ist, warum es wegen des Nationalismus so viele Probleme gab und gibt. Einen gemeinsamen Feind zu haben ist nun wirklich kein Alleinstellungsmerkmal für eine Nation. Was soll eine Nation denn überhaupt sein? Wo beginnt Nation und wo hört sie auf? Der Nationsbegriff wird doch immer willkürlich gebraucht, wie es den Nutznießern gerade in den Kram passt. Mit solch edlen Ideen wie dem Selbstbestimmungsrecht der Völker kommt man da auch nicht weit, das interessiert im Zweifelsfall genausowenig wie die Hohenzollern das Legitimitätsprinzip der Welfen usw.

          Die sogenannte Reichseinigung von 1871 ist geradezu ein Paradebeispiel für die negativen Auswirkungen einer nationalen Staatsbildung.

          Grüße

          Gunter

          Kommentar

          • KDF10
            Erfahrener Benutzer
            Chef de Bataillon
            • 19.12.2010
            • 1278

            #35
            Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
            Die Amerikaner waren sich untereinander nicht grün, schließlich kann man ihren Unabhängigkeitskrieg in Teilen auch als Bürgerkrieg bezeichnen.
            Da ist schon was dran. Es gab Amerikaner, die die Unabhängigkeit wollten und Amerikaner, die auf der Seite der Briten waren, und es nicht wollten. Das war in Frankreich nicht anders. Warum gab es die Aufstände in der Vendée, in Toulon und in Paris?

            Kommentar

            • Tellensohn
              Erfahrener Benutzer
              Chef de Bataillon
              • 16.02.2011
              • 1253

              #36
              Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
              Da ist schon was dran. Es gab Amerikaner, die die Unabhängigkeit wollten und Amerikaner, die auf der Seite der Briten waren, und es nicht wollten.
              Es gibt immer jemanden, der nicht derselben Meinung ist wie man selber. Es geht um die, die unabhängig sein wollten. Sie fühlten sich als Nation und sie bildeten die Mehrheit. Oder willst du das etwa leugnen?

              PS: Die anderen fühlten sich eben als Briten. Auch Nationalbewusstsein.


              Zitat von KDF10 Beitrag anzeigen
              Das war in Frankreich nicht anders. Warum gab es die Aufstände in der Vendée, in Toulon und in Paris?

              Was hat denn das mit dem Nationalbewusstsein der Franzosen zu tun? Alle betrachteten sie sich als Franzosen, gleich ob sie sich der absoluten Monarchie, der konstitutionellen Monarchie oder der Republik verpflichtet fühlten.

              Ich kann dir schon sagen, weshalb es diese Aufstände gab, eben wegen unterschiedlicher politischer Positionen, der Uneinigkeit betreffend den Umgang mit dem politischen Gegner, und den Zwangsaushebungen Gerade in der Vendée war letzteres der Hauptgrund, und nicht etwa die vordergründig beschworene Treue zum König und den Pfaffen; noch im August 1792 marschierten dieselben Bretonen, die 1793 revoltierten, gemeinsam mit den Marseillois nach Paris, um den König und seine Anhängerschaft das Fürchten zu lehren. La Carmagnole:

              "Oui je suis sans-culotte, moi
              En dépit des amis du roi.
              Vivent les Marseillois
              Les Bretons et nos lois!"
              Zuletzt geändert von Tellensohn; 15.10.2012, 18:20.

              Kommentar

              • Gunter
                Erfahrener Benutzer
                Chef de Bataillon
                • 01.10.2006
                • 1377

                #37
                Letztlich ging es doch immer wieder nur um Partikularinteressen. Reiche Amis wollten keine Steuern zahlen, französische Bürger wollten endlich an der Macht teilhaben, da ihre finanzielle Lage sie besser stellte als die Masse des bis dahin bevorrechteten Adels. Der Rest ließ sich wie üblich dafür einspannen und musste sein Leben dafür riskieren.

                Grüße

                Gunter

                Kommentar

                • KDF10
                  Erfahrener Benutzer
                  Chef de Bataillon
                  • 19.12.2010
                  • 1278

                  #38
                  Zitat von Gunter Beitrag anzeigen
                  Letztlich ging es doch immer wieder nur um Partikularinteressen. Reiche Amis wollten keine Steuern zahlen, französische Bürger wollten endlich an der Macht teilhaben, da ihre finanzielle Lage sie besser stellte als die Masse des bis dahin bevorrechteten Adels. Der Rest ließ sich wie üblich dafür einspannen und musste sein Leben dafür riskieren.

                  Grüße

                  Gunter
                  Trifft den Kern. Dem einfachen Bauern war die Nation völlig egal, solange er in Frieden leben konnte und er und seine Familie nicht hungern mussten. Bei den Arbeitern war es nicht anders. @Tellensohn, das bezieht sich nicht nur auf Frankreich. Ich habe gerade vorhin in Tarlé´s Napoleon herumgeblättert. Tarlé behauptet in etwa, dass der Nationalismus erst durch Napoleon entstanden ist. Hauptsächlich bezieht er sich da auf Deutschland, wo ja nicht wenige kleinere Landesfürsten ausgeschaltet und kirchliche Besitztümer "enteignet" wurden, wofür wir übrigens noch heute in Deutschland Entschädigungen an die Kirche bezahlen. Natürlich hat sich auch in Frankreich durch Napoleons Erfolge ein Nationalstolz entwickelt. 1813/15 dann in Deutschland.

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X
                  😀
                  😂
                  🥰
                  😘
                  🤢
                  😎
                  😞
                  😡
                  👍
                  👎