Neuverfilmung Krieg und Frieden

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  • joerg.scheibe
    antwortet
    Werte Gemeinde,

    man muß freilich zugeben, daß ein Filmteam eigintlich gar keine Chance hat, die Akteure und Komparserie in passende Uniformen zu stecken:

    1805 - Austerlitz: Säbel am Wehrgehenk, runde Tornister über einen Schulterriemen, keine Epauletten, bei den Offizieren, hoher schräger Kragen

    1807 - Tilsit: zylindrische Tschakos, Säbel am Bandelier, zylindrischer
    Tornister, Epaulette auf einer Schulter

    1812 - Borodino: geschweifter Tschako, flacherer, beschlossoener Kragen, viereckiger Tornister an zwei Schulterriemen, Säbel am Bandelier, epauletten auf beiden Schultern

    Und all das nicht nur bei 2-3 Hauptpersonen, sondern regelmäßig bei Dutzenden bis Tausenden Figuren.
    Das kann keiner stemmen!

    Das konnte auch Bondartschuk nicht.

    Ähnlich sieht es gewiß bei den zivilen Kleidungen aus.

    Gruß
    Jörg

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  • Blesson
    antwortet
    Noch was zur Ehrenrettung des jetzigen Remakes: Er hat seine Stärken in den Close-Ups, den kleinen, intimen Szenen, wenn sie in histor. Räumen spielen. Schauspielerisch auch durchaus in der oberen Mittelklasse.

    Die Verfilmung ist also keine Katastrophen-Schmonzette, man kann ihn ansehen, ohne schamrot im Boden zu versinken, aber mangelnde Sorgfalt bei Benehmen, Kleidung und Accessoires stößt mir an und wann übel auf.

    Das Militair jeder Art blendet man am besten aus.

    LB

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  • Blesson
    antwortet
    Noch ein Nachtrag, wie ein Kragen wirklich aussehen sollte. Hier der kaiserlich-russische Ingenieurgeograph Friedrich v. Schubert im Jahr 1807. Wie jeder wohl zugeben wird, kommen die Film-Kragen dem Vorbild nicht sehr nah.

    LB
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    Zuletzt geändert von Blesson; 12.01.2008, 22:40.

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  • HKDW
    antwortet
    Liegt halt auch vielleicht an Deiner Unkenntnis der Kostümierung, siehe weiter oben die sehr detaillierten Schilderungen Blessons, wie bereits gesagt, die besten Kostümhistorischen Schinken sind die - wo man absolut keine Ahnung hat, Vorraussetzung - sie sind spannend.

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  • Bom
    antwortet
    Mich stört an der Neuverfilmug eigentlich auch nicht wirklich viel:
    ja, man hätte sicherlich auf mehr Details eingehen können, aber es ist sowieso selten der Fall, dass man ein Buch komplett verfilmt. Die Schauspielerbesetzung stellt mich eigentlich auch zufrieden, auch wenn "die russische Seele" ganz schön auf der Strecke bleibt. Es ist eben eine Europäische Fassung, aber ich kann trotzdem damit leben. Bei der Kostümierung fehlt mir da jetzt nicht so viel Dramatisches auf, dass ich bei jeder Szene wegschauen müßte - ganz im Gegenteil sogar.

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  • Uwe Peters
    antwortet
    Verglichen mit den 2.WK-oder-sonstige-Katastrophen-Schmonzetten, die das Fernsehen in den letzten Jahren produziert hat, ist Krieg und Frieden gar nicht so schlecht geraten. Immerhin ist Pierre Besuchow zum ersten mal einigermaßen passend besetzt.

    Dafür allerdings sind bis auf Hanelore Elsner die weiblichen Rollen ziemlich daneben besetzt worden. Natascha und Helene sind zu unscheinbar und verkrampft. Gerade der Natascha nimmt man ihre Rolle nicht so ganz ab.

    Am meißten vermisst man aber natürlich die sowjetische Armee. Hätte man nicht wenigstens daß Wachtbattalion der Bundeswehr engagieren können um glaubhafte Soldaten zu bekommen ?

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  • joerg.scheibe
    antwortet
    Hier

    können die Herrschaften sich ein Bild über die andere Möglichkeit machen, das Thema zu verfilmen.
    Ich zweifle, ob die gezeigten Mützen, Kragen, Schärpen.... uns zufrieden stellen würden

    Gruß
    Jörg

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  • pique51
    antwortet
    Die Szene mit dem Koffer hat mich auch sehr gestört... !!!

    Schöne Grüße
    Pierre-Yves

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  • Gunter
    antwortet
    Ein Film, in dem die Alltagsuniformen besser stimmen, ist der hier: http://www.ruscico.com/dvd.php?lang=...5a155c5179e90b

    Dort sieht man die Offiziere sehr häufig im Überrock. Ob der Schnitt stimmt, weiß ich leider nicht, es ist natürlich die nachnapoleonische Zeit.

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  • Caulaincourt
    antwortet
    Sollte Jemanden meine Meinung interessieren, so muss ich mir doch eingestehen, dass mir der zweite Teil bedeutend besser gefiel als der erste.
    Wie schon von Canut dementiert, war die Szene von Tilsit für mich grauslig, zumal der Zar( zwecks seines im Film beträchtlichen Alters)
    wie ein ehrwürdiger alter Vater erschien, und Napoleon wie ein kleiner nerviger Fettsack.
    Der Zar ist einfach zu alt.
    Er macht eine so viel überlegenere Wirkung auf mich, dass um diesen Fehler zu kompensieren, wohl Johannes Heesters als Napoleon nötig gewesen wäre.

    P.S: Den Zweispitz den Bolkonski im 2.Teil trägt, aus welcher Zeit stammt der?

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  • Gunter
    antwortet
    Madame de Canisy,
    der russische General, bei dem die Aussprache von vornherein nicht so klar erscheint, war Barclay de Tolly. Er war schottischstämmiger Balte, seine Name wird aber trotzdem genauso gesprochen wie geschrieben.

    Grüße,

    Gunter

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  • Blesson
    antwortet
    Gestern habe ich mich noch köstlich über eine Szene amüsiert, die schauspielerisch gut gemacht war, aber von den Requisiten doch ziemlich schräg war:

    Als die Gesellschafterin abreisen will, weil sie Maman nicht beleidigen will, packt sie - na was denn? - natürlich einen Koffer mit großem Deckel auf das Bett, der sehr gut in einen Reisefilm der 1920er Jahr gepaßt hätte. Üblich waren aber Truhen oder Kutschoffer, und die konnte so ein zartes Persönchen nicht einfach auf das Bett werfen....

    LB
    Zuletzt geändert von Blesson; 11.01.2008, 10:41.

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  • Cuirassier
    antwortet
    kurz u gut; es ist eine überflüssige verfilmung....gibt ja zum trost die russ. auf DVD....

    hab mir abgewöhnt hist. filme im TV als reenactor zu sehen....( ps; schön, statt petschaften baumeln kleine miniuhren am band herum)

    das ist langweiliger TV kitsch, mit schlechten dialogen, langweiligen casting....(...nix von russ. seele...

    mein lieblingsfilm...die duellisten von 77, zeigt..mit wenig aufwand grosse wirkung.

    onegin mit ralph fiennes...kann ich dagegen sehr empfehlen, das hat russ. charme!!!!

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  • Blesson
    antwortet
    Ich habe einen Vorschlag, wie man mir Dösbattel auf die Sprünge helfen kann: Immer hübsch unten Ort / Datum / Zeit einblenden, damit ich künftig keine Sottisen über Epauletts schreibe. Hilft sicher ungemein....

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  • Blesson
    antwortet
    Ein weiteres Phänomen ist die sogenannte Schärpomanie, krankhaft auch Schärpotitis bei den Offizieren weit verbreitet.

    Selbst bei den etwas neligeanteren Russen wird es mindestens eine Dienstuniform und eine Uniform für den kleinen Dienst oder außer Dienst gegeben haben. Dazu trägt man dann wahlweise den gestickte Uniformrock, den Interimsrock oder den Überrock, Also gilt wohl auch für Russen:

    Wenn man im Dienst ist, trägt man Schärpe und Degen. Außer Dienst sicher nicht die Schärpe, evtl. aber den Degen, je nach Anlaß. Aber niemals die Schärpe ohne Degen.... und vor allem nicht immer den gestickten Rock. Ein Überrock (vielleicht auch Ridengote) dürfte bei dem doch etwas rauheren Klima doch typischer gewesen sein... wurde aber bisher nicht von mir gesichtet.

    Bei allen privaten Anlässen sieht man die Herren immer im gestickten Rock mit Schärpe, aber stets ohne Degen. Naja, man komme mir nicht damit, daß das russische Eigenart sei, wenn es doch des Regisseurs eigener Geist ist. Sieht doch sonst nicht so illuster aus, gelle?

    Aber vielleicht gibt ja Tolstois Text oder eine russ. Vorschrift den Nachweis her.... Ich meine nicht, daß alle Herren immer ordonnanzmäßig gekleidet sein sollten, aber man sollte die korrekte Anzugsordnung wenigstens an und wann durchscheinen lassen.


    LB
    Zuletzt geändert von Blesson; 10.01.2008, 17:10.

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