Wer weiß wo ich Repodukionen der Schmitt"chen Karten Blatt 65 u. 71 (Spessart im heutigen Bayern ) bekomme.
Schmitt"sche Karten
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Zitat von Witt Beitrag anzeigenWer weiß wo es Repodukionen der Schmitt"chen Karten Blatt 65 u. 71 (Spessart im heutigen Bayern ) bekomme.
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Uups, ich dachte die hätten den vollständigen Satz wie auch die baden-würtembergischen und pfälzischen Kollegen. Evtl. hat das hessische LVMA die passenden Reproduktionen.
Die Originale sind dann im Wiener Kriegsarchiv o.ä., wo dann ein Digitalisat zu bestellen wäre.
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Wenn es nicht die Schmitt'sche Karte sein muß, dann kommt evl. auch die Haas'sche Karte aus der gleichen Periode um 1800 in Frage, abhängig vom Blattschnitt. Die mir vorliegende Karte zeigt den westlichen Spessart, mit Hanau und Aschaffenburg. Zu haben beim LVMA Hessen in Wiesbaden.
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Vielen Dank ,Die habe ich bereits . Wir geht es um eine Karte die vor 1799 entstanden ist . Deshalb habe ich jetzt Kontakt zum Kriegsrchiv in Wien aufgenommen,die die Karte auf CD verfilmen. Nicht billig ca. 70 € für die beiden Blätter.
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Dann bin ich neugierig, wie sich die beiden Karten in der Qualität, wenn überhaupt unterscheiden. Die Topographie wird sich binnen 5-10 Jahren Abstand ja kaum verändert haben, bleiben also nur die territorialen Zuordnungen, die aber meist nicht den topograph. Karten berücksichtigt werden.
Nur die Aufnahmetechnik ist ein wenig unterschiedlich: Bei Haas eine graphische Triangulation kombiniert mit einer Meßtischaufnahme, bei Schmitt eine reine Meßtischaufnahme ohne Triangulation, an den nördlichen und südlichen Berandungen auf dem Sextanten basierend. Ich würde also bei der Haas'schen Karte eine bessere Punktlagengenauigkeit erwarten.Zuletzt geändert von Blesson; 06.12.2010, 16:11.
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Warscheinlich haber sie Recht.Aber einen Feldzug von 1799 u.1800 auf einer Karte von 1804 zu beschreiben ist ja schiesslich auch nicht das wahre.Ausserdem macht die Schmitt`sche Karte durch den 4 Farbendruck etwas mehr her.Die Österreicher sind nicht die schnellsten den ich habe bis jetzt noch keine Antwort.
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Nun ja, so einfach ist es nicht. Ob eine handgezeichnete Karte etwas mehr hermacht als eine gestochene Karte, ist völlig nebensächlich. Übrigens, eine gestochene Karte kann selbstverständlich auch illuminiert werden.
Hier würde die Beschäftigung mit kartographische Aufnahmetechniken und ein Verständnis der Reproduktionstechniken doch sicher zu einer präziseren Einschätzung führen. Die beiden topographischen Aufnahmen fanden fast zeitgleich statt, bei der haasschen Karte mußte ja die Reinzeichnung noch reduziert und gestochen werden, außerdem war Gelegenheit zu Korrekturen auf der Kupferplatte - all dies ist äußerst zeitintensiv. Der Artillerieoffizier Haas hatte nur wenige Gehilfen, also muß die eigentliche Terrainaufnahme über viele jahre gestreckt werden, inbesondere also die Wegekarten, Lagerkarten, Quartierpläne, Trancheenpläne und die Skizzen des Gefechtsfeldes.
Die Herrn Österreicher haben die Karte binnen eines Jahres für gesamt Südwestdeutschland ohne trigonometrisches Netz erstellt (genau gesagt: binnen eines Sommers), was man kaum genug würdigen kann. Zu Kartenkorrekturen hat selbstredend die Zeit gefehlt; Spannungen an den Berandungen konnten auch nicht ausgeglichen werden. Die Meßtischblätter (Brouillons) wurden dann nur zu einem Kartenblatt assembliert, welches die gleiche Methode war, mit der zwei Jahrzehnte zuvor die Ferrariskarte der österr. Niederlande und die Josephinische Landesaufnahme der Erblande entstanden. Die Blätter sind ein Unikat, von dem nur Kopien für das jeweiligen Kriegstheater gezogen wurden. Dies bedeutet für die Verfügbarkeit, daß diese nur dem k.k. Generalquartiermeisterstab zur Verfügung standen, und (wahrscheinlich) niemandem sonst. Die ca. 1799 veröffentlichten & gedruckten k.k. Karten von den Kampfhandlungen in Südwestdeutschland sind mit Sicherheit auf der Grundlage der Schmitt'schen Karte entstanden und waren dadurch einer militärisch interessierten Öffentlichkeit zugänglich.
Nebenbei gesagt, viele Feldzüge wurden auch auf Grundlage sehr viel älterer Karten oder einfach nur mit Postroutenkarten geplant (siehe 1806 und 1813). Man muß sich getrost von der kuriosen Idee verabschieden, daß einem Generalstab in der Regel topographische Karten zur Verfügung gestanden hätten, denn auch die beliebten Situationskarten enstanden ja i.d.R. erst nach der Schlacht, oft erst mehrere Jahre danach. In der Regel wurde die Topographie erst an Ort und Stelle krokiert.
Die Verfügbarkeit einer topographischen Karte ist also in jedem einzelnen historischen Kontext zu recherchieren. Selbstverständlich kann eine 1804 gedruckt Karte nicht schon 1799 benutzt worden sein, der zu Grunde liegende Handriß aber schon.
Quellenangaben folgen.Zuletzt geändert von Blesson; 17.12.2010, 17:44.
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Quellen:
Roland Häberlein; Jürgen Hagel: Die Schmitt'sche Karte von Südwestdeutschland 1:57.600 - Die Entstehung der Karte; Herausgegeben vom Landesvermessungsamt Baden Württemberg, ca. 1985
Klaus Kremb: Der Frühgegenwärtige Raum in der Haas'schen Situationskarte von den Ländern zwischen dem Rheim, Main und Neckar (1789-1804), Geograhp. Institut TH DarmStadt, DarmStadt 1985, in Heft 6, Darmstädter geograph. Studien.
Nachtrag: Aufnahmen für die 24 Blätter der Haas'schen Situationkarte 1788-1804. In den Quellen heißt es, daß die "Kontakte von Haas zu dem GQM v. Schmitt nicht vollständig geklärt seien", will also sagen, es ist nicht sicher, welche Ergebnisse ausgetauscht wurden.Zuletzt geändert von Blesson; 18.12.2010, 09:43.
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Es gibt noch eine Dissertation vonW.Stigloher. Die Militärkartokraphie in Bayern um die Wende des 18.Jahrhundertsunter besonderen Berücksichtigungder Schmitt`schen Karte von Südwestdeutschland . München 1984. Die werde ich mir per Fernleihe bestellen.
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