Nun, beim ersten Blick in das "Waterloo-Buch" fällt auf, dass es sich nur zum geringsten Teil um die eigentliche Schlacht handelt - hier mal die Kapitelüberschriften nebst Seitenangaben
- Vorwort 7-10
- Elba 11-38
- Der vol de l'aigle 39-62
- Der Kongress tagt 63-82
- L'Empire libéral 83-110
- Der Krieg im Sandkasten 111-140
- Der Tanz beginnt 141-164
- Ligny oder die siegreiche Niederlage 165-192
- Waterloo. Eine Schlacht in fünf Akten 193-232
- Gewinner und Verlierer 233-250
- Anmerkungen 251-281
Wer sich also eine tiefer gehende Beschreibung der Schlacht erhofft, sollte den Finger von diesem Buch lassen. Ein gesondertes Literatur-/Quellenverzeichnis liegt nicht vor. Bei der Durchsicht der relevanten Kapitel zum Kriegsgeschehen fällt auf, dass Willms die Werke von Damitz, Müffling, Siborne, Houssaye sowie die Korrespondenzen Napoleons und Wellingtons genutzt hat. Ich hatte erhofft, dass er mehr französische Quellen nutzt.
Von der Tiefe der nicht kriegsbezogenen Kapitel glaube ich nicht, dass er diejenige von Zamoyski erreicht, der ja den gleichen Bogen - nur deutlich umfangreicher - schlägt. Wer die Epoche Elba bis endgültiger Abdankung und Nachwehen v.a. aus politischer Sicht studieren möchte, sollte daher zum Zamoyski greifen.
Schade, dass der renommierte C.H. Beck Verlag offensichtlich den 200-Jahres-Hype nutzt, um mit ihren Titeln falsche Hoffnungen zu wecken.
Mehr dann, wenn ich das Buch gelesen habe ... aber vielleicht haben ja auch andere schon das Buch gelesen und können hier etwas dazu schreiben.
Schöne Grüße
Markus Stein