Buch über Fahnen IR 17 bei Halle 1806 online

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  • admin
    Administrator
    Colonel
    • 30.09.2006
    • 2689

    Buch über Fahnen IR 17 bei Halle 1806 online

    Da ein guter Hobbyfreund gerade ein umfangreiches Buch zu den preußischen Infanterie-Regimentern 1806 schreibt, stelle ich ihm (und den anderen Interessierten) nun den Download eines interessanten und seltenen Werkes zur Verfügung, nämlich das 1886 von Otto Täglichsbeck geschriebene Die Fahnen des Infanterie-Regiments von Treskow (Nr. 17) im Gefecht bei Halle an der Saale am 17. Oktober 1806.

    Folgt dem unten angehängten Link oder direkt hier auf die Download-Sektion von Napoleon Online.

    Dieses Buch ist insofern interessant, als es neben einer Widmung des Autors auch noch ein Ex-libris der Familie von Tresckow aufweist - und auf diesem Ex-libris findet sich die Bleistift-Ergänzung "HH 42" - es könnte sich daher um ein persönliches Exemplar des Henning Hermann von Tresckow handeln, der eine führende Persönlichkeit im militärischen Widerstand im Dritten Reich war. Aus diesem Grund will ich das Original auch der Staatsbibliothek Berlin schenken, die dieses Werk in ihrem Katalog als Kriegsverlust ausweist.

    Viel Spaß beim Lesen des Buchs wünscht
    Markus Stein
    "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben
  • Spaen
    Erfahrener Benutzer
    Sergent-Major
    • 26.04.2020
    • 194

    #2
    Mit großem Interesse habe ich das Buch, welches mir bisher unbekannt war, aufgenommen. Vielen Dank für diese seltene Quelle, Admin. Beeindruckend ist die geradezu vorbildliche Herangehensweise den Wahrheitsgehalt dieser allgemein bekannten Legende aus einer neutralen Sichtweise zu ergründen. Dabei erweist sich der Autor als kompetenter Kenner und Beurteiler der fast lückenlos herangezogenen Quellen. Das "Für und Wieder" wird genauestens abgewogen. Die Hauptquellen wurden von mir nachvollzogen, die zitierten Textstellen sind korrekt wiedergegeben. Das Ergebnis seiner Untersuchung lässt sich kurz zusammenfassen: Dem vielfach dramatisch ausgeschmückten Vorgang liegt ein wohl eher sachlich- nüchterner Versuch die Fahnen zu retten zu Grunde. Solche Legenden sind in der preußischen Kriegsgeschichte kein Einzelfall und lassen sich beliebig um weitere Schilderungen erweitern.

    Einige Anmerkungen zum Inhalt:

    Seite 4: Die Ausführungen zu den Fahnen sind ein wenig missverständlich formuliert. deshalb:

    Das Regiment führte eine Leibfahne (Leib-Kompanie) und drei Regimentsfahnen. Die Leibfahne und eine Regimentsfahne standen beim I. Bataillon, die beiden anderen beim II. Bataillon.
    Als Avancier-Fahne bezeichnet man die Fahne im ersten Glied. Die Reterier- Fahne befand sich im dritten Glied. Beim Avancieren sprang die Fahnensektion bestehend aus Fahne, zwei Feldwebeln und rechts und links je zwei Rotten mit Unteroffizier 8 Schritt vor das erste Glied. Beim Reterieren umgekehrt nur Fahne des dritten Gliedes vor der Front.
    Grundsätzlich lösten sich die Junker beim Fahnen tragen ab. Auf dem Marsch wurden die Fahnen oft von "Hilfs-Fahnenträgern" übernommen. Das waren i.d.R. robuste Gemeine.

    Seite 12,57: Fahnenschuhe oder Bandeliere gab es bei der preußischen Infanterie dieser Zeit laut Vorschrift nicht, obwohl manchmal erwähnt und neuerdings sogar dargestellt. (Preuß Armee 1787-1806/07) Die Fahnen wurden "auf das Gehenk aufgesetzt".

    Seite 12: Die Beschreibung der Kampfhandlungen ist korrekt. Die Hilfsaktion eines Detachements unter Ltn. Radecke des Füsilier- Bataillons Knorr bleibt unerwähnt.
    Seite 42: Eine Kampagne-Winteruniform gab es nicht. Die Schleifen wurden nur auf den Aufklappen zur besseren Egalisierung während Kampagnen abgetrennt. Ringkragen wurden im Feldzug nicht mehr getragen.

    Seite 59/69: Unteroffiziere und Junker trugen die Tornister statt links auf der rechten Seite.

    Beispielhaft Weitere Quellen:

    " Der Feldzug 1806 und 1807" aus dem Jahre 1807, Seite 107, oder Geschichte der Feldzüge Napoleons gegen Preußen und Rußland 1806 und 1807" , Band I , Zwickau 1809

    Ich gebe mal die Fahnendarstellung aus der unten auf Seite 58 erwähnten Quelle "Geschichtsbilder", Glogau o. J. , Band 2 zur Kenntnis.
    Der erwähnte Kupferstich auf der folgenden Seite scheint wohl der aus dem Archiv Bleckwenn zu sein, abgedruckt in " Unter dem Preußen-Adler" , Seite240

    Generell, habe das Buch bisher aus Zeitgründen tresk.jpg nur "quergelesen" !

    Kommentar

    • admin
      Administrator
      Colonel
      • 30.09.2006
      • 2689

      #3
      Herzlichen Dank für diese - trotz des Querlesens - doch äußerst hilfreichen Ergänzung!

      Schöne Grüße
      Markus Stein
      "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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