Hallo Uwe,
die direkte Einheit wird in diesem Buch (soweit ich es nicht überlesen habe) nicht vermerkt. In seinen Briefen geht Moritz auch nicht direkt darauf ein, sondern schildert die für Ihn wichtigen Ereignisse und Eindrücke.
Mit der Einheit habe ich nichts im Aspern Abschnitt gefunden. Da ist im gesamten Buch nur von ,,wir Pontonniers, unsere Kompagnie’’ zu hören.
Bei den Mainzer Veteranenverein ist er eingetragen mit:
Corps impérial de l'Artillerie 3e Bataillon de Pontonniers
...(1805) ich fügte mich umso williger in meine Bestimmung, da damals der Hauptmann Heckmann von Straßbourg mit seiner Kompagnie Pontonnier hier lag, welch als ein braver Mann bekannt war. In dessen Kompagnie trat ich mit meinem Vetter Pantaleon Moritz im März 1805.
Kurz danach marschierten wir nach Straßbourg, wurden da gekleidet und gingen des anderen Tages weiter bis Hüningen und schlugen da eine Schiffsbrücke über den Rhein.
Über Aspern:
Wir Pontonniers mussten mit Schiffen von Straubingen mit Pulver geladen die Donau hinunter Fahren. Ich habe die mit Pulver geladene Schiffe gefahren über den Strudel bei Linz bis Kloster Melk. Auf der anderen Seite standen die Oesterreicher, wir mussten da einen Übergang machen, luden in jedes Schiff, deren wir acht hatten, 80 Mann Karabiniers zu Fuß, übersetzten sie des morgens kaum als der Tag graute.
....’’Wir mussten nach Ebertsdorf wo wir bei dem außerordentlich hohen Wasser die große Brücke schlagen mußten.Unsere Armee ging hinüber und die große Schlacht zu Aspern ging vor. Man hörte da fast nichts mehr als die Kanonen von beiden Seiten; die Schlacht war für uns verloren und dazu noch die Brück. Alle Augenblick die Brücke zerstört, die Oesterreicher schickten uns in Grund gebohrte Mühlen, Baumstämme und mehr davon, welche bei dem hohen Wasserstand der Donau uns großen Schaden anrichteten.....’’
...besonders die Insel Löbau wurde stark befestigt. Auf der anderen Seite der Donau....
Weiter werden kleinere Gefechte an der Donau (und den kleinen Inseln) von Jean Moritz beschrieben.
Grüße
Lachaussee
Tagebuch eines dt.-franz. Pontonniers
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Bei welcher Einheit war der Bursche denn in Aspern? Details zu dieser Schlacht interessieren mich immer.
Gruß
Uwe
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Guten Morgen,
ich habe leider erst jetzt die Kritik über das Buch von Euch gelesen.
Als Mainzer Lokalpatriot kenne ich das Buch natürlich auch und ebenso den Autor, der auch nebenbei Stadtführer ist.
Wie Tom bereits sagte, fehlt das nötige Hindergrundwissen.
Mühevolles nachfragen des Autors bei vielen Kennern der Materie retteten
noch einiges in den Texten, doch konnte man Ihm einen gewissen Eigensinn
(,,ist doch für die Allgemeinheit geschrieben'' und '' Ihr Genauigkeitsfanatiker'') nicht nehmen. Ebenso hatte er besseres Bildmaterial zur Verfügung und nahm das schlechteste.
Die Aufmachung ist ganz nett gelungen.
Lesenswert schon wegen den von Tom aufgeführten Gründe.
Preis ist in Ordnung.
Bücher sind zahlreich(stapeln sich) im Mainzer Buchhandel vorhanden, da die Lokalpatrioten alle versorgt sind...
Lachaussee
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Pro und Contra
Hallo zusammen,
ich gebe Caupo insofern recht, dass die Aufbereitung des Textes besser sein könnte. Wir haben hier - wie so oft - das Problem, dass "Laien"-Herausgebern das nötige Hintergundwissen fehlt und deshalb z.B. Textteile falsch wiedergegeben werden (Bsp. "Kantonnierung" statt "Kommandierung" bei Smolensk).
Warum ich das Buch trotzdem für lesenswert halte:
+ Deutscher, freiw. in franz. Dienste gegangen - hier gibt es leider nur wenige Erinnerungsberichte, schon gar nicht von techn. Truppen. Moritz war übrigens, wie sein Vater, im Zivilberuf Rheinschiffer.
+ Schlachtbericht Aspern 1809.
+ Der ergreifende Brief des über 70-jähr. Vaters an den franz. Kriegsminister, in dem er - vergeblich - um Entlassung des Sohnes nach mehreren Jahren Militärdienst bittet.
+ Einer der wenigen, vielleicht der einzige, Bericht von Pontonniers von der Beresina (ich meine die unteren Dienstgrade, nicht von Offizieren, wie Chapelle oder Chapuis). Von den Leuten, die bis zum Hals im Wasser standen, haben sicher nur ganz wenige überlebt.
+ Der Bericht über die Ernennung zum Offizier 1812/13 und die damit verbundenen Vorteile ("sozialer Aufstieg").
+ Die Erlebnisse an der Meißner Brücke im Herbst 1813, in den kritischen Tagen vor der Völkerschlacht.
+ Bericht des Herausgebers über den Mainzer Veteranenverein mit der Fortführung der franz. Tradition bis in die Mitte des 19 Jhd.
Dies nur einige Beispiele...
Viele Grüße, Thomas H.
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Die Anschaffung lohnt nicht wirklich, außer für Lokalpatrioten.
Die Hintergrundinformationen sind sehr allgemein und das Moritz'sche Tagebuch ist nur in ein paar Auszügen wiedergegeben. Leider kann man noch nicht einmal ersehen, was und wieviel an Text fehlt. Dazu kommen noch ein paar Briefe.
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Tagebuch eines dt.-franz. Pontonniers
Hallo zusammen,
ich habe vor einigen Tagen das interessante Tagebuch des Mainzers Johann 'Jean' Moritz erhalten. Moritz war u.a. 1812 als Sergeant im 1. Pontonnier-Batl., 8. Komp., - ursprünglich im Verband des III. Korps Ney - an der Errichtung der beiden Beresina-Brücken beteiligt (soll wohl heißen: gemeinsam mit den Pontonniers-Kompanien unter GdD Eblé und Sappeur-Kompanien unter Gen. Chasseloup?). NB: Moritz war wohl einer der wenigen Überlebenden dieser tapferen Brückenbauer.
Bibliografische Details s.u. Das Buch ist offenbar nur über den Buchhandel erhältlich (in Amazon zwar gelistet, aber nicht lieferbar).
Viele Grüße, Thomas H.
Lehr, E., Lehr, H. Ein Mainzer in Napoleons Diensten: Das Leben von Johann 'Jean' Moritz - 1785-1837. Tagebuch - Briefe - Mainzer Skizzen. Mainz: Bonewitz Communication, 2007, 112 S. (ca. 15 EUR)Stichworte: -
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