Albrecht Adam: Schlacht von Borodino

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • aba
    antwortet
    Guten Morgen,


    also ich bin mir nicht so sicher, ob wir uns nicht z.T. vom Erscheinungsbild der Armeen in diesen Tagen falsche Vorstellungen machen.

    Zu den Garde du Corps : Ja eindeutig trugen diese gerollten Mantel (aber im übrigen wohl Federstutz etc.). Und auch sonst gab es da einige Abweichungen. Z.B. trugen die Adjutanten, die von dem Rgt. Zastrow abkommandiert waren, wie Schreckenstein keinen Küraß, weil dieser hinderlich und zu schwer war.

    Wenn man aber weiter liest, dass z.B. bei den Sachsen Offiziere der leichten Kavallerie Regimenter untereinander versetzt wurden und später sogar Kürassiere als nachgesendete Soldaten die Ränge der leichten Kavallerie aufgefüllt haben, war das schon eine bunte Mischung die da entstanden ist !

    Und selbst bei der franz. Garde scheint es niemanden gestört zu haben, dass die Offiziere der Flanquere ihre blauen Uniformen der Originaleinheit weiter trugen, während der Rest grün trug.

    Die Carabiniers sind aber ein Sonderfall, weil mir sonst keine Einheit bekannt ist, die eine farblich abweichende 2. Uniform hatte. Und : Ich bin nicht sicher, ob die Offiziere überhaupt jemals hellblau getragen haben, ich bin bislang davon ausgegangen, dass sich diese Uniform auf die Mannschaften beschränkte. Aber auch das ist ein Punkt den ich gern noch einmal klären würde.

    Beste Grüße


    Alexander

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gunter
    antwortet
    HK,
    die sächsische Garde du Corps tat auch gut daran, den Mantel gerollt zu tragen, denn schließlich hatte sie keine Kürasse - niemals während des Bestehens des Regiments.

    Nochmal zu den Carabiniers. Da die Sache mit dem Verlust der weißen Röcke jetzt auch immer schwammiger wird, woher wollen wir denn wissen, dass die überhaupt mitgenommen worden sind? Andere Regimenter hatten solche Paradestücke auch zurückgelassen.

    Grüße,

    Gunter

    Einen Kommentar schreiben:


  • HKDW
    antwortet
    Trug nicht auch das sächsische Garde du Corps einen gerollten Mantel - wäre ja auch nicht paradetypisch.

    Einen Kommentar schreiben:


  • HKDW
    antwortet
    So ein Mix wäre aber absolut untypisch für die damalige Zeit gewesen, entweder einheitlich so - oder wenn das nicht ging, eben anders.

    Die Infanterie konnte ja auch nicht in Paradehosen rumlaufen, denn die sind ja schon lange vorher weggeworfen worden.
    Bei den Sachsen denke ich war es doch ähnlich, dort wurden der Sac a distribution zu Überhosen umgearbeitet.

    Eine richtige Grande Tenue dürfe wohl nur die Garde gehabt haben, die anderen eben soweit wie möglich.

    Einen Kommentar schreiben:


  • aba
    antwortet
    Hallo HDKW,


    mein "Spezialgebiet" innerhalb der Napoleonischen Zeit ist der Russlandfeldzug. Wenn man sich aber mit den Memoiren etc. dazu näher beschäftigt, sind die vielen kleineren Gefechte ganz sicher in "Felduniform" geführt worden.

    Ganz anders bei Borodino. Die Armee hatte vorher einer Ruhetag und es war klar, dass es am nächsten Morgen in die Schlacht geht. Und der Befehl zur "grande tenue" war absolut ernst zu nehmen. Für die Westfalen gab es immerhin die ausdrückliche ergänzende Anordnung, dass die Offiziere trotzdem in dem (blauen) Interimsrock bleiben durften (Gieße).

    Kein Oberst der Carabiniers hätte sich mit seiner Truppe an so einem Tag in blau erwischen lassen dürfen, wenn ihm seine Karriere lieb war. Deshalb werden nur die, die keine weiße Uniform mehr hatten, notgedrungen blau getragen haben und im Zweifel in den hinteren Rängen versteckt worden sein.

    Und in Moskau sind noch ganz reguläre "Paraden" - nicht nur von der Garde - absolviert worden.

    Beste Grüße


    Alexander

    Einen Kommentar schreiben:


  • HKDW
    antwortet
    Ich kann mir ehrlich keinen Mix vorstellen, entweder Hellblau oder eben Weiß, gut möglich wären die Offiziere in Weiß und die Mannschaften in Hellblau.

    Ich denke es war Paradeuniform so weit wie möglich angesagt, üblicherweise wurden ja die Paradehosen von der Infanterie vor Beginn eines Feldzuges weggeworfen.

    Die Westphalen sollten ja sogar en Revue vor Napoleon defilieren - was dann aber doch nicht statt fand.

    Einen Kommentar schreiben:


  • aba
    antwortet
    Vielen Dank HDKW !

    Da werde ich einmal versuchen, mir das Heft zu besorgen.

    Dass einige bei Borodino in hellblau antreten mußten, erscheint durchaus plausibel. Aber ansonsten haben sich die Einheiten und namentlich die Garde wohl ziemlich herausgeputzt. Immerhin konnte Napoleon da ja recht unfreundlich reagieren wie z.B. für die 2. Gardeulanen mit deren hellbauer Stallweste für 1812 überliefert.

    Alexander

    Einen Kommentar schreiben:


  • HKDW
    antwortet
    Die Angabe bezieht sich nicht auf die Rousselot Tafel Serie sondern auf einer Tafel die für Sabretache publiziert wurde, Supplément au Carnet de La Sabretache 1991 / 108 E, Plnacne N.r 1 Carnet 108.

    Les carabiniers partis vers la Russie avec ces deux vêtements ont dû faire la plus grande partie de la route en bleu céleste. La perte d'un grand nomber de chevaux et de portemantaux fit que bien des carabiniers se sont souvent retrouvés avec un seul habit, nous pouvons supposer que bon nombre d'entre eux dètaient en habit-veste bleu céleste lors des grandes charges de la Moskwa, alors qu'ils auraient dû être dans la plus frande tenue possible, l'Empereur commandant en personne.


    Also das mit dem Wagen hatte ich falsch in Erinnerungen, Rousselot führt den Verlust des weißen Rockens auf Pferdeverlust und Verluste des Mantelsacks zu.

    Ansonsten bleibt Raum zur Spekulation.

    Einen Kommentar schreiben:


  • aba
    antwortet
    Auch von mir vielen Dank für die Fotos. Die Bilder im "Schlachtensaal" sind nach meiner Kenntnis auch nicht veröffentlicht (?) weshalb ich wohl auch irgengwann mit Kamera dahin gehen muß. Wirklich sinnvoll ist das indes ja eigentlich nicht ...

    HKDW

    Woher stammt denn die Information zu den Carabiniers von Rousselot ? Im Text seiner Tafeln findet sich dazu nichts.

    Und nach allen Quellen war für Borodino "grande tenue" ausdrücklich befohlen, weshalb ich eigentlich nicht auf die hellblaue Uniform gesetzt hätte (und mindestens bei den Offizieren dürfte dies sehr unwahrscheinlich sein). Daran ändert erstmal nichts, dass Adam die Carabiniers so dargestellt hat, wie er sie vermutlich während des ganzen Feldzuges gesehen hat : in hellblau.

    Beste Grüße


    Alexander

    Einen Kommentar schreiben:


  • HKDW
    antwortet
    welche Frankreichkenner denn - und - gibt es dazu auch Belege?

    Einen Kommentar schreiben:


  • Da Capo
    antwortet
    Wir hatten das Thema Carabinier-Uniformen auch für unser Großdiorama zum 18.10.1813. Nach den Recherchen der Frankreichkenner trugen die Herren bei Leipzig weiß.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Latour-Maubourg
    antwortet
    ja eben deshalb stellt sich die Frage ob die weiße Uniform überhaupt je im Feld getragen wurde. nach 1812 wurde ja anscheinend eh nur blau getragen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • HKDW
    antwortet
    Die Carabiniers trugen eben schon auf dem Marsch, im Feld etc. die blaue Uniform (siehe Faber du Faur), ergo ließen sie die weißen Uniformen auf den Bagagewagen transportieren, ergo mußten die Kosaken diese nicht vom Leib reißen sondern nur den Bagagewagen wegführen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Latour-Maubourg
    antwortet
    Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
    wenn die weißen Uniformen von den Kosaken erbeuter wurden - bleibt ja eigentlich nur blau.
    ja aber dazu müssten sie sie den Carabiniers ja schon vom Leib gerissen haben, Bagage erbeuten ist eine Sache, aber irgendwas mussten die Carabiniers ja von Anfang an getragen haben.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gunter
    antwortet
    Lejeune hat sich einige Freiheiten gegönnt, was man so nicht von Adam und Faber du Faur sagen kann.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X
😀
😂
🥰
😘
🤢
😎
😞
😡
👍
👎