Russlandfeldzug - frz. und russ. Artillerie

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  • muheijo
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 01.10.2006
    • 553

    Russlandfeldzug - frz. und russ. Artillerie

    derzeit lese ich ja meinen norwegischen schmøker ueber den russlandfeldzug 1812 von adam zamoyski.
    erstaunt hat mich die aussage, dass die russische artillerie gegenueber der frz. weit ueberlegen gewesen sein soll; sogar europæische "spitze".
    ich dachte immer, dass die frz. geschuetze zwar nicht die modernsten, aber doch qualitativ hochwertig waren. oder lag es an der organisation?

    wer weiss mehr?

    gruss, muheijo
  • Gunter
    Erfahrener Benutzer
    Chef de Bataillon
    • 01.10.2006
    • 1377

    #2
    Hallo,
    ob die Russen "weit" überlegen waren, vermag ich nicht zu beurteilen. Ihre Artillerie hatte aber einige Eigenheiten, die wesentlich moderner waren als bei den Franzosen. Das Geschützmaterial war wohl weitgehend standardisiert, vor allem hatte man im Gegensatz zum alten frz. Gribeauvalsystem einheitliche Radgrößen. Einen großen Vorteil boten die Einhörner, eine Art Haubitzkanone mit Kammer, die genauer schoß als die kürzeren Haubitzen anderer Mächte. Ähnliche relativ großkalibrigen aber doch beweglichen Feldgeschütze, die Granaten abfeuern konnten, waren sonst erst um die Mitte des Jahrhunderts üblich. Organisatorisch waren die Russen auch nicht schlecht aufgestellt. Sie hatten als einzige ihren Infanteriedivisionen schon im Frieden Artillerie zugeteilt - und nicht zu knapp, die meisten Divisionen um 1812 hatten 36 Geschütze. Es gab zwar normalerweise keine Korpsartillerie, aber ob das bei der Masse an Rohren in den Divisionen noch eine Rolle spielte ist noch die Frage. Auf Armeeebene existierten dann aber wieder Reserven. Trotz dieser wirklich modernen Organisation scheint die russische Artillerie gewisse Führungsschwächen gehabt zu haben, so dass die Koordination nicht immer gut funktionierte. Dennoch massierten sie z.B. bei Borodino ziemliche Mengen an Geschützen und setzten auch ihre berittene Artillerie in großer Zahl ein, z.B. unter Nikitin.

    Viele Grüße,

    Gunter

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