Eggmühl 1809

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  • Mephisto
    Erfahrener Benutzer
    Capitaine
    • 01.10.2006
    • 625

    #16
    Hallo, Ihr beiden!

    Danke für die Auszüge. Werde sie durcharbeiten und auch noch einige Auszüge reinstellen. Danke erstmal.

    Franz, bitte mich nicht mißverstehen!
    Es geht mir nur um die Positionierung der beiden schweren Batterie/n.
    Natürlich gehe ich davon aus, dass auf dem gesamten Höhenzug Truppen gestanden haben.
    Auch die von Dir angenommene Verteilung der beiden Batterien über den gesamten Höhenzug ist möglich.
    Daß die Batterien eher beim Kraxenhof gestanden haben könnten, heißt nicht,
    daß gleichzeitig auf dem Vorberg / Deisenberg keine Truppen gestanden hätten
    und deshalb etwa gar eine Lücke zwischen Kraxenhof und Unterlaiching existiert hätte.
    Die widersprüchlichen Aussagen über den Vorberg sind es, die mich verunsichern.
    Mal sehen, ob mich Deine ausgesuchten Quellen erhellen.
    Zuletzt geändert von Mephisto; 10.04.2008, 22:48.
    Gruß
    Mephisto

    "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
    nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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    • Mephisto
      Erfahrener Benutzer
      Capitaine
      • 01.10.2006
      • 625

      #17
      Hallo, Franz,

      Deine Quellen sind vorzüglich.
      Die „Regimentsgeschichte“ scheint am genauesten „auf der Höhe süd-östlich des Ortes (U-Laiching)“
      da gibt es nichts zu zweifeln. Das muß der Vorberg sein.
      Allerdings frage ich mich, wo denn der im Text genannte „tote Winkel“ gewesen sein soll,
      der es Seydewitz ermöglicht haben soll, so nahe heranzukommen.
      Der Vorberg lässt einen das Gelände doch sehr gut überblicken!?!
      Nach meinem Verständnis ist der Vorberg eben genau dieser Sichtschutz nach Süd-Westen,
      wenn man etwas höher und weiter östlich auf dem Kamm steht.

      Die „Beobachtungen“ lassen eher nicht auf den Vorberg schließen.
      Die Geschütze sollen an einem Waldsaum aufgestellt gewesen sein, aus dem heraus dann in der Folge
      auch die österr. Kavallerie ihren Gegenschlag geführt haben soll.
      Der Wald kann meiner Meinung nur der beim Bettelberg gewesen sein, oder!?!

      Der „Feldzug vom Jahre 1809“ beschreibt sehr schön die Seydewitz’sche Bewegung im toten Winkel
      der Geschütze.
      Seite 112 würde mich auch interessieren.

      Die handschriftlichen Aufzeichnungen sprechen von Angriffen auf “die Batterie am Deisenberg“
      und im Text liest man „16 Geschütze auf dem Deisenberg“.
      Hier ist der Vorberg nur dann gemeint, wenn er als Teil des Deisenberges gesehen wird.
      Zuletzt geändert von Mephisto; 11.04.2008, 23:48.
      Gruß
      Mephisto

      "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
      nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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      • Mephisto
        Erfahrener Benutzer
        Capitaine
        • 01.10.2006
        • 625

        #18
        Nach Angeli, Ehzg. Carl von Österreich, IV.Band:

        „Der linke Flügel wurde auf die Höhen nördlich Eggmühl zurückgenommen, 16 Geschütze fuhren beim Kraxenhofe auf, von wo sie nicht allein Eggmühl
        sondern auch den Raum zwischen diesem Orte und Schierling unter Feuer nehmen konnten.
        Hinter Ihnen stand das Infanterie-Regiment Czartoryski beiderseits der Regensburger Straße, …“
        Und weiter:
        „…Napoleon hatte bei Eggmühl den bairischen General Seydewitz beauftragt, sich mit 2 Reiter-Regimentern der österreichischen Batterie auf den Höhen beim Kraxenhofe
        zu bemächtigen, deren standhaftes Ausharren der französischen Haupt-Armee die Strasse nach Regensburg sperrte.
        Den ersten Angriff, welche die Baiern im heftigsten Geschützfeuer unternahmen, wies FML Sommariva
        mit 4 Escadronen Vincent-Chevau-legers und 4 Escadronen Stipsic-Husaren nachdrücklich zurück.“

        Nach Angeli ist die Aussage Pelet’s fragwürdig, dass im weiteren Verlauf 16 Geschütze dieser Batterie erobert worden sind.
        Angeli berichtet von nur 12.
        Das deckt sich mit den 12 Stück 12-Pfündern, über die das Korps Rosenberg überhaupt verfügt haben soll
        - zumindest nach der OoB von S. Bowden/Tarbox „Armies on the Danube 1809“. Muß ich noch mal querchecken.

        Übrigens noch eine kleine Verbesserung zu meiner Castle-Kritik:
        Tatsächlich hat auch Castle in seiner Karte eine Batterie direkt am Kraxenhof eingezeichnet
        – im Heft direkt in der Falz. L
        Ich habe fast das Osprey-Heft zerissen, um das nachzuprüfen…
        Zuletzt geändert von Mephisto; 11.04.2008, 23:46.
        Gruß
        Mephisto

        "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
        nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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        • HKDW
          Erfahrener Benutzer
          Colonel
          • 02.10.2006
          • 2969

          #19
          Vielleicht hilft das hier weiter - Quelle

          Krieg 1809
          1. Band Regensburg, Wien 1907

          Vormittag 22. April.

          (...)

          FML. Vukassovich meldete noch vormittags, dass feindliche Kavallerie bei Tagesanbruch in Ergoldsbach eingetroffen sei und sich von dort gegen Eggmühl bewege. Nachdem die Brigade Bieber hinter die Große Laaber zurückgegangen war, um die Höhen an der Straße nördlich deises Ortes zu besetzen, verfügte FML. Vukassovich bei Lindach nur noch über die sehr geschwächten beiden Bataillone Peterwardeiner Grenzer, 4 Eskadronen Erzherzog Ferdinand-Husaren Nr.3 und eine Kavalleriegeschützbatterie. Er beabsichtigte, vorläufig noch südlich der Großen Laaber zu bleiben. (...), Krieg 1809, S. 548

          Einleitungsgefecht bei Buchhausen.

          (...) Die Tete dieser Kolonne traf gegen 1 Uhr nachmittags vor Buchhausen ein, wohin FML. Vukassovich eine kleine Abteilung Peterwardeiner Grenzer vorgeschoben hatte. Auf den Höhen nördlich des Dorfes stand die Kavalleriegeschützbatterie, hinter dem rechten Flügel das halbe Regiment Erzherzog Ferdinand-Husaren unter Major Josef Devay. (Krieg 1809, S. 549 / 550.

          Angesichts dieser Übermacht hielt es FML. Vukassovich nicht für geraten, länger auf den Höhen südlich der Großen Laaber zu bleiben. Er befahl den Abmarsch der Infanterie nach Eggmühl und nahm die Batterie, welche nahezu eine halbe Stunde im Feuer der überlegenen feindlichen Artillerie ausgeharrt hatte, zurück. (...)
          Die Peterwardeiner Grenzer besetzten die Brücke südlich Eggmühl und dieses Dorf, die Batterie fuhr bei Kratzenhöfen auf, (...) (Krieg 1809, S. 550)

          Bereitstellung des Korps Rosenberg zur Verteidigung.

          (...)

          Von der Höhe südwestlich U.-Leichling, wo die österreichischen Geschütze standen, überblickt man auch mit freiem Auge das von Ascholzhausen gegen Buchhausen herunterführende Stück von der Landshut kommenden Straße. (...) (Krieg, 1809, S. 553)

          FML. Rosenberg (...) und traf sofort Maßnahmen, um den FML. Vukassovich zu unterstützen. Hierzu sollte die Front Eggmühl – U.-Leichling besetzt werden.
          Um hierzu Kräfte zu gewinnen, wurden die im Laufe des Vormittags auf dem Hügel südwestlich U.-Leichling aufgestellten Truppen, zwei Bataillone des Regiments Czartoryski Nr. 9 und zwei Positionsbatterien, zurückgenommen. Die ersteren besetzten den Höhenrand nordöstlich Kraztenhöfen, die Batterien fuhren auf dem Vorberg auf. Die Geschütze standen hier in einem flachen, nach Süden vorspringenden Bogen und bestrichen weithin die Niederung der Großen Laaber. (...) (Krieg 1809, 553 / 554)


          Also stand bei Kratzenhöfen nur eine Kavalleriebatterie (keine 16 Geschütze) und auf dem Vorberg eben die 2 Positionsbatterien.

          Jetzt brauchen wir nur noch die Gliederung der Österreichischen Batterien von 1809 um die Geschützverluste feststellen zu können, Krieg 1809 geht von 12 Geschützen auf dem Vorberg aus.

          GM. Seydewitz hatte laut Krieg nich 8 Eskadronen zur Verfügung sondern nur 6 und eine halbe, das eine und eine halbe südlich der Großen Lalber detachiert waren.

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          • Mephisto
            Erfahrener Benutzer
            Capitaine
            • 01.10.2006
            • 625

            #20
            Hallo, HKDW,

            Einen kleinen Teil Deiner Zitate Mayerhoffer/Criste hatte ich schon am 09.04. gebracht.
            Also stand bei Kratzenhöfen nur eine Kavalleriebatterie (keine 16 Geschütze) und auf dem Vorberg eben die 2 Positionsbatterien.
            Im Zusammenhang mit der Kavallerie-Batterie macht die Sache allerdings nun etwas mehr Sinn. Danke.
            Zuletzt geändert von Mephisto; 12.04.2008, 15:36.
            Gruß
            Mephisto

            "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
            nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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            • Mephisto
              Erfahrener Benutzer
              Capitaine
              • 01.10.2006
              • 625

              #21
              IV. Armee-Korps nach den Feldakten XIII, 41 (zitiert im Angeli)
              1 x 3Pf.-Batterie
              3 x 6Pf.-Bridade batterien
              2 x 6Pf.-Ordonanz batterie
              1 x berittene Batterie
              2 x 12Pf.-Positionsbatterien

              Mayerhoffer/Criste sind damit fast deckungsgleich. (F.A. I 30, III,4 und XIII, 41)
              Bei ihnen hat das Korps bei Kriegsausbruch noch 2 berittene Batterien

              Verluste des IV. Korps bei Eggmühl nach Mayerhoffer/Criste
              15 Stück 6-Pfünder
              4 Stück Haubitzen
              7 Stück 12 Pfünder
              Zuletzt geändert von Mephisto; 16.04.2008, 22:38.
              Gruß
              Mephisto

              "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
              nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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              • HKDW
                Erfahrener Benutzer
                Colonel
                • 02.10.2006
                • 2969

                #22
                Ist doch sehr merkwürdig

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                • Mephisto
                  Erfahrener Benutzer
                  Capitaine
                  • 01.10.2006
                  • 625

                  #23
                  Nach Heller’s „Der Feldzug des Jahres 1809 in Süddeutschland“ (Streffleur / Österreich. Militär. Zeitschrift)
                  hat das IV. Korps insgesamt nur 12 Geschütze verloren.
                  Hier sind die Feldakten (Mayerhoffer/criste) sicher zuverlässiger.

                  Jedoch wird hier berichtet, dass nur „ein Theil der dortigen Geschütze“ (Kraxenhof / Vorberg /
                  16 Geschütze nach Heller) „verloren gingen“.

                  Ein weiterer Hinweis auf das tatsächliche Schicksal beider Positionsbatterien mag sein,
                  dass Rosenberg (zumindest nach Heller) eine Batterie (Kaliber nicht spezifiziert)
                  „auf die beherrschende Kuppe bei Höhberg“ gesandt hatte, um den Rückzug zu decken.
                  Könnte das eine der beiden Positionsbatterien gewesen sein?

                  Criste berichtet vom Verlust aller 12 Geschütze (2 Positionsbatterien) auf dem Vorberg.
                  Demnach wäre das IV. Korps sämtlicher 12-Pfünder beraubt gewesen.
                  Das widerspricht aber den Im Anhang wiedergegebenen Verlustangaben (nur 7 Verluste).
                  Im weiteren Verlauf erwähnt auch Criste auf dem „Höhenberg aufgefahrene Geschütze“,
                  die den Verfolgern den Elan genommen haben sollen.
                  Leider auch hier keine Angabe über die Kaliber.

                  Krieglstein spricht ebenfalls nur davon, dass „der größte Teil der Geschütze“ genommen wurde.
                  Keine Angaben zu Verlusten oder zum Verbleib evtl. geretteter Einheiten.

                  Schneidawind (16 Geschütze auf dem „Weinberge / alle genommen) berichtet von einer Batterie-Stellung
                  am „Hoheberg“, die den Rückzug deckte.
                  Keine Angabe zu den Kalibern.

                  Angeli (16 Geschütze beim Kraxenhofe / davon 12 verloren) bezeichnet die Batterie
                  auf den „Hügel bei Höhenberg“ als Cavallerie-batterien.

                  @ Franz
                  Du hast in einem früheren posting die Bezeichnung des Vorbergs als „Weinberg“
                  bei Schneidawind zurecht moniert.
                  Der „Weinberg“ liegt östlich von Eggmühl – zumindest nach der Karte von Krieglstein.
                  Du hast auch von den noch heute existierenden Resten einer Geschütz-Stellung (12 Geschütze)
                  östlich Eggmühls geschrieben, die von Gudin genommen worden sein soll.
                  Ich konnte zu letzterem nichts finden.
                  Woher hast Du das?
                  Gruß
                  Mephisto

                  "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                  nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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                  • Franz
                    Erfahrener Benutzer
                    Sergent
                    • 02.02.2008
                    • 105

                    #24
                    Hallo Mephisto,
                    ich habe Dir eine Karte angehängt. darin sind die Geschütze eingezeichnet.
                    ich habe die Berge ergänzt.
                    V ist Vorberg, B ist Bettelberg, W ist Weinberg und H ist Höhenberg.
                    HKDW hat am 12.04. ja schon den Ablauf zitiert.
                    Da muß man nur genau lesen und darf die Berge nicht verwechseln.
                    Der Weinberg liegt nordöstlich von Eggmühl und nicht der Bettelberg.
                    Kurz möchte ich den Schlachtablauf schildern.
                    Am 22.04 bevor Napoleon eintraf hatten die Österreicher bereits 12 Geschütze nördlich von Eggmühl am Weinberg zur Deckung der Straße und v.a. der Brücke.Das war in Eggmühl die einzige Brücke.
                    Vom Weinberg bis zu dieser Brücke sind es 900m Luftlinie.Vom Bettelberg bis hierher wären es 1900m.
                    Die anderen Geschütze standen noch südlicher in Richtung Lindach.
                    Nach Bekanntwerden der Ankunft Napoleons wurden diese Geschütze zum Bettelberg(Deisenberg) zurückgenommen. Die Geschütze am Weinberg blieben dort.
                    Napoleon ließ Franzosen und Württemberger nach Auskunft des Posthalters über Zaitzkofen zur Stanglmühle marschieren, dort erklommen sie in westlicher Richtung den Weinberg(auch Rockinger Weinberg) und eroberten diese Geschütze. Damit war die Brücke frei und der Sturm von Schloß Eggmühl begann.
                    Die Geschütze am Vorberg haben mit diesem Gefecht nichts zu tun, denn diese Geschütze sind bereits seit dem 21.04. nach der Einnahme von Schierling auf dem Deisenberg(Vorberg).
                    Diese Geschütze dienten auch dazu, daß von Schierling her nicht Eggmühl von der nördlichen Seite erstürmt werden konnte.
                    Zur Brücke nach Eggmühl war es dazu viel zu weit.
                    Nachdem aber die Brücke von Eggmühl frei war, kam hier die Reiterei der Franzosen und der Württemberger dem Seydewitz zu Hilfe. Erst seit dieser Zeit konntedie Laber überquert werden.
                    dazu habe ich nochmals ein paar Seiten eingescannt.
                    Die Quellen habe ich bereits ausführlich genannt.
                    Hier nun die Seiten.
                    Edmund Höfler S.110-117
                    Schneidawind S.268-275
                    Völderndorff S.98-103.
                    Zu Deiner Frage vom toten Winkel.
                    Seydewitz ritt vom Wagnerberg in südlicher Richtung den Berg hinab.Überschritt den Starzengraben und ritt am Fuß des Vorberges entlang.
                    Da die Geschütze nicht nach unten schießen konnten war er vor Kartätschen geschützt.
                    Erst als er oben ankam wurde er mit Kartätschen empfangen.
                    Der Rest ist ja bekannt.
                    Gruß Franz
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                    • Mephisto
                      Erfahrener Benutzer
                      Capitaine
                      • 01.10.2006
                      • 625

                      #25
                      Hallo, Franz,

                      Vielen Dank.
                      Die Sache mit dem Angriff Seydewitz’ erscheint auch mir nun klar.
                      So viel geballte Kompetenz! Und was für Quellen. Hut ab!
                      Komme gerne auf Dich zurück.
                      Gruß
                      Mephisto

                      "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                      nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

                      Kommentar

                      • Mephisto
                        Erfahrener Benutzer
                        Capitaine
                        • 01.10.2006
                        • 625

                        #26
                        Zitat von Mephisto Beitrag anzeigen
                        IV. Armee-Korps nach den Feldakten XIII, 41 (zitiert im Angeli)
                        1 x 3Pf.-Batterie
                        3 x 6Pf.-Bridade batterien
                        2 x 6Pf.-Ordonanz batterie
                        1 x berittene Batterie
                        2 x 12Pf.-Positionsbatterien

                        Mayerhoffer/Criste sind damit fast deckungsgleich. (F.A. I 30, III,4 und XIII, 41)
                        Bei ihnen hat das Korps bei Kriegsausbruch noch 2 berittene Batterien

                        Verluste des IV. Korps bei Eggmühl nach Mayerhoffer/Criste
                        15 Stück 6-Pfünder
                        4 Stück Haubitzen
                        7 Stück 12 Pfünder
                        Criste berichtet vom Verlust aller 12 Geschütze (2 Positionsbatterien) auf dem Vorberg.
                        Demnach wäre das IV. Korps sämtlicher 12-Pfünder beraubt gewesen.
                        Das widerspricht aber den Im Anhang wiedergegebenen Verlustangaben (nur 7 Verluste).

                        Da habe ich mir wohl selbst ein Bein gestellt:

                        Eine 6-Pfünder Positionsbatterie (Divisionsartillerie-Reserve) umfasste 4 Stück 6-Pfünder und 2 x 7-Pf.-Haubitzen.
                        Eine 12-Pfünder Positionsbatterie (Korpsartillerie-Reserve) umfasste 4 Stück 12-Pfünder und 2 x 7-Pf.- Haubitzen.
                        Bei "zwei 12-Pfünder Positionsbatterien´" ergeben sich also zwar in Summe 12 Geschütze -
                        aber "nur" 8 Stück davon waren 12-Pfünder. (Siehe dazu auch "Krieg 1809")

                        Damit kommen wir den 7 verlustigen 12Pfündern schon recht nahe.
                        Zuletzt geändert von Mephisto; 30.04.2008, 00:29.
                        Gruß
                        Mephisto

                        "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                        nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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                        • Mephisto
                          Erfahrener Benutzer
                          Capitaine
                          • 01.10.2006
                          • 625

                          #27
                          Hallo, Franz,

                          Ich bedanke mich ganz herzlich für Deine Gastfreundschaft!

                          Für alle Interessierten:
                          Ich habe zwei unserer Fotos in das 1809er Portal eingestellt,
                          die sowohl die Formen des Wagnerberges als auch des Vorberges sehr gut erkennenen lassen.
                          Gruß
                          Mephisto

                          "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                          nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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                          • Michael
                            Neuer Benutzer
                            Enfant de Troupe
                            • 05.08.2008
                            • 1

                            #28
                            Anfrage:

                            Ein kleine Korrektur zunächst mit schönem Gruß an Mephisto: Soweit ich weiß, lebt übrigens in Unterlaichling nicht "ein direkter Nachfahre des genannten Grafen Seydewitz", sondern ein Verwandter aus der nicht-gräflichen Linie, und somit ein Nachfahre der Vorfahren des Grafen Seydewitz, der aber ein echter Johanniter-Ritter ist! Dazu darf ich nur der Ordnung halber anmerken, dass ich selbst ein direkter Nachfahre von Curt Gottlob Graf von Seydewitz, wahrscheinlich des Vaters des genannten Generals und Reichsgrafen Curt Friedrich August von Seydewitz bin! Aber das muß ich auch noch genauer herausfinden, ob er tatsächlich sein Vater war ... Siehe auch zunächst: http://www.schloss-puelswerda.de/ges...uelswerda.html
                            Beste Grüße soweit von Michael


                            Zitat von Franz Beitrag anzeigen
                            Hallo Mephisto,

                            die Positionierung der Geschütze ist so schon in Ordnung. Nur die Angriffe wurden mehr aus westlicher Richtung geführt.
                            Das geht schon daraus hervor, da die Aufstellung vom Vortag am sogenannten Wagnerberg war. Hier hatte die bayerische Armee übernachtet.Der liegt westlich gegenüber dem Deisenberg in Richtung Schierling.
                            Das ist auch sehr schön auf dem Gemälde auf Seite 82 ersichtlich. Leider ist das Gemälde von Wilhelm Kobell, das in der Münchner Residenz ausgestellt ist nur schwarzweiß abgebildet.Darauf ist der Kronprinz Ludwig mit seinem Stab auf der linken Bildseite zu sehen. In der Mitte ist Leutnant Heideck, der vom Kronprinzen den Auftrag hatte die Lage festzuhalten.Nach seiner Skizze malte später Kobell das Gemälde im Jahre 1810.Rechts kann man zwei Geschütze sehen, die in östlicher Richtung zum Vorberg mit den österr. Geschützen gerichtet sind. Übrigens ist der Vorberg nur ein kleiner Hügel, der mit dem höheren Deisenberg verbunden ist. Am Vorberg waren die Geschütze aufgestellt, die damit Eggmühl und Schierling abdecken konnten.Zwischen dem linken Geschütz und dem einzelnen Reiter mit zwei Pferden kann man drei Köpfe erkennen. Das sind die aufgestellten Reiterregimenter.Auf dem Original ist das gut zu erkennen.Von hier ritten die Bayern in südlicher Richtung den Hang hinab und griffen nach Überquerung eines flachen Grabens aus südwestlicher Richtung die Geschütze an. Nach dem gewollten Rückzug ließ Seydewitz sammeln und griff nochmals erfolgreich von Süden an. Dies schildert auch Obpacher so. Ausführlicher schildert diesen Angriff auch Hauptmann Edmund Höfler 1858 in seinem Buch: Der Feldzug im Jahre 1809 in Deutschland und Tyrol mit besonderer Beziehung auf die Taktik. Erschienen in der Matth. Rieger`schen Buchhandlung in Augsburg 1858.
                            Ein direkter Nachfahre des Grafen Seydewitz lebt übrigens heute in Unterlaichling. Graf Seydewitz erhielt nach der Schlacht den Beinamen
                            "Felsenbrust von Eggmühl".
                            Ich habe schon Schlachtskizzen, in denen die Stellungen eingezeichnet sind.Leider kann ich Sie hier nicht einstellen, da die Datenmengen zu groß
                            sind. Bei Bedarf bitte ich um Nachricht.
                            Es wird heuer noch ein Buch erscheinen in dem ich zahlreiche Schlachtgemälde und Skizzen über die Schlacht von Eggmühl vorstellen werde. Ich bin in dieser Gegend zuhause, deshalb kenne ich die örtlichen Gegebenheiten sehr genau.
                            Übrigens wird es im kommenden Jahr eine Schlachtdarstellung geben, zu der sich neben dem Napoleondarsteller bereits 1000 Reenactor angemeldet haben.
                            Termin ist der 10.-14. Juni 2009.
                            Zu Deiner Frage gibt es auch österreichische Darstellungen.
                            Sie sind aber identisch mit den o.g. Schilderungen.
                            Quelle: Kriege unter der Regierung des Kaisers Franz
                            Regensburg 1809 1.Band von Eberhard Mayerhoffer von Vedropolje.
                            Erschienen in Wien 1907 im Verlag von L.W. Seidel & Sohn
                            ab Seite 558.
                            Leider gibt es kein Museum und es ist auch keins geplant in Eggmühl.
                            Es gibt aber ein paar Sammler zu diesem Thema.

                            Gruß Franz
                            Zuletzt geändert von Michael; 05.08.2008, 22:14. Grund: Weitere Korrektur!

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                            • Franz
                              Erfahrener Benutzer
                              Sergent
                              • 02.02.2008
                              • 105

                              #29
                              Hallo Michael,

                              schön das Du Dich gemeldet hast.
                              Da im kommenden Jahr eine 200-Jahr-Feier in Eggmühl stattfinden wird(das Programm findest Du unter Veranstaltungen) wäre es prima wenn wir uns kennenlernen würden.
                              Da wird es auch eine Ausstellung geben,kannst Du da etwas aus Deiner Familie beisteuern? Wäre toll.
                              Als Anlage habe ich ein Gemälde von Curt Friedrich August Graf von Seydewitz angehängt, der die Schlacht von Eggmühl für Napoleon entschieden hat.


                              Gruß Franz
                              Angehängte Dateien

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                              • osmar1007
                                Neuer Benutzer
                                Enfant de Troupe
                                • 21.04.2009
                                • 1

                                #30
                                Seydewitz-Nachkommen

                                Hallo, Franz
                                Ich habe mich vor einiger Zeit mit der Geschichte von Pülswerda und Kreinitz beschäftigt und bin dabei auf die Familie von Seydewitz und auf August gestoßen (beide Güter gehörten Augusts Vater Curt Gottlob, der Kreinitz seinem jüngere Sohn Alexander und Pülswerda „unserem General“ August vererbte). In diesem Zusammenhang habe ich versucht, einen kleinen Stammbaum aufzubauen, den ich aber nur im Word-Format verschicken kann, was im Forum nicht möglich ist, da die Formatierung zerstört wird. Ich schicke im Folgenden also nur die Nachkommensliste des Curt Gottlob von Seydewitz. Vielleicht wäre so etwas auch ein Beitrag für das 200. Schlachten-Jubiläum. Aber im Moment ist das nur eine „Diskussionsgrundlage“, die im Forum vielleicht vervollständigt und korrigiert werden könnte...
                                Gruß
                                Osmar

                                Die Nachkommen von Curt Gottlob v. Seydewitz (1735-1809)

                                1. Curt Gottlob Seydewitz 1735-1809 Pülswerda-Kreinitz

                                Generation 1
                                2. Erdmuthe Seydewitz *1777 Erdmuthe Elisabeth (Vater : 1)
                                3. Alexander Seydewitz 1783-1812 auf Kreinitz (Vater : 1)
                                4. Wilhelmine Seydewitz *1770 Haus Pülswerda (Vater : 1)
                                5. August v. Seydewitz 1769-1816 auf Pülswerda (Vater : 1)
                                6. Henriette Seydewitz +um 1850 Haus Pülswerda (Vater : 1)
                                7. Antonie Seydewitz 1773-1855 Haus Pülswerda (Vater : 1)
                                8. Rahel von Seydewitz *1772 Sophie Maria (Vater : 1)
                                9. Charlotte Seydewitz *1781 Wilhelmine (Vater : 1)

                                Generation 2
                                10. Robert von Welck 1798-1866 auf Riesa (Mutter : 4)
                                11. Max von Seydewitz 1800-1872 auf Pülswerda (Vater : 5)
                                12. Richard von Friesen 1808-1881 Haus Cotta (Mutter : 6)

                                Generation 3
                                13. Heinrich von Welck 1827-1908 auf Riesa (Vater : 10)
                                14. Marie Seydewitz 1831-1871 Maria Hermine (Vater : 11)
                                15. Josephine Seydewitz 1839-1895 Bianca Clementine (Vater : 11)
                                16. Ida von Seydewitz 1841-1916 Bianca Clementine (Vater : 11)
                                17. Clementine Seydewitz 1822-1901 Elise Henriette (Vater : 11)
                                18. Elisabeth Seydewitz 1826-1910 Elisabeth Kunigunde (Vater : 11)
                                19. Caroline Seydewitz 1833-1912 Clementine Lucie (Vater : 11)
                                20. Curt von Seydewitz 1823-1916 Curt Maximilian (Vater : 11)
                                21. Charlotte Seydewitz *1829 Therese Charlotte (Vater : 11)

                                Generation 4
                                22. Anna von Welck 1865-1925 Klara Emma Auguste (Vater : 13)
                                23. Ernst von Welck 1873-1944 Haus Welck (Vater : 13)
                                24. Ludwig von Ziegler *1842 Klipphausen-Dambrau (Mutter : 17)
                                25. Katharina von Egidy *1863 Katharina Josepha (Mutter : 19)
                                26. Anna von Borch +um 1930 (Mutter : 21)
                                Zuletzt geändert von osmar1007; 28.04.2009, 04:38. Grund: Tippfehler berichtigt

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