Napoleon Vorbild für Hitler?

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  • TimEy
    Neuer Benutzer
    Cantinière
    • 07.11.2006
    • 10

    Napoleon Vorbild für Hitler?

    Was haltet ihr davon?
    Hitler soll doch vor dem Grab Napoleons gekniet haben oder?
    Vorbild auch in der Hinsicht auf den Völkermord, Napoleon soll eben diesen an den Schwarzen betrieben haben!

    Da ich leider nicht so richtig in dem ,,Stoff stecke,, würde ich mich über eure Meinung freuen!
  • Berit
    Benutzer
    Caporal
    • 07.10.2006
    • 68

    #2
    Für Hitler war Napoleon ein Vorbild das habe ich auch gelesen, aber es bezog sich nicht auf den Völkermord. Hitler nahm sich z.B. als Vorbild Napoleons einfache Kleidung.

    Bei anderen Dingen können dir bestimmt andere hier aus dem Forum weiter helfen.
    LG Berit

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    • TimEy
      Neuer Benutzer
      Cantinière
      • 07.11.2006
      • 10

      #3
      Ich habe dazu ein interessantes Interview mit Tulard gefunden

      ZEIT: Diese Kritiker haben jüngst sogar einen Vergleich zu Hitler gezogen. Auch Napoleon habe - an den Schwarzen - einen Genozid verübt.
      Jean Tulard: Das ist völliger Unsinn. Napoleon wollte zwar die Sklaven als Arbeitskräfte ausbeuten, aber er hat keinen Völkermord begangen. Zweifellos war die Repression in der Karibik extrem hart und blutig, nicht zuletzt wegen der Sklavenaufstände. Aber die Behauptung, er habe mit der Unterdrückung der Schwarzen das Vorbild für den Judenmord gegeben, ist völlig absurd. Bei den Nazis ist nirgendwo, auch nicht in Hitlers Mein Kampf oder in Rosenbergs Mythos des 20. Jahrhunderts, eine Bezugnahme auf Napoleon zu finden.
      Zum Vorbild als solches sagt Tulard:
      Im Gegenteil: Die Nazis haben viele deutsche Napoleon-Verehrer verfolgt. Es stellt die Fakten in grotesker Weise auf den Kopf, wenn heute Fotos von Hitler vor dem Napoleon-Grab in Paris als Beleg dafür herhalten sollen, der Führer habe damit eine Hommage an sein Vorbild geleistet. In Wirklichkeit war das ein bewusster Akt der Demütigung der feindlichen Franzosen - als Revanche für Napoleons Sieg über die preußische Armee ebenso wie für die Kriegsniederlage 1918.
      Das hat mich jetzt etwas überrascht, aber ok!

      Wer dieses Interview einmal in voller Länge lesen möchte http://www.zeit.de/online/2006/34/ze...-tulard?page=1

      Kommentar

      • Berit
        Benutzer
        Caporal
        • 07.10.2006
        • 68

        #4
        Danke, für den sehr interessanten Hinweis auf das Interview mit Tulard.
        LG Berit

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        • Mephisto
          Erfahrener Benutzer
          Capitaine
          • 01.10.2006
          • 625

          #5
          Zum Vergleich Napoleon : Hitler

          Gruß
          Mephisto

          "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
          nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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          • Berit
            Benutzer
            Caporal
            • 07.10.2006
            • 68

            #6
            Hat jemand inzwischen das Buch gelesen?
            LG Berit

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            • TimEy
              Neuer Benutzer
              Cantinière
              • 07.11.2006
              • 10

              #7
              Danke Mephisto für den Link, eure Diskussion bestätigt Tulard nocheinmal, oder sehe ich das falsch?
              Aber was ist mit dem ,,Kniefall,, vor Napoleons Grab? Eine Demmütigung oder wirklich ein Akt der Bewunderung? Ich erinnere mich gelesen zu haben das Hitler sich zwei Stunden lang allein im Invalidendom aufhielt?!?
              War Napoleon ,weniger als ,,Rassist,, ,sondern eher als Feldherr ein Vorbild Hitlers? Mir ist natürlich klar, dass man die Kriege dieser 2 völlig unterschiedlichen Zeiten nicht vergleichen kann aber in der Taktik gibt es doch gewisse Ähnlichkeiten!
              Napoleon war dafür bekannt schnelle Märsche hinzulegen um dann schnell zuzuschlagen und den Gegner zu überraschen, oder bin ich falsch im Bilde?
              Hitler zählte auf seine ,,BlitzkriegTaktik,,.
              Ich würde gerne wissen was ihr als ,,Experten,, davon haltet!

              Danke schonmal im vorraus!

              Kommentar

              • Mephisto
                Erfahrener Benutzer
                Capitaine
                • 01.10.2006
                • 625

                #8
                Das mit dem Kniefall kann ich nicht bestätigen.
                Er war aber da, das ist klar. (Siehe Anlage)

                Und soweit ich weiß, sind auf seinen Befehl hin die Überreste von Napoleons Sohn
                in den Invaliden-Dom überführt worden.
                Sie waren zuvor in Wien.
                Ich habe das eine wie das andere immer als Propaganda-Übung verstanden,
                mit denen man versucht hat, sich bei den Franzosen beliebt zu machen.
                Angehängte Dateien
                Zuletzt geändert von Mephisto; 13.11.2006, 16:15.
                Gruß
                Mephisto

                "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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                • TimEy
                  Neuer Benutzer
                  Cantinière
                  • 07.11.2006
                  • 10

                  #9
                  Jean Tulard: Auch der Hinweis darauf, dass Hitler die Asche von Napoleons Sohn wieder nach Paris zurückbringen ließ, taugt nicht als Beleg. Vielmehr handelte es sich um eine Propagandamaßnahme, mit der die Franzosen kollaborationswillig gemacht werden sollten.
                  Bestätigt deine Aussagen auch nochmal!

                  Ich habe noch etwas interessantes gelesen vorhin :
                  Adolf Hitler wollte sich bei seinem Besuch im Invalidendom nicht vor Napoleon verbeugen,deshalb ließ er einen Spiegel an der Decke anbringen, mit welchem er dann - nach oben blickend - den Sarkophag sehen konnte!

                  Kommentar

                  • Britt.25
                    Erfahrener Benutzer
                    Sous-Lieutenant
                    • 28.11.2006
                    • 369

                    #10
                    Nach dem was ich gelesen habe, soll HItler es ja selber abgelehnt haben, mit Napoleon verglichen zu werden. Ich glaube auch dieser Satz stammte aus dem recht interessanten Interview mit John Tulard, zu dem hier ja auch der Link gegeben wurde. Interessant wäre es allerdings, die Fragestellung etwas abzuändern und zu fragen, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es bei den beiden gab, und ob man sie überhaupt in irgendeiner Weise vergleichen kann. Vom Charakter soll es durchaus einige ähnliche Eigenschaften gegeben haben, in Werner Maser Biographies über Hitler (die zwar als Standardwerk gilt, aber auch in manchen Punkten umstritten ist, wie zum Beispiel Masers These über Hitlers eventuellen Sohn in Frankreich, wofür es zwar Indizien, aber keinen abschließenden Beweis gibt) findet sich ein umfangreicher Vergleich von Hitler und Napoleon über sämtliche Eigenschaften und ähnliches, wobei allerdings Napoleon doch recht abschneidet, was ich nicht bei allen Dingen befürworten würde. Ich kenne Maser durch Briefe und das ist keine leichte Kost dieser Mann und manchmal scheint er doch sehr geprägt von seiner Jugend im 3. Reich (er schrieb mir auch selber, dass er von Napoleon "nichts hält, obgleich er sich jahrlang an der Uni mit dem Thema beschäftigt hätte".
                    gewisse Dinge, wie Zornaussbrüche und Despotismus, Größenwahn etc haben die beiden sicher gemeinsam, mit den politischen Intentionen mag zwar manches auch ähnliches scheinen, jedoch hatte Napoleon weniger eine Ideologie (wie Hitler über die Juden dachte) oder einen Plan eine Rasse auslöschen zu wollen, bei Napoleon waren die Toten ja vielmehr nicht der Zweck (Ideologie wie bei H.), sondern das Resultat seiner Kriege, bis auf die Exekutionen, die er vornahm, wenn er sich von jemanden verraten oder gefährdet sah.
                    Ich glaube aber nicht, dass Hitler Napoleon als ein Vorbild sah, denn er hatte auch eine denkbar schlechte Meinung von den Franzosen, auch wenn es Masers These mit der Geliebten aus dem 1 Weltkrieg gibt (die allerdings wie schon gesagt gerne sofort verworfen wird, was ich allerdings nicht tue)
                    Zuletzt geändert von Britt.25; 13.01.2007, 18:57.
                    "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

                    Marie Bonaparte (1882-1962)

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                    • Bellinghusar
                      Benutzer
                      Tambour
                      • 30.12.2006
                      • 41

                      #11
                      Hitler an Napoleons Grab

                      Er hatte, so sagt man, ein Faible dafür, geschichtliche Ereignisse unter umgekehrten Vorzeichen "nachzustellen".
                      Den heimlichen und fast schon überstürzten Besuch des besetzten Paris, der nur ein paar Stunden dauerte sah er als "Wiederholung" von Napoleons Einzug durchs Brandenburger Tor.

                      Das Ausuchen des Invalidendomes/Grab Napoleons als Spiegelbild von Bonapartes berühmten Besuch am Grab Friedrichs des Großen in der Potsdamer Garnisonskirche.

                      Der Waffenstillstand/Kapitulation von Compiègne, unterzeichnet in genau dem Eisenbahnwaggon, in dem 1918 die Deutschen den Waffenstillstand unterzeichnen mussten.

                      etc., etc.

                      Kommentar

                      • Britt.25
                        Erfahrener Benutzer
                        Sous-Lieutenant
                        • 28.11.2006
                        • 369

                        #12
                        Aber wahrscheinlich tat er´s nicht direkt, weil N. für ihn ein Vorbild war, sondern nur um als großer Mann darzustehen.
                        "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

                        Marie Bonaparte (1882-1962)

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                        • HKDW
                          Erfahrener Benutzer
                          Colonel
                          • 02.10.2006
                          • 2962

                          #13
                          AH wird sich ja seine Vorbilder bestimmt nicht untern den friedliebenden Philosphen gesucht haben, von Napoleon hat er sich sicherlich einiges auch abgeguckt, aber Vorbild? Glaube ich eher nicht.

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                          • William
                            Benutzer
                            Tambour
                            • 17.10.2006
                            • 37

                            #14
                            Hallo HKDW,

                            AH wird sich ja seine Vorbilder bestimmt nicht untern den friedliebenden Philosphen gesucht haben
                            Leider schon.Neben seinem Hauptvorbild R.Wagner soll auch z.B F.Nietzsche eines seiner vielen Vorbilder gewesen sein.

                            LG William
                            Zuletzt geändert von William; 14.01.2007, 16:03.
                            Das Gleiche lässt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht.

                            Johann Wolfgang von Goethe

                            Kommentar

                            • Mephisto
                              Erfahrener Benutzer
                              Capitaine
                              • 01.10.2006
                              • 625

                              #15
                              Hallo, William,

                              Die Annahme diese Männer hätten AH als Vorbild gedient, lassen sich nur
                              durch ein Extrem an Fehlinterpretation/-selektion ihrer jeweiligen Werke erklären.
                              Verantwortlich dafür ist AH und nicht Nietzsche oder Wagner.
                              Gruß
                              Mephisto

                              "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                              nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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