Schweinfurter Grün

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  • Epoche-Napoleon
    Benutzer
    Fourrier
    • 05.10.2006
    • 84

    Schweinfurter Grün

    Hallo zusammen,

    ich habe mal ne ganz dumme Frage. Napoleons Lieblingsfarbe war ja bekanntlich das giftige Schweinfurter Grün.
    Kann mir evtl. jemand verraten, wie ich es auf dem PC näherungsweise darstellen kann, welchen (Hexa)dezimalwert ich für die einzelnen Farben setzen muss?

    Beste Grüße und herzlichen Dank
    Micha

    Von der Französischen Revolution bis Waterloo
  • Cuirassier
    Erfahrener Benutzer
    Tambour-Major
    • 20.10.2006
    • 275

    #2
    ist das grün nicht hochgiftig, ähnlich wie grünspan..?
    muss eine unglaublich leuchtkraft haben....meine es gibt es nicht mehr...

    das im rgb modus zu erreichen scheint sehr schwer?) jeder bildschirm ist ja anders kalibriert...)
    Ein Soldat kann seinen Kopf verlieren, aber niemals einen Knopf!

    Kommentar

    • wufi
      Erfahrener Benutzer
      Tambour-Major
      • 03.10.2006
      • 311

      #3
      Hm.. würde ich nicht versuchen. Der Effekt von Pigment-Farbe ist fast nicht darstellbar auf einem PC. Vor allem gibt es starke Nuancen die von der jeweigen Form der Pigmente und die Dichte beim Auftragen abhängen.

      PS.: at cuirassier:
      Jupp, ist saugefährlich (Arsen).
      -> Kleine Anektote: Vor ein paar Jahren wurde jemand mal gebüsst, weil er ein Konfitürenglas voll damit (dass er in einem alten Atelier gefunden hatte) zur Polizei brachte (Gefährdung von Personen).
      Je l'ay emprins

      Kommentar

      • Sans-Souci
        Erfahrener Benutzer
        Major
        • 01.10.2006
        • 1841

        #4
        Das Schweinfurter Grün wäre nach diesem Referat hier erst 1814 von Wilhelm Sattler entwickelt worden, und hätte sich erst nach 1822 in Europa verbreitet:

        http://www.archaeometrielabor.com/Bilder/pdf/Pigmentanalytik%20II/Schweinfurter%20Gr%FCn%20Chemie%20Seminar%20II(2). pdf

        (Der Aufsatz enthält auch ein paar Farbbilder.)

        Kommentar

        • wufi
          Erfahrener Benutzer
          Tambour-Major
          • 03.10.2006
          • 311

          #5
          Zitat von Sans-Souci Beitrag anzeigen
          Das Schweinfurter Grün wäre nach diesem Referat hier erst 1814 von Wilhelm Sattler entwickelt worden, und hätte sich erst nach 1822 in Europa verbreitet
          Es gibt ja auch noch ähnliche Verbindungen, so das Scheelsche Grün. Schweinfurter Grün ist ja eben nur eine Variante (zudem kennt das wohl keiner in Frankreich oder England unter diesem Namen ).
          Je l'ay emprins

          Kommentar

          • Blesson
            Erfahrener Benutzer
            Adjudant
            • 03.10.2006
            • 778

            #6
            Die Jahreszahl 1814 kann nicht ganz stimmen, denn die Tapeten mit Schweinfurter Grün im Schloß Veitshöchheim bei Würzburg werden auf den Umbau unter GHZ Ferdinand von Würzburg datiert, fallen mithin also auf die Zeit ca. 1806-1813. Es ist wegen der Verwandschaft zu den Wiener Habsburger wahrscheinlich, daß das sog. Mitisgrün (chemisch identisch) aus Wien verwendet wurde, siehe unten.

            Aus Römpp, dem allgemeinen Chemielexikon, erfahren wir weitere gebräuchliche Namen:

            "Schweinfurter Grün
            Fachgebiet Chemie, Unterthema Pigmente, Farbstoffe, Füllstoffe


            [Kupfer(II)-acetatarsenit, Pariser Grün, Mitisgrün, Uraniagrün, Papagei(en)grün, Kaisergrün, Neugrün, Originalgrün, Moosgrün, Deckpapiergrün, Patentgrün, Smaragdgrün, Emeraldgrün, C.I. Pigment Green 21, 77410]. Cu(Ouc('x2212','minus','Symbol:45') −COuc('x2212','minus','Symbol:45') −CH3)2 · 3Cu(AsO2)2, Mr 1013,796. Intensiv grünes Kristallpulver, das beim Zusammengießen siedend heißer wäßriger Lösungen von Arseniger Säure und Kupfer(II)-acetat ausfällt. Gegen Licht und Luft ist die Verbindung sehr beständig, dagegen wird sie durch Säuren, Alkalien und Schwefelwasserstoff zerstört.
            Geschichte:
            Schweinfurter Grün wurde 1805 durch einen Edlen von Mitis in Wien erstmals hergestellt und daher zunächst Mitisgrün genannt. Im Jahre 1814 erfolgte die erste technische Gewinnung dieses Farbstoffs durch Sattler in Schweinfurt.
            Toxikologie:
            MAK-Werte-Liste (2007) krebserzeugend: Kategorie 1 (Stoffe die beim Menschen Krebs erzeugen und bei denen davon auszugehen ist, daß sie einen nennenswerten Beitrag zum Krebsrisiko leisten).
            Keimzellmutagen: Kategorie 3A (Stoffe, für die eine Schädigung des genetischen Materials der Keimzellen beim Menschen oder im Tierversuch nachgewiesen wurde oder für die gezeigt wurde, daß sie mutagene Effekte in somatischen Zellen von Säugetieren in vivo hervorrufen und daß sie in aktiver Form die Keimzellen erreichen). WGK 3.
            Sonstige gesetzliche Vorschriften und Schutzmaßnahmen siehe GESTIS.

            Verwendung:
            Wegen seiner hohen Giftigkeit verwendet man Schweinfurter Grün schon lange nicht mehr als Pigment in Anstrichstoffen oder Künstlerfarben. Auch als Insektizid oder Biozid für Antifouling-Anstriche wird es nicht mehr eingesetzt.
            Übersetzungen:ESchweinfurt greenFvert de SchweinfurtIacetato-arsenitoSverde de Schweinfurth CAS RN:12002-03-8 Gefahrenklasse:6.1, III

            Literatur: Chem. Unserer Zeit 30, 23uc('x2013','ndash','Symbol:45') –31 (1996)Gmelin, Syst.-Nr. 60, Cu, Tl. B 1961, S. 962uc('x2013','ndash','Symbol:45') –967Ullmann (6.) [CD-ROM, Januar 2001]Winnacker-Küchler (3.) 4, 710"
            Zuletzt geändert von Blesson; 27.05.2008, 16:34.
            Do, ut des

            http://www.ingenieurgeograph.de

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