Wellington als Feldherr

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  • Canut
    Benutzer
    Caporal
    • 19.11.2006
    • 54

    Wellington als Feldherr

    Gentlepeople; vermag jemand begründete Aussagen zur Wellingtons Feldherrentum zu treffen? Man kann ja Urteile in der Richtung lesen, die Aufgabe auf der Peninsula sei nicht die schwerste gewesen; dort habe er vornehmlich defensiv operiert. Hatte er kein Talent zur Offensive? Und vielleicht ein paar Worte zu Belle-Alliance/Waterloo. Anscheinend hat er es ja wohl durchaus fertiggebracht, Napoleons Intentionen in fataler Weise falsch zu deuten. Bei der Schlacht selbst ergibt sich die Frage, weshalb ein Korps von 18000 Mann nicht eingesetzt wurde. Wenn ich mich recht entsinne, beurteilt Delbrück Wellingtons Rolle im Feldzug von 1815 ziemlich ungünstig; wobei er Wellingtons Verhalten allerdings in sein Lieblingsdiskurs von Niederwerfungs- und Ermattungsstrategie zu stellen sucht (Wellington erscheint dort als Vertreter einer veralteten Auffassung).

    (P.S.: ..und hat jemand zufälligerweise Informationen zur geplanten Venezuela-Expedition von 1808?)
    Zuletzt geändert von Canut; 15.11.2008, 19:29. Grund: P.S.
    >> Line of Battle - Seekrieg gegen Napoleon <<
    Geschichte, Segelschiffe, Fachbücher, Wargame & cetera
  • HKDW
    Erfahrener Benutzer
    Colonel
    • 02.10.2006
    • 2962

    #2
    Also so negativ seh ich ihn nicht.
    Er mußte einmal das einzige richtige gute Landheer das England hatte - auf jeden Fall erhalten - er konnte sich keine so groben Schnitzer wie Napoleon 1807 oder 1812 leisten.
    Deswegen hat er vielleicht auch mal öfters strategisch den Rückzug antreten müssen.
    Ansonsten setzt er sich doch gegen die Franzosen durch und so schlecht war deren Spanienarmee auch nicht.
    1815 haben nur Wellington und Blücher zusammen ein Chance, die haben sie genutzt.
    Fehler - Napoleon hat schlimmere gemacht.

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    • corporal
      Erfahrener Benutzer
      Tambour-Major
      • 25.04.2007
      • 306

      #3
      Eine lediglich meta-thematische Anmerkung:
      "Von der Parteien Gunst und Hass zerrissen, schwankt sein Bild in der Geschichte" - oder so ähnlich hat man über Wallenstein geschrieben, es gilt mE aber auch für Wellington.
      Die dazu reichlich vorhandene Literatur KURZ zusammenzufassen wäre eine große Aufgabe. Die meisten Bücher zur englischen Armee unserer Zeit enthalten auch Kapitel zu W.
      Meine persönliche Meinung (aber ohne wirkliche Begründung): typischer englischer Offizier mit großen taktischen Fähigkeiten, dem seine Überheblichkeit naturgemäß viele Feinde verschaffte, der andererseits aber post festum viel für seinen guten Ruf unternahm. Daher ist es sehr schwer, konkrete Fakten herauszubekommen, um selbst unbeinflusst durch die Vorliteratur zu urteilen.

      Kommentar

      • Irene Hartlmayr
        Erfahrener Benutzer
        Capitaine
        • 22.02.2013
        • 596

        #4
        Zitat von HKDW Beitrag anzeigen
        Also so negativ seh ich ihn nicht.
        Er mußte einmal das einzige richtige gute Landheer das England hatte - auf jeden Fall erhalten - er konnte sich keine so groben Schnitzer wie Napoleon 1807 oder 1812 leisten.
        Deswegen hat er vielleicht auch mal öfters strategisch den Rückzug antreten müssen.
        Ansonsten setzt er sich doch gegen die Franzosen durch und so schlecht war deren Spanienarmee auch nicht.
        1815 haben nur Wellington und Blücher zusammen ein Chance, die haben sie genutzt.
        Fehler - Napoleon hat schlimmere gemacht.
        Lieber HKDW!
        Denk mal über Deine eigenen Denkfehler nach!Die sind nämlich horrend!
        Wellington zu Waterloo"it was a near-run thing".
        Und Wellington war in erster Linie-ein arroganter Schnösel!

        Irene.

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        • KDF10
          Erfahrener Benutzer
          Chef de Bataillon
          • 19.12.2010
          • 1278

          #5
          Zitat von Canut Beitrag anzeigen
          Gentlepeople; vermag jemand begründete Aussagen zur Wellingtons Feldherrentum zu treffen? Man kann ja Urteile in der Richtung lesen, die Aufgabe auf der Peninsula sei nicht die schwerste gewesen; dort habe er vornehmlich defensiv operiert. Hatte er kein Talent zur Offensive? Und vielleicht ein paar Worte zu Belle-Alliance/Waterloo. Anscheinend hat er es ja wohl durchaus fertiggebracht, Napoleons Intentionen in fataler Weise falsch zu deuten. Bei der Schlacht selbst ergibt sich die Frage, weshalb ein Korps von 18000 Mann nicht eingesetzt wurde. Wenn ich mich recht entsinne, beurteilt Delbrück Wellingtons Rolle im Feldzug von 1815 ziemlich ungünstig; wobei er Wellingtons Verhalten allerdings in sein Lieblingsdiskurs von Niederwerfungs- und Ermattungsstrategie zu stellen sucht (Wellington erscheint dort als Vertreter einer veralteten Auffassung).

          (P.S.: ..und hat jemand zufälligerweise Informationen zur geplanten Venezuela-Expedition von 1808?)
          Hallo Canut,

          Wellesley wird in meinen Augen überbewertet. Für die Briten war Waterloo ein britischer Sieg. So langsam begreifen die Briten aber heute, dass bei Waterloo recht wenig echte Briten dabei waren. Das kannst du recht gut in der englischen Wikipedia erkennen, wenn du dort den entsprechenden Artikel liest http://en.wikipedia.org/wiki/Order_o...erloo_Campaign. Was die geplante Venezuela-Expedition betrifft, solltest du nach Wellesley suchen. 1808 hieß Wellington noch so. https://www.google.de/search?q=welle...kCgs-1BpmpgMgL

          Gruß Dieter

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