Napoleon´s Persönlichkeit

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  • Britt.25
    Erfahrener Benutzer
    Sous-Lieutenant
    • 28.11.2006
    • 369

    Napoleon´s Persönlichkeit

    Hallo liebe Leute,

    Ich fände es interessant, hier einmal eine Diskussion über Napoleon und seine Eigenschaften und Charakterzüge zu eröffnen.
    Ich habe dazu besonders im Buch "Die großen Dynastien Europas- Die Bonaparte" von Jean-Pierre Rioux einiges gelesen.
    Da das Thema recht vielschichtig ist, je nachdem welchen Aspekt von Napoleon´s Persönlichkeit man untersuchen will, fange erst einmal mit ein paar einzelnen Bemerkungen an:
    Rioux schreibt davon, dass sich insbesondere nach Übernahme der unumschränkten Macht, Napoleon´s Persönlichkeit sich stark gewandelt hatte: Nicht nur wirkte er weniger grazil und bewegte sich nicht mehr so gewandt durch die Tuillierien wie es als junger korsischer General getan hatte, sondern wurde zunehmend als schwerfällig im Äußeren, auch wandelte sich sein Verhalten gegenüber seinem Umfeld, das, besonders in gewissen Situationen, in pure Verachtung umschlug. Er scheute nicht zum Beispiel nicht davor, Leute im eigenen Umfeld als "Dummkopf" blosszustellen (wie an einem Beispiel beschrieben wurde) oder aber den anderen bewußt das Gefühl zu geben-wie er auch selber äußerte- dass "sie schlicht seine Bediensteten seien, wärend er als einziger sich bereits zu Lebzeiten als eine "historische Persönlichkeit" bezeichnete".
    Teilweise nahm die Etikette am Hofe Formen an, dass sich in seiner Gegenwart nur angeschwiegen wurde und man sich nicht einmal traute, einen einzigen Laut von sich zu geben, aus Furcht etwas verkehrtes zu machen oder zu sagen. Man sprach nur noch, wenn der Kaiser es forderte, so schreibt Jean Pierre Rioux in seinem Buch, da sonst er sonst zornig werden konnte.
    Auch soll Napoleon Zornausbrüche gehabt haben, wo er gegen Tisch, Stuhl und andere Möbel trat. Ein Charakterzug von ihm war der Zynismus, wie es im Buche heißt: Beispielsweise bedeutete ihm der Tod eines einfachen Soldaten, ja überhaupt eines Menschen, kaum etwas. Diese Menschen schienen ihm vielmehr Mittel zum Zweck um seine militärischen Ziele zu erreichen. Bei Angst vor dem Tode , Zaudern und ähnlichen Dingen von Seiten seiner Soldaten, konnte er zynisch und verachtend sprechen.
    Der Mensch wurde von Napoleon einzig und alleine nach seinem Können eingestuft, das Wesen zählte wenig, was allerdings den Vorteil hatte, dass auch Personen mit nicht makellosen Herkunft oder Abstammung es zu etwas bringen konnten, wenn sie tüchtig waren.

    Kann jemand weitere Fakten beitragen und vielleicht eine gute Lektüre empfehlen? Vielleicht gibt es Bücher, die diese Darstellung teilen oder auch nicht.

    Vielen Dank!
    Zuletzt geändert von Britt.25; 01.12.2006, 10:07.
    "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

    Marie Bonaparte (1882-1962)
  • gnlwth
    Erfahrener Benutzer
    Tambour-Major
    • 09.10.2006
    • 324

    #2
    Guten Morgen,

    eine aehnliche Diskussion gab es hier http://www.napoleon-online.de/phpBB2...opic.php?t=484 mal.

    Schoenen Gruss,
    Gnlwth
    Zuletzt geändert von gnlwth; 01.12.2006, 10:23.
    Talleyrand - der Mensch und die Persönlichkeit

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    • Britt.25
      Erfahrener Benutzer
      Sous-Lieutenant
      • 28.11.2006
      • 369

      #3
      Das alte Forum kannte ich leider nicht bzw kaum. Bin erst neu hier.
      Das ist doch etwas schade, dass das nun alles schon woanders steht.- aber nicht hier!
      Vielleicht läßt sich ja dennoch an der einen oder anderen Stelle auch hier noch etwas dazu beitragen!
      "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

      Marie Bonaparte (1882-1962)

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      • HKDW
        Erfahrener Benutzer
        Colonel
        • 02.10.2006
        • 2962

        #4
        ja - ins alte Forum sehen, solche Diskussionen enden auch meist nur im Schlagabtausch der Ansichten, für die einen ist er ein strahlender Ersatzgott - für die anderen ein menschenverachtender Moloch.

        Kommentar

        • Britt.25
          Erfahrener Benutzer
          Sous-Lieutenant
          • 28.11.2006
          • 369

          #5
          Schade, also eher keinen Sinn so eine Diskussion? Ich meine, manches kann man ja auch an Fakten aus Büchern festmachen. Es ist aber schade, dass alles nur auf dem alten Forum zu finden ist, aber hier wohl keinen Eingang mehr findet.
          Ich denke, er ist weder das eine noch das andere alleine, man könnte ja durchaus auch Fakten und Auffassungen gegenüberstellen und abwägen. Mich würde interessieren, was die anderen so gelesen haben.
          Zuletzt geändert von Britt.25; 10.04.2009, 19:27.
          "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

          Marie Bonaparte (1882-1962)

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          • 22eTambour
            Benutzer
            Fourrier
            • 02.10.2006
            • 95

            #6
            ...

            Bonjour,

            ich bin der Meinung, dass es nicht wirklich etwas bringt, immer nur auf das alte Forum zu verweisen und somit hier evtl. neu auftretende Aspekte sogleich unterbindet.

            Und warum sollte man eine Sache nicht mehrmals diskutieren???

            Aber zum Thema:

            Ich finde, der größte Fehler den Napoleon je gemacht hat und und der seine Persönlichkeit sehr stark beeinflusst hat, ist seine Selbstkrönung zum Kaiser.
            Damit hat er praktisch Frankreich verraten und all das zunichte gemacht, was anderen in den letzten Jahren seit 1789 doch sehr mühevoll aufgenbaut haben.
            Das das auch mit Terror verbunden war, ist eine anderen Sache.

            Aber mit der Krönung tat er im Prinzip nichts anderes, als sich in die Linie der französischen Monarchen einzureihen.
            Und dies veränderte ihn aselbst auch sehr.

            Er hielt sich selbst schon so gut wie für einen allmächtigen Gott.

            Niemand durfte ihm mehr etwas vorschreiben, bzw. ihm auch nur beratend zur Seite stehen.
            In derselben Art, wie später Hitler, auch wenn dieser kein König/Kaiser war.

            Fritz
            Liberté, Egalité et Fraternité ou la mort!!!

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            • admin
              Administrator
              Colonel
              • 30.09.2006
              • 2687

              #7
              Psychologie Napoleons

              Ich finde die Fragestellung der "Persönlichkeitsstruktur" auch sehr interessant und habe daher einen gesonderten Thread (hier: http://www.napoleon-online.com/forum...read.php?t=158) speziell über die Psychologie Napoleons eröffnet.

              Markus Stein
              "Wenn wir geboren werden, weinen wir, weil wir diese große Narrenbühne betreten" (King Lear) ... jedem also sein ganz persönliches (Hof-) Narrenleben

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              • Meridor
                Benutzer
                Tambour
                • 10.06.2007
                • 38

                #8
                Ich habe auch eine Biographie über sein Verhalten gelsen. Und gebe dir fast vollständig recht Britt.15, nur hat er nicht gegen Möbel getreten sondern 2 seiner Schreibtisch und einen Stuhl zertrümmert. Und von ihm als ,,Dummkopf" dargestellt zu werden war ja noch relativ harmlos, was dagegen schlimmer war als Napoleon Talleyrand anschrie und ihn ,,ein Stück Scheiße im Seidenstrumpf" nannte. Auch traute sich kaum jemand etwas zu sagen, da Napoleon kleine zynische Bemerkung ihm entgegenschleuderte. So kann ich mich an ein Gespräch in meinem Buch erinnern wo bei einem Empfang jediglich 20 Gäste eingeladen waren. Als Napoleon den Raum betrat wurde es still, langsam schritt er auf seinen Stuhl zu dem ein Diener ihm anbot. Der Diener stolperte und einige Damen fingen an künstlich zu kichern. Napoleon holte scharf Luft ehe er los donnerte ,,die Damen sollen gefälligst verschwinden wenn sie ihre Lachmuskeln nicht unter Kontrolle hielten" Er ließ die Frauen hinauswerfen! Sowas fand ich einfach unverschämt! Zu recht schreiben einige Historiker das Napoleon sich ungehalten benahm, verbale Drohungen von sich gab und einen der langweilligsten Höfe führte. Nun ja...

                Meridor
                sigpicDie Zukunft ist unwichtig, solange die gegenwart toll ist
                (Marilyn Manson)

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                • gnlwth
                  Erfahrener Benutzer
                  Tambour-Major
                  • 09.10.2006
                  • 324

                  #9
                  Wie schade, dass ein so grosser Mann so schlecht erzogen ist.

                  Mehr muss man dazu wohl wirklich nicht sagen. Denn: Les bonnes manières sont l'ensemble des habitudes utiles au bonheur individuel et général.

                  Schoenen Gruss,
                  Gnlwth
                  Talleyrand - der Mensch und die Persönlichkeit

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                  • Britt.25
                    Erfahrener Benutzer
                    Sous-Lieutenant
                    • 28.11.2006
                    • 369

                    #10
                    Zitat von Meridor Beitrag anzeigen
                    Ich habe auch eine Biographie über sein Verhalten gelsen. Und gebe dir fast vollständig recht Britt.15, nur hat er nicht gegen Möbel getreten sondern 2 seiner Schreibtisch und einen Stuhl zertrümmert. Und von ihm als ,,Dummkopf" dargestellt zu werden war ja noch relativ harmlos, was dagegen schlimmer war als Napoleon Talleyrand anschrie und ihn ,,ein Stück Scheiße im Seidenstrumpf" nannte. Auch traute sich kaum jemand etwas zu sagen, da Napoleon kleine zynische Bemerkung ihm entgegenschleuderte. So kann ich mich an ein Gespräch in meinem Buch erinnern wo bei einem Empfang jediglich 20 Gäste eingeladen waren. Als Napoleon den Raum betrat wurde es still, langsam schritt er auf seinen Stuhl zu dem ein Diener ihm anbot. Der Diener stolperte und einige Damen fingen an künstlich zu kichern. Napoleon holte scharf Luft ehe er los donnerte ,,die Damen sollen gefälligst verschwinden wenn sie ihre Lachmuskeln nicht unter Kontrolle hielten" Er ließ die Frauen hinauswerfen! Sowas fand ich einfach unverschämt! Zu recht schreiben einige Historiker das Napoleon sich ungehalten benahm, verbale Drohungen von sich gab und einen der langweilligsten Höfe führte. Nun ja...

                    Meridor

                    Ich gebe zu, dass ich nicht mehr genau wusste, wogegen er getreten hatte. Ich hatte eben von Wutanfällen gelesen, wo auch Gegenstände nicht verschont blieben. Das mit dem Dummkopf hatte allerdings den so genannten dann doch beschämt, wenn ich mich recht erinnere, zumal es vor den anderen war, aber da müsste ich dann doch nochmal nachschauen! Napoleon soll wirklich sehr zynisch gewesen sein, er bewertete Leute nur nach ihren Leistungen und kam nach ihrer Persönlichkeit, aber auch nicht nach dem Vergehen mancher Vorfahren, was ein Beisoiel belegt, als Napoleon einen Mann zum hohen Offizier machen wollte, und man ihn brieflich darauf hinwies, dass dessen Vater ein verbrecher war, und der Kaiser an den Rand schrieb: "jeder ist für seine Fehler selber verantwortlich!" (Sowas ist dann auch wieder teilweise positiv) Doch der Zynismus muss sehr heraustechend gewesen sein, denn auch beim Tode von Soldaten oder bei deren Ängsten vorm Tod konnte er so reagieren! Meistens wurde in seiner Gegenwart geschwiegen, und man traute sich nichts zu sagen, wenn der Kaiser nicht fragte, selbst Blickkontakte wurden gemieden. Das muss schon sehr seltsam gewesen sein! Das Beispiel mit den Frauen ist interessant, ich kannte es noch nicht, aber es passt sehr zu seiner Art. Ich finde es auch unmöglich, aber mit unsern Maßstäben kann man hier wohl nicht messen!
                    Zuletzt geändert von Britt.25; 18.06.2007, 10:06.
                    "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

                    Marie Bonaparte (1882-1962)

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                    • HKDW
                      Erfahrener Benutzer
                      Colonel
                      • 02.10.2006
                      • 2962

                      #11
                      Es bringt schon was ins alte Forum zu verweisen, weil da Tonnen von Fakten angehäuft wurden, unter anderem auch aufgeräumt wurde mit dem Blödsinn der Vergiftungstherien und ähnlichem, so gibt es auch schöne Galerien mit zig Porträts von Napoleon, sodass sich jeder ein Bild machen kann, mein Beitrag oben, mal das Datum lesen, da hat halt Markus mal was abgeschnitten

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                      • Britt.25
                        Erfahrener Benutzer
                        Sous-Lieutenant
                        • 28.11.2006
                        • 369

                        #12
                        Schade, dass man nicht das alte Forum mit dem neuen irgendwie verbinden konnte, ohne hier wieder ganz von vorne anzufangen. Falls die Qualität mancher Beiträge unter Umständen besser war...
                        "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

                        Marie Bonaparte (1882-1962)

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                        • Mephisto
                          Erfahrener Benutzer
                          Capitaine
                          • 01.10.2006
                          • 625

                          #13
                          Nicht besser, liebe Britt,

                          Aber man wiederholt sich so ungern.
                          Nichts für ungut.
                          Gruß
                          Mephisto

                          "Es sind zwey Formeln, in denen sich die sämmtliche Opposition gegen Napoleon befassen und aussprechen lässt,
                          nämlich Afterredung (aus Besserwissenwollen) und Hypochondrie." Goethe 1807 :attention:

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                          • Voltigeur
                            Erfahrener Benutzer
                            Tambour-Major
                            • 29.10.2006
                            • 305

                            #14
                            Mein guter Fritz von der 22igsten.

                            Du machst hier genau den selben Fehler, wie beim wazsmann.
                            Du liest nicht mit und schreibst dann sachen, die schon 20mal geschrieben wurden.
                            Das Thema ist bis zum bitteren Ende ausgeschrieben, wenn jemand wirklich etwas neues hat, dann OK.
                            Aber nur immer alte Geschichten, die man schon vor längerer Zeit gelesen hat, neu aufwärmen ?
                            Ist das Sinnvoll ? Glaubt Ihr, das Ihr darauf noch Antwort bekommt ?
                            Geht ins alte Forum, lest, und dann macht ein neues interessantes Thema, das wir noch nicht kennen auf !


                            Grüsse vom Voltigeur

                            Kommentar

                            • Britt.25
                              Erfahrener Benutzer
                              Sous-Lieutenant
                              • 28.11.2006
                              • 369

                              #15
                              Ich hoffe, das ganze war jetzt nicht alleine auf mich bezogen. Leider bin ich nämlich ein Meister der Wiederholung
                              "Da nichts im Laufe unseres Lebens ausgelöscht wird, ist jeder von uns wie ein Dokument, in dem, zwar gekürzt, die ganze Geschichte und die ganze Frühgeschichte der Menschheit niedergeschrieben ist"

                              Marie Bonaparte (1882-1962)

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