hab hier mal ne Frage zu den preuss. Dragonern,
und ihr Aussehen in der Zeit nach den Feldzügen
1806 bzw. 1807. Mir gehts um das Vorhandensein
und die richtige Anbringung der Kav.-Karabiner.
Ich hab mal vage vernommen das nach den oben
verlorenen Feldzügen und der daraus resultierenden
Reorganisatiuon der preuss. Truppen, bei den Dra-
gonern nicht mehr "ALLE" Mannschaftsdienstgrade
einen Kav.-Karabinier trugen.
a.) War das so, das nicht (mehr) "ALLE"
Mannschaftsdienstgrade einen Kav.-
Karabinier trugen ??? und wenn ja,
wer sollte überhaupt noch einen tragen ???
b.) Ab wann - und vor allem wie lange -
wurde so verfahren, etwa auch für die
Zeit von 1813 - 1815 ???
c.) Trugen auch die Uffze bzw.
ein Teil der Uffze einen Kav.-Karabiner ???
d.) Auch den Dragonern wurden ja ab 1813 frwl.
Jäger beigegeben. Bei denen müßten doch
aber "ALLE" (Gemeine + Uffze) - so vermute
ich mal - Kav.-Karabiner getragen haben,
oder war da das auch anders ???
e.) Man sieht oft Dragoner-Abbildungen
(1813 - 1815) von Mannschaften bei denen
ganz klar "KEIN" Kav.-Karabiner getragen wird.
Diese Leute tragen aber weiterhin auf dem
Rücken an einem weissen Bandolier - von der
Schulter nach unten zur Hüfte getragen -
eine schwarze Patronentasche. Müßte den
nicht bei Wegfall des Karabiners auch das
Bandolier und die Patronentasche wegfallen ???
f.) Auf welcher Seite müßte den der Kav.-Karabiner
überhaupt hängen - sprich - von welcher Schulter-
seite zur welcher Hüftseite, es gibt da nämlich
auch wieder x-verschiedene Darsstellungen ???
Ich hoff, das war jetz nicht zu viel, aber das brannte
mir schon lange unter den Nägeln. Hab auch Gunter
schon mal befragt, aber auch er war sich so recht
nicht sicher, dashalb bin ich mal gespannt, ob sonst
noch jemand mir hier weiterhelfen kann ;-)
Ergebnis der preuß. Militärreform war auch, daß bei den Kav.Regtern nur noch 12 Mann je Eskadron mit Karabinern zum Plänkeln ausgerüstet waren.
Wegen der Uffze müßte ich nachschauen, Freiw.Jäger dito.
Der Karabiner hängt von der linken Schulter zur rechten Hüfte, unklar ist, wie lange er mit dem Kolbennach UNTEN (oft falsch abgebildet) hängt
(Blüchermuseum Kaub hat interessante Stücke diesbezüglich).
Patronentasche (Cartouche) hat auch für Nicht-Gewehr-Träger ihren Sinn, da ja jedem Reiter ab Mobilmachung 1813 noch eine Pistole blieb.
hallo,
uffze und fw trugen grunsätzlich keinen karabiner.... bis 1807 hatten alle dragoner karabiner, nach 1807 mussten die dragoner ihre glatten karabiner bis auf 18 an die reservebattl. abgeben. da das breite bandolier nicht mehr gebraucht wurde , kam es übder die linke schulter. eine pistole blieb beim reiter, die 2te wurde an die landwehrkavallerie abgebenen.
seit 1787 wurde der flintenriemen nicht mehr am kolben, sondern am abzugsbügel befestigt. der laufstange der büchsen war so eingerichtet, daß er beim beim hang am karabiner mit dem kolben nach unten fiel, beim gewöhnlichen karabiner hing dagegen die mündung nach oben...
es gab bis 1815 verschiedene modelle, m1787, m1801, m1811...letzter eher seltener...
Ein Soldat kann seinen Kopf verlieren, aber niemals einen Knopf!
erst mal vielen Dank für Eure Hilfe, das brachte schon mehr Licht
ins Dunkle ... trotzdem möcht ich die Aussagen von Euch beiden hier
nochmals aufdröseln um zu sehen, ob das auch so richtig von mir
verstanden wurde:
a.) Jörg schrieb: "... Ergebnis der preuß. Militärreform war auch,
daß bei den Kav.-Rgtern nur noch 12 Mann je Eskadron mit Karabinern
zum plänkeln ausgerüstet waren ..." Bezieht sich das nun "NUR" auf die
Dragoner-Rgte oder auch auf die anderen schweren Kav.-Rgte
(Kürassiere, Garde du Corps etc.) ???
b.) Bis 1807 trugen "ALLE" Gemeine einen Karabiner,
Uffze und FW (soll das Feldwebel, oder Freiwillige heißen ???)
nie welche. Ab 1808 trugen nur noch 12 Mann je Eskadron einen
Karabiner, Uffze und "FW" keine, dies gilt auch für den Zeitraum
von 1813 - 1815. So müßte das doch passen ;-) ???
c.) Was ich jetzt nicht so recht schnall ist die Aussage von
"Cuirassier", Er sagt: " ... nach 1807 mussten die Dragoner ihre
glatten Karabiner bis auf 18 an die Reserve-Btl. abgeben ...".
Was sollen den Inf. Einheiten - und das waren ja wohl die Reserve-
Btle. - mit einem kurzen Kav.-Karabiner. Diese Dinger waren doch
nur für die - ich sag jetzt mal - Nah- oder Mitteldistanz geeignet,
doch überhaupt nicht für den eigentlichen Infanteriedienst ???
Viel besser passt da die von mir mal irgendwo ("weiss jetzt
aber leider nicht mehr wo") gelesene Info., das alle Kav.-Einheiten
(Dragoner, Kürassiere u. Garde du Corps) ihre Karabiner (bis auf die
paar die "Cuirassier" je Esk.erwähnt) an die "FREIWILLIGEN-JÄGER"
abgeben mußten, dort passen die doch auch viel besser hin, z.B.
zum plänkel. Oder hab ich da damals was Falsches aufgeschnappt ???
d.) Hat den irgend Jemand hier im Forum eine Abbildung,
die das richtige Anbringen des Kav.-Karabiners (der Kav.-Flinte)
zeigt, so das man sich das vorstellen kann, wie das auszusehen
hatte - mit dem Kolben nach unten und dem Lauf nach oben -
den so, soll ja 1806 - 1807 das ausgesehen haben, so verstehe
ich wenigstens "Cuirassier" und seine Aussage ???
Ich hab hier mal eine Abbildung von P. Courcelle reingestellt.
So dachte ich bisher immer war die Kav.-Waffe (sprich, der Kav.-
Karabiner) meiner Meinung nach bis 1807 angebracht, aber das
ist dann ja wohl falsch gewesen :-(
d.) Jörg und "Cuirassier",
was sind den Eure Quellen für Eure Aussagen ???
Hallo Michael,
a) JA, alle Reiter
b) Uffze + Feldwebel trugen keine Karabiner, weder bis 1806 noch danach
c) Freiwillige Jäger mußten sich selber ausrüsten. Abgaben von der Linie passen da schlecht ins Konzept. Abgaben an die Reserve-Inf. ergäben insofern Sinn, als sich mit (langen) Karabinern (gab zig Ausführungen mit unterschiedlichen Längen) eher Dienst machen läßt als ohne Gewehr.
Argument hinkt, ist klar
d) Courcelle zeigt die Anbringung für den Marsch bei Dragonern+Cuirassieren. Die von Cuir.+mir beschriebene Trageweise bezieht sich auf das Gefecht.
e) Quellen: Blüchermuseum Kaub, "Altpreuß.Handfeuerwaffen" aus Bleckwenns Reihe, "Die Armee von 1812" hgg. vom Großen Generalstab 1912, "Die Armee von 1806 - Kavalllerie" von Kling. (Bei Cuir. ganz sicher noch fünfzig mehr )
anbei mal ein dragoner von hinten....kann heut abend bider einstellen,
als quellen wären da noch ausserdem, kling, jügel ( abb.), geschichte der k-rgt. königin, mila, pietsch, ortenburg, bleckwenn, merta, knötel, rippentrop...hab leider z. zt wenig zeit zum schreiben...(((
Ein Soldat kann seinen Kopf verlieren, aber niemals einen Knopf!
ps...es wäre noch zu bemerken, daß die dragoner nach 1808 noch lange ihre komplette ausrüstung weitertrugen...teilweise bis 1809/10....
das gilt auch für die schweren deutschen sättel und zaumzeug...
die AKO nach 1808 bedeuten nicht gleichzeitige umstellung, meist wurde eine probe erstellt , dann ein stichtag festgelegt..( der aus der AKO nicht hervorgeht), dann wurde meist erst bei der NEUANSCHAFFUNG...das neue stück eingeführt. es gab berichten nach kürassieroffiziere die noch 1813 die alten 1806er schabracken trugen, mannschaften die 1810-12 noch 2spitze trugen.....die meisten hist. abb. zeigen eh nur den idealzustand, nicht das reale erscheinungsbild...
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kleiner Nachsatz:
Beim Vergleich des Dragoners 1806 und eines Bildes 1813 fällt vor allem auf, daß die Bandeliers für Kartusche und Karabiner nicht mehr kreuzweise, sondern 1810 ff. nur noch über die linke Schulter getragen werden.
Es gibt ernstzunehmende Zweifel, ob tatsächlich im Felde ZWEI Riemen getragen wurden oder nur einer für Kartusche + Karabiner.
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