hab da eine sehr schöne abb. um 1800 , florian ludwig von bockum ( 1769-1813)...wie kann eine montur so eng anliegen...???
Garde du Corps, 1800
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It´s a wonderful life
Hm, wenn man Baumwolle anzieht, damit kalt baden geht und anschliessend auf der Haut trocknen läßt, dann ginge das theoretisch. Zumindest haben wir in den achtzigern so die Jeans auf die Haut "gezogen". Vielleicht ist der Bursche viel im Regen geritten.
Gruß Flens
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Es hießt vom IR v. Wartensleben, daß einen jungen Offizier der Schlag getroffen habe, weil er zu enge Kleidung trug. Hier kam also der akute Effekt vor dem chronischen zur Wirkung.
Unterstellen wir einmal, daß der Maler halbwegs die Realität getroffen hat. Der junge Herr hier hat keine Corsage nötig, dagegen aber Hilfe beim Ein- und Auskleiden. Mit einem Gamaschhaken kann man sich auch in einen solches Uniformrock zwängen. Sonsten kann man das nasse Gewebe im Selbstversuch, wie oben beschrieben, auf den Leib schrumpfen lassen, Belege darüf habe ich allerdings nicht. Einen guten Schneider braucht es allemahl.
Was bei einem Ball einen großen Effekt auf die Damenwelt macht, ist im Felde oder Dienst allerdings eher hinderlich.
Bei ensprechendem Zuschnitt, da heißt diagonal zu Zurichtung, kann man auch leinwand- oder köperbindiger Wolle einige Elasitzität abgewinnen. Bei einer hochverdichteten Wolle mit langen Haaren (heute Superfine, Merino?) wäre das besser vorstellbar?
Bis zum Beweis des Gegenteils nehme ich aber an, daß es Wolle ist, da mir über die Verwendung von Trikotstoffen für Uniformröcke nichts bekannt ist , aber wer weiß?Zuletzt geändert von Blesson; 23.02.2009, 12:25.
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es ist von den offizieren der “gendarmes”, die 1806 aufgelöst wurden, überliefert- dass einige die montur so knapp trugen, das kein hemd mehr drunter passte...wie das mit tuchstoff möglich ist....bzw. kirsey..???? mir ein rätsel...Ein Soldat kann seinen Kopf verlieren, aber niemals einen Knopf!
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Zitat von HKDW Beitrag anzeigenLass dir halt mal einen guten Uniformrock schneidern, das geht, eng muss auch nicht unbequem sein, muss halt passen.
Mein guter
etwas differenzierter & qualifizierter sollten Deine Beiträge schon sein; ich dürfte schon für meine äußerst knappen Rücke bekannt sein.
Ein Kollett (wie hier abgebildet) ist aber immer besonders kritisch. Es geht darum, was an Oberstoffen möglicherweise noch bekannt war, und welche Qualitäten einen extrem anliegenden Schnitt eher begünstigen (ein Overcoating z.B. eher nicht). Wollstoff gibt in der Diagonale zu Schuß und Kette natürlich auch nach, was ein guter Schneider zu berücksichtigen weiß. Das Futter muß dann auch ensprechend nachgeben, worinnen auch guter Theil der Kunst liegt.
LBZuletzt geändert von Blesson; 23.02.2009, 21:30.
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Steig mal ein bisschen runter - was heißt hier qualifiziert oder differenzierter, ein guter Schneider kriegt das hin, die haben damals zif fach solche Röcke machen müssen und deshalb wohl auch mehr Ahnung gehabt als wir heute.
Zudem ist es ein Irrglaube dass hochelastische Materialien eng und bequem sind, kannst dich ja mal in einen engen Neopren Anzug stopfen, ist dann zwar schön eng aber den Arm kriegst du dann auch schlecht hoch, es sei denn er ist dafür zugeschnitten.
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ungarische Hose
Eitelkeit siegt über das Bequeme , war auch Anfang der 80iger Jahre ( im 20 . JH ) so , n'est pas , Flens ?
Eng , enger, am engsten die K. und K. Armee bis zum Schluss.
Unsere heutige Lycra- Society kann da blos staunen.
Stichwort : Marmorne , antike Statue- Wohl dem , der sich's erlauben kann, aber : Mogeln erlaubt ;- )
Die Hosen auf diese Passform zu bekommen , gelang erst durch die Neu-Erfindung von gewirkten Stoffen ( nicht mit dem gleichnamigen , gewebten Tricot verwechseln ) und den Bretelles , den Hosenträgern.
Ich vermute , dass der Herr auf dem Bild eine ungarische Hose zur grand cour trägt. Berichten nach gab es eine Version zum Stehen , und eine zum Sitzen , naja, wie verbreitet das war , lasse ich mal dahingestellt.
Eine bequeme Version ist gestrickt , im Victoria& Albert- Museum ist so ein Stück aus Wolle erhalten.Es soll sie aber auch in Seide , Seide / Baumwolle,
Seide / Wolle etc gegeben haben.
Die Hongroise zum Reiten lässt sich der Monsiö mit feiner Haut aus Cavalry- Twill fertigen.
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